Reise ans Ende der Nacht

Reise ans Ende der Nacht

Hardcover
4.53
KlassikerArztTodkrankKrieg

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Beschreibung

Der erbarmungsloseste Roman des 20. Jahrhunderts
Mit «Reise ans Ende der Nacht» begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Romans: ein wilder Aufschrei gegen die Verkommenheit einer Welt, die alle ihre Rechnungen auf Kosten der Armen begleicht, einer Welt, in der Hass und Niedertracht regieren. Kein anderer Roman räumt so radikal mit dem schönen Schein des Bürgertums auf; vor Céline hat kein Autor eine so unversöhnlich wütende Sprache gefunden.
«Ein Übersetzungs-Meisterwerk.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Erzählt wird die Lebensreise des Ferdinand Bardamu. Der Medizinstudent meldet sich zur Mobilmachung 1914 als Freiwilliger, doch schnell lernt er den Krieg als einen apokalyptischen Kreuzzug zur Vernichtung der «lästigen Armen» kennen. Nach dem Krieg verschlägt es Bardamu nach Afrika; er erlebt Lüge und Elend des Kolonialismus und wird schließlich todkrank von Eingeborenen auf eine Galeere Richtung Amerika verschachert. Schließlich kehrt er nach Frankreich zurück und wird Armenarzt. Auch dort hat er die gleichen Erlebnisse, die nach Célines Erfahrung das menschliche Dasein ausmachen: Armut und daraus folgend: Hass, Gemeinheit und Verbrechen – die «Reise» zeichnet sich durch eine schockierend genaue und düstere Wiedergabe sozialer Verhältnisse aus. Um diese «höllisch reale» Menschenwelt entstehen zu lassen, schuf Céline eine eigene Sprache voller Stilbrüche, zwischen Argot, Hoch- und Kunstsprache, die erst in der Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel auch auf Deutsch zu ihrem Recht kommt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Hardcover
Seitenzahl
672
Preis
35.00 €

Autorenbeschreibung

Louis-Ferdinand Céline (eigentlich Louis-Ferdinand Destouches), geboren 1894 in Courbevoie, meldete sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg und wurde verwundet, studierte Medizin, war Armenarzt in einer Pariser Vorstadt, bevor er als Romancier und Essayist bekannt wurde, u. a. mit Reise ans Ende der Nacht und Tod auf Raten. Umstritten wegen antisemitischer Pamphlete, floh er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Dänemark und wurde in Abwesenheit wegen Kollaboration verurteilt, später begnadigt. Céline starb 1961 in Meudon.

Beiträge

1
Alle

„Nie oder so gut wie nie fragen die kleinen Leute nach dem *Warum* all dessen, was sie erdulden müssen. Sie hassen einander, das reicht." „Reise ans Ende der Nacht" ist vor allen Dingen sprachlich eine Wucht: In einer kraftvollen, rauen Sprache gibt uns der Antiheld Ferdinand Bardamu Einblick in seine Gedanken und Ansichten zur Welt - wütend, zynisch und ungeschönt. Schonungslos wird hier mit allem abgerechnet: mit dem Krieg, dem Militär, dem Kapitalismus, dem Bürgertum und eigentlich mit der ganzen Welt. Als der Roman 1932 veröffentlich wurde, galt vor allem der Sprachstil als Tabubruch. Auch wenn der Alltagsjargon und selbst Fäkalsprache in der Literatur heute nicht mehr besonders ist, hat dieser Roman dennoch nichts von seiner Kraft und Wortgewalt verloren. „Mehr hat man vom Leben nicht übrig behalten als dieses kleine, schreckliche Bedauern. Den Rest hat man unterwegs mehr oder weniger ausgekotzt, unter manchem Mühen und Würgen. Man ist nichts mehr als eine alte Laterne voll Erinnerungen, an einer Straßenecke, wo schon fast niemand mehr vorbeikommt." Ich muss zugeben, dass ich anfangs eine Weile gebraucht habe, um reinzufinden. Die ersten 100 Seiten muss man vielleicht einfach durchhalten. Es lohnt sich, versprochen.

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