Radio Sarajevo

Radio Sarajevo

Taschenbuch
4.313

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Beschreibung

»Dies ist die Geschichte meiner Kindheit und meines Kriegs.«

Als im April 1992 der Krieg beginnt, ist Tijan Sila nur zehn Jahre alt, doch bis heute kann er sich an den Geruch von gezündetem Sprengstoff erinnern. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem Jungen, der er damals war, ein junger Mann. Er streift durch die Ruinen der ausgebombten Stadt und sammelt Dinge, die von den Geflohenen und Gestorbenen zurückgeblieben sind, um sie auf dem Schwarzmarkt gegen Essen zu tauschen. Er lernt zu überleben, und er akzeptiert die grausame neue Normalität, doch zu welchem Preis?

Seine Geschichte ist eine Geschichte des Unerwarteten. Sie erzählt davon, wie Dichter zu Mördern werden und Mörder zu Helden. Sie erzählt von Menschen, denen jede Menschlichkeit jäh genommen wurde, und von den Spreißeln, die der Krieg im Hirn jedes Überlebenden hinterlässt.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
208
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Tijan Sila, geboren 1981 in Sarajevo, kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. 2017 erschien sein erster Roman »Tierchen Unlimited«, 2018 folgte »Die Fahne der Wünsche«, 2021 »Krach«. Zuletzt erschien sein autobiographisches Buch »Radio Sarajevo« (2023) bei Hanser Berlin. Darüber hinaus veröffentlichte er Essays in der ZEIT, der TAZ und dem FREITAG. 2024 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis. Tijan Sila lebt in Kaiserslautern.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
74%
22%
30%
24%
92%
8%
100%
100%
66%
17%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
49%
89%
66%
36%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel100%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach100%
Komplex0%
Mittel0%
Bildhaft (100%)

Beiträge

1
Alle
4

Pragmatisch, kindlich naiv und schonungslos

April 1992, der Bosnienkrieg beginnt. Tijan ist erst 10 Jahre alt während in Sarajevo die Bomben fallen und geschossen wird. Seine Eltern sind Außenseiter im Viertel, weil sie Akademiker sind. Für sie ist die Situation schwierig und 1994 flieht die Familie nach Deutschland. 📻 Tijan Sila erzählt autofiktional vom Bosnienkrieg. Dabei bleibt er recht pragmatisch und gleichzeitig bringt er ein bisschen Humor mit rein. Das ganze Buch ist geprägt durch ein bedrückendes und beklemmendes Gefühl. Schonungslos und mit einer kindlichen Naivität erzählt er von den damaligen Ereignissen. Nur ganz ehrlich, wie soll man auch sonst davon berichten? Ich denke, er hat hier die richtige Erzählweise gewählt und sie ist sehr passend und besonders. Manchmal hatte ich das Gefühl mit ihm an einem Tisch zu sitzen und er erzählt verschiedene Episoden aus dieser Zeit. So wie früher, wenn die Großeltern vom 2. Weltkrieg erzählt haben. Eigentlich sollten Tijans Eltern für die Kinder da sein, sie in dieser neuen Situation beschützen, aber die beiden sind komplett überfordert. Ohne den besten Freund des Vaters würden sie nicht wirklich klar kommen. Das neue Leben in Deutschland, welches alles besser machen sollte, ist für sie vielleicht doch nicht die Rettung. Ich hätte mir hier mehr Seiten gewünscht, mehr über die Zeit in Deutschland. Leider bekommen wir nur einen kleinen Einblick. Es ist zwar nur ein Nebenthema, aber ich finde es schlimm, dass es anscheinend ganz normal war zu dieser Zeit, dass Eltern ihre Kinder schlagen. Einfach Teil des Alltags. Dieses Buch ist aktueller den je und sollte jedem, der pro Krieg eingestellt ist, in die Hand gedrückt werden! Respekt, dass Tijan Sila seine Erlebnisse mit uns teilt! 📻 Pragmatisch, kindlich naiv und schonungslos

Pragmatisch, kindlich naiv und schonungslos
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