Papyrus

Papyrus

Hardcover
4.424
KleopatraAntikeÜbersetzerBibliophilie

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Beschreibung

Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menschheit. Bücher lassen Worte durch Zeit und Raum reisen und sorgen dafür, dass Ideen und Geschichten Generationen überdauern. Irene Vallejo nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch die faszinierende Geschichte des Buches, von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches. Dabei treffen wir auf rebellische Nonnen, gewiefte Buchhändler, unermüdliche Geschichtenerzählerinnen und andere Menschen, die sich der Welt der Bücher verschrieben haben.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
752
Preis
32.90 €

Autorenbeschreibung

Irene Vallejo, geboren 1979 in Saragossa, studierte klassische Philologie an den Universitäten von Saragossa und Florenz. Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Antike. ›Papyrus‹, ihr erstes Sachbuch, wurde in Spanien ein Bestseller, mit den wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet und in 37 Sprachen übersetzt. Auch in ihren zahlreichen Auftritten als Gastrednerin und wöchentlichen Kolumnen in ›El País‹ berichtet sie über ihre Passion für die Antike. Sie ist Autorin von zwei Romanen und einigen Kinderbüchern und engagiert sich für soziale Projekte, die Kindern Kunst und Literatur näherbringen. Irene Vallejo lebt mit ihrer Familie in Saragossa.

Beiträge

10
Alle
3

Faszinierendes für Bibliophile und an der Antike Interessierte - leider viel zu unstrukturiert erzählt.

In "Papyrus" geht es nicht etwa, wie der deutsche Untertitel suggeriert, um die "Geschichte der [gesamten] Welt" und auch nicht um eine bestimmte "Welt in Büchern". Nein, das, was im Originaltitel versprochen wird, ist schon eher Programm, denn Vallejo erzählt vom antiken Griechenland und alten Rom unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte von Büchern und vom Lesen. Mit der unerwarteten Beschränkung auf die Antike kam ich nach kurzer Eingewöhnung jedoch gut zurecht, denn es findet sich absolut Überraschendes, Faszinierendes, Buchliebende Begeisterndes. Immer wieder konnte ich staunen, immer wieder war ich gefesselt von Dingen rund ums Buch, über die ich mir zuvor nie Gedanken gemacht hatte - zum Beispiel die Erfindung der Buchstaben oder das Normalsein lauten Lesens. Ich las z.B. etwas über die "Haut der Bücher", voller Dankbarkeit, dass Bücher heutzutage aus Papier gemacht sind, und erfuhr, welche Flexibilität mit Erfindung der Schrift verloren ging. Das antichronologische Durcheinander (ein Zeitstrahl im Anhang hätte geholfen), Wiederholungen, Ausschweifungen und autobiographische Einschübe machten es mir allerdings schwer, bei der Stange zu bleiben. Bereits im Prolog zeigt sich, welcher Erzählweise Vallejo nämlich folgt: Romanhafte, ausgeschmückt erzählte Episoden ziehen die Lesenden geradezu in die ferne Vergangenheit. Gerade angekommen, werden sie durch persönliche Einschübe, in denen die Autorin sich klar zu erkennen gibt und von ihren Motivationen für die Anfertigung des vorliegenden Buches berichtet, wieder herausgerissen. Im weiteren Verlauf des Buches wird man thematisch immer wieder hin- und hergestoßen, erfährt seitenlang von historischen Fakten, folgt Exkursen zu zeitgenössischen kulturellen Aspekten und trifft zwischendrin immer mal wieder auf die Autorin. Es gibt keinen Roten Faden, ja, nicht einmal die Überschriften können immer helfen, denn es kann sein, dass in einem Kapitel über römische Geschichte plötzlich seitenlang der Inhalt eines zeitgenössischen Buchs oder Films wiedergegeben wird - weil es irgendeinen Aspekt daran gibt, der zum eigentlichen Thema passt. Fazit: Das Erzählchaos hat es mir nicht leicht gemacht, dieses Buch zu mögen, und der deutsche Untertitel ist unglücklich formuliert, aber immer war ich auch total fasziniert von dem, was ich las. Vielleicht besser nicht am Stück weglesen, sondern immer mal wieder drin schmökern.

5

Wow! Was für ein immens detailliertes und toll erzähltes Sachbuch über die Anfänge und die Entwicklung auf geschriebener Literatur.

Ambivalente Meinung

Wenn ich darüber nachdenke, wie ich das Buch „Papyrus“ von Irene Vallejo bewerten soll, bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits konnte mich die Autorin mit ihrer spürbar großen Begeisterung für die Welt der Bücher anstecken und hat mir viele neue Fakten und Ideen nahegebracht. Andererseits hatte ich zum Teil Mühe mit der Struktur dieses Sachbuches. Ich fand es teilweise sehr chaotisch zu lesen, mir hat der rote Faden gefehlt, an dem ich mich orientieren kann, vor allem, weil meine Kenntnisse der Antike etwas eingerostet sind. Ich war nicht nur ein Mal kurz davor, die Lektüre abzubrechen, aber meine Neugier, eventuell noch mehr interessante Fakten zu entdecken, hat letztendlich gesiegt. Der Text bezieht sich hauptsächlich auf die Entstehung und Entwicklung des Buches in der Antike, nimmt aber immer wieder Bezug auf die Gegenwart. Deshalb habe ich mehrmals darüber nachgedacht, ob der Titel passend ist, weil „Die Geschichte der Welt in Büchern“ doch etwas anderes verspricht. Ich hätte hier eine umfassendere Betrachtung erwartet, im Grunde genommen wird nur ein Teil davon erzählt. Der Originaltitel „La invención de los libros en el mundo antiguo” passt für mich besser. Ich habe mir sehr viele interessante Fakten markiert und habe auch einige Lektüre-Tipps notiert, aber letztendlich hat mir die fehlende Struktur das Lesen erschwert. An einigen Stellen fand ich den Schreibstil fast schon zu übertrieben und ich habe mich gefragt, ob die geschichtlichen Ereignisse nicht zu sehr ausgeschmückt wurden, aber andererseits macht dies den Text natürlich auch interessanter und mitreißender. Trotz meiner Ambivalenz: Hut ab vor dem großen Wissen der Autorin! Und ein Lob an den Verlag für das wunderschöne Cover! Aus dem Spanischen von Maria Meinel und Luis Ruby.

5

Es beginnt wie eine Abenteuergeschichte. Berittene Männer, die die Straßen Griechenlands durchstreifen, um ihre Beute aufzuspüren. Bücher, das ist, was sie suchen. Im Auftrag des Königs von Ägypten sollen sie alle Bücher der Welt in Alexandria zusammentragen. Was für eine Aufgabe! Eine Aufgabe, die heute so gar nicht mehr möglich wäre, trotz all der Technik, die uns zur Verfügung steht. Irene Vallejo erzählt nicht nur von der Bibliothek von Alexandria, sondern auch davon, wie sich die Schrift, die schriftliche Erzählung und schließlich das Lesen von mehr als Auflistungen von Handelswaren zur Literatur entwickelt haben. Von der mündlichen Erzählung zu unseren heutigen Büchern war es ein weiter und aufregender Weg. Es ist ein kluges Buch. Es ist eine nicht versiegende Quelle an Wissen und an dem, was man wohl als fundierte Allgemeinbildung bezeichnen kann. So viele Dinge hat Irene Vallejo zusammengetragen, die ich bislang nur ansatzweise wusste. Warum reden wir im Geschichtsunterricht nur über die Kriege und die Aufteilung von Land und nicht über diesen Teil unserer Kulturgeschichte? So nimmt sie uns mit zu den griechischen Philosophen, ins mittelalterliche Kloster, wir treffen Kleopatra und erfahren, wie es römischen Kindern in der Schule ging und welche Rolle die Frau im Laufe der Geschichte spielte (Spoiler: überraschenderweise wurde sie im Hintergrund gehalten) und so vieles mehr. Man lernt im Vorbeigehen, so nebenbei, en passant. Und sie hat es nicht einfach ganz sachlich zusammengefasst, sondern auf eine geradezu poetische Art. Eine Sprache, die mich gar nicht hat aufhören lassen zu lesen und manche Sätze immer wieder hat lesen lassen. Ihre Begeisterung an Büchern, am Lesen, an Sprache überträgt sich auf die Lesende. Ich habe selten ein Sachbuch gelesen, das mich so berührt hat.

5

Als ich in der Grundschule war, gab es eine Werbekampagne mit dem Slogan „Buch macht kluch“ – Irene Vallejos literarisch gefärbtes Sachbuch „Papyrus“ fällt genau in diese Kategorie und ich musste mich während der Lektüre immer wieder an dieses alte Mantra erinnern. „Papyrus“ macht auf sehr intelligente, lesbare und unterhaltende Weise klug, denn Irene Vallejo gelingt das Kunststück mit ihrer Spurensuche nach den Ursprüngen des Buches, der Literatur und des Wissens der weit entfernten Zeit der Antike den Staub abzuklopfen, Leben einzuhauchen und klarzustellen, dass wir uns in vielerlei Hinsicht gar nicht so weit von unseren „Lese-Vorfahren“ entfernt haben. Vallejo beginnt ihre Reise durch die Buchwelt der Antike im alten Ägypten und setzt ihre Reise in der hellenistischen Welt fort. Während die ägyptisch-griechischen Bemühungen um die Literatur noch recht beschaulich daherkommen, setzt mit der Übernahme der Weltherrschaft durch das römische Reich eine straffere, hektischere Organisation ein. Vallejo trägt den Leser mit unfassbarer Begeisterung, unglaublichem Fachwissen und Kenntnisreichtum und begnadeter Übersicht durch die turbulenten Anfangsjahrhunderte des geschriebenen und überlieferten Wortes. Ihre detaillierten Ausführungen werden durch eingängige und unvergessliche Anekdoten (ich werde Senecas Reichtum nie wieder vergessen) ebenso bereichert, wie durch Ausflüge in bis heute erhaltene antike Texte. Gegenwartsbezüge schafft Vallejo immer wieder gekonnt durch Vergleiche und Verweise auf neuere Literatur- und Kulturbeispiele oder auch durch Erinnerungen an ihre eigene Vita. Letztere bringen zwar einen persönlichen Touch in „Papyrus“, waren meines Erachtens aber nicht immer so glücklich gewählt wie die literarischen Bezüge, was aber dem Gesamtkunstwerk letztlich nicht abträglich ist. Auch wenn Papyrus auf den letzten hundert Seiten ein wenig von der Langatmigkeit eingeholt wird, ist dieses Buch eine hundertprozentige Leseempfehlung für alle Bibliophilen und Liebhaber von Universalwissen. Man ist nach der Lektüre sehr viel schlauer als vorher, übermannt von all den Informationen, die auf einen in unnachahmlich liebevoller Art einprasseln und die durch die kurzen Kapitel doch recht beherrschbar werden, und schließt erschöpft und rundum glücklich diesen Seitenrausch, der eigentlich nicht von dieser Welt zu sein scheint, aber mit fantastischer Übersicht Ordnung in das Chaos der antiken Buchentwicklung bringt. Mein einziger wesentlicher Kritikpunkt bezieht sich auf die Wahl des deutschen Untertitels, der auf die Nennung der Antike verzichtet und suggeriert, dass wir es hier mit einem Ritt durch die Weltgeschichte mittels Büchern zu tun hätten – das erschließt sich mir einfach nicht, es sei denn, man ist von Verlagsseite davon ausgegangen, dass sich die Antike einfach nicht mehr verkauft… „Papyrus“ muss man lesen und bewahren, denn das Buch ist auch in seiner Umschlaggestaltung wunderschön – eine kleine Bibel der Buchbegeisterung.

5

„Das Buch hat sich im Laufe der Zeit bewährt, es hat sich als Langstreckenläufer erwiesen. Wann immer wir aus dem Traum der Revolutionen […] erwachten, was das Buch noch da. Es ist, so sagte Umberto Eco, „ein technisch vollendetes Meisterwerk (wie der Hammer, das Fahrrad oder die Schere), das sich, soviel man auch erfinden mag, nicht mehr verbessern läßt.“ … ich habe ja einige Zeit gehadert, ob ich das Buch lesen möchte … so viele Seiten, so keine genaue Idee, was einen hier erwarten wird … doch jetzt bin ich froh, dass ich es lesen durfte (und zeitenweise habe ich es parallel gehört). Ein Roman mit geschichtlichem Sachbuchcharakter, einmal was ganz Neues. Etwas, das neugierig macht, wenn man eintaucht und sich darauf einlassen möchte. Jede Seite ist es wert. Wie ist denn nun mit den Büchern? Wie entstanden sie? Alphabet? Warum reisten so viele herum und suchten Bücher? Warum gibt es in einigen Ländern so viele davon in Bibliotheken? Dieses Buch thematisiert so viele schöne und nicht schöne Dinge: es beschreibt harte Arbeit – von vor tausenden von Jahren und aktuell. Aktuell nämlich deswegen, da Irene Vallejo - aus meiner bescheidenen Sicht – hier einen Erden-Marathon gelaufen ist, eine umfassende Recherche betrieben hat, wie ich sie in einem Buch noch nie finden konnte. Fantastisch!!! Wir reisen in die Vergangenheit, zu Meilensteinen der Buchgeschichte (bspw. die Entstehung der ersten Bibliothek in Alexandria), zu geschichtlichen Persönlichkeiten wie wir sie im Geschichtsunterricht kennenlernten, von den ersten Druckmaschinen, Steintafeln; von Kriegen um Bücher, von Papierrollen, die Gier danach, sie alle zu besitzen, koste es was es wolle. Wenn man hier auch bedenkt, dass Papier Mangelware und kostspielig war, bekommt die Erzählung noch einen interessanten Aspekt dazu. Früher las man auch nicht leise vor sich hin, man las laut vor. Als Menschen anfingen leise zu lesen, kam dies den anderen Suspekt vor. Diese Lektüre ist interessant, spannend, fundiert recherchiert, eindringlich und verbindet viele Stränge miteinander, wie wir sie sonst nicht erfahren würden. Wir springen beim Lesen in sagenhafte Zeitreisen nach Alexandria, Ägypten, und nach Rom, Italien; nach Indien und andere Kontinente. Mich hat das Buch sehr begeistert und ich werde es sicherlich bei Zeiten nochmals lesen/hören, denn ich konnte mir diese Myriade von Informationen gar nicht merken. Hätte mich jemand direkt nach dem Lesen gefragt, worum es geht, hätte ich ihn groß angestarrt. Ich hatte nun einige Zeit darüber nachzudenken und lege es allen Buchliebhaber*in, die etweas über die Geschichte der Bücher und das Erbe der Literatur erfahren wollen, sehr ans Herz. Und wer es nicht lesen möchte, sollte es zumindest wegen des wunderschönen Covers im Regal haben: pssst … es ist eine Papyrus-Pflanze vorne drauf! Doch eines muss uns bewusst sein: egal wie viele Bücher wir lesen, wir werden nie alle lesen können – das stimmt mich etwas unfröhlich :-) … und zeitgleich lässt mich aber auch glauben, dass Bücher NIEMALS aussterben werden! „Die Leidenschaft des Buchsammlers gleicht der, eines Reisenden. Jede Bibliothek ist eine Reise; jedes Buch ist ein Fahrschein mit unbegrenzter Gültigkeit.“

4

Inhalt: Papyrus erzählt die Geschichte des Buches. Dabei liegt der Fokus insbesondere bei seinen Anfängen in der griechischen und römischen Antike. Es werden aber auch immer wieder Bezüge zu aktuellen Themen hergestellt. Meine Meinung: Das Buch strotzt nur so vor Detailwissen. Von der ersten Seite an merkt man, wie gut sich die Autorin in der Thematik auskennt und wie sehr sie das Lesen liebt. Oftmals hat sie unglaublich treffend beschrieben, was Bücher für mich und viele andere begeisterte Leserinnen und Leser bedeuten. Anfangs hatte ich großen Respekt vor einem Sachbuch mit über 600 Seiten. Tatsächlich konnte ich aufgrund der großen Informationsfülle auch stets nur kleinere Abschnitte auf einmal lesen, die ich dann erst einmal verarbeiten musste. Trotzdem fand ich das Buch und die darin behandelten Thematiken durchweg spannend. Ich habe auf jeden Fall viel Neues lernen können, sowohl über Bücher als auch über historische Aspekte. Hilfreich war auch, dass die Autorin – wenn auch nur in kleinen Dosen – historische Ereignisse und Personen teilweise auf fiktionalisierte Weise beschreibt und auch aus ihrem eigenen Leben erzählt. Dadurch blieb das Buch stets abwechslungsreich. Die Ausdrucksweise der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie verwendet viel Bildungssprache und Fachausdrücke, was ich im Rahmen des Buches aber als sehr passend empfunden haben. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich mir eine bessere Struktur des Buches gewünscht hätte. Die Autorin springt teils sehr willkürlich von einem historischen Ereignis zum nächsten, weshalb es mir manchmal schwer fiel, nicht die Orientierung zu verlieren. Ich würde das Buch jeder begeisterten Leseratte empfehlen, die ein gewisses Maß an historischem Interesse mitbringt!

5

Ich lese nicht nur gerne Bücher, ich lese auch sehr gerne Bücher über Bücher. Daher ist mir Papyrus natürlich sofort ins Auge gesprungen. Denn hier geht es um Bücher über Bücher: wie die ersten Bücher entstanden, von in Stein gemeißelten Geschichten über Papyrusrollen und den Buchdruck bis hin zu Büchern, wie wir sie heute kennen. Vieles davon war mir natürlich bereits bekannt. Dennoch habe ich Papyrus mit äußerster Spannung gelesen und das lag an der Erzählweise: Es liest sich nämlich nicht wie ein nüchternes Sachbuch, sondern vielmehr wie ein Abenteuerroman. Angefangen bei Alexander dem Großem zu Ptolemäus und der Bibliothek von Alexandria, zu den römischen Kopisten und den Gefahren, die sich die Verbreiter von Wissen zu allen Zeiten ausgesetzt sahen, auch heute noch. Es wird auch über wegbereitende Werke erzählt, wie die Ilias und die Odyssee. Ich halte mich selbst immer für recht gebildet und belesen, mir war jedoch nicht bewusst, dass es Zweifel an der Existenz Homers gibt. Das Buch war für mich also eine sehr unterhaltsame Lektüre, die ich gerne empfehle. Ich wünsche mir mehr solche Sachbücher!

5

Tolles Sachbuch, das fast ein wenig wie ein Roman geschrieben ist. Man erfährt so viel über die Antike, aber auch über andere Zeitalter und das nicht nur in Bezug auf Bücher, Schriftrollen, die Schrift, den Schreib- und Leseprozess, sondern auch über die Gesellschaft, Politik, Frauen, etc. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es lange gedauert hat, bis ich das Buch beendet hatte. Obwohl es sich für mich leicht lesen ließ, war es ein anderes Niveau als ein Roman. Außerdem ist es nicht unbedingt dünn und die Seiten klein beschrieben. Empfehlenswert.

5

Hervorragend recherchiert und mitreißend erzählt „Denn allein der Verstand verjüngt sich mit den Jahren, und die Zeit, die uns alles Sonstige entreißt, fügt dem Alter Weisheit hinzu.“ (Seite 237) Worum geht’s? Das Wort ist so alt, wie die Menschheit selbst. Doch erst seit Erfindung des Buches bzw. seiner Vorgänger ist es den Menschen möglich, ihre Worte und ihre Geschichte auf Papier zu bannen. Das Buch gehört zu den ältesten aber beständigsten Erfindungen und hat eine wahrlich abenteuerliche Geschichte hinter sich. Meine Meinung: „Papyrus“ von Irene Vallejo ist ein Buch über die Geschichte der Welt der Bücher. Und ein wirklich schönes Buch, allein das wunderschöne, goldgeprägte Cover ist ein absoluter Hingucker! Dann das Quellverzeichnis am Ende, das eine Unzahl Seiten umfasst: Die Autorin hat ihr ganzes Herzblut in diesen Roman gesteckt, hervorragend recherchiert und alles verständlich, spannend und mitreißend zusammengefasst. Dieses Buch enthält so viel historisches Wissen, interessante Fakten und ist eine wundervolle Reise durch die Geschichte seiner eigenen Entstehung. Die Autorin beginnt lange vor unserer Zeit im alten Griechenland, in der Zeit Alexander des Großen. Wir begleiten sie durch die Jahrhunderte und Jahrtausende, die Entstehung Roms, verschiedene Feldzüge und Kriege bis in die Gegenwart und immer ist die Entwicklung des Buches ganz eng mit allem verknüpft. In die Geschichte der Entstehung von Schrifttafeln über Papyrusrollen bis hin zu dem Buch, wie wir es heute kennen, erleben wir zudem noch die Geschichte der Bibliotheken, dürfen über die großen Gelehrten wie Aristoteles, Platon, Sokrates und wie sie alle heißen lesen. Erfahren über das Leben im alten Rom und im alten Griechenland. Aber die Autorin erzählt nicht nur von der Entstehung der Bücher und dem Wandel und der Bedeutung der Schriftsteller, sie schreibt auch über die immer wieder auftretende Vernichtung und Zerstörung der Bücher. Sei es durch Naturkatastrophen oder die absichtliche Zerstörung von Menschenhand – durch Zensur und Verbrennung. Und wir erfahren, wie das Buch als Gut einiger bessergestellten Menschen im Laufe der Zeit zu einem Allgemeingut für alle wurde. Wie es Freizeitbeschäftigung war, Wissensquelle aber auch Ablenkung z.B. in den Zeiten der Konzentrationslager. Mir gefällt, wie Irene Vallejo die Stimmung der einzelnen Zeiten hervorbringt. In den Bibliotheken in Griechenland, lange v. Chr., als man noch nicht leise gelesen hat. Das Gemurmel und Gesumme, das in den Lesegängen geherrscht haben muss. Das gleichzeitige Auf- auf der einen und Abrollen auf der anderen Seite der Papyrusrollen. Dann ihre Vergleiche von damals mit heute, wie sich alles immer wiederholt. Damals die Skeptiker im Streit Papyrusrollen vs. Seitenbuch – heute Buch vs. eBook. Und in den eigenen Erzählungen der Autorin sowie zwischen den Zeilen merkt man immer wieder ihre Hingabe zu diesem Thema, ihre Liebe zu Büchern und wieviel Herz in diesem Buch steckt. Ich habe beim Lesen so viel Wissen aufgesaugt und werde das Buch bestimmt auch künftig immer wieder in die Hand nehmen, um Dinge nachzuschlagen und nochmals nachzulesen! Fazit: Mit „Papyrus“ schreibt Irene Vallejo über ein Thema, das ihr eine Herzensangelegenheit ist: Über die Welt der Bücher. Ich weiß nicht, wie lange und intensiv die Autorin recherchiert hat, um ein solches Meisterwerk zu Papier zu bringen, einfach unglaublich! Sie reist mit uns durch die Jahrtausende. Vom alten Griechenland und alten Rom bis hinein in die Gegenwart. Von der Entwicklung der Papyrusrollen zum heutigen Buch. Von dem Stand der Schreiber und Gelehrten und der Entstehung der einzelnen Generationen und wie diese das Buch geprägt haben und von ihm geprägt worden sind. Dieses Buch ist vollgestopft mit Wissen und doch absolut mitreißend und lesenswert! 5 Sterne von mir für dieses mit Liebe und Hingabe geschriebenes Buch, das deutlich zeigt, wie sehr der Autorin dieses Thema am Herzen liegt!

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