Panikherz

Panikherz

Taschenbuch
3.842
BlackboxUdo LindenbergBvsbDrogen

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Beschreibung

»Eine brillante Erzählung über die Obsessionen unserer westlichen Kultur, ein Roman über einen fallenden Helden« DER SPIEGEL.

Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt eine Geschichte, wie man sie sich nicht ausdenken kann: Er wollte den Rockstar-Taumel und das Rockstar-Leben, bekam beides und folgerichtig auch den Rockstar-Absturz. Früher Ruhm, Realitätsverlust, Drogenabhängigkeit. Udo Lindenbergs rebellische Märchenlieder prägten und verführten ihn, doch Udo selbst wird Freund und später Retter. Und dann eine Selbstfindung am dafür unwahrscheinlichsten Ort – im mythenumrankten Hotel »Chateau Marmont« in Hollywood. Was als Rückzug und Klausur geplant war, erweist sich als Rückkehr ins Schreiben und in ein Leben als Roman. Drumherum tobt der Rausch, der Erzähler bleibt diesmal nüchtern. Schreibend erinnert er sich an seine Träume und Helden – und trifft viele von ihnen wieder, am Ende auch sich selbst.

»Ein großes Buch, ein Buch, das bleiben wird, weil er sein Leben in die Waagschale geworfen hat.« taz

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Memoiren
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
576
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Benjamin von Stuckrad-Barre, 1975 in Bremen geboren, ist Autor von »Soloalbum«, 1998, »Livealbum«, 1999, »Remix«, 1999, »Blackbox«, 2000, »Transkript«, 2001, »Deutsches Theater«, 2001, »Festwertspeicher der Kontrollgesellschaft – Remix 2«, 2004, »Was.Wir.Wissen«, 2005, »Auch Deutsche unter den Opfern«, 2010, »Panikherz«, 2016, »Nüchtern am Weltnichtrauchertag«, 2016, »Udo Fröhliche«, 2016, »Ich glaub, mir geht’s nicht so gut, ich muss mich mal irgendwo hinlegen – Remix 3«, 2018 und »Alle sind so ernst geworden« (mit Martin Suter), 2020.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
55%
69%
21%
27%
51%
22%
67%
63%
67%
48%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
64%
56%
75%
73%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam0%
Mittel100%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex0%
Mittel100%
Poetisch (100%)

Beiträge

19
Alle
3.5

Nachdem ich vor einiger Zeit ,,Noch wach“ gelesen habe und davon nicht allzu begeistert war, hab ich mich jetzt an ,,Panikherz“ gewagt. Das Buch fand ich tatsächlich besser, auch wenn mich die indirekte Rede wieder unglaublich irritiert hat, wie auch beim letzten Buch und leider finde ich nichts schlimmer, wenn ein Buch in verschiedenen Zeiten spielt und nicht klar erkennbar ist, ob ich gerade in der Vergangenheit oder Gegenwart bin… . Aber ansonsten unglaublich interessant, aber heftig zu lesen, da es um Stuckrad-Barres Drogenvergangenheit geht und um andere Suchterkrankungen…

Post image
5

Auch wenn Göttingen im Vergleich zu Rotenburg/Wümme riesig erscheinen mag, war Stuckrad-Barres damals neuer Wohnort doch klein genug, dass immerhin zwei meiner Freunde mit „Benni“ befreundet waren oder ihn zumindest so gut kannten, dass sie mir immer mal wieder voller Zuneigung von ihm, von Benni, erzählten. (Beide, Meike und Christoph, das wurde mir bei der Lektüre von „Panikherz“ immer wieder schmerzlich bewusst, sind viel zu früh gestorben.) In Göttingen war mir Benjamin von Stuckrad-Barre allerdings nur zwei Mal „in echt“ über den Weg gelaufen und hatte leider jeweils vor allem wie ein „anstrengendes Kind“ auf mich gewirkt: einmal, um 1996, auf einer Fete Meikes, die er innerhalb kürzester Zeit sprengte, und einmal auf Christophs Literaturherbst 2003, bei dem Joe Jackson, der in meinem Verlag die deutsche Fassung seiner Autobiographie veröffentlicht hatte, im Wechsel mit Heinz Rudolf Kunze Passagen aus „A Cure for Gravity“ und „Ein Mittel gegen die Schwerkraft“ las und dem Benni unbeholfen beim Händedruck die Klavierspielerfinger quetschte. Ab „Soloalbum“ hatte ich sein Frühwerk mit großem Vergnügen und dem Gefühl, dass er ein „ganz Großer“ werden könne, gelesen. Nach seinem „Remix 2“ hatte ich ihn allerdings ein wenig (15Jahre) aus den Augen verloren, bis mich neulich ein lieber Freund auf „Panikherz“ und das darin enthaltene literarische Denkmal für Christoph Reisner aufmerksam machte. Ob Stuckrad-Barre mit „Panikherz“ schon der ganz große Autor ist, den ich in ihm vermutet hatte? Ich glaube, ja. Ihm ist eine schonungslose Beichte gelungen, eine rücksichtslose Ehrlichkeit sich selbst und den Menschen aus dem Benni- und Stuckiman-Kosmos gegenüber, die Max Frisch beim Schreiben von „Montauk“ im Sinn hatte. Diese Beichte ist gnadenlos im Blick auf seine eigenen aber auch auf die Schwächen derer, die ihm selbst in seinen Abgründen gewogen waren. Sie ist aber auch immer wieder voller Liebe. Er ist ein Wortmetz ersten Ranges. Geistreich und witzig und zuweilen unangenehm ätzend. Und ein scharfsinniger Beobachter. Stuckrad-Barre schildert den härtesten Weg, erwachsen zu werden. Und am Ende war ich mit ihm froh, „den Jungen verschwinden“ zu sehen. Bravo! (Gelesen im April/Mai 2019)

4

Wenn es einem gelingt den Sonnenbrille und Hut tragenden Panik-Nuschler auszublenden - gutes Buch.

5

Wenn man das Buch mitten im Satz zuklappen und tief durchatmen muss, dann zeigt das , welche Intensität sich dort verbirgt. Schonungslos ehrlich berichtet Benjamin von Stuckrad-Barre von seiner Zeit vor, während und mit Udo. Aber vor allem, wie ein normaler Junge in den Kreis der Popstars gerät und somit geradewegs hinein in ein unglaublich schnelles Leben. Ein Leben, dass sich nur noch mithilfe von Drogen aushalten lässt. Dadurch, dass er keine Details verschweigt, zeigt er einem, wie parallel die eigenen Gedanken, denen eines Drogensüchtigen sein können. Toller Roman, der einen nicht kaltlässt

4

Habe das vom Stuckiman persönlich eingelesene Audiobuch via Spotify beim Pendeln zwischen Arbeit und Zuhause gehört. War natürlich ob des gelungenen Quereinstiegs in die Musikbranche hellauf begeistert und ich liebe die Literaturverweise und Musiksozialisation. Obwohl mir die Udoliebe fehlt, bin ich durch dieses Buch Fan geworden. Auch die Suchtgeschichte ist mir nicht fremd und so konnte ich mich zu jeder Zeit gut indentifizieren und war stets sehr gut unterhalten

5

Niedersachsen in den Achtzigern. Benjamin von Stuckrad-Barre ist Gymnasiast, Pfarrerssohn, das jüngste von vier Kindern. Seine Brüder bringen in früh mit der Musikkultur in Kontakt, vor allem mit den textgetriebenen Alben des jungen Udo Lindenberg. Benjamin ist fasziniert, da will er hin, da will er dabei sein, Back-Stage, im Umkreis der Musiker und irgenwie schafft er das auch schon in sehr jungen Jahren, schreibt, wird Kritiker. Doch das Leben vieler der Musiker ist nicht nur von Musik, sondern auch von Alkohol und Drogen bestimmt – klar, dass Benjamin auch diesen Teil des Rockmusiklebens abbekommt… 20 Jahre später reist Struckrad-Barre mit dem früheren Idol Udo Lindenberg nach L.A., genauer gesagt in das berühmte Hotel Chateau Marmont in Hollywood – und bleibt. Lindenberg hat gespürt, dass sein Freund Zeit zur Selbstfindung braucht. Es ist nicht ganz einfach für mich, dieses Buch neutral zu bewerten. Benjamin von Stuckrad-Barre und ich sind beide Jahrgang 1975, vieles, was er schildert, habe ich ähnlich in Erinnerung, etwa den Mauerfall. Und wenn er von Billy Joel erzählt, der mein großer Held war, als ich so um die 14 war, bekomme ich auch in der heißen Badewanne eine Gänsehaut. Ich habe während und nach dem Anhören des Hörbuchs alte CDs rausgekramt, Lindenberg-CDs gekauft, Billy Joel-CDs, die ich bisher nur als MC (!) hatte, auf CD gekauft. (Für die Jüngeren: MC = Musikkassette ;-)). Den größten Teil des Buchs nimmt jedoch Stuckrad-Barres dramatische Drogenkarriere ein, er berichtet ehrlich und schonungslos, mit einer angemessenen Portion Selbstkritik und -sarkasmus, er schildert, wie so ein Junkie tickt, der zudem noch magersüchtig und/oder bulimisch ist, die Reihe von Entzugskliniken, all dies erlebt der Leser bzw. Hörer hautnah mit. Zwischen den Passagen, die seinen Werdegang beschreiben, springt der Autor immer wieder zurück ins Jahr 2015, ins Chateau Marmont, auch dort trifft er seine Jugendhelden, etwa den Autor Bret Easton-Ellis, macht neue Bekanntschaften, James Franco, Thomas Gottschalk, sieht sich Konzerte früherer Idole an, die leider meistens enttäuschen, da schwingt viel Nostalgie mit. Diese Passagen sind mitunter regelrecht philosophisch, Stuckrad-Barre beweist, dass er mit Sprache umgehen kann, es ist ein Genuss, ihm zuzuhören. Benjamin von Stuckrad-Barre hat viel erlebt und viel zu erzählen – und er hat das nötige Talent dafür. Er gibt niemandem die Schuld für seine Drogenabhängigkeit, schon gar nicht seiner Familie, die ihn letztendlich rettet. Ich glaube, dass die Familie ihn keineswegs – wie es Maxim Biller im Literarischen Quartett so arrogant in den Raum warf – in die Sucht getrieben hat. Darüber hinaus ist das Buch, wie schon der Titel erkennen lässt, auch eine Hommage an Udo Lindenberg – auch in mir hat Stuckrad-Barre die Udo-Liebe geweckt. Ein wunderbares, berührendes und spannendes Buch! Die Hörbuchausgabe ist sehr zu empfehlen, Benjamin von Stuckrad-Barre liest selbst, was bei dieser Autobiografie auch das einzig Richtige ist.

1

Hatte mir etwas anderes hierunter vorgestellt.

5

Konnte ich kaum weglegen.

4

4,5 * Ich hab mir während des Lesens übrigens mal wieder ein paar Lindenberg-CDs aufs Handy gezogen. Auch wenn ich zur 90er Jahre Musikhör-Generation gehöre, die Udo Lindenberg bis vor ein paar Jahren immer lächerlich fanden. Das hat sich geändert seit ich die Songs (ja, durch Hinterm Horizont) besser kennen und lieben gelernt habe. Ich höre vieles sehr gerne und das Buch hat wieder Lust drauf gemacht... und mir gezeigt - mal wieder - dass ich von Kokain und Co. die Hände lasse...

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