Olga

Olga

Hardcover
4.058
HerbertExpeditionTaubGeheimnis

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
320
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ›Selbs Justiz‹ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ›Der Vorleser‹, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das späte Leben‹ (2023).

Beiträge

21
Alle
5

Was für eine Geschichte! Ich habe es geliebt von der 1 .ten bis zur letzten Seite 😃! Und freu mich jetzt schon auf das nächste Buch von Herrn Schlink 👍🏻

5

In "Olga" erzählt Bernhard Schlink die Geschichte der namensgebenden Protagonistin Olga und ihrer großen Liebe Herbert. Das Buch ist hierbei in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um die Kinder- und Jugendzeit und die ersten Jahre im Erwachsenenleben von Olga und Herbert. Hierbei liest man aus beiden Perspektiven und lernt die Gefühlswelt der beiden kennen. Im zweiten Teil springt der Autor einige Jahre. Olga ist mittlerweile im gehobenen Alter. Die Geschichte wird nun von einer dritten, außenstehenden Person erzählt. Der dritte Teil gibt Olgas komplettes Leben nur über Briefe wieder. "Olga" war ein absolutes Highlight. Bernhard Schlink schreibt gewohnt klar und schnörkellos, dabei klug und poetisch. Durch die kurzen Kapitel liest sich das gesamte Buch sehr dynamisch und es entstehen keine Längen. Olga war ein sehr interessanter, vielschichtiger Charakter, auch wenn sie mir nie zu 100 Prozent sympathisch wurde. Ich habe alle ihre Emotionen nachfühlen können, habe vor allem im dritten Teil auch die eine oder andere Träne verdrückt. Der Twist am Ende war dann die Kirsche auf der Torte. Fünf Sterne und eine ganz große Empfehlung!

3.5

Eine schöne, langsame und melancholische Erzählung. Hatte eigentlich Potenzial zu einem 4- oder 5-Sterne-Buch, aber zum einen finde ich es verwerflich, dass zwei Mal ein sehr abwertender Begriff für die afrikanische Bevölkerung verwendet wurde und zum anderen habe ich mir vom Ende noch etwas mehr erhofft.

4

Eine schöne Geschichte über das Leben einer starken Frau, die im Verlauf ihrer Zeit stets zu kämpfen wusste und um den ihr zustehenden Platz stritt. Berührend, aber nicht umwerfend.

4

Zunächst besorgt und verärgert, vom 2. Teil dann sehr überzeugt

Ich habe es mir als Challenge gesetzt, alle Romane von Schlink zu lesen. Bisher bin ich sehr angetan und es sind bereits einige Highlights dabei gewesen. Während der Lektüre des ersten Abschnitts von „Olga“ war ich sehr besorgt, dass es der erste „Schlink“ sein könnte, der mir nicht gefällt. Als dann noch diskriminierende Worte genutzt wurden, wurde es ganz heikel. Der zweite Teil des Buchs stand dann im Kontrast zum ersten, wir begleiteten Olga bei ihren Gedankengängen zu ihrem Leben. Und das sind wirklich sehr tiefgründige, feministische, pazifistische und weise Gedanken. Ganz im Kontrast zu den eher militaristisch-patriarchalen Gedankengängen zur Gegenwart der 1910er bis 30er Jahre im ersten Teil. Mir ist nun retrospektiv durchaus klar, dass dieser Kontrast bewusst als Stilmittel eingesetzt wurde. Ich habe Olga sehr gern begleitet und finde ihre letzte des Handlung des Protests wirklich auch sehr cool (ein besseres Wort fällt mir nicht ein) und auch die Liebesbriefe im 2. Teil haben mich sehr berührt. Es wäre ein knappes 5 Sterne-Buch geworden, Abzug gibt es aber ganz klar für die diskriminierende Wortwahl am Anfang des Buchs, auch wenn damit wahrscheinlich ein realistisches Bild des damaligen Sprachgebrauchs gezeichnet werden soll. Fazit: Bei Olga hätte ich gern Unterricht gehabt. Die Männer der Geschichte kann man leider nur mit Skepsis betrachten…

4

Auf den letzten Metern des Monats habe ich mir noch ein Buch von meinem #12für2024-Stapel geschnappt. „Olga“ ist ein Roman in 3 Teilen, den ich sehr gern gelesen (und gehört) habe. Die Geschichte des Lebens einer starken Frau und einer großen, aber schwierigen Liebe.

3.5

Schlink ist einer der großen Autoren unserer Zeit. In „Olga“ begegnet einem sein typischer wunderbarer Stil, der Funke will aber nicht überspringen.

Vielleicht liegt es an mir: Ich liebe Schlinks Werke, dieses schafft es dennoch nicht, mich so zu berührten wie es bspw. „Das späte Leben“ oder „Die Enkelin“ tun. „Olga“ ist in eine spannende Zeit eingebettet, die Geschichte spannt sich von der deutschen Kolonialzeit über beide Weltkriege bis hin zur Nachkriegszeit. Olga ist ein starker Charakter und stemmt sich selbstbewusst gegen die Widrigkeiten ihrer Zeit, die sie als Frau besonders hart treffen. Herbert, ihre große und verzweifelte Liebe, ist ihr gegenüber holzschnittartig, fast monoton oder stumpf. Er ist ein Charakter, den man wohl kaum mögen, über den man sich aber trefflich ärgern kann. Vielleicht ist dies ja gerade die Absicht des Künstlers Schlink. Was in diesem Werk wieder deutlich wird, ist Schlinks geniale Fähigkeit zur Verzauberung des Normalen, zur Adelung des Subsidiären. Nicht die große weite Welt birgt unser Glück, sondern die Lebenswirklichkeit vor unserer Haustür. Olgas Heimat, das Memelland und Ostpreußen, man kann die Liebe zu diesem Land und ihrem Dorf förmlich greifen. Es bleibt ein gutes Buch, das an andere Bücher Schlinks jedoch nicht heranreicht.

4

"Geschichte ist nicht die Vergangenheit, wie sie wirklich war. Es ist die Gestalt, die wir ihr geben." (S. 211)

Der zeitgenössische Roman ließ sich direkt ab dem Beginn sehr gut lesen. Schlink schafft es durch seine Erzähltechnik die Protagonistin aus verschiedenen Perspektiven zu beschreiben und so für den Leser greifbar zu machen. Manch einer wird sich bei Olga an seine Großmutter erinnert gefühlt haben, so erging es zumindest mir, aufgrund von einigen Parallelen und dadurch ergab sich ein besonderes Interesse. Der letzte Teil in Form von Briefen trifft den Zeitgeist und die auf die Protagonistin einwirkenden Umstände. Emotionale Monologe, teils hoffnungsvoll, teils verzweifelt und anklagend. Oftmals kitschig, aber so ist nun mal zumeist die Liebe. Es wirkt hier nicht aufgetragen. Die Traurigkeit ist im letzten Abschnitt zu spüren und überträgt sich auf die Lesenden. Schlink baut auch vereinzelt kleinere "Plot-TwistsX" ein, die mir gut gefielen. Zusammenfassend ein schöner, kurzweiliger Roman, welcher sich am Ende etwas zäher gestaltet. Dennoch aus meiner Sicht von Schlink weitaus bedeutsamer als die Selbs Reihe und durchaus empfehlenswert für Lesende, die eine gefühlvolle und emotionale Beziehung der Protagonistin zu schätzen wissen.

"Geschichte ist nicht die Vergangenheit, wie sie wirklich war. Es ist die Gestalt, die wir ihr geben." (S. 211)
4

»Wer moralisiert, will es groß haben und zugleich gemütlich. Aber keiner ist so groß, wie er moralisiert, und die Moral ist nicht gemütlich.« Während mir anfangs Gefühle und Stimmungen kaum greifbar waren, intensivierten sie sich ab der zweiten Hälfte des Buches immens. So fern mir Olga am Anfang blieb, so nah war sie am Schluss und neben der Geschichten der Einzelnen ist es eine Geschichte über Zeitgeist, schädliche Männlichkeit und Hochmut im Gegensatz zu Bildung, Kultur, Reflexion und Liebe. Nur die teils rassistische Wortwahl macht den Stern-Abzug.

Post image
Beitrag erstellen