Die Enkelin
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ›Selbs Justiz‹ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ›Der Vorleser‹, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das späte Leben‹ (2023).
Beiträge
Mein 2 Buch von Bernhard Schlink und ich konnte es schon wieder nicht aus der Hand legen 😃! Ich kann es nicht erklären, aber die Geschichte ziehen mich immer sofort in ihren Bann. Ich freue mich jetzt schon auf sein nächstes Buch 🥰...
Kaspar ist Buchhändler und über 70, als seine Frau Birgit, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, stirbt. In Birgits Unterlagen findet er Informationen über sie, die ihm unbekannt waren. So hat Birgit, die 1964 für ihn in den Westen geflüchtet ist, kurz davor eine Tochter geboren und direkt nach der Geburt in der DDR zurück gelassen. Kaspar begibt sich auf die Suche nach der Tochter, die bei ihrem Vater aufgewachsen ist, und landet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Insbesondere zu seiner vierzehnjährigen Enkelin Sigrun versucht er, eine Beziehung aufzubauen, was aber nicht einfach ist, da sie bereits von völkisch-nationalistischem Gedankengut durchdrungen ist. Besonders gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Kaspar und Sigrun, einem intelligenten Mädchen, das sich für Schach und Klavierspiel interessiert, aber bislang nur ein Weltbild kennengelernt hat. Kaspar versucht behutsam, sich ihr von allen Seiten anzunähern, ohne sie vor den Kopf zu stoßen oder zu bewerten. Das Buch hatte vollkommen überraschend eine absolute Sogwirkung auf mich, ich habe es in zwei Tagen als Hörbuch durchgehört.
Für mich das erste Jahreshighlight 👍🏻. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, worum es genau in „Die Enkelin“ von Schlink geht. Ich lese von dem Autor gerne Bücher und hatte mir von der Büchergilde die wunderschöne Ausgabe zugelegt. Wir treffen auf Birgit und Kaspar. Kaspar ,schon im Rentenalter, findet ganz zu Beginn der Geschichte seine Frau Birgit leblos in der gemeinsamen Wohnung vor. Hier steigen wir ein und blicken mit Kaspar im Anschluss auf den Beginn ihrer Liebe und ihrer Ehe zurück. Kaspar findet alte Aufzeichnungen Birgits. Und damit erfährt er einen sehr wichtigen Hintergrund aus Birgits Vergangenheit, den sie im bisher verschwiegen hatte und von dem er all die Jahre nichts wusste. Schlink hat mich total überzeugt. Er erzählt wiedermal sehr ruhig, intelligent und einfühlsam. Seine Charaktere haben Herz, Ecken und Kanten. Sie sind niemals platt oder eindimensional. Er beleuchtet, hinterfragt, zieht sich zurück und verurteilt nicht. Bernhard Schlink hat auch hier wieder einen so empfindsamen männlichen Protagonisten geschrieben, dass es ein Wohlgefühl auslöst , ihn zu begleiten. In diesem Buch geht es ein wenig um die DDR, um die Liebe zur Familie, Sprachlosigkeit, Machtlosigkeit, Rassismus und vor allem um völkische Siedler und deren Motivationen. Dieses Buch passt gerade so sehr zur aktuellen politischen Lage. Zu dem Rechtsruck, der momentan durch Deutschland geht. Es gibt hier keine Klischees, die bedient werden. Das hat mich sehr beeindruckt. Schlink hat sich definitiv mittlerweile bei mir einen Platz als Lieblingsautor verdient.
Interessant und zärtlich, mir teilweise etwas ruppig in den Wechseln des Erzählstils
Liebe und Bildung verbessern die Welt
Das Buch zeigt, dass eine Handlung ohne viele Dialoge, den Lesenden in eine andere Welt entführen kann. Schöner Gedanke, wie Kultur (Bücher, Museen) und Bildung, den Charakter bilden und positiv verändern können. Dies wird in einer Leichtigkeit erzählt, die das Buch zu keiner Zeit schwerfällig und eintönig erscheinen lassen. Bücher und Musik sind in der Lage Menschen an Orte zu senden, an denen sie noch nicht waren, sie im Verhalten zu ändern, ohne, dass die Lesenden andere Menschen persönlich getroffen oder sie einen Fuß vor die Tür gesetzt haben.
Feinste Literatur auf hohem Niveau! Ein schwieriges Thema bravourös umgesetzt von Schlink: Rechtsradikalismus, sprich rechtsradikales Denken und Handeln im Osten
Was für eine Geschichte. Erschreckend, passt in diese Zeit. Unbedingt lesen.
Wie werden wir zu denen, die wir sind? Sind wir von innen heraus, wer wir sind oder ist es das Setting, in dem das Schicksal uns platziert, das uns formt?
Das Wagnis ist groß: Schlink thematisiert in diesem Werk gleich zwei Gesellschaftssysteme unserer jüngsten Geschichte. Es geht um ein Leben in und nach der DDR sowie um das Hinauswirken des 3. Reichs in unsere Zeit. Das Wagnis ist einfühlsam, behutsam und dennoch aufwühlend gelungen. Wir begleiten Kaspar, einen sympathischen Buchhändler, der nach dem Verlust seiner Ehefrau, deren Flucht aus der ehemaligen DDR er begleitet hat, an einem Punkt in seinem Leben steht, an dem das Bild seiner Ehefrau und der langjährigen Beziehung ins Wanken kommt. Wie kann man es überwinden, wenn es all die Jahre anscheinend ein großes Geheimnis gab, etwas Essenzielles verschwiegen wurde, man selbst stets fürsorglich, aber nie wirklich wütend werden kann. Dieses Erdbeben beschert ihm letztlich eine Stief-Enkelin, die aber wiederum in einem völkisch-nationalsozialistischem Umfeld aufwächst. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Kann es ihnen gelingen, sich zu erreichen, berühren, verstehen? Ein weiterer Schlink-Roman der es auf meine Liste der Lieblingsbücher geschafft hat.
Literatur, die beim Lesen so leicht vom Auge geht wie Schlinks Worte von der Hand. Sprachlich spürbare Gefühlswelten treffen auf große Charaktere, die herrlich grau sind. Keine Stars, keine Allüren.
Ein fantastisches und sehr spannendes Buch!!! Es hat mich vollkommen fasziniert. Die Geschichte ist sehr interessant, die Charaktere sind toll ausgearbeitet und es bietet sehr interessante Einblicke in bestimmte soziokulturelle Milieus. Klare Leseempfehlung!!!!!
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ›Selbs Justiz‹ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ›Der Vorleser‹, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das späte Leben‹ (2023).
Beiträge
Mein 2 Buch von Bernhard Schlink und ich konnte es schon wieder nicht aus der Hand legen 😃! Ich kann es nicht erklären, aber die Geschichte ziehen mich immer sofort in ihren Bann. Ich freue mich jetzt schon auf sein nächstes Buch 🥰...
Kaspar ist Buchhändler und über 70, als seine Frau Birgit, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, stirbt. In Birgits Unterlagen findet er Informationen über sie, die ihm unbekannt waren. So hat Birgit, die 1964 für ihn in den Westen geflüchtet ist, kurz davor eine Tochter geboren und direkt nach der Geburt in der DDR zurück gelassen. Kaspar begibt sich auf die Suche nach der Tochter, die bei ihrem Vater aufgewachsen ist, und landet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Insbesondere zu seiner vierzehnjährigen Enkelin Sigrun versucht er, eine Beziehung aufzubauen, was aber nicht einfach ist, da sie bereits von völkisch-nationalistischem Gedankengut durchdrungen ist. Besonders gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Kaspar und Sigrun, einem intelligenten Mädchen, das sich für Schach und Klavierspiel interessiert, aber bislang nur ein Weltbild kennengelernt hat. Kaspar versucht behutsam, sich ihr von allen Seiten anzunähern, ohne sie vor den Kopf zu stoßen oder zu bewerten. Das Buch hatte vollkommen überraschend eine absolute Sogwirkung auf mich, ich habe es in zwei Tagen als Hörbuch durchgehört.
Für mich das erste Jahreshighlight 👍🏻. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, worum es genau in „Die Enkelin“ von Schlink geht. Ich lese von dem Autor gerne Bücher und hatte mir von der Büchergilde die wunderschöne Ausgabe zugelegt. Wir treffen auf Birgit und Kaspar. Kaspar ,schon im Rentenalter, findet ganz zu Beginn der Geschichte seine Frau Birgit leblos in der gemeinsamen Wohnung vor. Hier steigen wir ein und blicken mit Kaspar im Anschluss auf den Beginn ihrer Liebe und ihrer Ehe zurück. Kaspar findet alte Aufzeichnungen Birgits. Und damit erfährt er einen sehr wichtigen Hintergrund aus Birgits Vergangenheit, den sie im bisher verschwiegen hatte und von dem er all die Jahre nichts wusste. Schlink hat mich total überzeugt. Er erzählt wiedermal sehr ruhig, intelligent und einfühlsam. Seine Charaktere haben Herz, Ecken und Kanten. Sie sind niemals platt oder eindimensional. Er beleuchtet, hinterfragt, zieht sich zurück und verurteilt nicht. Bernhard Schlink hat auch hier wieder einen so empfindsamen männlichen Protagonisten geschrieben, dass es ein Wohlgefühl auslöst , ihn zu begleiten. In diesem Buch geht es ein wenig um die DDR, um die Liebe zur Familie, Sprachlosigkeit, Machtlosigkeit, Rassismus und vor allem um völkische Siedler und deren Motivationen. Dieses Buch passt gerade so sehr zur aktuellen politischen Lage. Zu dem Rechtsruck, der momentan durch Deutschland geht. Es gibt hier keine Klischees, die bedient werden. Das hat mich sehr beeindruckt. Schlink hat sich definitiv mittlerweile bei mir einen Platz als Lieblingsautor verdient.
Interessant und zärtlich, mir teilweise etwas ruppig in den Wechseln des Erzählstils
Liebe und Bildung verbessern die Welt
Das Buch zeigt, dass eine Handlung ohne viele Dialoge, den Lesenden in eine andere Welt entführen kann. Schöner Gedanke, wie Kultur (Bücher, Museen) und Bildung, den Charakter bilden und positiv verändern können. Dies wird in einer Leichtigkeit erzählt, die das Buch zu keiner Zeit schwerfällig und eintönig erscheinen lassen. Bücher und Musik sind in der Lage Menschen an Orte zu senden, an denen sie noch nicht waren, sie im Verhalten zu ändern, ohne, dass die Lesenden andere Menschen persönlich getroffen oder sie einen Fuß vor die Tür gesetzt haben.
Feinste Literatur auf hohem Niveau! Ein schwieriges Thema bravourös umgesetzt von Schlink: Rechtsradikalismus, sprich rechtsradikales Denken und Handeln im Osten
Was für eine Geschichte. Erschreckend, passt in diese Zeit. Unbedingt lesen.
Wie werden wir zu denen, die wir sind? Sind wir von innen heraus, wer wir sind oder ist es das Setting, in dem das Schicksal uns platziert, das uns formt?
Das Wagnis ist groß: Schlink thematisiert in diesem Werk gleich zwei Gesellschaftssysteme unserer jüngsten Geschichte. Es geht um ein Leben in und nach der DDR sowie um das Hinauswirken des 3. Reichs in unsere Zeit. Das Wagnis ist einfühlsam, behutsam und dennoch aufwühlend gelungen. Wir begleiten Kaspar, einen sympathischen Buchhändler, der nach dem Verlust seiner Ehefrau, deren Flucht aus der ehemaligen DDR er begleitet hat, an einem Punkt in seinem Leben steht, an dem das Bild seiner Ehefrau und der langjährigen Beziehung ins Wanken kommt. Wie kann man es überwinden, wenn es all die Jahre anscheinend ein großes Geheimnis gab, etwas Essenzielles verschwiegen wurde, man selbst stets fürsorglich, aber nie wirklich wütend werden kann. Dieses Erdbeben beschert ihm letztlich eine Stief-Enkelin, die aber wiederum in einem völkisch-nationalsozialistischem Umfeld aufwächst. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Kann es ihnen gelingen, sich zu erreichen, berühren, verstehen? Ein weiterer Schlink-Roman der es auf meine Liste der Lieblingsbücher geschafft hat.