Nach einer wahren Geschichte

Nach einer wahren Geschichte

E-Book
4.323
FiktionEmmanuelle SeignerOlivier AssayasIdentität

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Zwei Frauen lernen sich auf einer Party kennen. Die zurückhaltende Delphine, die sich mit fremden Menschen meist sehr schwer tut, ist sofort fasziniert von der klugen und eleganten L., die als Ghostwriter arbeitet. Aus gelegentlichen Treffen werden regelmäßige, man erzählt einander das eigene Leben, spricht über Familie und Freunde, vor allem über Freundinnen. Und natürlich über Bücher und Filme, die man liebt und bewundert. Delphine ist glücklich über die Gemeinsamkeiten und fühlt sich verstanden wie schon lange nicht mehr. Ganz entgegen ihrer Gewohnheit gibt sie in einem Gespräch über das Schreiben die Idee für ihr nächstes Buch preis. L. reagiert enttäuscht: Wie nur könne Delphine ihre Zeit auf eine erfundene Geschichte verschwenden? Eine Autorin ihres Formats müsse sich der Wahrheit verschreiben. Delphine ist entsetzt. L.s leidenschaftlich vorgetragene Forderung löst eine tiefe Verunsicherung in ihr aus. Bald kann sie weder Papier noch Stift in die Hand nehmen. L. scheint völlig unglücklich über das zu sein, was sie in der Freundin ausgelöst hat. Selbstlos übernimmt sie die Beantwortung von E-Mails, das Absagen von Lesungen und Interviews, das Vertrösten des Verlags, der auf einen neuen Roman wartet. Und all das in Delphines Namen. Keiner weiß davon, keiner kennt L., und so ist Delphine allein, als sie feststellt, dass L. ihr immer ähnlicher wird … Ausgezeichnet mit dem Prix Renaudot 2015
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
350
Preis
10.30 €

Autorenbeschreibung

DELPHINE DE VIGAN, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman ›No & ich‹ (2007), für den sie mit dem Prix des Libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman ›Nach einer wahren Geschichte‹ (DuMont 2016) stand wochenlang auf der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Zuletzt erschien bei DuMont ihre Romane ›Dankbarkeiten‹ (2019) und ›Das Lächeln meiner Mutter‹ (2020). Die Autorin lebt mit ihren

Beiträge

13
Alle
3.5

Worum gehts hier? Wahrheit oder doch erfunden? Delphine ist nachmittags noch auf einer Signierstunde auf einer Pariser Buchmesse und abends auf einer Party. Auf dieser Party lernt sie L. kennen. Sie ist gleich angetan von ihr als Person, L. strahlt etwas Besonderes aus und Delphine fühlt sich verstanden wie selten zuvor. Bald nimmt L. einen großen Raum in ihrem Leben ein, scheint dauerpräsent und hat starken Einfluss auf Delphine und ihr Leben. Selbst in Delphines Schreiben will L. sich einmischen und regelmäßig streiten sie über das Thema des neuen Buches. L. möchte, dass Delphine mehr Wahrheit in ihr Roman packt und Delphine will lieber fiktiv schreiben. Ich kann nur sagen, dass mir erst im Nachgang klar geworden ist, wie gut dieser Roman doch war. Direkt nach dem Beenden war ich etwas zwiegespalten. Einerseits war ich mal wieder absolut begeistert von De Vigans Schreibstil. Ich liebe ihre präzise und gefühlvolle Sprache. Jeder Satz ist gekonnt eingesetzt, erzählt viel und doch nicht zu viel. Und anderseits hätte ich es mir in der Mitte etwas strammer gewünscht und ich war etwas genervt von L.´s Art und Delphines Schreibblockade. Doch diese Länge war im Nachhinein passend, denn dadurch hat sie mir die nervenaufreibende Situation einer Autorin nähergebracht, die daran verzweifelt, kein einziges Wort mehr schreiben zu können. Im letzten Drittel legte es wieder an Tempo zu, sodass ich voller Spannung durch die Seiten geflogen bin. Für mich gibt es zwei Ebenen des Buches. Einmal die Erzählung über die komische Freundschaft zwischen L. und Delphine, welche hier und da wirklich etwas Unheimliches an sich hatte und einen Touch von Psycho-Thriller. Und dann gibt es noch eine Metaebene. Der Streit zwischen L. und Delphine über die Vorlieben der Leser, ob diese eher biografische oder fiktionale Geschichten bevorzugen, hat mich selbst über das Thema nachdenken lassen. Was lese ich gerne? Wie viel Wahrheit steckt in einer erdachten Geschichte und wie viel Erdichtetes in einer wahren Geschichte? Kann man die wahre Geschichte ohne Fiktion erzählen? Ich fand es sehr gut, wie die Autorin diese Frage in die Geschichte eingearbeitet hat und diese die ganze Zeit über allem schwebte - über der Freundschaft von L und Delphine, über mir als Leserin und über dem ganzen Roman. Schwer hier eine klare Bewertung abzugeben. Schwankt zwischen 3,5 und 4. S.60 „L. reaktivierte es: diese ausschließliche und gebieterische Art einer Verbindung mit einem anderen, wie man sie mit siebzehn erleben kann.“ S.76 „Sobald man Dinge auslässt, etwas ausdehnt oder verdichtet, Lücken füllt, ist man im Reich der Fiktion. Ich suchte nach der Wahrheit, ja, da hast du recht. […]Ich überlegte eine Sekunde lang, ob ich den berühmten Satz von Jules Renard zitieren sollte, wonach eine Wahrheit, die über fünf Zeilen hinausgehe, bereits ein Roman sei, aber ich hielt mich zurück.“

5

Sehr gut geschrieben. Spannend.

Der Schreibstil gefiel mir sehr. Das Thema auch. In der Mitte gibt es ein paar Längen und zum Ende hin wird es ein Thriller. Also durchhalten lohnt sich.

4

Spannend und gibt viel zum Nachdenken

[𝕦𝕟𝕓𝕖𝕫𝕒𝕙𝕝𝕥𝕖 𝕎𝕖𝕣𝕓𝕦𝕟𝕘] 𝔹𝕦𝕔𝕙𝕔𝕝𝕦𝕓𝕓𝕦𝕔𝕙 im #Buchclub_Buchgefluester 𝕋𝕚𝕥𝕖𝕝: Nach einer wahren Geschichte 𝔸𝕦𝕤 𝕕𝕖𝕣 𝔽𝕖𝕕𝕖𝕣 𝕧𝕠𝕟: Delphine de Vigan 𝕍𝕖𝕣𝕝𝕒𝕘: Dumont (TB) / Random House Audio (HB) 𝔾𝕖𝕤𝕡𝕣𝕠𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕟: Martina Gedeck 𝔾𝕖𝕝𝕖𝕤𝕖𝕟/𝔾𝕖𝕙𝕠𝕖𝕣𝕥 𝕒𝕦𝕗: Deutsch 𝕌𝕖𝕓𝕖𝕣𝕤𝕖𝕥𝕫𝕥 𝕧𝕠𝕟: Doris Heinemann (aus dem Französischen) 𝔽𝕣𝕒𝕘𝕖: Mögt ihr lieber Fiktion oder Bücher nach einer wahren Begebenheit? 𝔻𝕣𝕖𝕚 𝕎𝕠𝕖𝕣𝕥𝕖𝕣 𝕫𝕦𝕞 𝔹𝕦𝕔𝕙: Spannend - Verwirrend - Gut 𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥: Auf einer Party trifft Delphine auf L. Aus gelegentlichen Treffen, wird nach und nach eine Freundschaft. Langsam nimmt L. immer mehr Raum in Delphines Leben ein. Doch was als Freundschaft beginnt nimmt bald einen Verlauf, den Delphine nicht vorausgeahnt hat. 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘: Ich wusste nicht, was mich hier erwartet und wurde positiv überrascht. Das Buch ist spannend, auch wenn es zwischendurch ein paar verwirrende oder überflüssige Stellen gibt. 👀 Vor allem beeindruckt hat mich die Darstellung von toxischen Charakteren und Freundschaften. 🤔 Es gibt richtig viel zu interpretieren und im Laufe der Geschichte es wird immer mehr dem Leser überlassen, die Ereignisse zu interpretieren. Das Buch hat mich auf jeden Fall gut unterhalten und war eine schöne Abwechslung. In das Hörbuch habe ich auch rein gehört. Die Sprecherin macht einen guten Job, auch wenn ich das Hörbuch auf jeden Fall schneller stellen musste. 🤭 𝕃𝕖𝕤𝕖𝕖𝕞𝕡𝕗𝕖𝕙𝕝𝕦𝕟𝕘? Ja, hier kann ich eine Empfehlung aussprechen. Aber nicht für Leute, die am Ende keine offenen Fragen wollen. 😂 𝔼𝕦𝕣𝕖 𝕃𝕚𝕔𝕖𝕪 ☘️

Spannend und gibt viel zum Nachdenken
4

4,5 Sterne

R E Z E N S I O N zu "Nach einer wahren Geschichte" von Delphine de Vigan. Wahrheit oder Wirklichkeit in der Literatur? De Vigan stellt sich genau dieser Fragestellung und Thema. Indem sich zwei Frauen, zum einen die Schriftstellerin Delphine de Vigan, lernen sich auf einer Party kennen. Aus gelegentlichen Treffen wird schnell eine enge Freundschaft. Verwirrend, faszinierend und fesselnd schreibt de Vigan in ihrem Roman über die Freundschaft zwischen Delphine und L. Es entwickelt sich ein Sog, ich wollte jederzeit wissen, wie die Freundschaft weitergeht und konnte dadurch das Buch selten aus der Hand legen. Ich konnte mitfühlen, ich war verwirrt und wurde getäuscht. Für mich ist diese Geschichte eine ganz besondere. Selten habe ich so eine komplexe, verwirrende aber zugleich auch fesselnde Geschichte gelesen, bei der ich sicher bin, dass sie mich nicht so bald loslassen wird. Von mir gibts für diesen Roman eine uneingeschränkte Leseempfehlung. De Vigan versteht es, klasse und mit einer solch starken Sogwirkung behaftete Romane zu schreiben. Buchdetails: erschienen am 15.08.2016 im DuMont-Verlag | gelesen als Taschenbuch | Seitenzahl: 350 | das Taschenbuch kostet 11,00 € | aus dem Französischen übersetzt von Doris Heinemann

4

Einfach WOW! Ich kann jetzt nicht mal sagen ob es wahr oder Fiktion ist, aber definitiv ein Buch, dass mir noch lange im Kopf bleiben wird

5

Eine moderner Spannungsroman

Es geht um eine Autorin, die an einer Schreibblockade leidet. Um Identitätsklau sozusagen. Ihre neue Freundin bietet Hilfe an und bald zieht sie in die Wohnung ein. Der Roman hat ein paar Längen, da es immer nur diese beiden Personen gibt, aber er ist sehr gut geschrieben und dann wird es am Ende sogar noch ein Thriller.

5

Dieser Roman ist der absolute Wahnsinn! Unbedingte Leseempfehlung für Leser/innen, die sich nicht zwangsläufig mit Figuren in Büchern identifizieren müssen und die Bereitschaft haben, sich auf verschiedene Erzählebenen von einer Autorin führen zu lassen und generell sich als deren Spielball herzugeben. Das Buch hat die verschiedensten Gefühle im Verlauf der Lektüre bei mir ausgelöst, wobei Neugierde, Ungeduld und Skepsis die Stärksten waren. Die Autorin hat es sogar geschafft, dass ich noch im ersten Drittel des Werks es nicht mehr aushielt und die letzten drei Seiten des Romans las. Zum Glück konnte ich im Nachhinein nichts damit anfangen und die Überraschung blieb mir erhalten. Was ist das für ein Buch? Der Titel suggeriert Authentizität, die Hauptperson heißt Delphine, ist Schriftstellerin, zwei Kinder, aus Paris, mit einem Bucherfolg über die Geschichte ihrer Mutter. Selbst wenn man als Deutscher nicht viel über die bekannte französische Schriftstellerin weiß, dann genügt ein schneller Blick auf Wikipedia, um diese Daten im Lebenslauf von Delphine de Vigan bestätigt zu sehen. Also ist es ein Roman mit autobiografischen Zügen? Doch bald wird man beim Lesen skeptisch, als die unbekannte L. im Leben von Delphine auftaucht, die nicht nur äußerlich wie eine perfekte Version der Autorin daherkommt. Zitate aus Stephen Kings Roman [b:Misery|10614|Misery|Stephen King|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1554220401l/10614._SY75_.jpg|3230869] zu Beginn der drei Teile des Buchs lassen aber schon vermuten, dass die Beziehung zwischen Delphine und L. nicht störungsfrei verlaufen wird. Die Fremde drängt sich immer weiter in den Alltag von Delphine und als die in eine Schreibkrise fällt, übernimmt L. immer mehr die Richtung, in die sich das Leben der beiden Frauen entwickelt. Doch wer ist diese L.? Ist das ein wahres Erlebnis über eine Stalkerin? Gibt es sie wirklich? Ist sie vielleicht nur ein Sinnbild für das selbstbewusste, innere Kind der Autorin? Ich kam zu dem Punkt, an dem ich unbedingt wissen musste, WAS ich hier gerade lese. Ich wollte die Geschichte einordnen, bereits beim Lesen den Stil und den Aufbau bewerten. Ich wollte nicht an der Nase herumgeführt werden, nicht über 10 Stunden Lesezeit. Warum muss die Autorin so ausufernd ihre Erlebnisse mit L. beschreiben? Geht das nicht kürzer? Irgendwann wurde ich zornig. Habe ich als Leser nicht das Recht zu erfahren, was ich hier lese? Fiktion oder Wahrheit oder eine Mischung? Am Ende ist klar, dass Delphine de Vigan ganz genau wusste, was sie mit ihrer Leserschaft anstellt. Und letztlich wird alles erst rund mit dem letzten Wort, nein, eigentlich erst mit dem letzten Satzzeichen. Es ist doch nochmal ganz anders als gedacht. So lange wurde ich noch nie auf die Folter gespannt. Sehr raffiniert. Ich liebe es, wenn Bücher es schaffen, solche Gefühlsschwankungen in mir auszulösen. Ich habe mich gefragt, ob das auch eine Krankheit unserer Sozialen Medienwelt ist, dass man immer etwas Wahres über Menschen erfahren will. Wir alle machen uns gläsern und spiegeln unserer Welt über Fotos und Statusberichte angeblich uns selbst wieder. Aber ist das Realität? Im Buch wird irgendwann gefragt, ob nicht alle Geschichten Fiktion sind, auch die Autobiografien. Gibt es so etwas wie die reine Wahrheit? Reine Fiktion gibt es auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch gerade in diesem Zeitalter so gut funktioniert und auch polarisiert. Wenn ich mir die schlechten Kritiken hier auf Goodreads durchlese, dann wird genau das kritisiert, was ich lobe: das geheimnisvolle Spiel mit dem Leser. Bist du bereit dich darauf einzulassen? Dann lies das Buch und beobachte dich selbst dabei!

5

De Vigans Roman »Nach einer wahren Geschichte« ist eine Antwort auf die Fragen, ob man noch einen fiktionalen Text schreiben könne, und was eine „reine“ Fiktion sei. Dazu legt sie eine starke Geschichte über einen schleichenden Kontrollverlust vor, die ebenso nüchtern wie eindringlich erzählt wird. Minutiös und detailreich berichtet Delphine, die Ich-Erzählerin, aus ihrem Leben, von der ersten Begegnung mit L. und von dem, was danach passierte. Wie sich beglückende Nähe in Bedrückung verwandelte, wie das eigene Leben fremdgesteuert wurde. Man hält einen handlungsreichen, spannenden und beklemmenden Roman in den Händen, exzellent geschrieben. Bezwingende Schilderungen von Personen und von Stimmungen, sanfte Schattierungen atmosphärischer Wandlungen, Zögern, Unsicherheit, Panik – all dies bietet der Text, der gleichzeitig von Autorschaft und Identität, von Authentizität und Lüge, von Fakten und Wahn handelt. Mehr auf meinem Blog "Notizhefte": https://notizhefte.com/2018/05/01/nach-einer-wahren-geschichte-roman-frankreich-autorenschaft/

3

Super interessant geschrieben und eine gute Geschichte. Die einzige, der man nah kam war die Protagonisten und die war mir leider sehr unsympathisch. Die Auflösung konnte ich schon am Anfang erkennen. Bin trotzdem froh, es gelesen zu haben.

5

Ich persönlich habe es tatsächlich als ein Highlight empfunden. Dieses Buch enthält so viele Genres und verbindet sie auf eine extrem intelligente Art und Weise miteinander. Man kann dieses Buch als Thriller lesen, aber auch noch auf diversen anderen Ebenen. Außerdem regt es extrem zum Nachdenken an, wenn es um Fiktion und Realität geht....... Ich würde das Buch gerne später nochmal lesen, um evtl. noch andere Dinge zu entdecken. Delphine de Vigan konnte mich wiedermal überzeugen. Ich möchte sehr gerne alles von ihr lesen.....so nach und nach.....

Beitrag erstellen

Mehr von Delphine Vigan

Alle
Die Kinder sind Könige: Roman
Das Lächeln meiner Mutter
Dankbarkeiten
Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin
Loyalitäten
Tage ohne Hunger
Nach einer wahren Geschichte

Ähnliche Bücher

Alle
Loyalitäten
Das Archiv der Träume
Löwen wecken
Die Malerin
Das wirkliche Leben