Migrantenmutti
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Elina Penner, 1987 noch gerade so als Sowjet-Bürgerin geboren, erklärt seit über 30 Jahren, wieso sie mennonitisch-plautdietsche Deutsche und nicht Russin ist. Dank ihres 2022 erschienenen Debütromans »Nachtbeeren« wird das mit dem Erklären weniger. Da sie Gegensätzliches liebt, hat sie sowohl in Bayern als auch in Berlin studiert. Sie lebt seit Jahren wieder in der ostwestfälischen Heimat, von wo aus sie das Online-Magazin »Hauptstadtmutti« betreibt. Texte von ihr erschienen bei Der Spiegel, Vogue, 11 Freunde. Im Aufbau Verlag liegt ebenfalls von ihr »Migrantenmutti« vor.
Beiträge
Auch wenn die Autorin Elina Penner im Vorwort von 'Migrantenmutti' noch drauf hinweist das es fürs schnell lesen keinen Preis gibt, konnte ich trotzdem nicht anders und habe es an einem Tag weginhaliert. Feiertag sei Dank. Der Titel und das Cover des Buches sind natürlich gleichermaßen provokant wie auch witzig. Eine Mischung die ich gerne mag und die sich auch im Buch genau so fortsetzt. Es war schon einiges dabei was mich beim lesen kurz hat stoppen lassen und ich meine eigene Meinung dazu hinterfragt habe, wie ich reagiert hätte oder wie es bei mir war ( ich bin keine Migrantenmutti ). Bei manchen Äußerungen über die Kindheit der Nicht-Migranten habe ich die Stirn gerunzelt und mich kurz auf den Schlips getreten gefühlt. Ich kann nicht alles unterschreiben, absolut nicht. In anderen Beschreibungen wiederum habe auch ich mich erkannt und ertappt gefühlt. Find ich gut mal aus der Komfortzone gezogen zu werden. Ich mochte den lockeren Erzählstil der Autorin sehr und musste einige mal schmunzeln. Meinen Favoriten muss ich zitieren, da hab ich echt gelacht. Es geht um die Einschulung und das ganze teure Zeug was man haben muss/sollte/nicht sollte...wer weiß das schon. Teure handgearbeitete Schultüte vs. billiger Schultüte: "Ich zögere. Kann ich eine Schultüte für einen Euro kaufen? Geht das? Verliert dann eine Öko-Elfe in Berlin-Mitte ihre Flügel?" Könnte ich mich wegschmeißen 😂. Nicht alle Aussagen des Buches mochte ich persönlich gerne lesen und ich denke mit Migrationshintergrund liest es sich noch besser. Ich denke hier sollte sich jeder seine eigenes Bild von machen.

Sehr amüsante Gesellschaftskritik.
Mit »Migrantenmutti« liefert Elina Penner ein krasses Sachbuchdebüt ab. Inhaltlich beziehen sich die politischen Essays auf die verschiedensten Themenschwerpunkte, dabei kommt die Autorin an vielen Stellen nicht ohne Satire aus. Bewusst betont Elina Penner in ihrem Vorwort, dass dieses Buch keine wissenschaftliche Arbeit darstellt, sondern sie schöpft dafür aus ihrem Leben, aus ihren Erfahrungen und ihrer Wahrnehmung. Dabei geht sie auch auf ihre Ängste ein – es wird also persönlich. Oh ja, und wie es persönlich wurde – für die Autorin und irgendwie auch für mich. Ich stellte mir immer wieder vor, wie meine Omas dieses Buch lesen und auffassen würden. Eine meiner Großmütter ist so richtig deutsch, die andere kommt ursprünglich nicht aus Deutschland, sondern aus Tschechien. Beide waren krass unterschiedlich und, da ich in meiner Kindheit viel Zeit mit meinen Großeltern verbrachte, haben sie mich - auf ihre eben so unterschiedlichen Weisen - sehr geprägt. Ich konnte mich auf beiden Seiten wiedererkennen. Deutsch geprägt zu sein, klar, aber da ist noch mehr. Das hab ich nie so differenziert vor Augen gehabt. Also erstmal an der Stelle ein persönliches Danke von mir an Elina Penner und jetzt geht’s weiter mit dem Rest der Rezension. Die Essays behandeln beispielsweise Themen wie Fleiß, Essen, Einschulung, Freundschaft und Erziehung. Dabei nimmt Elina Penner Elternschaft und ihre politische Reichweite in den Blick. Es werden verschiedene Lebensrealitäten in den Fokus genommen. Ihre Art darüber zu schreiben ist dabei witzig und ernst zugleich. Es werden nicht nur eigene Anekdoten angebracht, sondern Aussagen werden belegt und untermauert. Ich hab mir für das Buch Zeit genommen, nicht alle Kapitel hintereinander weggelesen, sondern eins nach dem anderen, mit Abstand dazwischen, um das Gelesene wirken zu lassen und mein eigenes Handeln zu reflektieren. »Migrantenmutti« – ein facettenreiches Buch. Lustig und traurig zugleich. Ganz wichtig an dieser Stelle noch – ich liebe das Buchcover und viel Salz an Pommes!!!

Das Buch lässt mich mit vielen Gedanken zu meiner eigenen Kindheit und Herkunft zurück. Wenn man also selber aus einer Migra-Familie stammt, folgt man dem Buch nochmal ganz anders. Es gab natürlich auch einiges zum schmunzeln. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren plötzliche Themensprünge, dieses typische „vom Hölzchen auf’s Stöckchen“ kommen, fand ich sehr verwirrend und hat mich oft aus dem Lesefluss gerissen.
Das beste Buch, um mehr Einblick in Leben von migrantischen Familien zu bekommen!
Wer selbst einen migrantischen Hintergrund hat, wird hier viele Situationen erkennen, auch wer keine Mutti ist! Elina Penner trifft mit einer scharfen Präzision genau die richtigen Worte und beschneidet den Ernst mit ihrem Humor in keinster Weise! Im Gegenteil, ihre humorvolle Art mit ernsten Themen umzugehen greift den Zeitgeist auf und schafft eine neue Welt beim Lesen. Allen, die schon immer mal wissen wollten, wie es ist in einer migrantischen Familie aufzuwachsen oder eine Migramutti zu sein, denjenigen sei das Buch sehr zu empfehlen!
Auf den Punkt gebracht.
Frisch und frech kriegt ihr jeder sein Fett weg ohne Besserwisserei 
Mit diesem Cover hätte ich das Buch niemals gekauft! Bin ich froh, dass der Aufbautaschenbuchverlag und Elina Penner zu Pommes mit Ketchup und Bier geladen hatten. Auf der Buchmesse. Die sympathische Autorin hat mein Herz sofort gewonnen. Nicht nur, weil sie an der Geschichte jeder Bloggerin überaus interessiert war, sonder auch weil ich sofort gespürt habe, dass uns etwas verbindet. Ich vermute, wir haben eine ähnliche Erziehung genossen und geben unseren Kindern ähnliche Werte weiter (reine Spekulation, denn so gut kenne ich sie jetzt nicht🤭). Nach der Lektüre ist aus der Vermutung aber mehr und mehr eine Annahme geworden. Migrantische Menschen haben oft ein anderes Leben als Nicht-Migranten. Sofortige Zustimmung fand Beispiel, dass es in den migrantischen Haushalten seltener Diskussionen darüber gibt, ob der Vater sich an den Aufgaben oder der Kinder Erziehung aktiv beteiligt. Ihm bleibt oft keine andere Wahl, denn die Mutti ist nicht da, weil sie in der Altenpflege Dienst tut, putzen geht, damit das Geld reicht oder an der Supermarktkasse sitzt. Sofort nickte ich heftig mit dem Kopf. Überhaupt tut mir vom vielen Kopfnicken der Nacken weh, so oft habe ich meine Kindheit und die Kindheit meiner Kinder wieder gefunden, die migrantischer als ich selber sind. Dieses Buch ist unglaublich lustig und traurig zugleich. Elina Penner holt die Lebensrealität eines großen Teils unserer Gesellschaft an die Oberfläche und spart nicht mit Kritik. Und hier kriegt jeder sein Fett weg . Ob nichtmigrantische Familien, die sich als Wohltäter und „überhaupt nicht rassistisch“ ansehen, Insta Moms oder Millenials die nach Problemen suchen müssen, weil sie keine mehr haben. Heuchelei matters! Die Autorin schreibt frisch und frech, schiebt immer wieder Quellenangaben ein, merkt auch an, was rein auf ihrer Wahrnehmung basiert (und der anderer migrantischen Personen) schreibt schon im Vorwort, dass der Text mit Anglizismen gespickt sein wird – was mich persönlich überhaupt nicht stört – und flucht auch zwischendurch gehörig. Er geht niemals weg, der Migrationshintergrund, egal wie „studiert“, sozialisiert, akzentfrei und emanzipiert man ist. Man fühlt sich irgendwie nie ganz ganz. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, dass Elina Penner nicht weiß, wovon sie spricht. Ein wichtiges Buch, das bitte bitte von vielen Menschen gelesen wird und im Anschluss hoffentlich zur Eigenreflektion führt. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass es hier nicht um Besserwisserei oder gar einen Erziehungsratgeber geht. Niemand erhebt hier den absoluten Anspruch auf die Wahrheit. Aber es handelt viel von Respekt für sein gegenüber, (Eigen-)Wahrnehmung, dem Wunsch, all die Menschen wertzuschätzen, die in der Öffentlichkeit irgendwie nicht vorkommen aber überall da sind. Und die Erziehung, die es in „vollkommen und richtig“ gar nicht gibt. Scharf und spitzfindig bis zum letzten Dank an ihre Hater. Unbedingt lesen!
Unterhaltsamer Ausflug in eine Anrede Lebensrealität mit bitterer Selbsterkenntnis.
Manchmal ist es ganz nett auf die eigenen Privilegien und first -world Probleme aufmerksam gemacht zu werden. Elina Penner schafft das mit leicht genervten Unterton, Humor und ohne, dass man dich abgeurteilt vorkommt. So manches Mal habe ich mich selbst wiedererkannt, ein wenig geschämt und mich zum nachdenken anregen lassen, dass unsere Probleme hausgemacht sind. Nimm dieses Buch als Comedy oder Lebens-/Erziehungsratgeber oder vielleicht Gesellschaftskritik. So oder so- für jedes dieser Genre ist etwas dabei und rückt einiges in den Köpfen der Lesenden zurecht. Ich kann mich nur bedanken für dieses tolle Werk. Sicher werde ich einige Passagen davon noch einmal lesen.

„… wenn es euch wirklich ernsthaft interessiert, wie andere Lebensrealitäten aussehen… dann habt ihr mit diesem Buch doch schon mal einen guten Anfang gemacht.“
Nimm das liebe (ich zitiere) ‚gemütliche Mittelschicht‘! Check your privileges und lest dieses großartige und dabei auch noch über die Maßen lustige Buch. Selten war Perspektivwechsel gleichzeitig so schmerzhaft und unterhaltsam. Habe mehrmals schallend gelacht. Ganz große Leseempfehlung. Liest sich wie geschnitten Brot - um das Abendbrot-Thema noch einmal aufzugreifen. Welches übrigens - ganz unkartoffelig - bei meinen Kindern ohne Migrationshintergrund auch für sehr große, entsetzte Augen sorgt, wenn es ausnahmsweise mal kalt ausfallen sollte.
Sorry, gar nicht meins. Habe das Buch abgebrochen. Die Sprech ist nicht meins. Schade!
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Elina Penner, 1987 noch gerade so als Sowjet-Bürgerin geboren, erklärt seit über 30 Jahren, wieso sie mennonitisch-plautdietsche Deutsche und nicht Russin ist. Dank ihres 2022 erschienenen Debütromans »Nachtbeeren« wird das mit dem Erklären weniger. Da sie Gegensätzliches liebt, hat sie sowohl in Bayern als auch in Berlin studiert. Sie lebt seit Jahren wieder in der ostwestfälischen Heimat, von wo aus sie das Online-Magazin »Hauptstadtmutti« betreibt. Texte von ihr erschienen bei Der Spiegel, Vogue, 11 Freunde. Im Aufbau Verlag liegt ebenfalls von ihr »Migrantenmutti« vor.
Beiträge
Auch wenn die Autorin Elina Penner im Vorwort von 'Migrantenmutti' noch drauf hinweist das es fürs schnell lesen keinen Preis gibt, konnte ich trotzdem nicht anders und habe es an einem Tag weginhaliert. Feiertag sei Dank. Der Titel und das Cover des Buches sind natürlich gleichermaßen provokant wie auch witzig. Eine Mischung die ich gerne mag und die sich auch im Buch genau so fortsetzt. Es war schon einiges dabei was mich beim lesen kurz hat stoppen lassen und ich meine eigene Meinung dazu hinterfragt habe, wie ich reagiert hätte oder wie es bei mir war ( ich bin keine Migrantenmutti ). Bei manchen Äußerungen über die Kindheit der Nicht-Migranten habe ich die Stirn gerunzelt und mich kurz auf den Schlips getreten gefühlt. Ich kann nicht alles unterschreiben, absolut nicht. In anderen Beschreibungen wiederum habe auch ich mich erkannt und ertappt gefühlt. Find ich gut mal aus der Komfortzone gezogen zu werden. Ich mochte den lockeren Erzählstil der Autorin sehr und musste einige mal schmunzeln. Meinen Favoriten muss ich zitieren, da hab ich echt gelacht. Es geht um die Einschulung und das ganze teure Zeug was man haben muss/sollte/nicht sollte...wer weiß das schon. Teure handgearbeitete Schultüte vs. billiger Schultüte: "Ich zögere. Kann ich eine Schultüte für einen Euro kaufen? Geht das? Verliert dann eine Öko-Elfe in Berlin-Mitte ihre Flügel?" Könnte ich mich wegschmeißen 😂. Nicht alle Aussagen des Buches mochte ich persönlich gerne lesen und ich denke mit Migrationshintergrund liest es sich noch besser. Ich denke hier sollte sich jeder seine eigenes Bild von machen.

Sehr amüsante Gesellschaftskritik.
Mit »Migrantenmutti« liefert Elina Penner ein krasses Sachbuchdebüt ab. Inhaltlich beziehen sich die politischen Essays auf die verschiedensten Themenschwerpunkte, dabei kommt die Autorin an vielen Stellen nicht ohne Satire aus. Bewusst betont Elina Penner in ihrem Vorwort, dass dieses Buch keine wissenschaftliche Arbeit darstellt, sondern sie schöpft dafür aus ihrem Leben, aus ihren Erfahrungen und ihrer Wahrnehmung. Dabei geht sie auch auf ihre Ängste ein – es wird also persönlich. Oh ja, und wie es persönlich wurde – für die Autorin und irgendwie auch für mich. Ich stellte mir immer wieder vor, wie meine Omas dieses Buch lesen und auffassen würden. Eine meiner Großmütter ist so richtig deutsch, die andere kommt ursprünglich nicht aus Deutschland, sondern aus Tschechien. Beide waren krass unterschiedlich und, da ich in meiner Kindheit viel Zeit mit meinen Großeltern verbrachte, haben sie mich - auf ihre eben so unterschiedlichen Weisen - sehr geprägt. Ich konnte mich auf beiden Seiten wiedererkennen. Deutsch geprägt zu sein, klar, aber da ist noch mehr. Das hab ich nie so differenziert vor Augen gehabt. Also erstmal an der Stelle ein persönliches Danke von mir an Elina Penner und jetzt geht’s weiter mit dem Rest der Rezension. Die Essays behandeln beispielsweise Themen wie Fleiß, Essen, Einschulung, Freundschaft und Erziehung. Dabei nimmt Elina Penner Elternschaft und ihre politische Reichweite in den Blick. Es werden verschiedene Lebensrealitäten in den Fokus genommen. Ihre Art darüber zu schreiben ist dabei witzig und ernst zugleich. Es werden nicht nur eigene Anekdoten angebracht, sondern Aussagen werden belegt und untermauert. Ich hab mir für das Buch Zeit genommen, nicht alle Kapitel hintereinander weggelesen, sondern eins nach dem anderen, mit Abstand dazwischen, um das Gelesene wirken zu lassen und mein eigenes Handeln zu reflektieren. »Migrantenmutti« – ein facettenreiches Buch. Lustig und traurig zugleich. Ganz wichtig an dieser Stelle noch – ich liebe das Buchcover und viel Salz an Pommes!!!

Das Buch lässt mich mit vielen Gedanken zu meiner eigenen Kindheit und Herkunft zurück. Wenn man also selber aus einer Migra-Familie stammt, folgt man dem Buch nochmal ganz anders. Es gab natürlich auch einiges zum schmunzeln. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren plötzliche Themensprünge, dieses typische „vom Hölzchen auf’s Stöckchen“ kommen, fand ich sehr verwirrend und hat mich oft aus dem Lesefluss gerissen.
Das beste Buch, um mehr Einblick in Leben von migrantischen Familien zu bekommen!
Wer selbst einen migrantischen Hintergrund hat, wird hier viele Situationen erkennen, auch wer keine Mutti ist! Elina Penner trifft mit einer scharfen Präzision genau die richtigen Worte und beschneidet den Ernst mit ihrem Humor in keinster Weise! Im Gegenteil, ihre humorvolle Art mit ernsten Themen umzugehen greift den Zeitgeist auf und schafft eine neue Welt beim Lesen. Allen, die schon immer mal wissen wollten, wie es ist in einer migrantischen Familie aufzuwachsen oder eine Migramutti zu sein, denjenigen sei das Buch sehr zu empfehlen!
Auf den Punkt gebracht.
Frisch und frech kriegt ihr jeder sein Fett weg ohne Besserwisserei 
Mit diesem Cover hätte ich das Buch niemals gekauft! Bin ich froh, dass der Aufbautaschenbuchverlag und Elina Penner zu Pommes mit Ketchup und Bier geladen hatten. Auf der Buchmesse. Die sympathische Autorin hat mein Herz sofort gewonnen. Nicht nur, weil sie an der Geschichte jeder Bloggerin überaus interessiert war, sonder auch weil ich sofort gespürt habe, dass uns etwas verbindet. Ich vermute, wir haben eine ähnliche Erziehung genossen und geben unseren Kindern ähnliche Werte weiter (reine Spekulation, denn so gut kenne ich sie jetzt nicht🤭). Nach der Lektüre ist aus der Vermutung aber mehr und mehr eine Annahme geworden. Migrantische Menschen haben oft ein anderes Leben als Nicht-Migranten. Sofortige Zustimmung fand Beispiel, dass es in den migrantischen Haushalten seltener Diskussionen darüber gibt, ob der Vater sich an den Aufgaben oder der Kinder Erziehung aktiv beteiligt. Ihm bleibt oft keine andere Wahl, denn die Mutti ist nicht da, weil sie in der Altenpflege Dienst tut, putzen geht, damit das Geld reicht oder an der Supermarktkasse sitzt. Sofort nickte ich heftig mit dem Kopf. Überhaupt tut mir vom vielen Kopfnicken der Nacken weh, so oft habe ich meine Kindheit und die Kindheit meiner Kinder wieder gefunden, die migrantischer als ich selber sind. Dieses Buch ist unglaublich lustig und traurig zugleich. Elina Penner holt die Lebensrealität eines großen Teils unserer Gesellschaft an die Oberfläche und spart nicht mit Kritik. Und hier kriegt jeder sein Fett weg . Ob nichtmigrantische Familien, die sich als Wohltäter und „überhaupt nicht rassistisch“ ansehen, Insta Moms oder Millenials die nach Problemen suchen müssen, weil sie keine mehr haben. Heuchelei matters! Die Autorin schreibt frisch und frech, schiebt immer wieder Quellenangaben ein, merkt auch an, was rein auf ihrer Wahrnehmung basiert (und der anderer migrantischen Personen) schreibt schon im Vorwort, dass der Text mit Anglizismen gespickt sein wird – was mich persönlich überhaupt nicht stört – und flucht auch zwischendurch gehörig. Er geht niemals weg, der Migrationshintergrund, egal wie „studiert“, sozialisiert, akzentfrei und emanzipiert man ist. Man fühlt sich irgendwie nie ganz ganz. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, dass Elina Penner nicht weiß, wovon sie spricht. Ein wichtiges Buch, das bitte bitte von vielen Menschen gelesen wird und im Anschluss hoffentlich zur Eigenreflektion führt. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass es hier nicht um Besserwisserei oder gar einen Erziehungsratgeber geht. Niemand erhebt hier den absoluten Anspruch auf die Wahrheit. Aber es handelt viel von Respekt für sein gegenüber, (Eigen-)Wahrnehmung, dem Wunsch, all die Menschen wertzuschätzen, die in der Öffentlichkeit irgendwie nicht vorkommen aber überall da sind. Und die Erziehung, die es in „vollkommen und richtig“ gar nicht gibt. Scharf und spitzfindig bis zum letzten Dank an ihre Hater. Unbedingt lesen!
Unterhaltsamer Ausflug in eine Anrede Lebensrealität mit bitterer Selbsterkenntnis.
Manchmal ist es ganz nett auf die eigenen Privilegien und first -world Probleme aufmerksam gemacht zu werden. Elina Penner schafft das mit leicht genervten Unterton, Humor und ohne, dass man dich abgeurteilt vorkommt. So manches Mal habe ich mich selbst wiedererkannt, ein wenig geschämt und mich zum nachdenken anregen lassen, dass unsere Probleme hausgemacht sind. Nimm dieses Buch als Comedy oder Lebens-/Erziehungsratgeber oder vielleicht Gesellschaftskritik. So oder so- für jedes dieser Genre ist etwas dabei und rückt einiges in den Köpfen der Lesenden zurecht. Ich kann mich nur bedanken für dieses tolle Werk. Sicher werde ich einige Passagen davon noch einmal lesen.

„… wenn es euch wirklich ernsthaft interessiert, wie andere Lebensrealitäten aussehen… dann habt ihr mit diesem Buch doch schon mal einen guten Anfang gemacht.“
Nimm das liebe (ich zitiere) ‚gemütliche Mittelschicht‘! Check your privileges und lest dieses großartige und dabei auch noch über die Maßen lustige Buch. Selten war Perspektivwechsel gleichzeitig so schmerzhaft und unterhaltsam. Habe mehrmals schallend gelacht. Ganz große Leseempfehlung. Liest sich wie geschnitten Brot - um das Abendbrot-Thema noch einmal aufzugreifen. Welches übrigens - ganz unkartoffelig - bei meinen Kindern ohne Migrationshintergrund auch für sehr große, entsetzte Augen sorgt, wenn es ausnahmsweise mal kalt ausfallen sollte.