Michael Kohlhaas
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Beschreibung
Beiträge
Kurz & Knackig, historisch mit ein paar Ungenauigkeiten
Heinrich von Kleist schrieb dieses kleine Büchlein ungefähr 1809/10. er bediente sich dabei einer Chronik aus seiner Zeit über die fast 300 Jahre alten Ereignisse. Den trotzigen Pferdehändler Kohlhaas hat es also wirklich gegeben. Der Stoff ist auch beliebt und es gibt einige Verfilmungen. Zuletzt habe ich die Version mit Mads Mikkelsen als Kohlhaas in Schweizer Bergen gesehen, die nicht wirklich funktioniert. Der Film lässt (vermutlich wegen knappem Budget) fast die Hälfte der Handlung weg. Insbesondere die politischen Ränkespiele im 2. Teil des Buches sind interessant, tauchen aber im Film gar nicht auf. Jedenfalls finde ich es erstaunlich, dass sich in den Konflikt sogar Martin Luther einmischt, der sich womöglich an die Bauernaufstände Jahre zuvor erinnert fühlt. Das Buch wirft auch heute noch aktuelle Fragen von Anpassung, Widerstand und (übertriebenem?) Sinn für Gerechtigkeit auf. Es ist sehr flott erzählt und die knapp 100 Seiten lesen sich sehr schnell weg.
Die altertümliche Schrift ist zu Beginn schwierig und zum Ende hin ein wenig mühselig. Dennoch wird das Leben dieses Mannes sehr gut beschrieben. Nüchtern wird das Unrecht betrachtet, welches in Selbstjustiz endet und diesen der unbedingten Gerechtigkeit liebenden Mann auf seinem Weg begleitet. Durch das Leben von Michael Kohlhaas konnte seine Geschichte nur gut werden.
"Habt ihr's gelesen?" - "Mhm!" "Habt ihr's auch verstanden?" - "So halbwegs..."
Ich kann leider nichts Gutes über das Buch sagen. Es hat eine ziemlich verwirrende Schreibweise. Viel zu lange verworrene Sätze, bei denen man oft nicht mehr weiß, wie der Satz überhaupt begonnen hat und was er einen überhaupt mitteilen will. Daher ist es echt sehr schwer zu lesen und den Überblick des Geschehens zu behalten. Auch die Moral der Gerechtigkeit um der Gerechtigkeitswillen widerstrebt mir. Ist es wirklich in Ordnung anderen unschuldigen , die mit der Sache nichts zutun haben und der eigentliche Schuldige sich dort in einer Stadt verschanzt, diesen Menschen dort Leid zuzufügen oder gar zu töten?.... Kurz um mir hat es absolut nicht gefallen. Es gibt deutlich angenehmeres zu lesen als DAS.... Ich frag mich immer noch, warum ich mir das freiwillig angetan habe.
Sehr fesselnd und großartig geschrieben, auch wenn die Sätze gefühlt seitenlang sind und man wirklich konzentriert und aufmerksam lesen muss. Hat mir sehr viel Spaß gemacht
Wenn spritzende Hirnmasse die einzig interessante Stelle des Buches ist, spricht das leider nicht für den Autor.
Rebell oder Terrorist? Beides trifft wohl auf Kohlhaas zu.
Ein rechtschaffener Mensch wird durch die Willkür der Obrigkeit um sein Eigentum gebracht und verliert im Fortgang bei seiner Suche nach Gerechtigkeit sowohl seine Frau, sein Hab und Gut und letztlich auch noch seine moralische Grundsätze als Protestant. Er verschafft sich seine Recht durch Selbstjustiz und wird zum Schrecken im Land, brandstiftet und mordet. Was soll man von so einem Mensch halten. Wahrlich kein Held nach unseren heutigen Maßstäben, gemessen an seinen brutalen Taten eher ein Terrorist als eine Lichtgestalt der Arbeiterklasse. Und trotzdem wurde dieser Mensch, Michael Kohlhaas, vor allem in den letzten 100 Jahren verehrt und von verschiedenen politischen Gruppierungen als Sinnbild hoch gehalten, von den Rechten wie den Linken. Für mich ist der Pferdehändler aus dem Brandenburgischen gewiss kein Vorbild, aber seine Geschichte, die ein reales Vorbild aus dem 16. Jahrhundert, ist aktueller denn je, gerade wenn man sieht, wie heutzutage wieder Menschen zur Selbstjustiz andere Menschen durch Straßen hetzen und die herrschende Ordnung unseres Staates ablehnen. Insofern ist es gut, dass Michael Kohlhaas in den Schulen noch gelesen wird. An mir ging er leider während der Schulzeit vorbei, wobei ich ihn vielleicht auch wegen der mittelalterlichen Sprache Kleists verflucht hätte. Heute betrachte ich das Buch mit anderen Augen und finde es vor allem interessant, dass Kleist die Form einer Novelle gewählt hat, denn das Stück hätten andere Autoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch in Dramen gepackt. Unweigerlich drängt sich da die Parallele zu Karl Moor in den Räubern auf. Doch Moor schwankt in seinen Ansichten, während Kohlhaas seine Taten nicht bereut, aber sein Ende auf dem Schafott aber auch als gerecht in tapferer und stolzer Form hinnimmt. Ich hätte gerne mehr über Kohlhaasens Gedankenwelt erfahren, aber Kleist schreibt seine Novelle sehr nüchtern, fast schon wie einen Aufsatz in einer juristischen Fachzeitung. Fall, Anspruchsgrundlage, Gesetz, Auslegung, Lösung. Und natürliche kann man unser Rechtsempfinden nicht mit dem aus den Zeiten Martin Luthers vergleichen. Luther muss dann sogar auch herhalten als moralische Instanz, der erst Kohlhaas verteufelt und sich dann doch für ihn beim Kurfürsten einsetzt. Und das alles wegen zweier Pferde. Verrückt. Im zweiten Teil war es einfach etwas zu viel von wegen juristischer Winkelzüge und Vetternwirtschaften. Und das Auftauchen einer hellsichtigen Zigeunerin und ihrer Prophezeiung auf einem Zettel notiert, hätte ich als Abschlusspointe auch nicht gebraucht. Auf jeden Fall ein Klassiker, der zum Nachdenken und weiteren Recherchieren anregt.
Ein rechtschaffener Mensch wird durch die Willkür der Obrigkeit um sein Eigentum gebracht und verliert im Fortgang bei seiner Suche nach Gerechtigkeit sowohl seine Frau, sein Hab und Gut und letztlich auch noch seine moralische Grundsätze als Protestant. Er verschafft sich seine Recht durch Selbstjustiz und wird zum Schrecken im Land, brandstiftet und mordet. Was soll man von so einem Mensch halten. Wahrlich kein Held nach unseren heutigen Maßstäben, gemessen an seinen brutalen Taten eher ein Terrorist als eine Lichtgestalt der Arbeiterklasse. Und trotzdem wurde dieser Mensch, Michael Kohlhaas, vor allem in den letzten 100 Jahren verehrt und von verschiedenen politischen Gruppierungen als Sinnbild hoch gehalten, von den Rechten wie den Linken. Für mich ist der Pferdehändler aus dem Brandenburgischen gewiss kein Vorbild, aber seine Geschichte, die ein reales Vorbild aus dem 16. Jahrhundert, ist aktueller denn je, gerade wenn man sieht, wie heutzutage wieder Menschen zur Selbstjustiz andere Menschen durch Straßen hetzen und die herrschende Ordnung unseres Staates ablehnen. Insofern ist es gut, dass Michael Kohlhaas in den Schulen noch gelesen wird. An mir ging er leider während der Schulzeit vorbei, wobei ich ihn vielleicht auch wegen der mittelalterlichen Sprache Kleists verflucht hätte. Heute betrachte ich das Buch mit anderen Augen und finde es vor allem interessant, dass Kleist die Form einer Novelle gewählt hat, denn das Stück hätten andere Autoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch in Dramen gepackt. Unweigerlich drängt sich da die Parallele zu Karl Moor in den Räubern auf. Doch Moor schwankt in seinen Ansichten, während Kohlhaas seine Taten nicht bereut, aber sein Ende auf dem Schafott aber auch als gerecht in tapferer und stolzer Form hinnimmt. Ich hätte gerne mehr über Kohlhaasens Gedankenwelt erfahren, aber Kleist schreibt seine Novelle sehr nüchtern, fast schon wie einen Aufsatz in einer juristischen Fachzeitung. Fall, Anspruchsgrundlage, Gesetz, Auslegung, Lösung. Und natürliche kann man unser Rechtsempfinden nicht mit dem aus den Zeiten Martin Luthers vergleichen. Luther muss dann sogar auch herhalten als moralische Instanz, der erst Kohlhaas verteufelt und sich dann doch für ihn beim Kurfürsten einsetzt. Und das alles wegen zweier Pferde. Verrückt. Im zweiten Teil war es einfach etwas zu viel von wegen juristischer Winkelzüge und Vetternwirtschaften. Und das Auftauchen einer hellsichtigen Zigeunerin und ihrer Prophezeiung auf einem Zettel notiert, hätte ich als Abschlusspointe auch nicht gebraucht. Auf jeden Fall ein Klassiker, der zum Nachdenken und weiteren Recherchieren anregt.
Beschreibung
Beiträge
Kurz & Knackig, historisch mit ein paar Ungenauigkeiten
Heinrich von Kleist schrieb dieses kleine Büchlein ungefähr 1809/10. er bediente sich dabei einer Chronik aus seiner Zeit über die fast 300 Jahre alten Ereignisse. Den trotzigen Pferdehändler Kohlhaas hat es also wirklich gegeben. Der Stoff ist auch beliebt und es gibt einige Verfilmungen. Zuletzt habe ich die Version mit Mads Mikkelsen als Kohlhaas in Schweizer Bergen gesehen, die nicht wirklich funktioniert. Der Film lässt (vermutlich wegen knappem Budget) fast die Hälfte der Handlung weg. Insbesondere die politischen Ränkespiele im 2. Teil des Buches sind interessant, tauchen aber im Film gar nicht auf. Jedenfalls finde ich es erstaunlich, dass sich in den Konflikt sogar Martin Luther einmischt, der sich womöglich an die Bauernaufstände Jahre zuvor erinnert fühlt. Das Buch wirft auch heute noch aktuelle Fragen von Anpassung, Widerstand und (übertriebenem?) Sinn für Gerechtigkeit auf. Es ist sehr flott erzählt und die knapp 100 Seiten lesen sich sehr schnell weg.
Die altertümliche Schrift ist zu Beginn schwierig und zum Ende hin ein wenig mühselig. Dennoch wird das Leben dieses Mannes sehr gut beschrieben. Nüchtern wird das Unrecht betrachtet, welches in Selbstjustiz endet und diesen der unbedingten Gerechtigkeit liebenden Mann auf seinem Weg begleitet. Durch das Leben von Michael Kohlhaas konnte seine Geschichte nur gut werden.
"Habt ihr's gelesen?" - "Mhm!" "Habt ihr's auch verstanden?" - "So halbwegs..."
Ich kann leider nichts Gutes über das Buch sagen. Es hat eine ziemlich verwirrende Schreibweise. Viel zu lange verworrene Sätze, bei denen man oft nicht mehr weiß, wie der Satz überhaupt begonnen hat und was er einen überhaupt mitteilen will. Daher ist es echt sehr schwer zu lesen und den Überblick des Geschehens zu behalten. Auch die Moral der Gerechtigkeit um der Gerechtigkeitswillen widerstrebt mir. Ist es wirklich in Ordnung anderen unschuldigen , die mit der Sache nichts zutun haben und der eigentliche Schuldige sich dort in einer Stadt verschanzt, diesen Menschen dort Leid zuzufügen oder gar zu töten?.... Kurz um mir hat es absolut nicht gefallen. Es gibt deutlich angenehmeres zu lesen als DAS.... Ich frag mich immer noch, warum ich mir das freiwillig angetan habe.
Sehr fesselnd und großartig geschrieben, auch wenn die Sätze gefühlt seitenlang sind und man wirklich konzentriert und aufmerksam lesen muss. Hat mir sehr viel Spaß gemacht
Wenn spritzende Hirnmasse die einzig interessante Stelle des Buches ist, spricht das leider nicht für den Autor.
Rebell oder Terrorist? Beides trifft wohl auf Kohlhaas zu.
Ein rechtschaffener Mensch wird durch die Willkür der Obrigkeit um sein Eigentum gebracht und verliert im Fortgang bei seiner Suche nach Gerechtigkeit sowohl seine Frau, sein Hab und Gut und letztlich auch noch seine moralische Grundsätze als Protestant. Er verschafft sich seine Recht durch Selbstjustiz und wird zum Schrecken im Land, brandstiftet und mordet. Was soll man von so einem Mensch halten. Wahrlich kein Held nach unseren heutigen Maßstäben, gemessen an seinen brutalen Taten eher ein Terrorist als eine Lichtgestalt der Arbeiterklasse. Und trotzdem wurde dieser Mensch, Michael Kohlhaas, vor allem in den letzten 100 Jahren verehrt und von verschiedenen politischen Gruppierungen als Sinnbild hoch gehalten, von den Rechten wie den Linken. Für mich ist der Pferdehändler aus dem Brandenburgischen gewiss kein Vorbild, aber seine Geschichte, die ein reales Vorbild aus dem 16. Jahrhundert, ist aktueller denn je, gerade wenn man sieht, wie heutzutage wieder Menschen zur Selbstjustiz andere Menschen durch Straßen hetzen und die herrschende Ordnung unseres Staates ablehnen. Insofern ist es gut, dass Michael Kohlhaas in den Schulen noch gelesen wird. An mir ging er leider während der Schulzeit vorbei, wobei ich ihn vielleicht auch wegen der mittelalterlichen Sprache Kleists verflucht hätte. Heute betrachte ich das Buch mit anderen Augen und finde es vor allem interessant, dass Kleist die Form einer Novelle gewählt hat, denn das Stück hätten andere Autoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch in Dramen gepackt. Unweigerlich drängt sich da die Parallele zu Karl Moor in den Räubern auf. Doch Moor schwankt in seinen Ansichten, während Kohlhaas seine Taten nicht bereut, aber sein Ende auf dem Schafott aber auch als gerecht in tapferer und stolzer Form hinnimmt. Ich hätte gerne mehr über Kohlhaasens Gedankenwelt erfahren, aber Kleist schreibt seine Novelle sehr nüchtern, fast schon wie einen Aufsatz in einer juristischen Fachzeitung. Fall, Anspruchsgrundlage, Gesetz, Auslegung, Lösung. Und natürliche kann man unser Rechtsempfinden nicht mit dem aus den Zeiten Martin Luthers vergleichen. Luther muss dann sogar auch herhalten als moralische Instanz, der erst Kohlhaas verteufelt und sich dann doch für ihn beim Kurfürsten einsetzt. Und das alles wegen zweier Pferde. Verrückt. Im zweiten Teil war es einfach etwas zu viel von wegen juristischer Winkelzüge und Vetternwirtschaften. Und das Auftauchen einer hellsichtigen Zigeunerin und ihrer Prophezeiung auf einem Zettel notiert, hätte ich als Abschlusspointe auch nicht gebraucht. Auf jeden Fall ein Klassiker, der zum Nachdenken und weiteren Recherchieren anregt.
Ein rechtschaffener Mensch wird durch die Willkür der Obrigkeit um sein Eigentum gebracht und verliert im Fortgang bei seiner Suche nach Gerechtigkeit sowohl seine Frau, sein Hab und Gut und letztlich auch noch seine moralische Grundsätze als Protestant. Er verschafft sich seine Recht durch Selbstjustiz und wird zum Schrecken im Land, brandstiftet und mordet. Was soll man von so einem Mensch halten. Wahrlich kein Held nach unseren heutigen Maßstäben, gemessen an seinen brutalen Taten eher ein Terrorist als eine Lichtgestalt der Arbeiterklasse. Und trotzdem wurde dieser Mensch, Michael Kohlhaas, vor allem in den letzten 100 Jahren verehrt und von verschiedenen politischen Gruppierungen als Sinnbild hoch gehalten, von den Rechten wie den Linken. Für mich ist der Pferdehändler aus dem Brandenburgischen gewiss kein Vorbild, aber seine Geschichte, die ein reales Vorbild aus dem 16. Jahrhundert, ist aktueller denn je, gerade wenn man sieht, wie heutzutage wieder Menschen zur Selbstjustiz andere Menschen durch Straßen hetzen und die herrschende Ordnung unseres Staates ablehnen. Insofern ist es gut, dass Michael Kohlhaas in den Schulen noch gelesen wird. An mir ging er leider während der Schulzeit vorbei, wobei ich ihn vielleicht auch wegen der mittelalterlichen Sprache Kleists verflucht hätte. Heute betrachte ich das Buch mit anderen Augen und finde es vor allem interessant, dass Kleist die Form einer Novelle gewählt hat, denn das Stück hätten andere Autoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch in Dramen gepackt. Unweigerlich drängt sich da die Parallele zu Karl Moor in den Räubern auf. Doch Moor schwankt in seinen Ansichten, während Kohlhaas seine Taten nicht bereut, aber sein Ende auf dem Schafott aber auch als gerecht in tapferer und stolzer Form hinnimmt. Ich hätte gerne mehr über Kohlhaasens Gedankenwelt erfahren, aber Kleist schreibt seine Novelle sehr nüchtern, fast schon wie einen Aufsatz in einer juristischen Fachzeitung. Fall, Anspruchsgrundlage, Gesetz, Auslegung, Lösung. Und natürliche kann man unser Rechtsempfinden nicht mit dem aus den Zeiten Martin Luthers vergleichen. Luther muss dann sogar auch herhalten als moralische Instanz, der erst Kohlhaas verteufelt und sich dann doch für ihn beim Kurfürsten einsetzt. Und das alles wegen zweier Pferde. Verrückt. Im zweiten Teil war es einfach etwas zu viel von wegen juristischer Winkelzüge und Vetternwirtschaften. Und das Auftauchen einer hellsichtigen Zigeunerin und ihrer Prophezeiung auf einem Zettel notiert, hätte ich als Abschlusspointe auch nicht gebraucht. Auf jeden Fall ein Klassiker, der zum Nachdenken und weiteren Recherchieren anregt.