Marschlande

Marschlande

Taschenbuch
4.5167

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Beschreibung

Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen – der Wunsch nach Selbstbestimmung, der sie verbindet

»Marschlande« ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Jarka Kubsova

Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt,wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.

»Jarka Kubsova erzählt furios und aufrüttelnd von zwei Frauen, die eine lebte um 1580, die andere in unserer Gegenwart, und an beiden Schicksalen lässt sich wunderbar ablesen, wie klein die Entwicklungsschritte im Feminismus bisher sind. Dieser Roman hallt nach und ist allerfeinster Lesestoff.« 
Daniela Dobernigg, cohen+dobernigg BUCHHANDEL

»Wenn ich mir ein gutes Buch zusammenbrauen dürfte: So wäre es!«
Maria-Christina Piwowarski

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
320
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Jarka Kubsova wurde 1977 in Tschechien geboren, seit 1987 lebt sie in Deutschland. Sie arbeitete als Journalistin bei »Financial Times Deutschland«, »Stern« und »DIE ZEIT« sowie als Co-Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. 2021 erschien ihr Debütroman »Bergland«, der auf der Jahresbestsellerliste stand. Jarka Kubsova lebt in Hamburg. Für »Marschlande« tauchte sie tief in die Geschichte der Stadt und der Vier- und Marschlande ein und forschte in Archiven über Abelke Bleken und ihre Zeit.

Beiträge

149
Alle
4.5

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Vor allem der Handlungsstrang in der Vergangenheit, der sehr erschreckend war. Ich habe mit Protagonistin regelrecht mitgelitten. Unglaublich welcher Willkür sie ausgesetzt war und wie sehr sie darunter leiden musste. Den Erzählstrang in der Gegenwart hätte es wegen mir nicht unbedingt gebraucht.

5

Über den Zusammenhang von Landenteignungen und Hexenverfolgungen, über die soziale Degradierung von Frauen, im 16. Jahrhundert und heute. Ein Buch, das Augen öffnet, Opfer rehabilitiert und die Bedeutung des Zusammenhalts von Frauen herausstellt. Jarka Kubsova – große Empfehlung!

4

Marschlande oder Bergland ..

Ich frage mich gerade, wie ich Marschlande gefunden hätte, wenn ich es vor Bergland gelesen hätte. Darf man, soll man die beiden Bücher vergleichen- macht man irgendwie automatisch, oder? Ein sicheres Indiz bei mir ist, wie oft greife ich beim Lesen zum Handy 🫣. Durch Bergland bin ich geflogen und bei diesem Buch habe ich relativ oft zum Telefon gegriffen. Irgendwie hat es mich nicht so packen können. Es war definitiv interessant, aber die Erzählweise in Bergland fand ich „feiner“. Es ist echt lesenswert und wem es gefällt, der sollte auf jeden Fall Bergland von der Autorin lesen!!!

5

Eine Geschichte über Frauen, die altbekannt ist und doch immer Fassungslosigkeit und Wut hervorruft.

Das Buch beginnt so ruhig und genau so, wie man sich die Marschlande vorstellt. Öde und träge. Dabei ist es die Geschichte von Britta in der Gegenwart und von Albeke im 16. Jhd. überhaupt nicht. Und je tiefer ich in die Erzählung eintaucht, desto weniger konnte ich mich lösen. Oft wollte ich rufen 'Stopp! Lass Dir das nicht gefallen, Du bist viel wert!' Nicht nur zu Albeke, auch zu Britta. Was müssen Frauen erdulden, nur weil sie Frauen sind? Wie tief steckt das Patriarchat in uns? Dieser Frage geht Jarka Kubsova mit ihrem Buchauf den Grund. Um wahre Begebenheiten malt sie eine Biographie die in starken Bildern in meinem Kopf bleiben werden. Gekonnt verknüpft sie das Geschehen mit der Gegenwart. Die Tatsache, dass Martin Luther nach der Reformation, das Hexenbild der Frauen noch einmal verstärkt hat, in dem es losgelöst von Gott für allerlei Taten als Begründung herangezogen wurde, wusste ich bisher dato nicht. Daher hat dieses Buch mich nicht nur sehr bewegt, sondern mich auch hat lernen lassen. Diese Kombination liebe ich an Büchern besonders. Ein wunderbares Buch, das perfekt in unsere Zeit passt. Ich würde mir wünschen, dass viele Menschen es lesen.

Eine Geschichte über Frauen,  die altbekannt ist und doch immer Fassungslosigkeit und Wut hervorruft.
4

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist schon erschreckend zu lesen wie mit Abelke umgangen ist. Die Geschichte in der Vergangenheit habe ich etwas lieber gelesen. Brittas Geschichte war auch gut.

5

'Marschlande' von der Autorin Jarka Kubsova ist mir schon so oft aufgefallen und wegen der vielen begeisterten Stimmen landete es auf meiner Wunschliste. Für mich eher ungewöhnlich ist, dass ich es als Hörbuch gehört habe und was soll ich sagen...Es hat mir sehr gut gefallen. Es spielt in zwei Zeitebenen und erzählt uns einmal die Geschichte von Abelke Bleken die im 16. Jahrhundert als alleinstehende Frau einen Hof führt. Schon die Tatsache eine selbstbewusste Frau zu sein die ohne einen Ehemann an ihrer Seite wunderbar klar kommt und erfolgreich ihren Lebensunterhalt bestreitet, schürt bei vielen Menschen in Abelkes Umgebung Unbehagen und Argwohn. Als sie auch noch mit wenig Verlust durch eine harte Zeit kommt, ist es komplett vorbei. Sie wird ausgegrenzt, unfair behandelt und der Hexerei bezichtigt. Britta in der Jetztzeit hat zwar mit anderen Problemen zu kämpfen, aber auch sie erfährt eine Menge Ungerechtigkeit. Sie und die zwei Kinder sind ihrem Mann aus der Stadt raus aufs Land gefolgt. Die neue Umgebung bringt Unruhe in das Leben der kleinen Familie und Britta bemerkt das vieles nicht so läuft wie man es sich heutzutage als moderne Frau wünscht. Sie stößt auf die Geschichte von Abelke Bleken und fängt an zu recherchieren. Dieser Roman fesselt, lässt sich sehr gut hören und sicherlich genauso gut lesen. Der Teil rund um Abelke hat mir am besten gefallen, mich berührt und gleichzeitig sehr wütend gemacht. Das Nachwort ist ein sehr wichtiger Teil des Romans. Wie wenig man sich doch bisher Gedanken gemacht hat über das Thema Hexen und Hexenverfolgung. Was alles dahintersteckt und wie heftig es tatsächlich war und uns bis heute verfolgt ist erschreckend. Ein tolles Buch welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

3.5

Abelkes Vermächtnis

Abelke Bleken ist eine der Frauen, über die wenig bekannt ist, obwohl sie ein besonderes und in diesem Fall ein besonders tragisches Schicksal ereilte. Denn Bleken ist eine von vielen, die als Hexe verurteilt wurde, doch eine von wenigen, zu denen auch Aufzeichnungen vorhanden sind. Jarka Kubsova hat sich den bewegten Leben der Bäuerin gewidmet, Informationen gesammelt, zusammengesetzt und sicher auch fiktionalisiert. Abelke wird auf diese Weise lebendig aber nicht heroisiert, sondern als „normale“ Frau voller Wünsche, Ängste und Verzweiflung gezeichnet. Die Absurdität, mit der unliebsame Landbesitzer durch falsche Bezichtigungen und Hörensagen in den Ruin, die Folter und somit auch den Tod getrieben wurden, ließ mich immer wieder fassungslos zurück. Nur zu gut konnte ich Abelkes Wut auf die Männer und die Ungerechtigkeiten verstehen, deren Opfer sie und zahlreiche andere Frauen und Männer wurde. Der historische Teil des Romans hat mir somit sehr gut gefallen, war lehrreich sowie atmosphärisch geschrieben und von Nina Petri eingesprochen. Leider konnte die Übertragung von Abelkes Schicksal in die Gegenwart damit nicht mithalten. Obwohl von Julia Nachtmann ebenfalls gut gelesen, fand ich die Geschichte um Britta, die in den Marschlanden ein ruhiges Leben mit ihrer Familie beginnen will, zu konstruiert und gewollt. Die Rahmenhandlung, in der Britta auf Abelkes Geschichte trifft, hätte ich in Ordnung, wenn auch nicht als nötig, befunden. Die Konflikte in Brittas Leben, die Parallelen zu Abelke darstellen sollten, waren aber für mich viel zu platt und irgendwie „ausgelutscht“. Ich würde mich freuen, wenn Jarka Kubsova in ihrem nächsten Roman alle Seiten einer historischen Figur widmet.

5

Britta ist promovierte Geologin, doch als sie mit ihrem Mann zwei Kinder bekommt, reißt ihre wissenschaftliche Karriere ab. Das Paar kauft sich im Marschland vor Hamburg ein Haus, doch weder Britta noch ihre Kinder leben sich so richtig ein. Da wird Britta auf einen ungewöhnlichen Straßennamen aufmerksam und findet heraus, dass der Name einer jungen Frau gehört hat, die im 16. Jahrhundert als Hexe verurteilt und ermordet wurde. Je mehr Britta über diese Geschichte (die im Übrigen im Gegensatz zur Rahmenhandlung in Teilen auf wahren Begebenheiten beruht) dieser Frau erfährt, umso deutlicher begreift sie die Zusammenhänge zwischen dem Leben und vor allem Sterben dieser jungen Frau und ihr selbst - so wie allen anderen Frauen. Ein starkes, bewegendes Buch, das wütend macht. Spannend geschrieben ist es noch dazu. Beeindruckend!

4.5

„Britta fragte sich, wie lang das schon ging, dass Frauen sich so beäugten, sich beurteilten, einander missgönnten. Man sagte ja gerne, so wären Frauen nun mal. Aber während ihrer Recherchen zu Abelke und zu Hexen war ihr aufgefallen, dass es eben nicht immer so gewesen war.“ (S. 230) Ein wundervolles Buch. Abwechselnd wird hier die Geschichte von Britta und Abelke erzählt. Britta ist zweifache Mutter, Ehefrau und arbeitetet in Teilzeit. Der vom Ehemann gewünschte Umzug aus der Stadt Hamburg in die Marschlandschaft macht sie nicht glücklich, sondern bringt sie ins Grübeln. Ihre Karriere hat sie für die Familie geopfert und alles was im Haushalt anfällt, bleibt an ihr hängen. Um ein wenig mit dem Umzug und den Gedanken klarzukommen und die neue Umgebung kennenzulernen unternimmt sie lange Spaziergänge und stößt dabei auf das Leben von Abelke. Diese führte vor 500 Jahren alleine ihren Hof in der Gegend und wurde nicht nur dafür bewundert. Missgunst, Neid , Ausgrenzung und Ungerechtigkeiten führten dazu, dass sie als Hexe verurteilt und verbrannt wurde. Fast ein Highlight für mich. Ganz knapp an 5 Sternen vorbei. Wirklich knapp. Ein wunderschöner Schreibstil, der sich leicht den Jahrhunderten anpasst, so dass ich immer gleich wusste, wo ich mich gerade befinde. Auch fand ich schön wie die Verbindung zu den jeweiligen Welten vorhanden ist. Die ganzen Kämpfe, die Frauen früher kämpfen mussten, sind auch auf heute übertragbar. Ich hatte wirklich Freude beim Lesen und möchte auf jedenfall noch weitere Bücher von der Autorin lesen.

4.5

Marschlande* Jarka Kubsova Britta und Abelke - zwei Frauen in verschiedenen Jahrhunderten, verbunden durch den Ort, an dem sie leben. Obwohl sie Jahrhunderte trennen, eint sie doch der Wunsch nach einem selbstbestimmten, souveränen Leben. Auch wenn die Lebensumstände nicht unterschiedlicher sein könnten. Während Albekes Kampf stets existenziell um Leben und Tod kreist, sind Brittas Probleme eher in der Sinnhaftigkeit ihres Daseins zu finden. Britta erlebt eine große Unzufriedenheit, die einher geht mit einer immer schlechter werdenden Ehe. Während sich Brittas Probleme also vorwiegend in ihrer Psyche und Partnerschaft manifestieren, ist Abelke gezwungen sich in einer Welt zu behaupten, in der alleinstehende Frauen eine potentielle Gefahr für die männlichen Allmachtswünsche darstellen. Der Teil rund um Albeke gefiel mir überragend gut. Auch Brittas Geschichte hat ihre Stärken, war aber in der direkten Gegenüberstellung zu Albekes Schicksal etwas flacher, was vielleicht daran lag, dass die Protagonistin für mich nicht an Albekes persönlicher Stärke heranreichte. Insgesamt gefiel mir das Buch allerdings wirklich gut und passte hervorragend in dieses graue, melancholische Wochenende.

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