Lügen über meinen Vater

Lügen über meinen Vater

von John Burnside·Buch 1 von 2
E-Book
4.02
HassDas Literarische QuartettVater-Sohn-BeziehungSucht

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Beschreibung

Eine Geschichte von alttestamentarischer Wucht – John Burnsides großer Text über seinen Hass auf den Vater

Am Ende wünscht John Burnside seinem Vater nur noch den Tod. Er hat für den Mann, der über Jahre die Familie terrorisiert, der lügt und säuft, einzig Hass übrig. Doch er verbirgt seine Gefühle und schweigt. Bis die Begegnung mit einem Fremden ihn zwingt, sich seinen Erinnerungen zu stellen und diese Geschichte von alttestamentarischer Wucht zu erzählen.

Der Vater war ein Nichts. Als Säugling auf einer Türschwelle abgelegt. Zeitlebens erfindet er sich in unzähligen Lügen eine Herkunft, will Anerkennung und Bedeutung. Er ist brutal, ein Großmaul, ein schwerer Trinker, ein Tyrann. Seine Verachtung zerstört alles, die Mutter, die Familie, John. Dieser hat als junger Mann massivste Suchtprobleme, landet in der Psychiatrie und erkennt in den eigenen Exzessen den Vater. Erst die Entdeckung der Welt der Literatur eröffnet ihm eine Perspektive. Nur einem Autor vom Kaliber John Burnsides kann es gelingen, eine solche, auch noch autobiographische Geschichte in Literatur zu überführen. So ist dieses Buch ein radikal wahrer Blick in die menschlichen Abgründe und zugleich eine Feier der Sprache.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
384
Preis
10.99 €

Autorenbeschreibung

John Burnside (1955-2024), geboren in Schottland, zählt zu den profiliertesten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur. Der Lyriker und Romancier wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Corine-Belletristikpreis des ZEIT-Verlags, dem Petrarca-Preis und dem Spycher-Literaturpreis. Mit »Lügen über meinen Vater« (2006), »Wie alle anderen« (2010), »Über Liebe und Magie – I put a spell on you« (2014) und »What light there is – Über die Schönheit des Moments« (2020) schrieb er mehrere Memoirs, die von Kritikern wie Lesern begeistert gefeiert wurden. Zuletzt erschien sein Erzählband »So etwas wie Glück: Geschichten über die Liebe«. 2023 wurde er mit dem renommierten David Cohen Prize für sein Lebenswerk ausgezeichnet. John Burnside verstarb am 29. Mai 2024 nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

Beiträge

2
Alle
4

Wieder mal eine Scheiß-Kindheit und massive Beziehungsprobleme zwischen Vater-Sohn. Ob fiktional oder autobiografisch: ein solches Werk lässt mich beim Lesen an unzählige andere Bücher zu dem Thema Toxische Familien erinnern und vergleichen. Für mich war es das erste Buch des schottischen Autors. Die Kinderzeit zu Beginn des Buchs fesselte mich nicht besonders, wenn knausgardartig jede kleine Begebenheit im Hause Burnside beschreiben wird. Das ändert sich aber im Verlauf der autobiografischen Erzählung, wenn John Burnside dann langsam in die Berichterstattung seiner Pubertät einsteigt und die Konfrontationen und Ähnlichkeiten zwischen Vater und Sohn offensichtlicher werden. Ganz besonders eindrücklich wird es dann, wenn Burnside mit seinem Vater bricht, auszieht und der gleichen Suchtproblematik verfällt wie sein Vater. Das Buch hebt sich für mich in erster Linie durch die kraftvolle Sprache des Autors von vergleichbaren Werken ab. Allerdings wirken seine Erzählsprünge etwas unstrukturiert auf mich. Da hat mich z.B. Andreas Altmanns Autobiografie [b:Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend|12559528|Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend|Andreas Altmann|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1341423558l/12559528._SY75_.jpg|17563411] hinsichtlich des Vater-Sohn-Konflikts wesentlich mehr berührt oder bin ich mit Thomas Melle in [b:Die Welt im Rücken|31616298|Die Welt im Rücken|Thomas Melle|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1471940522l/31616298._SY75_.jpg|52294672] noch intensiver durch die Höllen einer medikamentös behandelten psychischen Erkrankung gegangen. Auf jeden Fall ein sehr lesenswertes und bewegendes Buch.

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Wieder mal eine Scheiß-Kindheit und massive Beziehungsprobleme zwischen Vater-Sohn. Ob fiktional oder autobiografisch: ein solches Werk lässt mich beim Lesen an unzählige andere Bücher zu dem Thema Toxische Familien erinnern und vergleichen. Für mich war es das erste Buch des schottischen Autors. Die Kinderzeit zu Beginn des Buchs fesselte mich nicht besonders, wenn knausgardartig jede kleine Begebenheit im Hause Burnside beschreiben wird. Das ändert sich aber im Verlauf der autobiografischen Erzählung, wenn John Burnside dann langsam in die Berichterstattung seiner Pubertät einsteigt und die Konfrontationen und Ähnlichkeiten zwischen Vater und Sohn offensichtlicher werden. Ganz besonders eindrücklich wird es dann, wenn Burnside mit seinem Vater bricht, auszieht und der gleichen Suchtproblematik verfällt wie sein Vater. Das Buch hebt sich für mich in erster Linie durch die kraftvolle Sprache des Autors von vergleichbaren Werken ab. Allerdings wirken seine Erzählsprünge etwas unstrukturiert auf mich. Da hat mich z.B. Andreas Altmanns Autobiografie [b:Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend|12559528|Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend|Andreas Altmann|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1341423558l/12559528._SY75_.jpg|17563411] hinsichtlich des Vater-Sohn-Konflikts wesentlich mehr berührt oder bin ich mit Thomas Melle in [b:Die Welt im Rücken|31616298|Die Welt im Rücken|Thomas Melle|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1471940522l/31616298._SY75_.jpg|52294672] noch intensiver durch die Höllen einer medikamentös behandelten psychischen Erkrankung gegangen. Auf jeden Fall ein sehr lesenswertes und bewegendes Buch.

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