Liebe Stella oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Stefanie de Velasco, geboren 1978, wuchs als Kind spanischer Einwanderer im Rheinland auf. Ihr Debütroman Tigermilch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. Von November 2019 bis Februar 2020 streikte sie vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik. Daraus entstand der Gedanke, aus Schrott ein Wohnfahrrad zu bauen und damit durch die Republik zu fahren. Sie lebt mit ihrem Hund in Berlin. Zuletzt erschien ihr Roman »Das Gras auf unserer Seite«.
Beiträge
Ein berührender Brief an ihre abgetriebene Tochter Stella! ❤️🩹
„Als ich sagte, dass ich kein Kind bekommen will, zerriss die Gynäkologin das Ultraschallbild.“ „ Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, Mutter zu werden, der Gedanke allein fühlte sich surreal an, ich musste immerzu an die schmelzenden Uhren von Dalí denken, die da in meinem Uterus vor sich hin tickten“ Stefanie de Velasco hat mit „Liebe Stella oder radikal hoffnungsvoll in die Zukunft“ einen Brief an ihre ungeborene Tochter verfasst. Sie entschied sich an einem Wendepunkt ihres Lebens für das Schreiben und gegen die Schwangerschaft und damit gegen ihre Tochter Stella, die heute 14 Jahre alt wäre. Ihre eigene Kindheit war geprägt von den Erfahrungen Mitglied einer radikalen Glaubensgemeinschaft zu sein, den Zeugen Jehovas. Als Jugendliche schaffte sie schließlich den Ausstieg, gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter. (Kleine Erläuterung zu den Zeugen Jehovas - könnt Ihr überspringen, wenn Ihr mit deren Glaubenslehre vertraut seid: „Zwei Besonderheiten kennzeichnen die Lehre der Zeugen Jehovas. Erstens: Sie glauben, dass ihr Gott irgendwann sehr bald (wann genau, weiß man nicht, aber man ist jederzeit bereit dazu) in das menschliche Treiben auf Erden eingreifen und alle Menschen außer die gläubigen Zeugen Jehovas vernichten wird. Für die Geretteten errichtet er anschließend ein Paradies auf Erden, in dem sie ewig leben können. Zweitens teilen die Zeugen Jehovas Menschen weltanschaulich in zwei Räume ein. Sie selbst leben ‚In der Wahrheit‘, während der Rest der Menschheit vom Bösen beherrscht wird und ‚in der Welt‘ lebt. Die beiden Welten sind klar voneinander getrennt, aber es gibt eine Art Grenzverkehr, Korridore, denn bei den Zeugen Jehovas gilt es, so viele Weltmenschen wie möglich auf die andere Seite, also in die Wahrheit zu holen, ohne sich selbst von der Welt ‚anstecken‘ zu lassen.“) Stefanie de Velasco war also Zeit ihres Lebens schon mit einer Art Weltuntergangsszenario konfrontiert, mit dem wir uns verschwörungstheoretisch erst mit Beginn der Pandemie auseinandersetzen mussten. Anhaltende Zweifel ließen sie das System hinterfragen: „Was, wenn Jehova mich nicht für gut genug befand, ins Paradies zu kommen? Denn ich war nicht gut. Ich log, ich lästerte und masturbierte.“ Durch das Schreiben schuf sie gedanklichen Abstand zu den Zeugen Jehovas und fand somit Schritt für Schritt raus. „Ich glaube, die Worte, Sätze, vollen Seiten meines goldenen Tagebuchs mit den Snoopystickern legten sich um mich wie eine Rüstung, die ich mir schmiedete - mit Kettenhemd, Schild und einem Schwert, mit dem ich mir einen eigenen Weg freischlagen konnte.“ Sie setzt sich mit ihrem essayistischen Text mit der Klimakrise auseinander, richtet berührende Worte an Stella, die verdeutlichen sollen, dass die Welt in der wir leben, kein guter Ort für sie wäre und bestätigt ihre Entscheidung gegen ihr Leben. Es tat weh, solch klaren Worte zu lesen - ich habe damit keine Erfahrung, aber hätte vermutet, dass mich zeitlebens Zweifel an der Entscheidung für die Abtreibung umtreiben würden. Aber ich kann die Gedankengänge der Autorin auch auf einer rationalen Ebene nachvollziehen, auf der Gefühlsebene fällt es mir doch schwer, sie zu verstehen. (Das soll keinesfalls Kritik an ihrer Entscheidung sein, das ist eine ganz individuelle Entscheidung, die nur eine Frau für sich selbst treffen kann und nicht von außen bewertet werden sollte). Ich möchte Euch lediglich meine persönlichen Gedanken und Gefühle dazu beim Lesen dieses Textes mitteilen. De Velasco möchte mit der gewonnenen Zeit, die sie nicht für das Aufziehen eines Kindes, von Stella, aufbringt, etwas sinnvolles anfangen, das ist zum einen das Schreiben, aber sie streikte auch von November 2019 bis Februar 2020 vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik und entspannte daraus den Plan, aus Schrott ein Wohnfahrrad zu bauen und damit durch Deutschland zu fahren, den sie in die Tat umsetzte. „Die Abtreibung hinterließ eine produktive Lücke, in der ich mich fragte, was meinem Leben Sinn geben könnte, wenn es nicht die Religion oder eine Familie sein sollte. Die Lücke wurde zu meinem Glück (das Wort Glück kommt von Lücke, wusstest du das?)“ Ich weiß nicht, ob mich der Text inspiriert hat, radikal hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, aber er hat mich zum Nachdenken über unser aktuelles Weltgeschehen angeregt. Auf jeden Fall habe ich mir jetzt mal „Das Gras auf unserer Seite“ von der Autorin auf die Leseliste gesetzt, da ich gerne mehr von Stefanie de Velasco lesen möchte.
Kurz, aber eindrucksvoll
Ich halte es für erwiesen, dass Kinder sich nur dann gesund entwickeln können, wenn ihnen ein Scheitern zugestanden wird. Das bewältigen von schier unlösbaren Aufgaben ohne fremde Hilfe, kann eichtige Entwicklungsschritte auslösen und fördert in höchstem Maße Zufriedenheit und Glück. Ein Plädoyer in Briefform für das Scheitern um dann radikal hoffnungsvoll in einer veränderten Zukunft leben zu können, hat Stefanie de Velasco in diesem Buch an Ihr ungeborenes Kind geschrieben. Stella kam nie auf die Welt. Sie wurde von der Autorin vor 14 Jahren abgetrieben. De Velasco schreibt ihr einen sehr persönlichen Brief, indem sie auf ihre Vergangenheit zurückblickt und auch Projekte der Gegenwart schildert. Sie ist als Jugendliche unter großem Protest der Mutter bei den Zeugen Jehovas ausgetreten. Später, konfrontiert mit der Pandemie und der zunehmende Sorge um den ökologischen und ökonomischen Niedergang unserer Welt, startet sie verschiedene Projekte. Unter anderem tritt sie am Brandenburger Tor in einen Klimastreik. Später baut sie sich ein „Wohnfahrrad“. Mit diesem Projekt scheitert sie. Aus dieser Erfahrung heraus schöpft sie Hoffnung und wendet sich an Stella und die jüngere Generation, mit der Bitte, alles zu versuchen, neue Wege und Lebensformen zu etablieren, auch wenn das zum Scheitern verurteilt scheint. So kann und wird sich hoffentlich etwas ändern. Eine große Leseempfehlung an alle und ein tolles, hoffnungsvolles Weihnachtsgeschenk, nicht nur für junge Menschen. Das Buch ist in der Reihe „Briefe an die kommenden Generationen“ des Kjona Verlags erschienen. Wir haben schon Autorinnen wie Gabriele von Arnim, und demnächst Mareike Fallwickl, Worte an die Menschen gerichtet, die unsere zerfallene Welt übernehmen müssen.
Im Kjona Verlag gibt es eine Buchreihe mit Briefen an die nachfolgende Generation, die sich bestimmten Themen widmen, die uns und die Menschen, die nachfolgen, unmittelbar betreffen. Erschienen sind in dieser Reihe bislang Bücher von Linus Giese, Markus Gabriel, Gabriele von Arnim und ganz aktuell Stefanie de Velasco. Stefanie de Velasco ist in der radikalen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas aufgewachsen, aus der sie mit 14 Jahren, gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter, ausgestiegen ist. Die Zeugen Jehovas glauben an eine Apokalypse, die nur sie als Gläubige überleben können - Stefanie de Velasco ist also mit einem immerwährend drohenden Weltuntergangsszenario aufgewachsen. In "LIEBE STELLA oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft" spannt sie hier einen Bogen in das Leben der Kinder unserer Zeit, die auch mit der Angst vor einer Apokalypse erwachsen werden, allerdings mit einer ganz realen, wissenschaftlich fundierten, der Klimakrise geschuldeten. Ihren Text schreibt sie an ihre ungeborene Tochter Stella, die heute 14 Jahre alt wäre, wenn sich die Autorin damals nicht für eine Abtreibung entschieden hätte. Das Lesen des Briefs war sehr intensiv für mich, Stefanie de Velasco zeigt anhand verschiedener Beispiele aus ihrem eigenen Leben auf, wie wichtig die Haltung eines Trotzalledem ist, zu scheitern und trotzdem etwas daraus für die Zukunft zu lernen, radikal Hoffnungsvoll in die Zukunft zu gehen. "LIEBE STELLA oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft" ist ein kurzer Text, der Mut macht und hoffnungsvoll stimmt und gerade deshalb so gut in unsere Zeit passt. Ich freue mich darauf, weitere Briefe der Reihe zu lesen.

Mehr von Stefanie de Velasco
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Stefanie de Velasco, geboren 1978, wuchs als Kind spanischer Einwanderer im Rheinland auf. Ihr Debütroman Tigermilch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. Von November 2019 bis Februar 2020 streikte sie vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik. Daraus entstand der Gedanke, aus Schrott ein Wohnfahrrad zu bauen und damit durch die Republik zu fahren. Sie lebt mit ihrem Hund in Berlin. Zuletzt erschien ihr Roman »Das Gras auf unserer Seite«.
Beiträge
Ein berührender Brief an ihre abgetriebene Tochter Stella! ❤️🩹
„Als ich sagte, dass ich kein Kind bekommen will, zerriss die Gynäkologin das Ultraschallbild.“ „ Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, Mutter zu werden, der Gedanke allein fühlte sich surreal an, ich musste immerzu an die schmelzenden Uhren von Dalí denken, die da in meinem Uterus vor sich hin tickten“ Stefanie de Velasco hat mit „Liebe Stella oder radikal hoffnungsvoll in die Zukunft“ einen Brief an ihre ungeborene Tochter verfasst. Sie entschied sich an einem Wendepunkt ihres Lebens für das Schreiben und gegen die Schwangerschaft und damit gegen ihre Tochter Stella, die heute 14 Jahre alt wäre. Ihre eigene Kindheit war geprägt von den Erfahrungen Mitglied einer radikalen Glaubensgemeinschaft zu sein, den Zeugen Jehovas. Als Jugendliche schaffte sie schließlich den Ausstieg, gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter. (Kleine Erläuterung zu den Zeugen Jehovas - könnt Ihr überspringen, wenn Ihr mit deren Glaubenslehre vertraut seid: „Zwei Besonderheiten kennzeichnen die Lehre der Zeugen Jehovas. Erstens: Sie glauben, dass ihr Gott irgendwann sehr bald (wann genau, weiß man nicht, aber man ist jederzeit bereit dazu) in das menschliche Treiben auf Erden eingreifen und alle Menschen außer die gläubigen Zeugen Jehovas vernichten wird. Für die Geretteten errichtet er anschließend ein Paradies auf Erden, in dem sie ewig leben können. Zweitens teilen die Zeugen Jehovas Menschen weltanschaulich in zwei Räume ein. Sie selbst leben ‚In der Wahrheit‘, während der Rest der Menschheit vom Bösen beherrscht wird und ‚in der Welt‘ lebt. Die beiden Welten sind klar voneinander getrennt, aber es gibt eine Art Grenzverkehr, Korridore, denn bei den Zeugen Jehovas gilt es, so viele Weltmenschen wie möglich auf die andere Seite, also in die Wahrheit zu holen, ohne sich selbst von der Welt ‚anstecken‘ zu lassen.“) Stefanie de Velasco war also Zeit ihres Lebens schon mit einer Art Weltuntergangsszenario konfrontiert, mit dem wir uns verschwörungstheoretisch erst mit Beginn der Pandemie auseinandersetzen mussten. Anhaltende Zweifel ließen sie das System hinterfragen: „Was, wenn Jehova mich nicht für gut genug befand, ins Paradies zu kommen? Denn ich war nicht gut. Ich log, ich lästerte und masturbierte.“ Durch das Schreiben schuf sie gedanklichen Abstand zu den Zeugen Jehovas und fand somit Schritt für Schritt raus. „Ich glaube, die Worte, Sätze, vollen Seiten meines goldenen Tagebuchs mit den Snoopystickern legten sich um mich wie eine Rüstung, die ich mir schmiedete - mit Kettenhemd, Schild und einem Schwert, mit dem ich mir einen eigenen Weg freischlagen konnte.“ Sie setzt sich mit ihrem essayistischen Text mit der Klimakrise auseinander, richtet berührende Worte an Stella, die verdeutlichen sollen, dass die Welt in der wir leben, kein guter Ort für sie wäre und bestätigt ihre Entscheidung gegen ihr Leben. Es tat weh, solch klaren Worte zu lesen - ich habe damit keine Erfahrung, aber hätte vermutet, dass mich zeitlebens Zweifel an der Entscheidung für die Abtreibung umtreiben würden. Aber ich kann die Gedankengänge der Autorin auch auf einer rationalen Ebene nachvollziehen, auf der Gefühlsebene fällt es mir doch schwer, sie zu verstehen. (Das soll keinesfalls Kritik an ihrer Entscheidung sein, das ist eine ganz individuelle Entscheidung, die nur eine Frau für sich selbst treffen kann und nicht von außen bewertet werden sollte). Ich möchte Euch lediglich meine persönlichen Gedanken und Gefühle dazu beim Lesen dieses Textes mitteilen. De Velasco möchte mit der gewonnenen Zeit, die sie nicht für das Aufziehen eines Kindes, von Stella, aufbringt, etwas sinnvolles anfangen, das ist zum einen das Schreiben, aber sie streikte auch von November 2019 bis Februar 2020 vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik und entspannte daraus den Plan, aus Schrott ein Wohnfahrrad zu bauen und damit durch Deutschland zu fahren, den sie in die Tat umsetzte. „Die Abtreibung hinterließ eine produktive Lücke, in der ich mich fragte, was meinem Leben Sinn geben könnte, wenn es nicht die Religion oder eine Familie sein sollte. Die Lücke wurde zu meinem Glück (das Wort Glück kommt von Lücke, wusstest du das?)“ Ich weiß nicht, ob mich der Text inspiriert hat, radikal hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, aber er hat mich zum Nachdenken über unser aktuelles Weltgeschehen angeregt. Auf jeden Fall habe ich mir jetzt mal „Das Gras auf unserer Seite“ von der Autorin auf die Leseliste gesetzt, da ich gerne mehr von Stefanie de Velasco lesen möchte.
Kurz, aber eindrucksvoll
Ich halte es für erwiesen, dass Kinder sich nur dann gesund entwickeln können, wenn ihnen ein Scheitern zugestanden wird. Das bewältigen von schier unlösbaren Aufgaben ohne fremde Hilfe, kann eichtige Entwicklungsschritte auslösen und fördert in höchstem Maße Zufriedenheit und Glück. Ein Plädoyer in Briefform für das Scheitern um dann radikal hoffnungsvoll in einer veränderten Zukunft leben zu können, hat Stefanie de Velasco in diesem Buch an Ihr ungeborenes Kind geschrieben. Stella kam nie auf die Welt. Sie wurde von der Autorin vor 14 Jahren abgetrieben. De Velasco schreibt ihr einen sehr persönlichen Brief, indem sie auf ihre Vergangenheit zurückblickt und auch Projekte der Gegenwart schildert. Sie ist als Jugendliche unter großem Protest der Mutter bei den Zeugen Jehovas ausgetreten. Später, konfrontiert mit der Pandemie und der zunehmende Sorge um den ökologischen und ökonomischen Niedergang unserer Welt, startet sie verschiedene Projekte. Unter anderem tritt sie am Brandenburger Tor in einen Klimastreik. Später baut sie sich ein „Wohnfahrrad“. Mit diesem Projekt scheitert sie. Aus dieser Erfahrung heraus schöpft sie Hoffnung und wendet sich an Stella und die jüngere Generation, mit der Bitte, alles zu versuchen, neue Wege und Lebensformen zu etablieren, auch wenn das zum Scheitern verurteilt scheint. So kann und wird sich hoffentlich etwas ändern. Eine große Leseempfehlung an alle und ein tolles, hoffnungsvolles Weihnachtsgeschenk, nicht nur für junge Menschen. Das Buch ist in der Reihe „Briefe an die kommenden Generationen“ des Kjona Verlags erschienen. Wir haben schon Autorinnen wie Gabriele von Arnim, und demnächst Mareike Fallwickl, Worte an die Menschen gerichtet, die unsere zerfallene Welt übernehmen müssen.
Im Kjona Verlag gibt es eine Buchreihe mit Briefen an die nachfolgende Generation, die sich bestimmten Themen widmen, die uns und die Menschen, die nachfolgen, unmittelbar betreffen. Erschienen sind in dieser Reihe bislang Bücher von Linus Giese, Markus Gabriel, Gabriele von Arnim und ganz aktuell Stefanie de Velasco. Stefanie de Velasco ist in der radikalen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas aufgewachsen, aus der sie mit 14 Jahren, gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter, ausgestiegen ist. Die Zeugen Jehovas glauben an eine Apokalypse, die nur sie als Gläubige überleben können - Stefanie de Velasco ist also mit einem immerwährend drohenden Weltuntergangsszenario aufgewachsen. In "LIEBE STELLA oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft" spannt sie hier einen Bogen in das Leben der Kinder unserer Zeit, die auch mit der Angst vor einer Apokalypse erwachsen werden, allerdings mit einer ganz realen, wissenschaftlich fundierten, der Klimakrise geschuldeten. Ihren Text schreibt sie an ihre ungeborene Tochter Stella, die heute 14 Jahre alt wäre, wenn sich die Autorin damals nicht für eine Abtreibung entschieden hätte. Das Lesen des Briefs war sehr intensiv für mich, Stefanie de Velasco zeigt anhand verschiedener Beispiele aus ihrem eigenen Leben auf, wie wichtig die Haltung eines Trotzalledem ist, zu scheitern und trotzdem etwas daraus für die Zukunft zu lernen, radikal Hoffnungsvoll in die Zukunft zu gehen. "LIEBE STELLA oder Radikal hoffnungsvoll in die Zukunft" ist ein kurzer Text, der Mut macht und hoffnungsvoll stimmt und gerade deshalb so gut in unsere Zeit passt. Ich freue mich darauf, weitere Briefe der Reihe zu lesen.
