Lichtspiel
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Daniel Kehlmann lebt in Berlin.
Beiträge
Ein gutes und beeindruckendes Buch. Mir persönlich war die Distanz zu den Figuren etwas zu groß. Deshalb hat es mich nicht so richtig mitgezogen.
Ganz großes Kino!
Die Geschichte des Regisseurs G. W. Pabst, der aus den USA nach Nazi-Deutschland zurückkehrt, um hier seinen - wie er findet - besten Film zu drehen. Leider vergeblich... Bereits das erste Kapitel ist grandios und setzt den Ton für den Rest des Romans: Es sind die 70er Jahre und Franz Wilzek, der ehemalige Assistent von Pabst, wird aus der Seniorenresidenz "Abendruh" abgeholt, um in einer Fernsehsendung über die gemeinsame Arbeit mit dem berühmten Regisseur zu berichten. Die Ich-Perspektive des mittlerweile dementen Wilzek versetzt uns mitten in das löchrige Gehirn des alten Mannes. Die Frage nach dem Film "Der Fall Molander" bringt ihn aus dem Konzept. Den Film hat es nie gegeben und doch tauchen Erinnerungen in seinem unzuverlässigen Hirn auf. Was es mit diesem Film auf sich hat und warum am Ende eine ganze Nation Erinnerungslücken hat, das erfahren wir im weiteren Verlauf dieses großartigen Romans. Die Geschichte von G. W. Pabst wird aus den wechselnden Perspektiven der Beteiligten erzählt. Die Frage, wie sehr man seinen Wahrnehmungen und Erinnerungen trauen kann, spielt dabei immer wieder eine Rolle. Ein Roman wie ein Film. Ganz großes Kino!
Kehlmann erzählt die Geschichte des deutschen Stummfilmregisseurs GW Pabst, der in Hollywood Karriere machte. Mit der Erfindung des Tonfilms sank sein Stern in Hollywood rapide und Pabst fällte eine fatale Entscheidung: entgegen dem Rat aller Menschen um ihn herum reist er am Vorabend des 2. WK zurück nach Europa und sogar nach Österreich, um seine alte Mutter zu besuchen und in Europa Karriere zu machen. Sein Sohn landet bei der Wehrmacht, Pabst wird dazu gebracht Propagandafilme für das Naziregime zu machen. Sehr interessante biographische Geschichte über Filme und Künstler*innen im dritten Reich. Hat mir sehr gut gefallen. Den halben Stern Abzug gab es wegen Längen im Mittelteil. Aber es lohnt sich definitiv durchzuhalten!
Gutes Buch mit kleinen Hindernisse
Die Geschichte vom Regisseur Georg W. Pabst vor und während des 2. Weltkrieges ist keine leichte Sommerlektüre. Mich hat die Sorache begeistert, manchmal hatte ich Probleme mit dem Wechsel der erzählenden Personen. Ansonsten kann ich dieses Buch empfehlen. Ob es dem wahren Leben von Pabst entspricht, müsst ihr selbst rausfinden.
Das sprachlich grandios verfasstes Portrait über das berufliche und „moralische“ Scheitern Georg Wilhelm Pabst - fiktiv aber absolut greifbar und nachhaltig Gedanken anregend.
Ein intensives Buch über den österreichischen Filmregisseur G.W. Pabst. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven sehr interessant, aber nicht sehr leicht zu lesen.
Die beinahe filmisch perfekt inszenierte Geschichte um den Regisseur G.W. Pabst beschreibt kein einfaches Thema der dunklen Zeit des 2. Weltkriegs in Österreich und Deutschland. Pabst, bereits vor den Nazis nach Amerika geflohen, kehrt mit Ehefrau und Sohn auf Drängen seiner Mutter, die noch in Österreich lebt, zurück und kann bei Ausbruch des Krieges das Land nicht mehr verlassen. Zunächst dem Regime gegenüber ablehnend beginnt er eher aus der Not heraus wieder Filme zu drehen und somit auch indirekt dem Land und seinem Propaganda-Apparat dienlich zu sein. Es ist neben Pabst des Filmen selbst, der hier die Hauptrolle spielt. Neben der genauen Beleuchtung der Arbeit und Leidenschaft des Regisseurs wird immer wieder deutlich, welchen Stellenwert der Film zu dieser Zeit für das Nazi-Regime hatte. Die vordergründige Passion von Pabst erlaubt ihm das Eintauchen in seine Kunst und gleichzeitig aus der Realität zu fliehen, obwohl die Ereignisse ihre Beachtung einfordern und sich mehr und mehr aufdrängen. Daniel Kehlmann versteht es meisterhaft, Fakten und Fiktion zusammenzuführen und eine nahezu perfekte Geschichte daraus zu weben. Zwar wird im Anhang betont, sie sei fiktiv gestaltet, aber es muss klar sein; dass es eine nahe Anlehnung an die zumeist real existierten Personen gibt zumal das Filmmaterial zum grossen Teil heute noch zugänglich ist. Die Hörbuch-Version, meisterhaft gelesen von Ulrich Noethen ist sehr zu empfehlen.
Sehr komplexe und spannende Geschichte, über einen Menschen, der eigentlich mit dem Politischen Machtapparat nichts zu tun haben möchte, jedoch stark von ihm profitiert.
Mein erster Kehlmann und ich wurde nicht enttäuscht. Vorsicht Spoiler: Die Entstehung der Filme und die innere Zerrissenheit der Familie, ist sehr ausführlich beschreiben und man will immer wissen wie es weitergeht. Die Fülle der Personen ist manchmal etwas verwirrend, man kommt dennoch gut mit. Man spürt außerdem die bedrückende Atmosphäre der damaligen Zeit, beispielsweise als er zurück gekehrt ist, oder beim Gespräch mit Goebbels. Interessant ist natürlich der Umstand, das die Geschichte nicht komplett fiktiv ist. Die Charaktere gab es, auch wenn die Geschichte nicht unbedingt immer der Wahrheit entspricht. (Auf YouTube existiert ein Interview mit Kehlmann auf der Frankfurter Buchmesse 2023, welches sehr interessant diesbezüglich ist) Interessante Geschichte und gut beschriebene Charaktere. Es wird nicht mein letzter Kehlmann bleiben.
Ein thematisch nicht ganz einfaches, aber dennoch sehr ergreifendes Buch. Sehr bewegend und avanciert auf Anhieb einem meiner absoluten Favoriten!
Endlich wieder ein Kehlmann! Jede Szene wunderbar zu lesen!
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Autorenbeschreibung
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt war eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der Nachkriegszeit, und auch sein Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Daniel Kehlmann lebt in Berlin.
Beiträge
Ein gutes und beeindruckendes Buch. Mir persönlich war die Distanz zu den Figuren etwas zu groß. Deshalb hat es mich nicht so richtig mitgezogen.
Ganz großes Kino!
Die Geschichte des Regisseurs G. W. Pabst, der aus den USA nach Nazi-Deutschland zurückkehrt, um hier seinen - wie er findet - besten Film zu drehen. Leider vergeblich... Bereits das erste Kapitel ist grandios und setzt den Ton für den Rest des Romans: Es sind die 70er Jahre und Franz Wilzek, der ehemalige Assistent von Pabst, wird aus der Seniorenresidenz "Abendruh" abgeholt, um in einer Fernsehsendung über die gemeinsame Arbeit mit dem berühmten Regisseur zu berichten. Die Ich-Perspektive des mittlerweile dementen Wilzek versetzt uns mitten in das löchrige Gehirn des alten Mannes. Die Frage nach dem Film "Der Fall Molander" bringt ihn aus dem Konzept. Den Film hat es nie gegeben und doch tauchen Erinnerungen in seinem unzuverlässigen Hirn auf. Was es mit diesem Film auf sich hat und warum am Ende eine ganze Nation Erinnerungslücken hat, das erfahren wir im weiteren Verlauf dieses großartigen Romans. Die Geschichte von G. W. Pabst wird aus den wechselnden Perspektiven der Beteiligten erzählt. Die Frage, wie sehr man seinen Wahrnehmungen und Erinnerungen trauen kann, spielt dabei immer wieder eine Rolle. Ein Roman wie ein Film. Ganz großes Kino!
Kehlmann erzählt die Geschichte des deutschen Stummfilmregisseurs GW Pabst, der in Hollywood Karriere machte. Mit der Erfindung des Tonfilms sank sein Stern in Hollywood rapide und Pabst fällte eine fatale Entscheidung: entgegen dem Rat aller Menschen um ihn herum reist er am Vorabend des 2. WK zurück nach Europa und sogar nach Österreich, um seine alte Mutter zu besuchen und in Europa Karriere zu machen. Sein Sohn landet bei der Wehrmacht, Pabst wird dazu gebracht Propagandafilme für das Naziregime zu machen. Sehr interessante biographische Geschichte über Filme und Künstler*innen im dritten Reich. Hat mir sehr gut gefallen. Den halben Stern Abzug gab es wegen Längen im Mittelteil. Aber es lohnt sich definitiv durchzuhalten!
Gutes Buch mit kleinen Hindernisse
Die Geschichte vom Regisseur Georg W. Pabst vor und während des 2. Weltkrieges ist keine leichte Sommerlektüre. Mich hat die Sorache begeistert, manchmal hatte ich Probleme mit dem Wechsel der erzählenden Personen. Ansonsten kann ich dieses Buch empfehlen. Ob es dem wahren Leben von Pabst entspricht, müsst ihr selbst rausfinden.
Das sprachlich grandios verfasstes Portrait über das berufliche und „moralische“ Scheitern Georg Wilhelm Pabst - fiktiv aber absolut greifbar und nachhaltig Gedanken anregend.
Ein intensives Buch über den österreichischen Filmregisseur G.W. Pabst. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven sehr interessant, aber nicht sehr leicht zu lesen.
Die beinahe filmisch perfekt inszenierte Geschichte um den Regisseur G.W. Pabst beschreibt kein einfaches Thema der dunklen Zeit des 2. Weltkriegs in Österreich und Deutschland. Pabst, bereits vor den Nazis nach Amerika geflohen, kehrt mit Ehefrau und Sohn auf Drängen seiner Mutter, die noch in Österreich lebt, zurück und kann bei Ausbruch des Krieges das Land nicht mehr verlassen. Zunächst dem Regime gegenüber ablehnend beginnt er eher aus der Not heraus wieder Filme zu drehen und somit auch indirekt dem Land und seinem Propaganda-Apparat dienlich zu sein. Es ist neben Pabst des Filmen selbst, der hier die Hauptrolle spielt. Neben der genauen Beleuchtung der Arbeit und Leidenschaft des Regisseurs wird immer wieder deutlich, welchen Stellenwert der Film zu dieser Zeit für das Nazi-Regime hatte. Die vordergründige Passion von Pabst erlaubt ihm das Eintauchen in seine Kunst und gleichzeitig aus der Realität zu fliehen, obwohl die Ereignisse ihre Beachtung einfordern und sich mehr und mehr aufdrängen. Daniel Kehlmann versteht es meisterhaft, Fakten und Fiktion zusammenzuführen und eine nahezu perfekte Geschichte daraus zu weben. Zwar wird im Anhang betont, sie sei fiktiv gestaltet, aber es muss klar sein; dass es eine nahe Anlehnung an die zumeist real existierten Personen gibt zumal das Filmmaterial zum grossen Teil heute noch zugänglich ist. Die Hörbuch-Version, meisterhaft gelesen von Ulrich Noethen ist sehr zu empfehlen.
Sehr komplexe und spannende Geschichte, über einen Menschen, der eigentlich mit dem Politischen Machtapparat nichts zu tun haben möchte, jedoch stark von ihm profitiert.
Mein erster Kehlmann und ich wurde nicht enttäuscht. Vorsicht Spoiler: Die Entstehung der Filme und die innere Zerrissenheit der Familie, ist sehr ausführlich beschreiben und man will immer wissen wie es weitergeht. Die Fülle der Personen ist manchmal etwas verwirrend, man kommt dennoch gut mit. Man spürt außerdem die bedrückende Atmosphäre der damaligen Zeit, beispielsweise als er zurück gekehrt ist, oder beim Gespräch mit Goebbels. Interessant ist natürlich der Umstand, das die Geschichte nicht komplett fiktiv ist. Die Charaktere gab es, auch wenn die Geschichte nicht unbedingt immer der Wahrheit entspricht. (Auf YouTube existiert ein Interview mit Kehlmann auf der Frankfurter Buchmesse 2023, welches sehr interessant diesbezüglich ist) Interessante Geschichte und gut beschriebene Charaktere. Es wird nicht mein letzter Kehlmann bleiben.
Ein thematisch nicht ganz einfaches, aber dennoch sehr ergreifendes Buch. Sehr bewegend und avanciert auf Anhieb einem meiner absoluten Favoriten!