Daniel Kehlmann über Leo Perutz
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Zuletzt erschien sein Roman »Lichtspiel« sowie die von ihm verfasste Fernsehserie »KAFKA«.
Beiträge
Kehlmann rührt kräftig die Werbetrommel für Perutz‘ Werke! 🥁📚💕
Nun habe ich mit „Über Leo Perutz“ von Daniel Kehlmann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - denn ich habe bisher weder ein Buch von Perutz, noch von Kehlmann gelesen. Aber wer war denn Leo Perutz und was machte ihn aus?! Perutz war ein deutschsprachiger, jüdischer Schriftsteller, 1882 in Prag geboren, war er im bürgerlichen Leben als Mathematiker unterwegs. Nachdem es in Vergessenheit geraten war, erscheinen seit den 1980ern vermehrt Neuauflagen seines Werks und zahlreiche Leser*innen sind auch heute begeistert von seinen Büchern, darunter auch Daniel Kehlmann: „Perutz ist der große magische Realist der deutschen Literatur. Er ist jemand, der im Grunde das macht, was Gabriel García Márquez und Jorge Luis Borges auch für sich entdeckt haben: nämlich, das Wunderbare, das Unbegreifliche und Magische mit – wie Marquez es nennt – unbewegtem Gesicht zu erzählen.“ Kehlmann hat in mir die Begeisterung für Perutz und sein Werk erst entfacht, indem er voller Begeisterung von dem Mann erzählt, der sogar mit Franz Kafka in der selben Versicherungsanstalt arbeitete. Sein unumstrittenes Meisterwerk ist wohl „Nachts unter der steinernen Brücke“, den er 1924 in Wien zu schreiben begann und 1951 in Tel Aviv fertig stellte, wohin er 1938 flüchtete. Es besteht aus 13 Kurzgeschichten, die im 17. Jahrhundert angesiedelt sind, die aber letztlich alle verknüpft sind. Der jüdische Geschäftsmann Mordechai Meisl und der römische, auch für Böhmen zuständige Kaiser Rudolf II., die das Judentum in Prag im 16. Jahrhundert zu seiner Blüte führten, stehen im Fokus der Geschichte. Kehlmann schildert die einzelnen Geschichten und rührt damit kräftig die Werbetrommel für Perutz, der auch in seinem eigenen Werk tiefe Spuren hinterlassen hat, denn er hat alle Bücher von Perutz gelesen und sich inspirieren lassen für sein eigenes Schreiben. Begründet ist dieses Interesse wahrscheinlich auf seinen Vater, den Theaterregisseur Michael Kehlmann, der Werke Perutz‘ aufführte und sogar einige Romane verfilmen ließ. Wer sollte also „Über Leo Perutz“ als Lektüre in Erwägung ziehen?! Ich würde es allen Leser*innen empfehlen, die mehr über den Autoren der Wiener Moderne und der osteuropäisch-jüdischen Erzähltradition und seine Werke erfahren möchten. Für mich war alles, was Daniel Kehlmann kenntnisreich und voller Begeisterung in „Über Leo Perutz“ geschildert hat, vollkommen literarisches Neuland, meine erste Perutz-Begegnung quasi. Und ich kann Euch sagen: Er hat mich mit dem Büchlein ins Antiquariat getrieben und ich bin jetzt stolze Besitzerin dreier Leo Perutz Werke: „Nachts unter der steinernen Brücke“, „Sankt-Petri Schnee“ und „Meister des jüngsten Tages“. Jetzt muss ich nur noch entscheiden, welches mein Einstieg in die Perutz-Welt sein darf (Tipps dazu gerne in die Kommentare :-)) Einziges Manko von „Über Leo Perutz“: Ich hätte dem Buch aus der „Bücher meines Lebens“-Reihe des Kiepenheuer & Witsch Verlages mehr Umfang gewünscht. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung, egal ob Ihr bereits mit dem Werk Perutz‘ vertraut seid, oder wie ich komplette Neulinge, es ist auf jeden Fall lesenswert!
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Zuletzt erschien sein Roman »Lichtspiel« sowie die von ihm verfasste Fernsehserie »KAFKA«.
Beiträge
Kehlmann rührt kräftig die Werbetrommel für Perutz‘ Werke! 🥁📚💕
Nun habe ich mit „Über Leo Perutz“ von Daniel Kehlmann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - denn ich habe bisher weder ein Buch von Perutz, noch von Kehlmann gelesen. Aber wer war denn Leo Perutz und was machte ihn aus?! Perutz war ein deutschsprachiger, jüdischer Schriftsteller, 1882 in Prag geboren, war er im bürgerlichen Leben als Mathematiker unterwegs. Nachdem es in Vergessenheit geraten war, erscheinen seit den 1980ern vermehrt Neuauflagen seines Werks und zahlreiche Leser*innen sind auch heute begeistert von seinen Büchern, darunter auch Daniel Kehlmann: „Perutz ist der große magische Realist der deutschen Literatur. Er ist jemand, der im Grunde das macht, was Gabriel García Márquez und Jorge Luis Borges auch für sich entdeckt haben: nämlich, das Wunderbare, das Unbegreifliche und Magische mit – wie Marquez es nennt – unbewegtem Gesicht zu erzählen.“ Kehlmann hat in mir die Begeisterung für Perutz und sein Werk erst entfacht, indem er voller Begeisterung von dem Mann erzählt, der sogar mit Franz Kafka in der selben Versicherungsanstalt arbeitete. Sein unumstrittenes Meisterwerk ist wohl „Nachts unter der steinernen Brücke“, den er 1924 in Wien zu schreiben begann und 1951 in Tel Aviv fertig stellte, wohin er 1938 flüchtete. Es besteht aus 13 Kurzgeschichten, die im 17. Jahrhundert angesiedelt sind, die aber letztlich alle verknüpft sind. Der jüdische Geschäftsmann Mordechai Meisl und der römische, auch für Böhmen zuständige Kaiser Rudolf II., die das Judentum in Prag im 16. Jahrhundert zu seiner Blüte führten, stehen im Fokus der Geschichte. Kehlmann schildert die einzelnen Geschichten und rührt damit kräftig die Werbetrommel für Perutz, der auch in seinem eigenen Werk tiefe Spuren hinterlassen hat, denn er hat alle Bücher von Perutz gelesen und sich inspirieren lassen für sein eigenes Schreiben. Begründet ist dieses Interesse wahrscheinlich auf seinen Vater, den Theaterregisseur Michael Kehlmann, der Werke Perutz‘ aufführte und sogar einige Romane verfilmen ließ. Wer sollte also „Über Leo Perutz“ als Lektüre in Erwägung ziehen?! Ich würde es allen Leser*innen empfehlen, die mehr über den Autoren der Wiener Moderne und der osteuropäisch-jüdischen Erzähltradition und seine Werke erfahren möchten. Für mich war alles, was Daniel Kehlmann kenntnisreich und voller Begeisterung in „Über Leo Perutz“ geschildert hat, vollkommen literarisches Neuland, meine erste Perutz-Begegnung quasi. Und ich kann Euch sagen: Er hat mich mit dem Büchlein ins Antiquariat getrieben und ich bin jetzt stolze Besitzerin dreier Leo Perutz Werke: „Nachts unter der steinernen Brücke“, „Sankt-Petri Schnee“ und „Meister des jüngsten Tages“. Jetzt muss ich nur noch entscheiden, welches mein Einstieg in die Perutz-Welt sein darf (Tipps dazu gerne in die Kommentare :-)) Einziges Manko von „Über Leo Perutz“: Ich hätte dem Buch aus der „Bücher meines Lebens“-Reihe des Kiepenheuer & Witsch Verlages mehr Umfang gewünscht. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung, egal ob Ihr bereits mit dem Werk Perutz‘ vertraut seid, oder wie ich komplette Neulinge, es ist auf jeden Fall lesenswert!