Kaiserstuhl

Kaiserstuhl

Taschenbuch
4.05

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Beschreibung

Intrigen, Liebe und Verrat in den letzten Tagen des Krieges 

Am Kaiserstuhl kreuzen sich kurz nach Kriegsende die Wege von Henny Köpfer und Paul Duringer. Die Tochter eines Weinhändlers und der elsässische Soldat leben auf dem Hof der alten Bäuerin Kätter. Mit ihr und dem kleinen Kaspar wachsen sie zu einer Familie zusammen. Doch es sind keine einfachen Zeiten. So leicht die Liebe entsteht, zerbricht sie auch wieder. Erst 1962 stehen sich Henny und Paul wieder gegenüber: Henny ist im Besitz einer alten Champagnerflasche, die Paul im Auftrag des französischen Sicherheitsdienstes sucht. An Symbolkraft kaum zu überbieten, steht sie für die Plünderungen der Deutschen in Frankreich und soll Adenauer von de Gaulle bei einem Festakt überreicht werden. 

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Weitere Themen
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
464
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Brigitte Glaser lebt seit über 30 Jahren in Köln. Bevor sie zum Schreiben kam, hat die studierte Sozialpädagogin in der Jugendarbeit und im Medienbereich gearbeitet. Heute schreibt sie Bücher für Jugendliche und Krimis für Erwachsene, u. a. ihre erfolgreiche Krimiserie um die Köchin Katharina Schweitzer. Mit Bühlerhöhe gelang ihr der Durchbruch.

Beiträge

5
Alle
4

Kaiserstuhl Brigitte Glaser 1962/63 Schauplätze sind das Elsass, Den Haag und Paris: Henny Köpfer, Kriegswitwe, hat in Freiburg nicht nur eine gut etablierte Weinhandlung, sondern auch ein Geheimnis: In der großen Bombennacht von 1945, während des 2. Weltkrieges, fand sie einen kleinen 3-Jährigen Jungen unter einem brennenden Baum und nahm ihn kurzerhand mit. Ihre Schwiegermutter Kätter ist dieser Junge namens Kaspar ans Herz gewachsen, gemeinsam ziehen sie in groß, aber irgendwie haben sie immer den richtigen Moment verpasst Kaspar die Wahrheit über seine Herkunft zu erzählen. Adenauer und de Gaulle wollen sich im Élysée-Palast zur Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrag zusammenfinden. Paul hat einen ganz besonderen Auftrag bekommen: Er soll eine Flasche Vossinger-Champagner aus dem Jahre 1937 aus einem Versteck holen, damit Adenauer und de Gaulle mit diesem Tropfen am Tage der Vertragszeichnung anstoßen können. Diese eine Flasche ist die Letzte von Eintausend: Die Nazis hatten alle 37er Champagner-Flaschen im Hause Vossinger in der Champagne konfisziert. Göringers Weinführer Rohl soll höchstpersönlich den Abtransport bis zum Weinkeller des Führers begleitet haben. Doch eine Flasche fand damals den Weg in den Weinkeller der Familie Köpfer. Dieser Vorssinger-Champagner ist heiß begehrt, denn es gibt hierzu ein Gerücht, nachdem Göring im Etikett einen Hinweis auf ein Versteck für seine Raubgüter hinterlassen hat. Und vielleicht ist an der Geschichte etwas dran, denn nicht nur Paul sucht nach dem 37er Vossinger, sondern auch ein Freiburger Weinhändler, ehemaliger SA-Mann namens Dobler. Als dann auch noch Kaspar verschwindet, kreuzen sich die Wege von Henny und Paul ein zweites Mal. Beim ersten Mal hatte Henny ihn am Altar stehen lassen... Brigitte Glaser ist es hervoragend gelungen historische Fakten mit fiktiven Personen zu verbinden. Der Schreibstil ist schön und ich habe besonders den Dialekt der einzelnen Charaktere geschätzt. Zu Beginn hatte ich allerdings Probleme die Personen zu verbinden. Erst als ich im Tolino (E-Pub) per Zufall den Stammbaum ganz hinten gefunden habe, wurden die einzelnen Verbindungen schlüssig und ab da waren die vielen Personen- und Ortswechsel kein Problem mehr. Das Ende war mir allerdings zu sehr in die Länge gezogen. Leseempfehlung von mir für diejenigen, die mal einen anderen Nachkriegsroman lesen möchten. 4 Sterne

4

Henny Köpfer ist eine Weinhändlerin aus dem Schwarzwald. Paul Duringer ist ein Franzose aus dem Elsaß und zieht mit französischen Filmen durch Deutschland. Kaspar ist Hennys Ziehsohn, der bei ihrer Schwiegermutter Kätter in den Weinbergen aufgewachsen ist. An diesen Hauptpersonen zeigt die Autorin auf, welche Wunden der zweite Weltkrieg auch nach 20 Jahren noch hinterlassen hat und welche persönliche Verstrickung auch diejenigen haben, die nicht nationalsozialistisch eingestellt waren. Eindringlich führt sie vor Augen, dass viele der ehemaligen NS-Größen wieder an entscheidende Positionen drängen und dabei auf ihre alten Netzwerke vertrauen können. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch den Aufbruch der Jugend und die durch Adenauer und de Gaulle angestoßene Annäherung der ehemaligen Feinde in der Mitte Europas. Von September 1962 bis in den Januar 1963 begleiten wir die Personen meist einzeln, erfahren in kleinen Rückblicken, was während des Krieges geschehen ist und mit welchen Schuldgefühlen und Verletzungen sie noch kämpfen. Leider werden die Leser*innen ebenso unvermittelt aus der Geschichte gerissen wie sie am Anfang hineingeworfen wurden. Es bleiben Fragen offen - wie das Leben so ist. Daher nur 4 Sterne für einen sorgfältig recherchierten historischen Roman.

3

Einerseits fliegt man nur so durch die Seiten. Gleichzeitig ist der ständige Ortswechsel aber auch eine Schwäche von "Kaiserstuhl". Auf mich wirkte das schnell sehr unruhig und das wiederum empfand ich beim lesen als unangenehm. Außerdem fand ich diesen zum Teil auch so unnötig, da Paul sowieso immer und immer wieder nach Freiburg zurück kehrt. Originell fand ich die Champagnerflasche als roten Faden für die Handlung. Das passte sehr gut zur Verbindung zwischen Elsaß und Deutschland. Über dieses Thema hatte ich so bisher in Romanen noch nicht gelesen. Bisher mochte ich vor allem "Bühlerhöhe" sehr, dort fand ich auch das Glaser tiefer in ihr Thema einsteigt. Leider fehlte mir dieser Tiefgang bei Glasers drittem Roman völlig. Die Geschichte ist mir an einigen Stellen zu seicht. Es werden zwar wichtige Themen angesprochen etwa auch wie alte Nazigrößen weiterhin ihren Geschäften nachgehen bzw. letztendlich ohne Strafe ihr Leben weiter bestreiten können und niemand hinterfragt das. Aber vor allem auf Henny bezogen hat es mich gestört, das die Figur fast schon zwanghaft eine "gute" Figur bleiben "musste". Leider macht die Autorin hier um alles einen Bogen, das ihr oder auch Paul Flecken auf der bisherigen Biografie bescheinigen würde. Das hat mich schon sehr gestört, zu Mal es bei Henny nun nicht eben um eine Bagatelle geht. Wenig interessant fand ich Kaspars Erzählpart, es hat den Roman so künstlich aufgebläht. Außerdem fand ich war es zu sehr auf ein Happy End gebürstet. Letztendlich hatte die Autorin gute Ideen, hat sie meiner Meinung nach aber zu oberflächlich bearbeitet. Und das auf eine Weise, die ich persönlich im Umgang mit historischen Ereignissen die den Holocaust und den Nationalsozialismus in Deutschland betreffen problematisch finde. Ich möchte solche Verklärungen einfach nicht mehr lesen und finde wir sollten definitiv auch überdenken, wie unsere jüngere deutsche Geschichte in Romanen dargestellt wird.

4

"Liebe, das wusste sie, war nichts Festes, kein Monolith in der Landschaft. Sie war nicht kalkulierbar wie ein Stich beim Kartenspiel, sie blieb unberechenbar. Manchmal endete sie, manchmal wanderte sie von einem zum anderen, manchmal verschwand sie." Henny Köpfer hat 1962 eine gutgehende Weinhandlung. Als Paul, ein alter Bekannter auftaucht und eine ganz bestimmte Champagnerflasche sucht, muss nicht nur Henny sich den Schrecken der Vergangenheit stellen. Wie auch in ihren anderen Romanen verwebt Brigitte Glaser geschickt eine fiktive Story mit deutscher Geschichte. In "Kaiserstuhl" geht es um die beginnenden 1960er Jahre, um die Wirtschaftswunderzeit und in Kürze soll der Vertrag der Deutsch-Französischen Freundschaft von Adenauer und de Gaulle unterzeichnet werden. Die fiktive Champagnerflasche, die im Buch gesucht wird, soll symbolisch für diese Freundschaft geköpft werden. Zu Beginn hatte ich so meine Probleme, richtig ins Buch zu kommen, es gibt viele Erzählperspektiven, viele Szenen - und Ortswechsel. Aber wenn man die Charaktere einmal kennengelernt hat wird das Buch richtig gut. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte, verwoben in einer Krimihandlung, mit vielen Dramen, vielen Geheimnissen und auch mit der ein oder anderen Liebesgeschichte. Gerade Henny und ihre Freundinnen mochte ich richtig gerne. Und die Region rund um den Kaiserstuhl und das Elsass konnte man sich aufgrund der tollen Landschaftsbeschreibungen richtig gut vorstellen. Zum Ende gibt es noch mal einen überraschenden Turn und es wird richtig spannend, so dass mir das Buch dann doch noch einige Stunden Schlaf geraubt hat. Gut gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin, in dem sie noch eingies erzählt zu Wahrheit und Fiktion. Ein Buch, das mir wieder ein Stück deutscher Geschichte näher gebracht hat und mich dabei richtig gut unterhalten hat. Ein Buch über Geheimnisse, über Schuld und Sühne, über das Verzeihen und Loslassen. Absolut lesenswert.

5

Champagner mit Geschichte </b< 1962 – das Wirtschaftswunder ist im vollen Gange, de Gaulle und Adenauer bereiten die Deutsch-Französische Freundschaft vor und die Kuba-Krise droht, den Weltfrieden erneut zu zerstören. Henny Köpfer betreibt in Freiburg die größte und exklusivste Weinhandlung der Stadt. Ihren Vater hat sie im Krieg verloren, dafür unter einem brennenden Baum einen kleinen Jungen gefunden – Kaspar, der wie ihr Sohn ist. Als dieser unangekündigt bei ihr auftaucht, mit einer Flasche Champagne der Marke Vossinger aus dem Jahr 1937, gerät Hennys Leben in Aufruhr. Diese nicht besonders wertvolle Flasche, die plötzlich zum begehrten Objekt wird, öffnet die Schleusen zu den Geheimnissen der Vergangenheit. Und sie führt Henny und ihre Lieben in Gefahr. Kaiserstuhl ist ein unglaublich vielschichtiger Roman. Auf der einen Seite zeigt Brigitte Glaser mit den liebevoll und authentisch dargestellten Personen, welche Wunden der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat, welche düstere Geheimnisse er für manche Menschen bedeutet hat. Familien, die auseinandergerissen wurden, Liebe, Verrat, Schuld, Zweckgemeinschaften, aus denen echte Freundschaften entstanden sind. Aber auch Nazi-Größen, die es meisterhaft verstanden haben, auch nach dem Krieg in die höchsten und einflussreichsten Positionen zu gelangen. Auf der anderen Seite eine Zeit des Aufbruchs, der Hoffnung, der Jugend. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, immer wieder in Rückblicken. Und immer kann man sich dabei sehr gut in die Personen und die Geschehnisse hineinversetzen. Mein Fazit: ein wunderbarer und gut recherchierter Roman über die deutsche Geschichte und edle Tropfen. Absolut lesenswert!

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