Iran – die Freiheit ist weiblich

Iran – die Freiheit ist weiblich

Hardcover
4.516
EmanzipationIslamSittenpolizeiAusschreitungen

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Beschreibung

Irans Frauen werden seit Jahrzehnten vom Mullah-Regime unterdrückt – Golineh Atai über einen Kampf für die Freiheit, der bis zu den jüngsten Protesten im Iran reicht.

Golineh Atai war fünf Jahre alt, als sie mit ihren Eltern den Iran verließ – aber das Land und seine Entwicklung haben sie immer beschäftigt; der Iran ist ihr Herzensthema. Wie der Gottesstaat der Mullahs seit mehr als vierzig Jahren das Land im Griff hält und jede demokratische Regung erstickt, zeigt sie in ihrem Buch, das den Iran auf ganz besondere Weise porträtiert: aus dem Blickwinkel von neun Frauen. Dabei erzählt Atai, wie aus der Tochter eines Geistlichen, die um ihr Recht auf Schulbildung kämpfen musste, eine international bekannte Aktivistin wurde. Oder wie eine junge, regierungsnahe Angestellte mitten in Teheran ihr Kopftuch auszog – eine revolutionäre Tat, die unzählige Iranerinnen inspirierte, bis zu den jüngsten Protesten nach dem Tod von Mahsa Amini, die von der Polizei wegen «unislamischer Kleidung» verhaftet wurde. Andere berichten von Gefängnis und Flucht, vom täglichen Kampf für ein Stück Würde und darum, ihre Stimme öffentlich zu erheben oder auch nur das Haar im Wind wehen zu lassen. Sie empfinden Wut, Trauer, fühlen sich von der Welt verlassen. Sie wissen: Nur die Freiheit der Frau kann die Freiheit der Gesellschaft hervorbringen.

Golineh Atai, vielfach ausgezeichnete Journalistin und Bestsellerautorin, zeichnet ein hochspannendes Bild der iranischen Gesellschaft seit der Islamischen Revolution – mit Erkenntnissen und Einblicken, wie sie kein Außenstehender bieten könnte.

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
320
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Golineh Atai, geboren 1974 in Teheran, war von 2006 bis 2008 für die ARD als Korrespondentin in Kairo und von 2013 bis 2018 Korrespondentin in Moskau, danach arbeitete sie für den WDR in Köln. Seit 2022 leitet sie das ZDF-Studio in Kairo. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. als «Journalistin des Jahres 2014», mit dem Peter-Scholl-Latour-Preis sowie dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Ihr Buch «Die Wahrheit ist der Feind. Warum Russland so anders ist» (2019) war ein Bestseller. 2021 erschien ihr Buch «Iran - die Freiheit ist weiblich».

Beiträge

5
Alle
4.5

Hoch informativ und sehr bewegend

"Die in diesem Buch porträtierten Frauen sehen das, was wir nicht sehen oder nicht sehen wollen, unmittelbar und detailscharf vor sich. Sie haben den Mut, dem Elefanten im Raum direkt ins Auge zu blicken. Ihre Illusionen sind überwunden. Sie haben das Spiel durchschaut. Vielleicht können wir von ihnen lernen, die Dinge endlich beim Namen zu nennen. Hören wir ihnen zu, sehen wir sie, damit wir erkennen, was jeden Tag im Iran geschieht (S. 26)." Ich habe ihnen zugehört, bin ihnen gefolgt auf den Pfaden ihrer Geschichten, habe den Mut dieser Frauen bewundert und die Grausamkeit und Absurdität eines gegen sie und die iranische Bevölkerung im Allgemeinen gerichteten Regimes fassungslos und wütend wahrgenommen. Anhand der Geschichten von neun Iranerinnen, stellvertretend für so viele weitere unbenannte Frauen im Iran, erzählt Golineh Atai ( geb. 1974 in Teheran) von der politischen und wirtschaftlichen Situation, dem täglichen Leid der Bevölkerung und vor allem der Unterdrückung der Frauen. Die Geschichten dieser Heldinnen sind unterfüttert mit vielen Fakten zur Geschichte, Politik und Wirtschaft des Irans. Es wird Kritik an dem Verhalten westlicher Politiker und Journalisten im Bezug auf den Iran geübt und wie ich finde auch mit einigen hier zu Lande weit verbreiteten Irrtümern über den Iran aufgeräumt. Dadurch gewinnen die hier erzählten Geschichten an Kontext und Tiefe. Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben.Ich habe dabei viel gelernt. Ich habe unglaublichen Respekt und Hochachtung vor diesen Frauen. Wenn sie nicht kämpfen würden, wer dann? Ich würde mir Wünschen, dass sie weiterhin und noch mehr von ihnen endlich das Gehör und den Respekt erlangen, den sie nicht nur für ihren Kampf, sondern allein schon aufgrund der Tatsache verdienen, das sie Menschen sind.

Hoch informativ und sehr bewegend
3

Emotional und doch wenig hilfreich um zu beleuchten, was dort passiert.

Gekauft habe ich das Buch, hauptsächlich wegen dem Titel. In der Hoffnung dass, so wie in der Einleitung geschehen, die Rolle der Frau mit beleuchtet wird und darauf hingewiesen wird, welche großartige, mutige Leistung sie dort vollbringen. Leider fand ich die Begeisterung die mich während dem Vorwort fasste, beim Lesen des Buches nicht wieder. Ganz im Gegenteil. Trotz allem persönlichen Interesse an der Thematik und den Schicksalen, um die es hier geht, musste ich das Buch unbeendet weg legen. Die Kapitel schildern die Geschehnisse innerhalb Freiheitsorientierter, politisch aktiver (teils Aktivistischen) Familien. Dort wird viel das Unrecht beschrieben und die Ausweglosigkeit, da jeder Schritt ins Gefängnis führt. Was mir gefehlt hat, war eine Gesamtgesellschaftliches Bild. War eine Stellungnahme, eine These, ein größerer Schluss wie diese Lage verändert werden könnte und welche Rolle auch Frauen darin spielen. Das ist nicht geschehen. Die Familien die begleitet wurden, sind in Gedanken noch bei mir. Aber ein politisches, aufklärendes Buch ist es nicht.

4

„Frauenhaare seien etwas, das den Frauen Macht über die Männer verleihe. Wenn in der zukünftigen idealischen islamischen Gesellschaft alle gleich sein sollen, dann müsse jeder Faktor eliminiert werden, der eine Überlegenheit über einen anderen ermögliche … sagte der Präsident.“ Aufgrund der Unruhen im Iran, dem Widerstand der Frauen, bin ich irgendwie auf das Buch der Autorin Golineh Atai gestoßen. 1974 in Teheran geboren, war sie später für viele Jahre für den ARD als Korrespondentin unterwegs. Im Vorwort des Buches berichtet sie über ihre Erinnerungen als Kind. Erinnerungen der Machtübernahme durch die Mullahs. Kurz nach der Machtübernahme hatten sie und ihre Mutter bei einer Demo am 06.07.1980 teilgenommen. Es war die letzte Demonstration von Frauen; sie zogen vor den Amtssitz des Präsidenten und demonstrierten gegen die drohende Zwangsverschleierung und den Verlust ihrer Rechte nach der „islamischen“ Revolution. Rasch wurde radikal gegen die Demonstrant*innen vorgegangen. Atai’s Mutter wurde durch die Straßen gejagt und Gott sei Dank nicht erwischt. Mutter und Tochter verließen 2 Monate später das Land. 40 Jahre später entstand nun dieses Buch, dass auch gerade aktueller nicht sein kann. Ein Buch über Frauen, deren Geschichten nie erzählt wurden. Denn die weibliche Macht wird im Iran nicht gebilligt, ist nicht autorisiert von den Männern, sondern wird unter den Tisch gekehrt. Buchstäblich totgeschwiegen und „tot gemacht“. Die Demütigung, die Frauen im Iran erleiden müssen, ist für uns eurozentristisch denkenden Menschen kaum vorstellbar! Nicht mal in meinen kühnsten Träumen kann ich mir vorstellen, was den Frauen in diesem Buch angetan wird und wurde. Dieses Buch ist sowas von ungemütlich für die eigenen Komfortzone. Weiblichen Widerstand gibt es auch aktuell im Iran. Und er ist nötig. Die Iranerinnen lassen sich nicht mehr unterdrücken. Weibliche Solidarität unter den Frauen, die Freundinnen, Mütter, Töchter, Nichten, Tanten verloren haben. Auf Leben und Tod gehen sie auf die Straße und kämpfen für ihre Rechte und um ihr Leben. Keine andere Gruppe hat den Widerstand gegen die Diktatur mehr gelebt, als die Frauen im Iran. Sie haben keine Rechte auf irgendwas. Nichts von dem, was wir tagtäglich problemlos leben dürfen, und wo schon in kleinstem Maße bei Einschränkungen gemotzt und gezetert wird. Kein Gesetz schützt sie vor Diskriminierung oder häuslicher Gewalt. Aktivistinnen, Lehrerinnen, Journalistinnen befinden sich in Gefängnissen unter unmenschlichen Zuständen. „Die Diktatur der Rechtsgelehrten stellt Gottessouveränität vor Menschensouveränität.“ Dennoch zeichnet Atai auf besondere Art und Weise ein Bild des Landes. Nämlich aus der Perspektive von neun unglaublich tapferen Frauen. Neun Frauen, die niemanden auf der Welt hatten, die Wut in sich tragen, Verletztheit, Trauer und dennoch das Beste aus ihren besch.iss.enen Situationen gemacht haben und den Kopf nie hängen ließen. Denn sonst wären sie in der unglaublichen Sch… ertrunken, die von Männern gemacht wurde. Neun Lebenseinblicke, die ein differenzierte Bild entstehen lassen. Ich wünsche den Frauen und Männern, die derzeit an vorderster Front stehen und das System nicht mehr akzeptieren wollen, weiterhin viel Kraft, dass sie den Sieg erringen, dass sie am Leben bleiben und den längst nötigen Wandel und Umbruch endlich (er-)leben dürfen! GOLINEH ATAI … sie gab diesen neun Heldinnen eine Stimme – Danke!

5

Ein Buch, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Es sind mutige Frauen, die ihr Erlebnisse erzählt haben. 🕊️🕊️🕊️

4

Wichtig, hochaktuell und ergreifend. Für alle, die sich schwer tun zu verstehen, was im Iran los ist, woher diese Revolution "auf einmal" kommt und die Vorgänge besser durch konkrete Beispiele und Geschichten greifen können. Und auch sonst eigentlich für alle, die sich mit dem Thema der Underdrückung von Frauen im Iran beschäftigen wollen. Dieses Buch erzählt die Fort- und vor allem Rückschritte der letzten 50 Jahre im Iran, es zeigt Kämpferinnen, bezeugt viel Solidarität und macht auch klar, dass hier viele verschiedene Perspektiven und auch Interessengruppen zusammen kommen, alle vereint im Ziel Frauen ihre Recht zurück zu geben.

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