In die Wildnis: Allein nach Alaska
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Anfangs hat mich das Buch sehr mitgerissen, doch mit der Zeit kommen immer mehr zufällige Kapitel über andere Abenteurer und auch den Autor selbst hinzu. Ein dünneres Buch, das sich auf die eigentliche Geschichte konzentriert, hätte mir besser gefallen. Hervorzuheben ist jedoch die Qualität der Recherche.
"Wir müssen einfach den Mut haben, uns von unserem gewohnten Lebensstil abzukehren und uns auf ein unkonventionelles Leben einzulassen." Klappentext: Im August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless im Eis von Alaska gefunden. Wer war dieser junge Mann, was hatte ihn in die gottverlassene Wildnis getrieben? Jon Krakauer geht eben diesen Fragen nach und schildert in eigenen Worten und anhand von Befragungen von Leuten, die Chris in seinen letzten Monaten kennengelernt haben, wie lebte und wie starb Chris McCandless. Was trieb ihn von seinem behüteten Zuhause fort? Einen großen Part spielte wohl auch die Suche nach mehr. Chris erlebte seine Abenteuer, mit Höhen und Tiefen. Ich kannte zwar den Film, aber das Buch, diese Geschichte des jungen Chris McCandless zu lesen, war intensiver. Ich verfolgte regelrecht jeden Schritt, den er selbst ging. Ich finde, Jon Krakauer hat Chris' Geschichte sehr bewegend und real dargestellt. Es ist eine traurige Geschichte mit keinem schönen Ende. Aber doch gibt sie Anregungen, sein eigenes Leben zu reflektieren. Immer wieder verstecken wir uns hinter Vorschriften und Zwängen, aber ist das leben? Vielleicht halten wir Leute wie Chris (und andere in diesem Buch vorgestellte Personen) für verrückt, dass sie solche Abenteuer wagen, vor allem, wenn es schlecht ausgeht. Aber sie haben gelebt und etwas ERlebt! Und noch Jahrzehnte später sind sie nicht vergessen. "Everett war ein seltsamer Typ", räumt Sleight ein. "Irgendwie anders. Aber er und McCandless - die beiden haben zumindest versucht, ihre Träume zu leben. Das ist das großartige an ihnen. Sie haben es versucht. Das tun die wenigsten."

Jack London is King. Alexander Supertramp Mai 1992
Eine mitreißende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. In uns allen steckt ein Chris McCandless. Er hat seinen Traum gelebt. Der Auto begibt sich auf die Spuren des Aussteigers, Weltbummlers, Trampers, eines junger Mannes, der seiner Sehnsucht gefolgt ist. Tolle Zitate von Jack London, Tolstoi, Thoreau, Twain und vielen anderen lassen die Sehnsucht von Chris verständlicher und näher erleben. Buch und Film sind einfach hervorragend und eine Herzensempfehlung!

Man merkt dem Autoren Jon Krakauer seine journalistische Expertise direkt mit den ersten Sätzen des Vorworts an . Er versteht es, von Beginn an bis zum Ende des Buches, den Leser zu fesseln, auch wenn bereits zu Beginn des Buches über das tragische Ende Chris McCandless berichtet wird. Ich betrachte dieses Buch per se nicht als Roman, eher ist es für mich als eine Absolution zu verstehen, die Jon Krakauer offensichtlich sehr am Herzen lag. Er verfasste den damaligen Artikel über das jähe Ende von Chris McCandless' Odyssee durch die Wildnis Alaskas und erhielt einige erzürnte Leserbriefe, die in ihrer Arroganz wiederum die Arroganz und Naivität von Chris anprangerten. Aufgrund der gemeinsamen Affinität von Krakauer und McCandless gegenüber Extremsport und dem damit einhergehenden immerwährenden Abstecken neuer Grenzen, begibt sich Jon Krakauer mit seinem journalistischen Geschick auf die Spuren von McCandless und spricht mit kurzzeitigen Weggefährten und der Familie. Unterbrochen wird dies durch Berichte über andere Aussteiger, die ein tieferes Gefühl und Verständnis gegenüber Chris' Beweggründen vermitteln sollen. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und mich hat insbesondere das Ende tief berührt. Ich vergebe 4,5 Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.
2007 erschien der Film "Into The Wild". Damals haben ihn irgendwie alle in meinem Umfeld geschaut. Und geliebt. Schließlich war der Soundtrack von Eddie Vedder. Der Rest war dann schon fast Nebensache. Auch ich habe den Film natürlich auf DVD, habe den Soundtrack unzählige Male gehört, aber das Buch tatsächlich nie gelesen. Ich habe dafür keine Erklärung. Aber vor ein paar Monaten fand ich ein Exemplar in einer Bücherkiste an der Straße. Ein Zeichen.
Ein gut zu lesender Bericht, aber ein verrückter Typ auf einer verrückten Reise zu sich selbst.
Einige Seiten fand ich irrsinnig interessant, andere wiederum sehr zäh. Ganz okay für zwischendurch, allerdings versäumt man absolut gar nichts, wenn man es nicht gelesen hat. Einige Kapitel kann man auch mit gutem Gewissen querlesen. Werde mir aber auf jeden Fall den Film dazu ansehen!
Mir reicht’s, ich bin dann mal weg. Wann habt ihr sowas zuletzt gedacht? Ich muss sagen, ich hab häufiger mal so Gedanken. In letzter Zeit öfter als vielleicht früher Mal. Wofür ist das alles gut? Warum muss es immer höher, schneller, weiter, besser sein und wo bleibt denn die Genügsamkeit? Kann ich überhaupt noch zufrieden sein und welche Rolle spielt die Gesellschaft bei diesem Denken? Bin ich Individuum und was bedeutet das? Was will ich eigentlich? Allgemeingültige Antworten gibt es darauf für mich nicht. Den einen Tag ist es so und am nächsten halt ganz anders. Und das ist, denke ich, auch ganz normal. „In die Wildnis“ ist ein Bericht über das Leben von Christopher McCandless, der sich, mit so wenig Ausrüstung wie möglich, auf das Abenteuer seines Lebens begibt. Vermutlich ähnliche Gedanken und Fragen im Kopf, allerdings in viel krasserer und unnachgiebigerer Form, stur und idealistisch, irgendwie sympathisch und liebenswert, aber halt auch ziemlich durchgeknallt, findet er auf seiner Reise sowas wie die große Erkenntnis, aber halt leider auch den Tod. Ich bin sehr fasziniert von dieser Persönlichkeit und finde seinen Entschluss eigentlich eher mutig als dämlich, wobei sich da die Geister scheiden.
Ein intensives Buch, bei dem ich gar nicht richtig wusste was mich erwartet; und das obwohl ich das Ende schon kannte. Es ist kein Spoiler, denn in "In die Wildnis" beschäftigt sich der Bergsteiger & Journalist Jon Krakauer mit dem Leben und vor allem dem frühen Tod von Chris McCandless. Vielen sicherlich auch bekannt durch den Film "Into the wild". Anzumerken ist auch diese wunderschöne von Christian Schneider illustrierte und in Leinen gebundene Ausgabe der Büchergilde. Sicher ds schönste Buch in meiner Sammlung. "McCandless war nicht irgendein hohler Traumtänzer, ziel- und orietierungslos und von einer existenziellen Hoffnungslosigkeit befallen. Im Gegenteil: Er wollte leben, und zwar so intensiv wie irgend möglich, und er wusste auch wofür. Aber was er dem Leben an Sinn abgerungen hatte, war nicht auf dem Weg des geringsten Widerstands zu erreichen..." Der Autor beleuchtet das Leben und Sterben von Chris, welcher auszog, sich von seiner Familie und allem lossagte, um zu trampen und dann sein großes Abenteuer "Leben in der Wildnis von Alaska" zu verwirklichen. Dabei lässt Jon Krakauer aber auch seine eigene Meinung und seine Erfahrungen einfließen, was ich besonders interessant fand und wodurch das Buch keine staubtrockene Sachlektüre wird. Wir springen in den Zeiten, aber am Ende gibt es ein gut gezeichnetes Bild von Chris, bei dem man sich als Leser trotzdem noch sehr viele eigene Gedanken machen kann. Durch das Tagebuch was Chris schrieb, Fotografien die man bei ihm fand und auch Freunde, Familie und Bekannte, die zu Wort kommen zeichnet sich ein ganz gutes aber sicher nie vollständiges Bild von diesem spannenden Charakter. Man muss ihn nicht mögen, man muss nicht komplett nachvollziehen können, warum er so leben wollte wie er es tat, aber man kann trotzdem sehr viel daraus für sich mitnehmen. Denkanstöße, Ideale über die man grübeln kann. Die Recherchearbeit des Autoren ist toll und der Schreibstil abwechslungsreich, bestückt mit Zitaten, Interviews, Referenzen zu anderen "Abenteurern / Aussteigern" und in dieser Ausgabe auch wunderschönen Zeichnungen von Christian Schneider! Es war ein intensives Buch und ein intensiver Austausch mit Sybi von Coyote Diaries (YouTube), den ich sehr genossen habe. Aktuell ist der Film leider auf keiner StreamingPlattform kostenfrei zu bekommen, aber ich halte Ausschau und werde ihn mir dann einmal zu Gemüte führen. Wer überhaupt keinen Sinn für das Reisen hat und im Speziellen das Freiheitsgefühl was man dadurch verbinden kann (ich spreche nicht von All Inklusive Urlauben in Touristenhochburgen), der wird Chris sicherlich als Spinner abstempeln. Doch, dass dieser Junge Mann sehr viel mehr war zeigt dieses Buch. Also lest seine Geschichte und bildet Euch Euer eigenes Urteil :) Empfehlung!
Anders als im Film fand ich den Protagonisten im Buch sehr unsympathisch. Ein sehr egozentrisch (wahrscheinlich auch ob seiner Jugendlichkeit) und selbstsüchtiger Mensch. Jedoch anders als der Rest der Menschheit, da ihm Geld, Ansehen und menschliche Bindung so wenig bedeuten, sondern eher auf spiritueller und geistiger Ebene. Ungeachtet dessen, ob er durch die radikale Erfüllung seiner Bedürfnisse (zb nach Einsamkeit) anderen Menschen schadet. Auf eigenartige Weise ist er trotz seines minimalen Lebensstils sehr hedonistisch veranlagt, jedoch nicht mit Fokus auf "niederen" Freuden wie guten Essens, Sex etc, sondern ihm ist vielmehr nur das Abenteuer, die Extreme gut genug. Er hält sich für unsterblich, das kommt mehr als einmal in seinen Briefen stark zu Tage. Was im Laufe des Buches ganz nett ist - der Autor greift die Lebensgeschichte von Menschen auf, die Chris/später Alex geähnelt haben und erzählt in dem Zuge auch seine eigene Geschichte, die für mich da aber etwas deplatziert gewirkt hat. Spannend waren eher die Geschichten der Menschen, die Chris/Alex im Laufe seiner Reise getroffen hat und die Beschreibung der Natur der verschiedenen Handlungspunkte. Alles in allem ein Buch, das hin und wieder zum Nachdenken anregt, jedoch kein must-read.
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Anfangs hat mich das Buch sehr mitgerissen, doch mit der Zeit kommen immer mehr zufällige Kapitel über andere Abenteurer und auch den Autor selbst hinzu. Ein dünneres Buch, das sich auf die eigentliche Geschichte konzentriert, hätte mir besser gefallen. Hervorzuheben ist jedoch die Qualität der Recherche.
"Wir müssen einfach den Mut haben, uns von unserem gewohnten Lebensstil abzukehren und uns auf ein unkonventionelles Leben einzulassen." Klappentext: Im August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless im Eis von Alaska gefunden. Wer war dieser junge Mann, was hatte ihn in die gottverlassene Wildnis getrieben? Jon Krakauer geht eben diesen Fragen nach und schildert in eigenen Worten und anhand von Befragungen von Leuten, die Chris in seinen letzten Monaten kennengelernt haben, wie lebte und wie starb Chris McCandless. Was trieb ihn von seinem behüteten Zuhause fort? Einen großen Part spielte wohl auch die Suche nach mehr. Chris erlebte seine Abenteuer, mit Höhen und Tiefen. Ich kannte zwar den Film, aber das Buch, diese Geschichte des jungen Chris McCandless zu lesen, war intensiver. Ich verfolgte regelrecht jeden Schritt, den er selbst ging. Ich finde, Jon Krakauer hat Chris' Geschichte sehr bewegend und real dargestellt. Es ist eine traurige Geschichte mit keinem schönen Ende. Aber doch gibt sie Anregungen, sein eigenes Leben zu reflektieren. Immer wieder verstecken wir uns hinter Vorschriften und Zwängen, aber ist das leben? Vielleicht halten wir Leute wie Chris (und andere in diesem Buch vorgestellte Personen) für verrückt, dass sie solche Abenteuer wagen, vor allem, wenn es schlecht ausgeht. Aber sie haben gelebt und etwas ERlebt! Und noch Jahrzehnte später sind sie nicht vergessen. "Everett war ein seltsamer Typ", räumt Sleight ein. "Irgendwie anders. Aber er und McCandless - die beiden haben zumindest versucht, ihre Träume zu leben. Das ist das großartige an ihnen. Sie haben es versucht. Das tun die wenigsten."

Jack London is King. Alexander Supertramp Mai 1992
Eine mitreißende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. In uns allen steckt ein Chris McCandless. Er hat seinen Traum gelebt. Der Auto begibt sich auf die Spuren des Aussteigers, Weltbummlers, Trampers, eines junger Mannes, der seiner Sehnsucht gefolgt ist. Tolle Zitate von Jack London, Tolstoi, Thoreau, Twain und vielen anderen lassen die Sehnsucht von Chris verständlicher und näher erleben. Buch und Film sind einfach hervorragend und eine Herzensempfehlung!

Man merkt dem Autoren Jon Krakauer seine journalistische Expertise direkt mit den ersten Sätzen des Vorworts an . Er versteht es, von Beginn an bis zum Ende des Buches, den Leser zu fesseln, auch wenn bereits zu Beginn des Buches über das tragische Ende Chris McCandless berichtet wird. Ich betrachte dieses Buch per se nicht als Roman, eher ist es für mich als eine Absolution zu verstehen, die Jon Krakauer offensichtlich sehr am Herzen lag. Er verfasste den damaligen Artikel über das jähe Ende von Chris McCandless' Odyssee durch die Wildnis Alaskas und erhielt einige erzürnte Leserbriefe, die in ihrer Arroganz wiederum die Arroganz und Naivität von Chris anprangerten. Aufgrund der gemeinsamen Affinität von Krakauer und McCandless gegenüber Extremsport und dem damit einhergehenden immerwährenden Abstecken neuer Grenzen, begibt sich Jon Krakauer mit seinem journalistischen Geschick auf die Spuren von McCandless und spricht mit kurzzeitigen Weggefährten und der Familie. Unterbrochen wird dies durch Berichte über andere Aussteiger, die ein tieferes Gefühl und Verständnis gegenüber Chris' Beweggründen vermitteln sollen. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und mich hat insbesondere das Ende tief berührt. Ich vergebe 4,5 Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.
2007 erschien der Film "Into The Wild". Damals haben ihn irgendwie alle in meinem Umfeld geschaut. Und geliebt. Schließlich war der Soundtrack von Eddie Vedder. Der Rest war dann schon fast Nebensache. Auch ich habe den Film natürlich auf DVD, habe den Soundtrack unzählige Male gehört, aber das Buch tatsächlich nie gelesen. Ich habe dafür keine Erklärung. Aber vor ein paar Monaten fand ich ein Exemplar in einer Bücherkiste an der Straße. Ein Zeichen.
Ein gut zu lesender Bericht, aber ein verrückter Typ auf einer verrückten Reise zu sich selbst.
Einige Seiten fand ich irrsinnig interessant, andere wiederum sehr zäh. Ganz okay für zwischendurch, allerdings versäumt man absolut gar nichts, wenn man es nicht gelesen hat. Einige Kapitel kann man auch mit gutem Gewissen querlesen. Werde mir aber auf jeden Fall den Film dazu ansehen!
Mir reicht’s, ich bin dann mal weg. Wann habt ihr sowas zuletzt gedacht? Ich muss sagen, ich hab häufiger mal so Gedanken. In letzter Zeit öfter als vielleicht früher Mal. Wofür ist das alles gut? Warum muss es immer höher, schneller, weiter, besser sein und wo bleibt denn die Genügsamkeit? Kann ich überhaupt noch zufrieden sein und welche Rolle spielt die Gesellschaft bei diesem Denken? Bin ich Individuum und was bedeutet das? Was will ich eigentlich? Allgemeingültige Antworten gibt es darauf für mich nicht. Den einen Tag ist es so und am nächsten halt ganz anders. Und das ist, denke ich, auch ganz normal. „In die Wildnis“ ist ein Bericht über das Leben von Christopher McCandless, der sich, mit so wenig Ausrüstung wie möglich, auf das Abenteuer seines Lebens begibt. Vermutlich ähnliche Gedanken und Fragen im Kopf, allerdings in viel krasserer und unnachgiebigerer Form, stur und idealistisch, irgendwie sympathisch und liebenswert, aber halt auch ziemlich durchgeknallt, findet er auf seiner Reise sowas wie die große Erkenntnis, aber halt leider auch den Tod. Ich bin sehr fasziniert von dieser Persönlichkeit und finde seinen Entschluss eigentlich eher mutig als dämlich, wobei sich da die Geister scheiden.
Ein intensives Buch, bei dem ich gar nicht richtig wusste was mich erwartet; und das obwohl ich das Ende schon kannte. Es ist kein Spoiler, denn in "In die Wildnis" beschäftigt sich der Bergsteiger & Journalist Jon Krakauer mit dem Leben und vor allem dem frühen Tod von Chris McCandless. Vielen sicherlich auch bekannt durch den Film "Into the wild". Anzumerken ist auch diese wunderschöne von Christian Schneider illustrierte und in Leinen gebundene Ausgabe der Büchergilde. Sicher ds schönste Buch in meiner Sammlung. "McCandless war nicht irgendein hohler Traumtänzer, ziel- und orietierungslos und von einer existenziellen Hoffnungslosigkeit befallen. Im Gegenteil: Er wollte leben, und zwar so intensiv wie irgend möglich, und er wusste auch wofür. Aber was er dem Leben an Sinn abgerungen hatte, war nicht auf dem Weg des geringsten Widerstands zu erreichen..." Der Autor beleuchtet das Leben und Sterben von Chris, welcher auszog, sich von seiner Familie und allem lossagte, um zu trampen und dann sein großes Abenteuer "Leben in der Wildnis von Alaska" zu verwirklichen. Dabei lässt Jon Krakauer aber auch seine eigene Meinung und seine Erfahrungen einfließen, was ich besonders interessant fand und wodurch das Buch keine staubtrockene Sachlektüre wird. Wir springen in den Zeiten, aber am Ende gibt es ein gut gezeichnetes Bild von Chris, bei dem man sich als Leser trotzdem noch sehr viele eigene Gedanken machen kann. Durch das Tagebuch was Chris schrieb, Fotografien die man bei ihm fand und auch Freunde, Familie und Bekannte, die zu Wort kommen zeichnet sich ein ganz gutes aber sicher nie vollständiges Bild von diesem spannenden Charakter. Man muss ihn nicht mögen, man muss nicht komplett nachvollziehen können, warum er so leben wollte wie er es tat, aber man kann trotzdem sehr viel daraus für sich mitnehmen. Denkanstöße, Ideale über die man grübeln kann. Die Recherchearbeit des Autoren ist toll und der Schreibstil abwechslungsreich, bestückt mit Zitaten, Interviews, Referenzen zu anderen "Abenteurern / Aussteigern" und in dieser Ausgabe auch wunderschönen Zeichnungen von Christian Schneider! Es war ein intensives Buch und ein intensiver Austausch mit Sybi von Coyote Diaries (YouTube), den ich sehr genossen habe. Aktuell ist der Film leider auf keiner StreamingPlattform kostenfrei zu bekommen, aber ich halte Ausschau und werde ihn mir dann einmal zu Gemüte führen. Wer überhaupt keinen Sinn für das Reisen hat und im Speziellen das Freiheitsgefühl was man dadurch verbinden kann (ich spreche nicht von All Inklusive Urlauben in Touristenhochburgen), der wird Chris sicherlich als Spinner abstempeln. Doch, dass dieser Junge Mann sehr viel mehr war zeigt dieses Buch. Also lest seine Geschichte und bildet Euch Euer eigenes Urteil :) Empfehlung!
Anders als im Film fand ich den Protagonisten im Buch sehr unsympathisch. Ein sehr egozentrisch (wahrscheinlich auch ob seiner Jugendlichkeit) und selbstsüchtiger Mensch. Jedoch anders als der Rest der Menschheit, da ihm Geld, Ansehen und menschliche Bindung so wenig bedeuten, sondern eher auf spiritueller und geistiger Ebene. Ungeachtet dessen, ob er durch die radikale Erfüllung seiner Bedürfnisse (zb nach Einsamkeit) anderen Menschen schadet. Auf eigenartige Weise ist er trotz seines minimalen Lebensstils sehr hedonistisch veranlagt, jedoch nicht mit Fokus auf "niederen" Freuden wie guten Essens, Sex etc, sondern ihm ist vielmehr nur das Abenteuer, die Extreme gut genug. Er hält sich für unsterblich, das kommt mehr als einmal in seinen Briefen stark zu Tage. Was im Laufe des Buches ganz nett ist - der Autor greift die Lebensgeschichte von Menschen auf, die Chris/später Alex geähnelt haben und erzählt in dem Zuge auch seine eigene Geschichte, die für mich da aber etwas deplatziert gewirkt hat. Spannend waren eher die Geschichten der Menschen, die Chris/Alex im Laufe seiner Reise getroffen hat und die Beschreibung der Natur der verschiedenen Handlungspunkte. Alles in allem ein Buch, das hin und wieder zum Nachdenken anregt, jedoch kein must-read.