Idol in Flammen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Rin Usami wurde 1999 in der Präfektur Shizuoka in Japan geboren. Schon in der Highschool begann sie mit dem Schreiben von Romanen. Ihr Debütroman wurde mit dem Yukio-Mishima-Preis ausgezeichnet, womit sie die jüngste Preisträgerin in der Geschichte dieses Preises ist. Im Jahr 2020, im Alter von 21 Jahren, gewann Usami den renommierten Akutagawa-Preis für »Idol in Flammen«. Sie lebt in Tokio.
Beiträge
Akari ist Fan von Sänger Masaki aus der Band Mazamaza. Seit einem Jahr hat das Idol ihr Leben verändert, aber alles beginnt sich zu verändern als ihr Idol einen Fan schlägt. Mit dem Auslöser des Skandals begibt sich Akari in einen Strudel aus Hingabe zu ihrem Idol und ihren Problemen in der echten Welt.
Dieses Buch ist für jeden der auch ein Fan ist und sich seinen eigenen Gefühlen stellen möchte. Persönlich fand ich das Buch trotz seiner Kürze einschneidend in der Tiefe seiner Geschichte. Es beschreibt das Leben eines Superfans, mit schwankender Selbstwahrnehmung und die Hingabe, die Fans für ihre Idole haben. Aber es ist auch ein Augen öffnende Geschichte über wie sehr soziale Medien fremde Menschen darstellen und einen Charakter verzehren können, innerhalb von kürzester Zeit. Ebenso ist die Geschichte konzentriert um das Problem wie Fans für ihre Liebe zu Idolen ausgenutzt werden, finanzielle Lage, toxische Beziehungen, und auch wie sehr eine Person das Leben eines Fans einnehmen kann bis zu dem Punkt, dass diese zu dem Sinn des Lebens und Atmen für eine Person wird. Ich mochte dieses Buch sehr durch seine unbeschönigte Art Fankultur zu beschreiben und auch Raum gegeben hat sich danach hin zu setzen und sich selbst mit den eigenen Schwärmereien zu beschäftigen. Denn jeder ist ein Fan von etwas, es ist nur wichtig zu betrachten wie weit ein jeder bereit dafür ist zu gehen.
Als Hörbuch gehört. Gut gesprochen. Hat bisschen was von einem Jugendroman. Erzählt wird die Geschichte von der Schülerin Akari, die ein großer Fan von Masaki ist, ein Mitglied von einer J-Pop Gruppe.Ihr eigenes Leben wird für sie selbst wieder erträglicher, durch die Begeisterung zu ihrem Idol. Sie schreibt einen Blog über Masaki, transkribiert Interviews für andere Fans,kauft Fanartikel, für welche sie arbeiten gehen muss, um sich diese kaufen zu können. Nachdem Gerüchte aufkommen, dass Masaki ein weiblichen Fan angegriffen haben soll, verändert sich Masakis ansehen und Akari verbringt viel Zeit in den sozialen Medien. Das normale Leben wird immer unerträglicher. Eine kurze, interessante Geschichte über die Fankultur, die Geldmacherei und die labile Psyche junger Menschen.
Fankultur bis zum Ende
Ein Fan in seiner großen Enttäuschung über sein Idol. Gut erzählt.
Kurz, aber genial! 💫
🔥 Um was geht’s? Die junge Akari ist ein Hardcore-Fan von Masaki, einem Mitglied der beliebten J-Pop-Gruppe Mazamaza. Sie sammelt Zeitungsausschnitte, macht Kollagen, kauft tonnenweise CD‘s, DVD‘s und anderen Merch, analysiert Interviews und führt einen Blog über das Leben von Masaki. Eine Lebensaufgabe. Akari lebt in einer Blase und diese Blase hält Akari am Leben. Als ihrem Idol eines Tages vorgeworfen wird, einen Fan geschlagen zu haben, wäre für viele das Fan sein zu Ende. Doch nicht für Akari. Sie kämpft für ihn. Denn was will sie mit einem Idol, das seine menschliche Seite zeigt, mit all seinen Fehlern und Unvollkommenheiten? Da könnte sie sich auch selbst im Spiegel anschauen… 🔥 Meine Meinung: Fan-Kultur gibt es in vielen Facetten. Aber hier wird schnell klar, dass es um eine Obsession geht. In Akaris Leben geht alles den Bach herunter. Familiär läuft es nicht gut, sie vernachlässigt ihren Körper, sie hat eine Lernschwäche, schmeißt die Schule usw. Nur ihre Fan-Beziehung zu Masaki gibt ihr Kraft zu leben. Das ist bedenklich und gefährlich und wird in dem dünnen Buch so beiläufig erzählt, dass ich mich öfters gefragt habe ‚Warte, ist das jetzt wirklich so gemeint?‘. Und ja, in der Kürze liegt die Würze. Die Autorin erzählt gerade soviel, dass man versteht, um was es geht und bietet damit genug Spielraum für eigene Gedanken. Der Fokus liegt eindeutig auf der zerbrechlichen Protagonistin. Aber auch die Einblicke in das J-Pop-Fandom kommen nicht zu kurz. Mir hat das sehr gut gefallen. Deshalb empfehle ich ‚Idol in Flammen’ gerne weiter. 🔥 Für wen ist das Buch etwas? Du magst dünne Bücher? Du interessierst dich für die Geschichte einer jungen Frau, die ihre einzige Aufgabe im Leben darin sieht, Fan zu sein? Dann ist das dein Buch. - Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Meine Meinung ist davon unabhängig. -

ein sehr zeitgenössisches und spannend erzähltes Buch
...leider, meiner Meinung nach, zu schnell erzählt
„Fan zu sein ist meine Überlebensstrategie“
„Fan zu sein ist meine Überlebensstrategie. Es ist mein Karma.“ (S.108) Rin Usami hat mich mit ihrem Roman „Kankos Reise“ schwer beeindruckt, daher wollte ich auch ihren anderen Roman „Idol in Flammen“ unbedingt lesen. Dieser hat mich zwar nicht ganz so berührt und aufgewühlt wie „Kankos Reise“, hat mir aber auch sehr gut gefallen. Die Autorin widmet sich hier dem Phänomen der Fankultur und gibt Einblicke in die Psyche von Fans, die ihr Leben komplett nach ihrem Idol ausrichten und Halt in ihrem Fan-Sein finden und zeigt die Schattenseite der Pop-Industrie auf. „Mein Idol einfach nur zu lieben, macht mich glücklich, es reicht mir, und es soll sich bitteschön niemand einmischen. Ich wünsche mir keine Beziehung, bei der wir beide etwas füreinander empfinden, wahrscheinlich, weil ich so, wie ich jetzt bin, gar nicht von ihm gesehen oder akzeptiert werden will.“ (S.63) Ich musste stellenweise an die Mangareihe „Mein Star“ denken; auch diese widmet sich dem Thema, aber aus Sicht des Idols. Hier begleiten wir Akari, die keinen Halt im Leben und bei ihrer Familie hat, sich durch ihren Blog über ihren Star über Wasser hält und ihr ganzes Geld für Konzerte, CDs und Merch ausgibt. Wir erfahren, wie es zu dieser „Obsession“ kommt und warum diese so ein Strohhalm im Leben von Akari bleibt. „Masakis Fan zu sein ist das Zentrum meines Lebens, die eine Konstante. Mein Idol ist meine Körpermitte, meine Wirbelsäule.“ (S.39) Und was passiert, wenn ein Idol seine Karriere beendet und damit auch der Lebensinhalt von solch einem Fan verschwindet? Gewohnt fesselnd und mit einem einnehmenden Schreibstil lesen sich die 125 Seiten wie ein Rausch; so wie auch schon bei „Kankos“ Reise, gibt es hier kein richtiges Ende, sondern wir bekommen einen „Ausschnitt“ geschildert, der uns dann weiter über dieses Thema nachdenken lässt…absolut passend, in sich stimmig und eindrucksvoll.

Das ganze Leben der 17-jährigen Akari dreht sich um Masaki, Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe. Die Schülerin arbeitet Überstunden, nur um all ihr Geld für Tickets und Merchandise auszugeben. Noten sind unwichtig. Ihre Familie ist unwichtig. Ihre Zukunft ist unwichtig. Alles ist unwichtig, nur nicht Masaki. Doch eines Morgens wacht sie in einer Welt auf, die aus den Fugen geraten ist: Masaki soll einen weiblichen Fan geschlagen haben, und so stürzt das Idol vom Himmel, der Sonne zu nah gekommen. Doch so viele Anhänger:innen sich jetzt auch von ihm abwenden, Akari kann und will sich von ihrer emotionalen Abhängigkeit nicht lösen. Ist das nicht ihre Chance, sich als wahrer Fan zu beweisen? Wenn ihr Idol in Flammen steht, sollte sie dann nicht ebenfalls brennen? Akari erscheint nur wenig verwurzelt in ihrer eigenen Gefühlswelt. Dennoch entwickelt die Handlung eine emotionale Intensität, die sich aus ihrer bedingungslosen Obsession speist. Die Schülerin reduziert sich vollkommen auf ihre Rolle als Masakis treusten Fan und wird dadurch zum perfekten Sinnbild für eine problematische Fankultur, die die Individualität ihrer Anhänger:innen erstickt. Ihre Persönlichkeit verbirgt sich im Ungesagten, im Unterdrückten — in dem, was sie ihrem Idol opfert, ohne dass Masaki auch nur von ihrer Identität weiß. Als Leser:in musst du zwischen den Zeilen lesen, die Leerstellen selber füllen, sodass Tiefgang eher angedeutet als ausgestaltet wird. Wie bei einem Haiku vervollständigt sich die Bedeutung erst im Erleben der Lesenden; nicht alles wird ausgeschrieben oder benannt. Wer mit dem Thema der asiatischen Idolkultur bereits vertraut ist, wird hier möglicherweise nicht viel Neues entdecken. Dennoch gelingt Rin Usami eine bestechende Darstellung von Haltlosigkeit und sozialer Isolation, gezeichnet in minimalistischen, geradezu nüchternen Worten. Akaris familiärer Hintergrund bleibt offen, was ihre Einsamkeit jedoch nur weiter hervorhebt. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, indem sie den ein oder anderen Stein ins Gewässer wirft. Den Kreisen, die sich bilden, musst du schon selber behutsam nachspüren, hier wird nur wenig erklärt.
Eigentlich sind so kurze Stories nicht so mein Ding, aber diese hat mir echt gut gefallen. Fand auch das Thema mentale Gesundheit sehr gut dargestellt, obwohl das Buch so kurz ist. Kann ich jedem empfehlen, der sich für das Thema mentale Gesundheit interessiert & sich gerne mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzt!
Die Schülerin Akari ist besessen von Masaki, Mitglied einer erfolgreichen J-Pop Band. Doch eines Tages machen Gerüchte in den sozialen Medien die Runde: Masaki soll einen weiblichen Fan geschlagen haben. Akari beschließt, dass sie dennoch weiterhin treu hinter ihrem Idol stehen will, doch dessen Karriere scheint in Flammen aufzugehen – und damit auch Akaris eigenes Leben. „Idol in Flammen“ ist der zweite Roman (und der erste, der bisher ins Deutsche übersetzt wurde) der japanischen Autorin Rin Usami. Mit 19 Jahren verfasste sie ihr preisgekröntes Debüt; inzwischen ist sie 24 Jahre alt und damit eine junge Stimme im japanischen Literaturbetrieb. Das merkt man dem Roman auch an, denn es gelingt ihr gut, den Ton und die Gedankenwelt der Protagonistin einzufangen. Aus ihrer Sicht wird die Handlung in der Ich- und Gegenwartsform erzählt und mit ihr geraten wir in einen wahren Strudel aus Emotionen und Obsession. Ausgangspunkt der Geschichte ist sicherlich der Skandal rund um Sänger Masaki. Doch wo ich eher eine Antwort auf die Frage, ob und wie man die Kunst vom Künstler trennen kann, erwartet hatte, entwickelt sich stattdessen eine Charakterstudie zu Besessenheit. Ihr Idol bestimmt Akaris ganzes Leben. Sie kauft alle CDs mehrfach, geht auf Konzerte und führt einen Blog mit ihren Gedanken zu Masaki. Der Skandal an sich scheint sie nicht allzu sehr zu beunruhigen, auch wenn es dabei um Gewalt geht. Stattdessen bedrückt es sie, wie sehr sein Ansehen unter dem Vorfall leidet. Von diesem Punkt an rast Akari geradezu einem Abgrund entgegen. Sie vernachlässigt die Schule, der Lernstoff will einfach nicht in ihrem Kopf bleiben. Auch in ihrem Nebenjob kann sie sich nicht mehr konzentrieren; ihre Eltern sind ratlos und überfordert, nur ihre große Schwester Hikari versucht zumindest, Verständnis aufzubringen. Doch ist für Akari ein Leben ohne ihre Obsession für Masaki überhaupt möglich? Eine kurzer, aber eindrucksvoller Roman über Fankultur, die Maschinerie hinter den Idols, aber auch über die japanische Leistungsgesellschaft, die für junge Frauen wie Akari keinen Platz hat.
Gefiel mir wirklich gut!
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Rin Usami wurde 1999 in der Präfektur Shizuoka in Japan geboren. Schon in der Highschool begann sie mit dem Schreiben von Romanen. Ihr Debütroman wurde mit dem Yukio-Mishima-Preis ausgezeichnet, womit sie die jüngste Preisträgerin in der Geschichte dieses Preises ist. Im Jahr 2020, im Alter von 21 Jahren, gewann Usami den renommierten Akutagawa-Preis für »Idol in Flammen«. Sie lebt in Tokio.
Beiträge
Akari ist Fan von Sänger Masaki aus der Band Mazamaza. Seit einem Jahr hat das Idol ihr Leben verändert, aber alles beginnt sich zu verändern als ihr Idol einen Fan schlägt. Mit dem Auslöser des Skandals begibt sich Akari in einen Strudel aus Hingabe zu ihrem Idol und ihren Problemen in der echten Welt.
Dieses Buch ist für jeden der auch ein Fan ist und sich seinen eigenen Gefühlen stellen möchte. Persönlich fand ich das Buch trotz seiner Kürze einschneidend in der Tiefe seiner Geschichte. Es beschreibt das Leben eines Superfans, mit schwankender Selbstwahrnehmung und die Hingabe, die Fans für ihre Idole haben. Aber es ist auch ein Augen öffnende Geschichte über wie sehr soziale Medien fremde Menschen darstellen und einen Charakter verzehren können, innerhalb von kürzester Zeit. Ebenso ist die Geschichte konzentriert um das Problem wie Fans für ihre Liebe zu Idolen ausgenutzt werden, finanzielle Lage, toxische Beziehungen, und auch wie sehr eine Person das Leben eines Fans einnehmen kann bis zu dem Punkt, dass diese zu dem Sinn des Lebens und Atmen für eine Person wird. Ich mochte dieses Buch sehr durch seine unbeschönigte Art Fankultur zu beschreiben und auch Raum gegeben hat sich danach hin zu setzen und sich selbst mit den eigenen Schwärmereien zu beschäftigen. Denn jeder ist ein Fan von etwas, es ist nur wichtig zu betrachten wie weit ein jeder bereit dafür ist zu gehen.
Als Hörbuch gehört. Gut gesprochen. Hat bisschen was von einem Jugendroman. Erzählt wird die Geschichte von der Schülerin Akari, die ein großer Fan von Masaki ist, ein Mitglied von einer J-Pop Gruppe.Ihr eigenes Leben wird für sie selbst wieder erträglicher, durch die Begeisterung zu ihrem Idol. Sie schreibt einen Blog über Masaki, transkribiert Interviews für andere Fans,kauft Fanartikel, für welche sie arbeiten gehen muss, um sich diese kaufen zu können. Nachdem Gerüchte aufkommen, dass Masaki ein weiblichen Fan angegriffen haben soll, verändert sich Masakis ansehen und Akari verbringt viel Zeit in den sozialen Medien. Das normale Leben wird immer unerträglicher. Eine kurze, interessante Geschichte über die Fankultur, die Geldmacherei und die labile Psyche junger Menschen.
Fankultur bis zum Ende
Ein Fan in seiner großen Enttäuschung über sein Idol. Gut erzählt.
Kurz, aber genial! 💫
🔥 Um was geht’s? Die junge Akari ist ein Hardcore-Fan von Masaki, einem Mitglied der beliebten J-Pop-Gruppe Mazamaza. Sie sammelt Zeitungsausschnitte, macht Kollagen, kauft tonnenweise CD‘s, DVD‘s und anderen Merch, analysiert Interviews und führt einen Blog über das Leben von Masaki. Eine Lebensaufgabe. Akari lebt in einer Blase und diese Blase hält Akari am Leben. Als ihrem Idol eines Tages vorgeworfen wird, einen Fan geschlagen zu haben, wäre für viele das Fan sein zu Ende. Doch nicht für Akari. Sie kämpft für ihn. Denn was will sie mit einem Idol, das seine menschliche Seite zeigt, mit all seinen Fehlern und Unvollkommenheiten? Da könnte sie sich auch selbst im Spiegel anschauen… 🔥 Meine Meinung: Fan-Kultur gibt es in vielen Facetten. Aber hier wird schnell klar, dass es um eine Obsession geht. In Akaris Leben geht alles den Bach herunter. Familiär läuft es nicht gut, sie vernachlässigt ihren Körper, sie hat eine Lernschwäche, schmeißt die Schule usw. Nur ihre Fan-Beziehung zu Masaki gibt ihr Kraft zu leben. Das ist bedenklich und gefährlich und wird in dem dünnen Buch so beiläufig erzählt, dass ich mich öfters gefragt habe ‚Warte, ist das jetzt wirklich so gemeint?‘. Und ja, in der Kürze liegt die Würze. Die Autorin erzählt gerade soviel, dass man versteht, um was es geht und bietet damit genug Spielraum für eigene Gedanken. Der Fokus liegt eindeutig auf der zerbrechlichen Protagonistin. Aber auch die Einblicke in das J-Pop-Fandom kommen nicht zu kurz. Mir hat das sehr gut gefallen. Deshalb empfehle ich ‚Idol in Flammen’ gerne weiter. 🔥 Für wen ist das Buch etwas? Du magst dünne Bücher? Du interessierst dich für die Geschichte einer jungen Frau, die ihre einzige Aufgabe im Leben darin sieht, Fan zu sein? Dann ist das dein Buch. - Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Meine Meinung ist davon unabhängig. -

ein sehr zeitgenössisches und spannend erzähltes Buch
...leider, meiner Meinung nach, zu schnell erzählt
„Fan zu sein ist meine Überlebensstrategie“
„Fan zu sein ist meine Überlebensstrategie. Es ist mein Karma.“ (S.108) Rin Usami hat mich mit ihrem Roman „Kankos Reise“ schwer beeindruckt, daher wollte ich auch ihren anderen Roman „Idol in Flammen“ unbedingt lesen. Dieser hat mich zwar nicht ganz so berührt und aufgewühlt wie „Kankos Reise“, hat mir aber auch sehr gut gefallen. Die Autorin widmet sich hier dem Phänomen der Fankultur und gibt Einblicke in die Psyche von Fans, die ihr Leben komplett nach ihrem Idol ausrichten und Halt in ihrem Fan-Sein finden und zeigt die Schattenseite der Pop-Industrie auf. „Mein Idol einfach nur zu lieben, macht mich glücklich, es reicht mir, und es soll sich bitteschön niemand einmischen. Ich wünsche mir keine Beziehung, bei der wir beide etwas füreinander empfinden, wahrscheinlich, weil ich so, wie ich jetzt bin, gar nicht von ihm gesehen oder akzeptiert werden will.“ (S.63) Ich musste stellenweise an die Mangareihe „Mein Star“ denken; auch diese widmet sich dem Thema, aber aus Sicht des Idols. Hier begleiten wir Akari, die keinen Halt im Leben und bei ihrer Familie hat, sich durch ihren Blog über ihren Star über Wasser hält und ihr ganzes Geld für Konzerte, CDs und Merch ausgibt. Wir erfahren, wie es zu dieser „Obsession“ kommt und warum diese so ein Strohhalm im Leben von Akari bleibt. „Masakis Fan zu sein ist das Zentrum meines Lebens, die eine Konstante. Mein Idol ist meine Körpermitte, meine Wirbelsäule.“ (S.39) Und was passiert, wenn ein Idol seine Karriere beendet und damit auch der Lebensinhalt von solch einem Fan verschwindet? Gewohnt fesselnd und mit einem einnehmenden Schreibstil lesen sich die 125 Seiten wie ein Rausch; so wie auch schon bei „Kankos“ Reise, gibt es hier kein richtiges Ende, sondern wir bekommen einen „Ausschnitt“ geschildert, der uns dann weiter über dieses Thema nachdenken lässt…absolut passend, in sich stimmig und eindrucksvoll.

Das ganze Leben der 17-jährigen Akari dreht sich um Masaki, Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe. Die Schülerin arbeitet Überstunden, nur um all ihr Geld für Tickets und Merchandise auszugeben. Noten sind unwichtig. Ihre Familie ist unwichtig. Ihre Zukunft ist unwichtig. Alles ist unwichtig, nur nicht Masaki. Doch eines Morgens wacht sie in einer Welt auf, die aus den Fugen geraten ist: Masaki soll einen weiblichen Fan geschlagen haben, und so stürzt das Idol vom Himmel, der Sonne zu nah gekommen. Doch so viele Anhänger:innen sich jetzt auch von ihm abwenden, Akari kann und will sich von ihrer emotionalen Abhängigkeit nicht lösen. Ist das nicht ihre Chance, sich als wahrer Fan zu beweisen? Wenn ihr Idol in Flammen steht, sollte sie dann nicht ebenfalls brennen? Akari erscheint nur wenig verwurzelt in ihrer eigenen Gefühlswelt. Dennoch entwickelt die Handlung eine emotionale Intensität, die sich aus ihrer bedingungslosen Obsession speist. Die Schülerin reduziert sich vollkommen auf ihre Rolle als Masakis treusten Fan und wird dadurch zum perfekten Sinnbild für eine problematische Fankultur, die die Individualität ihrer Anhänger:innen erstickt. Ihre Persönlichkeit verbirgt sich im Ungesagten, im Unterdrückten — in dem, was sie ihrem Idol opfert, ohne dass Masaki auch nur von ihrer Identität weiß. Als Leser:in musst du zwischen den Zeilen lesen, die Leerstellen selber füllen, sodass Tiefgang eher angedeutet als ausgestaltet wird. Wie bei einem Haiku vervollständigt sich die Bedeutung erst im Erleben der Lesenden; nicht alles wird ausgeschrieben oder benannt. Wer mit dem Thema der asiatischen Idolkultur bereits vertraut ist, wird hier möglicherweise nicht viel Neues entdecken. Dennoch gelingt Rin Usami eine bestechende Darstellung von Haltlosigkeit und sozialer Isolation, gezeichnet in minimalistischen, geradezu nüchternen Worten. Akaris familiärer Hintergrund bleibt offen, was ihre Einsamkeit jedoch nur weiter hervorhebt. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, indem sie den ein oder anderen Stein ins Gewässer wirft. Den Kreisen, die sich bilden, musst du schon selber behutsam nachspüren, hier wird nur wenig erklärt.
Eigentlich sind so kurze Stories nicht so mein Ding, aber diese hat mir echt gut gefallen. Fand auch das Thema mentale Gesundheit sehr gut dargestellt, obwohl das Buch so kurz ist. Kann ich jedem empfehlen, der sich für das Thema mentale Gesundheit interessiert & sich gerne mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzt!
Die Schülerin Akari ist besessen von Masaki, Mitglied einer erfolgreichen J-Pop Band. Doch eines Tages machen Gerüchte in den sozialen Medien die Runde: Masaki soll einen weiblichen Fan geschlagen haben. Akari beschließt, dass sie dennoch weiterhin treu hinter ihrem Idol stehen will, doch dessen Karriere scheint in Flammen aufzugehen – und damit auch Akaris eigenes Leben. „Idol in Flammen“ ist der zweite Roman (und der erste, der bisher ins Deutsche übersetzt wurde) der japanischen Autorin Rin Usami. Mit 19 Jahren verfasste sie ihr preisgekröntes Debüt; inzwischen ist sie 24 Jahre alt und damit eine junge Stimme im japanischen Literaturbetrieb. Das merkt man dem Roman auch an, denn es gelingt ihr gut, den Ton und die Gedankenwelt der Protagonistin einzufangen. Aus ihrer Sicht wird die Handlung in der Ich- und Gegenwartsform erzählt und mit ihr geraten wir in einen wahren Strudel aus Emotionen und Obsession. Ausgangspunkt der Geschichte ist sicherlich der Skandal rund um Sänger Masaki. Doch wo ich eher eine Antwort auf die Frage, ob und wie man die Kunst vom Künstler trennen kann, erwartet hatte, entwickelt sich stattdessen eine Charakterstudie zu Besessenheit. Ihr Idol bestimmt Akaris ganzes Leben. Sie kauft alle CDs mehrfach, geht auf Konzerte und führt einen Blog mit ihren Gedanken zu Masaki. Der Skandal an sich scheint sie nicht allzu sehr zu beunruhigen, auch wenn es dabei um Gewalt geht. Stattdessen bedrückt es sie, wie sehr sein Ansehen unter dem Vorfall leidet. Von diesem Punkt an rast Akari geradezu einem Abgrund entgegen. Sie vernachlässigt die Schule, der Lernstoff will einfach nicht in ihrem Kopf bleiben. Auch in ihrem Nebenjob kann sie sich nicht mehr konzentrieren; ihre Eltern sind ratlos und überfordert, nur ihre große Schwester Hikari versucht zumindest, Verständnis aufzubringen. Doch ist für Akari ein Leben ohne ihre Obsession für Masaki überhaupt möglich? Eine kurzer, aber eindrucksvoller Roman über Fankultur, die Maschinerie hinter den Idols, aber auch über die japanische Leistungsgesellschaft, die für junge Frauen wie Akari keinen Platz hat.