Ich bin nicht da

Ich bin nicht da

Hardcover
4.233

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Beschreibung

Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt »Und es schmilzt« ist Lize Spits zweiter Roman noch nervenzerreißender, noch emotionaler und noch persönlicher.

Leo ist seit zehn Jahren mit Simon zusammen. Er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben, und viele andere sind da auch nicht. Eines Nachts kommt Simon wie ausgewechselt nach Hause, völlig überdreht, mit neuer Tätowierung, neuen Freunden, neuen Zukunftsplänen. Er schläft immer weniger und wird zunehmend paranoid. Eine manische Episode hat Leos große Liebe fest im Griff. Als sie begreift, wozu Simon jetzt fähig ist, ist es vielleicht zu spät. Zu lange hat Leo alles für ihn aufs Spiel gesetzt. Nun bleiben ihr genau elf Minuten, um eine Tragödie zu verhindern, die nicht nur ihr Leben für immer verändern würde.

Ein Roman über eine junge Frau, die zusehen muss, wie ihre große Liebe von einer psychischen Krankheit geradezu verschlungen wird. 

»Lize Spit kennt keine Angst. Wir, die Leser, sind die, die zitternd zurückbleiben.« Leila Slimani über »Und es schmilzt«

»In ihrem einzigartigen Stil erreicht Lize Spit eine emotionale Tiefe, die man in der Literatur nicht oft findet.« Friesch Dagblad

»Ein großer Roman über die Liebe, Schmerz und den Wunsch, gesehen zu werden.« JAN

»Es ist schlicht nicht möglich, dieses Buch aus der Hand zu legen.« NCR Handelsblad

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
576
Preis
26.80 €

Autorenbeschreibung

Lize Spit wurde 1988 geboren, wuchs in einem kleinen Dorf in Flandern auf und lebt heute in Brüssel. Sie schreibt Romane, Drehbücher und Kurzgeschichten. Ihr erster Roman »Und es schmilzt« stand nach Erscheinen ein Jahr lang auf Platz 1 der belgischen Bestsellerliste, gewann zahlreiche Literaturpreise und wurde in 15 Sprachen übersetzt. Auch ihr zweiter Roman, »Ich bin nicht da«, war ein großer Erfolg. Mit ihrem dritten Roman, »Der ehrliche Finder«, hat sie ein ganzes Land aufgewühlt.

Beiträge

10
Alle
4

Sehr gutes Buch, aufgrund der Thematik allerdings stellenweise schwer erträglich.

4.5

576 Seiten in zweieinhalb Tagen. Und immer noch weiß ich nicht, ob ich "Ich bin nicht da" von Lize Spit inhalieren musste, weil so eindrücklich, intensiv und wahnsinnig beklemmend geschrieben war- oder, weil ich es einfach hinter mich bringen musste. Diesen Roman bis zur letzten Seite zu lesen, um ihm dann möglichst weit von mir wegzuschieben, mich fast vor ihm in einer Ecke zu verstecken. Hauptsache, er war zu Ende, hauptsache er war weg. Ich glaube jetzt am Ende: es war eine Mischung aus beidem. Oft musste ich mich zwingen wieder hochzukommen aus diesem Strudel, in den mich diese Geschichte geschubst hat, musste das fast schon kiloschwere Gewicht, das sich auf meine Brust beim Lesen gelegt hat mit größter Anstrengung hinunterhieven, musste weg von dieser Geschichte, Abstand zwischen uns bringen, ein Hundespaziergang, eine Nacht schlafen, oft auch ein paar Seiten eines anderen Buches, insgeheim manchmal sogar ein bisschen hoffen, sie wäre weg, wenn ich nach Hause komme oder wieder aufwache. Doch sie war da, immer, sie wartete geduldig auf mich. Weil sie wusste, dass ich nicht anders konnte, als sie zu Ende zu lesen. Denn da ist noch die andere Seite der Geschichte, das Tragische, das in ihr passiert in Relation zu setzen in der Art und Weise, wie es erzählt wird. Meisterhaft, nichts anderes ist das, was Lize Spite in "Ich bin nicht da" macht. Unglaublich intensiv, empathisch und eindringlich erzählt sie von Leo und Simon, die seit zehn Jahren ein Paar sind, die sich in und auswendig kennen und alles voneinander wissen. Simon ist Leos wichtigster Mensch auf der Welt, bei ihm fühlt sie sich sicher und ihm kann sie alles anvertrauen bis zu dem Tag, an dem Simon mitten in der Nacht nach Hause kommt, völlig überdreht von einer seltsamen Idee berichtet, die ihrer beider Leben völlig verändern sollte. Denn diesen Simon kennt Leo nicht mehr. Innerhalb weniger Wochen wird er ein völlig anderer Mensch, der sich immer wahnhafter in abstrusen Ideen und irgendwann auch Paranoia hineinsteigert, bis die Katastrophe irgendwann nicht mehr zu verhindern ist. Aus Leos Sicht geschildert ist dieser Roman an vielen Stellen fast unerträglich. Sei es die Hilflosigkeit von nahen Angehörigen mitzuerleben, wenn eine nahestehende Person eine psychische Krankheit entwickelt, die fast schon Absurdität, die man beim Lesen empfindet, wenn Paranoia so eindringlich beschrieben wird, dass man, wie Leo selbst in einigen kurzen seltsamen Momenten fast selbst dran glaubt, die Unfähigkeit eigentlich medizinisch geschulten Fachpersonals Vorzeichen zu erkennen und richtig zu deuten, die unglaublich intensive Trauer, die man als Lesende empfindet und die zwischen Leo und Simon dauernd hin und her springt und diese Momente, in denen die Autorin bewusst Grenzen überschreitet, in denen ich die Augen zusammen gekniffen, mehr als einmal tief durchatmen musste, um das Buch dann ganz weit von mir wegzuschieben. Doch ich musste, ich musste diesen Weg mit Leo und Simon zu Ende gehen, ich hatte keine andere Wahl, auch wenn ich mindestens viermal vorher die literarische weiße Flagge geschwungen habe, weil ich nicht mehr konnte und die Autorin fast vor meinem Inneren Augen sehen konnte mit einem abschätzenden Blick und der Aussage auf den Lippen: "Jetzt bist du schon so weit gekommen und willst aufgeben? Geschichten müssen auch so sein und sie müssen erzählt werden." Wie recht sie doch hatte. Doch Vorsicht! "Ich bin nicht da" ist eine literarische Herausforderung, es ist kein Buch, bei dem du am Ende mit einem guten Gefühl heraus gehst, eher das Gegenteil. Denk aber dann auch nicht, du wirst sie schnell vergessen, denn auch das wird nicht passieren. Dieses Buch hämmert sich in deinen Kopf ein, doch es ist auch ein unglaubliches Beispiel für Empathie, für Mitgefühl, für mehr Aufmerksamkeit gegenüber seinen Mitmenschen. Für das Gefühl gesehen zu werden. Da zu sein, auch wenn der Titel es nicht so meint.

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4

Da ich das erste Buch der Autorin so genial fand, war klar, daß ich dieses auf jeden Fall lesen würde. Es ist komplett anders, als ihr Erstling "Es schmilzt ". Es ist eindringlich, erschreckend und grausam und lässt einen tief eintauchen in die Welt der Bipolarität, der Schizophrenie und was diese Erkrankung auch mit dem Partner, der Partnerin macht. Das diese Krankheit so krasse Formen annehmen kann war mir neu und ist unglaublich grausam.

4.5

TW Psych. Erkrankung Puh. Es ist schwer für dieses Buch die richtigen Worte zu finden. Es ist gleichzeitig richtig gut und an einigen Stellen so grausam, dass man es eigentlich weglegen und nicht mehr weiterlesen will. Aber dann liest man doch weiter und lässt sich wieder in den Sog dieser großartigen Erzählweise ziehen. Zumindest ging es mir so. Ich wollte unbedingt erfahren, wie es mit Leo und Simon weitergehen wird. Die seit 10 Jahren zusammenleben und füreinander jeweils die wichtigsten Menschen sind, nachdem sie beide ihre Mütter verloren haben und von der restlichen Familie entfremdet sind. Die sich ein gemeinsames Leben eingerichtet haben, indem sie beide glücklich sind. Bis Simon eines Nachts völlig verändert nach Hause kommt. Der Beginn in einer manischen Episode, in deren Verlauf Leo „ihren" Simon nicht mehr wieder erkennt. Man sollte sich also sehr gut überlegen, ob man wirklich zu diesem Buch greift, denn es wird einem schwer fallen es wieder wegzulegen. Nicht zu erfahren, ob es Leo gelingen wird, nicht nur Simon und ihr Leben mit ihm zu „retten", sondern auch die sich anbahnende Katatrophe abzuwenden.

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5

Leo und Simon sind seit 10 Jahren ein Paar. Ihr Leben verläuft in geregelten Bahnen, bis Simon eines nachts total überdreht und mit einem neuen Tattoo zu Hause auftaucht. Von einem auf den anderen Tag hat eine manische Phase ihn völlig im Griff. Er kündigt seinen Job, gibt übermäßig Geld aus und entwickelt eine regelrechte Paranoia auf Coen, den Lebenspartner von Leo‘s bester und einziger Freundin Lotte. Dies steigert sich auf die Spitze und Leo hat genau 11 Minuten um Schlimmes zu verhindern. - Beim Lesen des Buches hab ich mich immer wieder gefragt auf wen sich „Ich bin nicht da“ bezieht. Während es anfangs den Eindruck macht, dass damit Simons Zustand gemeint ist, da er sich immer weiter von sich selbst entfernt, bin ich nach Abschluss der Geschichte doch zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Aussage auf Leo, aus derer Sicht wir die Erzählung größtenteils erleben, bezieht. Sie verschweigt vor Bekannten und Ärzten die Ausmaße Simon‘s Zustand, sie versucht ihm immer einen Schritt voraus zu sein um bestimmte Dinge abzuwenden, sie erlegt sich auf der Gegenpol zu Simon‘s Verhalten zu sein, zieht sich immer mehr aus ihrem vorher schon spärlichen Gesellschaftsleben zurück und sucht obendrein die Schuld bei sich selbst. Dies führt dazu, dass sie einfach nicht mehr da ist, unsichtbar ist, nur noch funktional, aber ansonsten vollkommen von sich abgespalten. Diese Darstellung fand ich überaus gelungen und auch sehr wichtig, da es zeigt, wie schwer es sein kann, an der Seite einer psychisch kranken Person zu leben, wie wichtig es ist auf Self-Care zu achten und auch, dass man nur eine Stütze sein kann, wenn man selbst stabil genug dazu ist. Es wird im Verlauf oft auf Leo‘s Kindheit eingegangen und herausgearbeitet, dass sie schon immer die Vermittlerin gespielt hat, dass sie wenig auf sich selbst achtet und es immer allen anderen Recht machen will, damit es allen gut geht. Dies spielt sicher eine Rolle in der Entwicklung der Dynamik, aber ich würde nicht ausschließen, dass es jeden Angehörigen betreffen kann. Auch werden große Defizite im Gesundheitssystem angesprochen. Gerade für Leo wäre es wichtig gewesen eine Aufklärung über Simon‘s Diagnose, bipolare Störung, zu erhalten, aber sie wird vollkommen allein gelassen und muss sich vieles zusammenreimen. Ich finde die Darstellung dieser Erkrankung auch etwas überzogen, was daran liegen könnte, dass es einfach von Seiten der Autorin falsch recherchiert oder bewusst so gewollt ist, um deutlich zu machen, wie schnell es zu Fehldiagnosen bzw. Unzureichenden Diagnosen kommen kann, auch aufgrund des schon angesprochenen Verschweigens von Symtomatiken. Das Ende ist sehr offen und lässt den Leser in absoluter Unwissenheit zurück. Es wirkt fast, als würde es irgendwann mal eine Fortsetzung geben. Da ich bei der Autorin damit schon gerechnet habe, hat mich das jetzt nicht so gestört, trotzdem bleibt ein kleines Gefühl, dass man irgendetwas beraubt wurde. - Auf alle Fälle ist es ein grandioses Buch, dass durch den mitreißenden Schreibstil der Autorin getragen wird. Sie versteht es Emotionen, vor allem negativ besetzte, hervorzurufen und ihren Figuren eine tolle Tiefe zu geben. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

5

Wenn zwei junge Menschen auf die brachiale Gewalt einer Psychose stoßen ... Leo und Simon sind seit rund zehn Jahren ein Paar als Leo während der Arbeitszeit einen Anruf erhält. Sie kann nur erahnen, was passiert ist und muss sich beeilen, um das Schlimmste zu verhindern. Während sie auf ihrem Fahrrad durch die Stadt rast und sich alle möglichen Schreckensszenarien ausmalt, erfahren wir - die geneigte Leserschaft - wie alles begann. Die Anfänge ihrer Beziehung, die enger werdende Freundschaft zu Leos Arbeitskollegin Lotte, der Beginn deren Schwangerschaft und zeitgleich der Beginn von Simons psychischen Auffälligkeiten. Es ist ein schleichender Prozess, der jedoch immer größere Auswirkungen auf die Beziehung der beiden hat. Über 600 Seiten wird die Leserschaft an die vorderste Stuhlkante geknebelt; immer in dem Wissen, was möglicherweise geschehen ist, und was noch passieren kann. Die Minuten bis zur Auflösung werden quälend lang - zu Stunden, Tagen. Und das Schlimmste: Als Leser:in ist es unmöglich, aufzuhören und das Buch beiseite zu legen. Ein Roman mit einem derartigen Sog ist mir lange nicht untergekommen. Ich sag' es mal mit den Worten von Denis Scheck: Vertraut mir - ich weiß, was ich ich tue - und lest Lize Spits "Ich bin nicht da"! In der Übersetzung von Helga van Beuningen.

5

Was hab ich da gelesen!? (Achtung Spoiler)

Okey - ich kannte die Autorin schon von ihrem Buch „und es schmilzt“ und ich wusste, dass sie Themen behandelt die einen mit keinem guten Gefühl heim gehen lässt. Aber das? Ich fand das Buch unglaublich grandios erzählt. Der schreibstil und die Erzählweise aus Leos Sicht war einzigartig. Die Beziehung der beiden wurde so intensiv und detailliert beschrieben, dass ich die Verbindung extrem fühlen konnte. Um so schlimmer war die die Abspaltung der beiden aufgrund Simons Psychose. Es war teilweise sehr schwer auszuhalten. Man hat richtig die Hilflosigkeit von Leo spüren. Eine Szene war wirklich schlimm TW Tiermisshandlung(!). Das Ende war einerseits grandios aber auf der anderen Seite richtig schlecht. Es endet einfach mitten in der Katastrophe die uns von Beginn an angeteasert wurde. Ich würd so gern wissen wie es mit Leo weiter ging…

5

Fesselnd, erschreckend, emotional

Lize Spit schreibt schmerzhaft schön über ihre Protagonist*innen und deren Abgründe. Ein Psychospiel, im Zentrum die Frage: wie viel Wahnsinn kann die Liebe aushalten? Schwer verdaulich, aber genial. Mir gefiel bereits ihr erster Roman: "Und es schmilzt".

2

Ich kann keine faire Bewertung geben. Abgebrochen auf Seite 118, der Schreibstil ist schwierig für mich zu lesen. Auch wenn die Story an sich spannend aber auch irgendwie abstrus ist. Der Schreibstil ist allerdings nicht meins

3

Eine Triggerwarnung wäre gut gewesen, da ich ab einer bestimmten Stelle nur noch sehr traurig das Buch weiterlesen konnte und es dann leider immer wieder erwähnt wurde, was mich fertiggemacht hat. Trotzdem wollte ich unbedingt wissen, wie es zu Ende geht. Den Schreibstil fand ich persönlich super, genauso wie die Erzählweise.

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