Große Erwartungen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Charles Dickens wurde 1812 bei Portsmouth geboren. Nach einer harten Jugend machte er Karriere als Parlamentsreporter und Journalist. 1837 wurde er mit seinen "Pickwick Papers" über Nacht berühmt. Dickens zählt zu den größten englischen Romanciers aller Zeiten. Er starb 1870 bei Rochester.
Beiträge
Da dieser Roman aus der Feder des großen, englischen Schriftstellers des 19. Jahrhunderts, Charles Dickens, ebenso wie David Copperfield , der ungefähr 10 Jahre davor entstand, ein Bildungsroman ist, kommt es dem Leser und Kritiker natürlich vor, diese zwei Werke miteinander zu vergleichen. Während Copperfield niemals den Pfad der Tugend verlässt, verändert sich der Charakter Pips auf seinem Weg zum Gentleman und dies nicht unbedingt zum Guten. Während Dickens an der Kritik an der Gesellschaft nicht spart, zeigt er auch den Wert ehrlicher Arbeit und wahrer Freundschaft auf. Die Entwicklung des Helden aus der Ich-Perspektive ist sehr natürlich. Gleichzeitig ist das Sichtfeld des Lesers damit sehr beschränkt und die für Dickens so typischen Nebenfiguren mit ihren ganz persönlichen Geschichten kommen etwas zu kurz. Das alternative Ende des Romans sorgt zusätzlich für einige Irritationen. War der erste Entwurf wohl etwas realistischer und passend zur der Ernüchterung und seelischen Läuterung des Helden, so beruhigt die nun geltende Fassung romantische Gemüter und macht die Gefühle Pips greifbarer, nachdem er die Nerven der Leser mit seiner schaftreuen Verehrung Estellas, über viele Seiten des Romans ziemlich strapaziert hatte. Charles Dickens schließt den Roman nicht mit dem typischen Ausblick auf die Zukunft seiner Protagonisten ab, sondern lässt das Ende bewusst etwas wage und ungewiss. FAZIT Auch dieser Roman zeigt trotz einiger Kritikpunkte die Virtuosität des Meisters des Gesellschaftsromans und gehört zu Recht zu den Klassikern der Weltliteratur!
Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Charles Dickens - Große Erwartungen Zur Abwechslung geht es dieses Mal ins frühe 19. Jahrhundert, in dem wir dem jungen Pip begegnen, der in einem Arbeiterdorf in der Nähe von London seine Kindheit verbringt. Aufgezogen von seiner eher garstigen Schwester und ihrem herzensguten Mann, hat er es anfänglich eher schwer, Bildung und Anstand zu lernen. Dabei macht er jedoch bereits in jungen Jahren einen ziemlich klugen Eindruck, auch wenn er nie die Erwartung hat, es weiter als bis zum Schmied zu bringen, der den Platz seines Schwagers einnimmt. Als ihm plötzlich durch einen unbekannten Gönner die Tore zu Bildung und Reichtum offenstehen, kann er sein Glück kaum fassen und zieht nach London, um dort ein angesehener Mann zu werden. In der Annahme, den Gönner zu kennen und ganz genau zu wissen, was dessen Ziel ist, lebt er ein ziemlich verschwenderisches Leben und fährt nur selten auf Besuch in sein Heimatdorf zurück. Vor allem, um die schöne Estella zu treffen, in die er sich unsterblich verliebt hat. Sein sorgenfreies neues Leben ändert sich jedoch schlagartig, als ihn seine Vergangenheit einholt und alles bisher Angenommene offenbar nur seiner Fantasie und seinem unbändigen Wunsch entsprungen ist, er würde mit der kaltherzigen Estella glücklich verheiratet werden. Der Schreibstil von Dickens ist gut zu lesen und wirklich mitreißend. Die Geschichte richtig fesselnd und spannend. Fast wie ein entspannter Krimi, den auch Kinder lesen könnten. Die Wendungen habe ich definitiv nicht kommen sehen, aber ich war positiv überrascht, wie Dickens den roten Faden nie verloren und alles zu einem schlüssigen Ende geführt hat. Die Charaktere waren anschaulich beschrieben und man konnte die Entwicklung von Pip gut nachvollziehen und auch seinen Emotionen und Gedankengängen folgen, was in Büchern aus der Zeit manchmal eher schwerfällt. Der Roman war tiefgründig und spannend bis zur letzten Seite. Und zur Abwechslung gab es mal ein Happy End, das ganz nach meinem Geschmack war, aber davon lest ihr besser selbst. (:

Dieser Klassiker hat mich nicht erreicht, deswegen hab ich das Buch nach 156 Seiten abgebrochen 
Wenn ich ein Buch lese stelle ich mir die Frage aus welcher Perspektive und mit welchen Erwartungen gehe ich an das Geschriebene heran. Aus literaturwissenschaftlicher oder gesellschaftskritischer Sicht, zur Bildung, zur Unterhaltung, zum Abschalten. Alles valide Gründe. Ich finde allerdings, man sollte sich bewusst sein wenn Bücher ausschließlich am Unterhaltungs- oder Sympathiewert der Charaktere gemessen werden, dass dies nicht der primäre Sinn von Literatur ist. Ich versuche, soweit mir das als Laie möglich ist, alle Punkte zu berücksichtigen. Je nach Laune und Motivation überwiegt mal das eine, mal das andere. Dickens wird immer wieder als einer der großen Gesellschaftskritiker des 19. Jhd. angepriesen, weshalb ich darauf mein Hauptaugenmerk lege. Um es gleich vorweg zu nehmen, meiner bescheidenen Meinung nach wird Dickens in dem Punkt stark überschätzt. Aber der Reihe nach. Pip ist im Gegensatz zu Oliver Twist ein Charakter. Während letzterer lediglich eine Projektionsfläche darstellt ohne individuelle Züge, hat Pip sehr wohl Ecken und Kanten. Auch Miss Havisham und Estella sind wunderbar ambivalente Personen. Dickens steigt bei den keinesfalls elenden aber ärmlichen Verhältnissen von Pips Familie ein. Markante Charaktere die Dickens wie immer großartig plastisch vor dem inneren Auge entstehen lässt, erhalten wir auch hier wieder. Pip hinterfragt dieses einfache Leben nicht, kennt er doch nichts außerhalb der dörflichen, bäuerlichen Gesellschaft. Bis er schließlich auf Miss Havisham und seine persönliche Nemesis Estella trifft. Pip kommt zu Geld, steigt auf, wird jedoch immer unzufriedener und kehrt am Ende geläutert zurück. Die Botschaft ist simpel, Geld macht nicht glücklich, Geld verdirbt den Charakter. Es sei denn man nutzt es für solidarische Zwecke. Dickens zeigt den Wert von wahrer und lediglich erkaufter Freundschaft. Dabei verklärt er jedoch ein wenig das Bild des einfachen dörflichen Idylls, wo jeder auch ohne viel Geld zufrieden ist. Während er in Oliver Twist noch den Finger in die Wunde legt, sich dabei allerdings vollkommen in der Gestaltung der Hauptfigur und einigen Nebencharakteren verhebt, bleibt seine Kritik hier sehr zurückhaltend. Ich komme nicht umhin Vergleiche mit anderen Gesellschaftskritikern zu erstellen, hinter denen Dickens meiner Meinung nach weit zurückbleibt. Im Vergleich zu einem Zola wirkt Dickens zahm und blass, die sanfte aber klare Sicht eines Fontane lässt Dickens Figuren und Handlungen karikaturhaft wirken, gegenüber einem Tolstoi wirkt Dickens weniger predigerhaft erreicht aber nicht dessen sprachliches und kompositorisches Niveau. Dickens hat Stärken die besonders im Visuellen liegen. Auch redet er nicht seitenlang ohne etwas zu sagen. Seine Seiten sind gefüllt mit Handlungen und das Tempo stimmt. Wenig Schilderungen, wenig Abschweifungen, wenig Philosophieren. Dickens liefert Unterhaltung mit Tiefgang und eingestreuter Gesellschaftskritik die aber selten zu Ende gedacht wird und damit eher schwach bleibt.
Ich muss sagen, ich hatte etwas Angst Dickens zu lesen, weil ich wirklich große Erwartungen (Wortspiel unbeabsichtigt) an ihn hatte. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere, der Schreibstil, alles war so real und auch wenn es keine erfreuliche Geschichte ist, habe ich sie gerne gelesen und war am Ende sogar froh, dass für Pip alles so kam wie es kam. Wirklich ein schönes Buch, allerdings nicht für Leute die Liebesgeschichten und Kitsch-Happy Ends brauchen, dieses Buch versucht nicht aufzuwühlen, sondern zum Nachdenken anzuregen.
Ich muss sagen, dass mir vor allem das erste und das letzte Drittel gefallen haben. Zwischendurch hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Buch ein wenig den roten Faden verloren hatte, allerdings haben mich der Anfang und das Ende umso mehr gepackt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dieses Buch zu lesen!
3.5✨ - Zu viele Wörter, zu viele Seiten! Es wäre ungerecht zu behaupten, die Geschichte wäre schlecht (denn das ist sie nicht! Sie hat einen interessanten Plot und unerwartete Wendungen), doch sie war einfach viiiieeel zu lang und hat zu viele unnötige Umwege genommen - sie hätte auch in 200 Seiten weniger erzählt werden können. Um einmal zum Positiven zu kommen: Charles Dickens hatte wahrlich ein Händchen für die Erschaffung einprägsamer Charaktere. Die meisten waren äußerst extravagant, etwas merkwürdig und zugleich unvergesslich. Mein Favorit war definitiv der liebenswürdige und herzensgute Joe! Darüber hinaus verwendet Dickens eine sehr schöne Sprache, sodass eine fast greifbare Atmosphäre entsteht - leider übertreibt er es jedoch mit seinen Ausschmückungen, sodass sich das Leseerlebnis sehr gezogen hat. Auch wenn mir das erste Drittel der Geschichte bzw. die Erzählungen aus Pips Kindheit am besten gefallen haben, war das Ende der Geschichte ein wahres Highlight, da es nicht dem typischen „Happy End“ entspricht und unterschiedlich interpretiert werden kann. Fazit: Auch wenn ich jetzt erstmal eine Pause von Dickens benötige, war es sicherlich nicht die letzte Geschichte, die ich von ihm lesen werde.
Großartiger Roman
Charles Dickens erzählt in diesem Roman über den jungen Waisenjungen Pip, der von seiner Schwester und Joe groß gezogen wurde… bis ein unbekannter Gönner in Pips Leben tritt und aus ihm einen wohlhabenden Gentleman macht….Schon nimmt die Geschichte ihren Lauf… und führt einem vor Augen, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Empfehlenswerter Klassiker
Die Geschichte des zu Beginn jungen und später erwachsenen Pips ist ein echter Klassiker und empfehlenswert! Man kann mit dem Jungen mitfühlen, der keine leichte Kindheit hat. Als Erwachsener trifft Pip nicht nur richtig Entscheidungen, wodurch seine Geschichte spannend bleibt. Abzug gebe ich für die (zu authentische) Vertonung hinsichtlich der Essensgeräusche der Figuren, die ich als sehr störend empfunden habe. Die Vertonung ist ansonsten aber angenehm zu hören!
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Autorenbeschreibung
Charles Dickens wurde 1812 bei Portsmouth geboren. Nach einer harten Jugend machte er Karriere als Parlamentsreporter und Journalist. 1837 wurde er mit seinen "Pickwick Papers" über Nacht berühmt. Dickens zählt zu den größten englischen Romanciers aller Zeiten. Er starb 1870 bei Rochester.
Beiträge
Da dieser Roman aus der Feder des großen, englischen Schriftstellers des 19. Jahrhunderts, Charles Dickens, ebenso wie David Copperfield , der ungefähr 10 Jahre davor entstand, ein Bildungsroman ist, kommt es dem Leser und Kritiker natürlich vor, diese zwei Werke miteinander zu vergleichen. Während Copperfield niemals den Pfad der Tugend verlässt, verändert sich der Charakter Pips auf seinem Weg zum Gentleman und dies nicht unbedingt zum Guten. Während Dickens an der Kritik an der Gesellschaft nicht spart, zeigt er auch den Wert ehrlicher Arbeit und wahrer Freundschaft auf. Die Entwicklung des Helden aus der Ich-Perspektive ist sehr natürlich. Gleichzeitig ist das Sichtfeld des Lesers damit sehr beschränkt und die für Dickens so typischen Nebenfiguren mit ihren ganz persönlichen Geschichten kommen etwas zu kurz. Das alternative Ende des Romans sorgt zusätzlich für einige Irritationen. War der erste Entwurf wohl etwas realistischer und passend zur der Ernüchterung und seelischen Läuterung des Helden, so beruhigt die nun geltende Fassung romantische Gemüter und macht die Gefühle Pips greifbarer, nachdem er die Nerven der Leser mit seiner schaftreuen Verehrung Estellas, über viele Seiten des Romans ziemlich strapaziert hatte. Charles Dickens schließt den Roman nicht mit dem typischen Ausblick auf die Zukunft seiner Protagonisten ab, sondern lässt das Ende bewusst etwas wage und ungewiss. FAZIT Auch dieser Roman zeigt trotz einiger Kritikpunkte die Virtuosität des Meisters des Gesellschaftsromans und gehört zu Recht zu den Klassikern der Weltliteratur!
Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Charles Dickens - Große Erwartungen Zur Abwechslung geht es dieses Mal ins frühe 19. Jahrhundert, in dem wir dem jungen Pip begegnen, der in einem Arbeiterdorf in der Nähe von London seine Kindheit verbringt. Aufgezogen von seiner eher garstigen Schwester und ihrem herzensguten Mann, hat er es anfänglich eher schwer, Bildung und Anstand zu lernen. Dabei macht er jedoch bereits in jungen Jahren einen ziemlich klugen Eindruck, auch wenn er nie die Erwartung hat, es weiter als bis zum Schmied zu bringen, der den Platz seines Schwagers einnimmt. Als ihm plötzlich durch einen unbekannten Gönner die Tore zu Bildung und Reichtum offenstehen, kann er sein Glück kaum fassen und zieht nach London, um dort ein angesehener Mann zu werden. In der Annahme, den Gönner zu kennen und ganz genau zu wissen, was dessen Ziel ist, lebt er ein ziemlich verschwenderisches Leben und fährt nur selten auf Besuch in sein Heimatdorf zurück. Vor allem, um die schöne Estella zu treffen, in die er sich unsterblich verliebt hat. Sein sorgenfreies neues Leben ändert sich jedoch schlagartig, als ihn seine Vergangenheit einholt und alles bisher Angenommene offenbar nur seiner Fantasie und seinem unbändigen Wunsch entsprungen ist, er würde mit der kaltherzigen Estella glücklich verheiratet werden. Der Schreibstil von Dickens ist gut zu lesen und wirklich mitreißend. Die Geschichte richtig fesselnd und spannend. Fast wie ein entspannter Krimi, den auch Kinder lesen könnten. Die Wendungen habe ich definitiv nicht kommen sehen, aber ich war positiv überrascht, wie Dickens den roten Faden nie verloren und alles zu einem schlüssigen Ende geführt hat. Die Charaktere waren anschaulich beschrieben und man konnte die Entwicklung von Pip gut nachvollziehen und auch seinen Emotionen und Gedankengängen folgen, was in Büchern aus der Zeit manchmal eher schwerfällt. Der Roman war tiefgründig und spannend bis zur letzten Seite. Und zur Abwechslung gab es mal ein Happy End, das ganz nach meinem Geschmack war, aber davon lest ihr besser selbst. (:

Dieser Klassiker hat mich nicht erreicht, deswegen hab ich das Buch nach 156 Seiten abgebrochen 
Wenn ich ein Buch lese stelle ich mir die Frage aus welcher Perspektive und mit welchen Erwartungen gehe ich an das Geschriebene heran. Aus literaturwissenschaftlicher oder gesellschaftskritischer Sicht, zur Bildung, zur Unterhaltung, zum Abschalten. Alles valide Gründe. Ich finde allerdings, man sollte sich bewusst sein wenn Bücher ausschließlich am Unterhaltungs- oder Sympathiewert der Charaktere gemessen werden, dass dies nicht der primäre Sinn von Literatur ist. Ich versuche, soweit mir das als Laie möglich ist, alle Punkte zu berücksichtigen. Je nach Laune und Motivation überwiegt mal das eine, mal das andere. Dickens wird immer wieder als einer der großen Gesellschaftskritiker des 19. Jhd. angepriesen, weshalb ich darauf mein Hauptaugenmerk lege. Um es gleich vorweg zu nehmen, meiner bescheidenen Meinung nach wird Dickens in dem Punkt stark überschätzt. Aber der Reihe nach. Pip ist im Gegensatz zu Oliver Twist ein Charakter. Während letzterer lediglich eine Projektionsfläche darstellt ohne individuelle Züge, hat Pip sehr wohl Ecken und Kanten. Auch Miss Havisham und Estella sind wunderbar ambivalente Personen. Dickens steigt bei den keinesfalls elenden aber ärmlichen Verhältnissen von Pips Familie ein. Markante Charaktere die Dickens wie immer großartig plastisch vor dem inneren Auge entstehen lässt, erhalten wir auch hier wieder. Pip hinterfragt dieses einfache Leben nicht, kennt er doch nichts außerhalb der dörflichen, bäuerlichen Gesellschaft. Bis er schließlich auf Miss Havisham und seine persönliche Nemesis Estella trifft. Pip kommt zu Geld, steigt auf, wird jedoch immer unzufriedener und kehrt am Ende geläutert zurück. Die Botschaft ist simpel, Geld macht nicht glücklich, Geld verdirbt den Charakter. Es sei denn man nutzt es für solidarische Zwecke. Dickens zeigt den Wert von wahrer und lediglich erkaufter Freundschaft. Dabei verklärt er jedoch ein wenig das Bild des einfachen dörflichen Idylls, wo jeder auch ohne viel Geld zufrieden ist. Während er in Oliver Twist noch den Finger in die Wunde legt, sich dabei allerdings vollkommen in der Gestaltung der Hauptfigur und einigen Nebencharakteren verhebt, bleibt seine Kritik hier sehr zurückhaltend. Ich komme nicht umhin Vergleiche mit anderen Gesellschaftskritikern zu erstellen, hinter denen Dickens meiner Meinung nach weit zurückbleibt. Im Vergleich zu einem Zola wirkt Dickens zahm und blass, die sanfte aber klare Sicht eines Fontane lässt Dickens Figuren und Handlungen karikaturhaft wirken, gegenüber einem Tolstoi wirkt Dickens weniger predigerhaft erreicht aber nicht dessen sprachliches und kompositorisches Niveau. Dickens hat Stärken die besonders im Visuellen liegen. Auch redet er nicht seitenlang ohne etwas zu sagen. Seine Seiten sind gefüllt mit Handlungen und das Tempo stimmt. Wenig Schilderungen, wenig Abschweifungen, wenig Philosophieren. Dickens liefert Unterhaltung mit Tiefgang und eingestreuter Gesellschaftskritik die aber selten zu Ende gedacht wird und damit eher schwach bleibt.
Ich muss sagen, ich hatte etwas Angst Dickens zu lesen, weil ich wirklich große Erwartungen (Wortspiel unbeabsichtigt) an ihn hatte. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere, der Schreibstil, alles war so real und auch wenn es keine erfreuliche Geschichte ist, habe ich sie gerne gelesen und war am Ende sogar froh, dass für Pip alles so kam wie es kam. Wirklich ein schönes Buch, allerdings nicht für Leute die Liebesgeschichten und Kitsch-Happy Ends brauchen, dieses Buch versucht nicht aufzuwühlen, sondern zum Nachdenken anzuregen.
Ich muss sagen, dass mir vor allem das erste und das letzte Drittel gefallen haben. Zwischendurch hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Buch ein wenig den roten Faden verloren hatte, allerdings haben mich der Anfang und das Ende umso mehr gepackt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dieses Buch zu lesen!
3.5✨ - Zu viele Wörter, zu viele Seiten! Es wäre ungerecht zu behaupten, die Geschichte wäre schlecht (denn das ist sie nicht! Sie hat einen interessanten Plot und unerwartete Wendungen), doch sie war einfach viiiieeel zu lang und hat zu viele unnötige Umwege genommen - sie hätte auch in 200 Seiten weniger erzählt werden können. Um einmal zum Positiven zu kommen: Charles Dickens hatte wahrlich ein Händchen für die Erschaffung einprägsamer Charaktere. Die meisten waren äußerst extravagant, etwas merkwürdig und zugleich unvergesslich. Mein Favorit war definitiv der liebenswürdige und herzensgute Joe! Darüber hinaus verwendet Dickens eine sehr schöne Sprache, sodass eine fast greifbare Atmosphäre entsteht - leider übertreibt er es jedoch mit seinen Ausschmückungen, sodass sich das Leseerlebnis sehr gezogen hat. Auch wenn mir das erste Drittel der Geschichte bzw. die Erzählungen aus Pips Kindheit am besten gefallen haben, war das Ende der Geschichte ein wahres Highlight, da es nicht dem typischen „Happy End“ entspricht und unterschiedlich interpretiert werden kann. Fazit: Auch wenn ich jetzt erstmal eine Pause von Dickens benötige, war es sicherlich nicht die letzte Geschichte, die ich von ihm lesen werde.
Großartiger Roman
Charles Dickens erzählt in diesem Roman über den jungen Waisenjungen Pip, der von seiner Schwester und Joe groß gezogen wurde… bis ein unbekannter Gönner in Pips Leben tritt und aus ihm einen wohlhabenden Gentleman macht….Schon nimmt die Geschichte ihren Lauf… und führt einem vor Augen, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Empfehlenswerter Klassiker
Die Geschichte des zu Beginn jungen und später erwachsenen Pips ist ein echter Klassiker und empfehlenswert! Man kann mit dem Jungen mitfühlen, der keine leichte Kindheit hat. Als Erwachsener trifft Pip nicht nur richtig Entscheidungen, wodurch seine Geschichte spannend bleibt. Abzug gebe ich für die (zu authentische) Vertonung hinsichtlich der Essensgeräusche der Figuren, die ich als sehr störend empfunden habe. Die Vertonung ist ansonsten aber angenehm zu hören!