Geister
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nathan Hill, geboren 1975, lebt mit seiner Frau in Naples, Florida. Seine Erzählungen erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen, sie waren nominiert für den Pushcart und den Barthelme Preis. »Geister« ist sein erster Roman und wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.
Beiträge
Ab sofort mein neues Lieblingsbuch.
»Jede wirkliche Veränderung sollte dir zunächst einmal Angst machen. Wenn sie dir keine Angst macht, ist es keine wirkliche Veränderung.« Geister von Nathan Hill ist so wunderbar umfangreich und tiefgründig, das mich der Plot total eingesogen hat. Eine Geschichte über Vergebung, Neuanfänge und dem Mut zu sich selbst zu finden. Dazu kommen tolle Abstecher in politische und historische Themen, die auf intensiver Recherche basieren, sowie innovative Erzählweisen, die ich bereits in dem Buch“ Wellness“ von Hill kennenlernen durfte. Eine ganz klare und sehr große Empfehlung meinerseits – lasst euch von der Seitenzahl keinesfalls abschrecken!!
Eine Geschichte über Liebe, Schmerz und das, was uns verbindet und die Kunst, sich selbst zu finden…
Es gibt Bücher, die liest man und sie sind schnell wieder vergessen. Geister von Nathan Hill gehört definitiv nicht dazu. Dieses Buch bleibt hängen, weil es eine unglaubliche Geschichte erzählt. Über Familie, Erinnerungen und die Frage, wer wir eigentlich sind. Samuel, ein gescheiterter Literaturprofessor und leidenschaftlicher Gamer, wird plötzlich mit seiner Mutter konfrontiert. Die Frau, die ihn als Kind verlassen hat, taucht nach Jahrzehnten wieder auf und das ausgerechnet in den Nachrichten, als angebliche „Terroristin“. Doch war sie wirklich die kaltherzige Mutter, die er sich all die Jahre ausgemalt hat? Während Samuel nach Antworten sucht, erzählt Hill nicht nur eine packende Familiengeschichte, sondern auch von den Protesten in den 1968ern, von Fake News, Politik, von Computerspielen und der digitalen Welt. Klingt nach viel? Ist es auch. Aber Hill macht das mit einer Leichtigkeit, die einen immer weiterlesen lässt. Mal tieftraurig, mal scharfzüngig witzig. Besonders berührt hat mich wie sehr wir uns manchmal in unseren Erinnerungen täuschen. Wie Menschen mehr sind als das, was wir in ihnen sehen wollen. Und wie schwer es ist, mit der eigenen Vergangenheit Frieden zu schließen. Geister ist kein Buch zum schnellen Durchlesen. Aber wenn man sich darauf einlässt, bekommt man eine Geschichte, die nachklingt – und die man so schnell nicht vergessen wird.

Eine komplexe Geschichte über Familie und Freundschaft, Vertrauen und Vergebung. Der Roman erzählt die Geschichte von Samuel, dessen Leben davon geprägt ist, dass seine Mama ihn und seinen Vater verlassen hat, als er noch ein Kind war. Hill springt dabei in verschiedenen Zeitebenen hin und her und erzählt aus dem Leben von Samuel und seiner Mutter Faye.
»Denn wenn du die Menschen als Feinde, Hindernisse oder Fallen betrachtest, liegst du unablässig im Krieg mit ihnen und mit dir selbst. Siehst du sie dagegen als Rätsel, genau wie dich selbst, bringen sie dir Freude, denn am Ende, wenn du nur tief genug in sie dringst, wenn du den Deckel ihres Lebens lüftest, wirst du etwas Vertrautes finden. Das ist natürlich mühsamer, als sie gleich als Feinde einzustufen. Aber es erweitert dein Leben. Man fühlt sich weniger allein.« Für mich ging es in dem Buch viel um Vergebung. Zum einen von Samuel gegenüber Faye, aber auch Vergebung gegenüber sich selbst und den eigenen (unerfüllten) Träumen. Samuel hat es sich in seiner Wut auf seine abwesende Mutter, sich selbst und seine Umwelt bequem gemacht, bis seine Mutter mehr oder weniger zufällig zurück in sein Leben tritt. Er fängt an, sich mit ihrem Leben zu beschäftigen und lernt durch Personen aus ihrem Umfeld immer mehr über sie, aber auch über sich selbst. Hill hat es geschafft, eine komplexe Geschichte zu erzählen, die mich sehr gefesselt hat. Die Charaktere hat er alle sehr detailliert und lebendig entwickelt, sodass ich mich manchmal gefühlt habe, als würde ich mitten in der Geschichte stecken. Besonders gut hat mir gefallen, wie Hill allein dadurch wie er Sätze aufgebaut hat, den Charakteren Leben eingehaucht hat – sehr deutlich wurde das für mich bei Pwnage, denn hier bestanden ganze Kapitel aus nur einem, scheinbar endlosen Satz.
In Geister steht die komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Sohn im Fokus. Der Roman beleuchtet, wie die Vergangenheit und die Entscheidungen einer Generation die nächste beeinflussen. Ausserdem thematisiert Hill die gesellschaftlichen Spannungen in den USA, von den Protestbewegungen der 60er-Jahre bis zu den Polarisierungen der Gegenwart. Und auch der "modernen" Gesellschaft hält er den Spiegel vor, durch ironische Kommentare zu Online Games, sozialen Netzwerken und dem Konsumverhalten. Der Oberflächlichkeit dieser Zeit . Nebenbei gibt es auch erstaunliche Twist Ich habe diesen Roman verschlungen.
Das Amerika der 68er, 80er und 10er
Das Buch spielt auf 3 Zeitebenen. Nach einer relativ langen Vorgeschichte taucht man tief ein in die Studentenproteste der 68 in Chicago, die mit Polizeigewalt beantwortet wurden. Das Buch ist episch lang, aber es lohnt sich, dran zu bleiben. Das Buch handelt zudem von einer komplizierten Familiengeschichte, deren frühe Ereignisse jeweils lange Nachwirkungen haben.
Grandios
Ein unfassbar guter Debut- Roman: ich bin durch die fast 900 Seiten geflogen. Ein so kluges,präzises Bild des Amerikas der 68er Jahre wie auch des Jahres 2011 . Das Buch hat durchaus Relevanz für die heutige Zeit !
🏙🇺🇲☮️ Wow - ganz große Erzählkunst. Wort- und bildgewaltig, klug und detailliert und wirklich sehr, sehr lesenswert. Der Roman befasst sich mit jüngerer amerikanischer Historie mit einer Familiengeschichte als rotem Faden (in drei Zeitebenen 1968-1989-2011) und übt gleichzeitig jede Menge aktuelle Gesellschaftskritik, wobei mir besonders gut gefallen hat, wie fein die Charaktere von Protagonisten und Nebenfiguren ausgefeilt sind. Manche sind geradezu unerträglich in ihrer Selbstgefälligkeit. Und so unglaublich authentisch. Ein tolles Buch und ein Autor, den ich mir merken werde 👍
Zum Inhalt laut Verlagshomepage: Ein Anruf der Anwaltskanzlei Rogers & Rogers verändert schlagartig das Leben des Literaturprofessors Samuel Anderson. Er, der als Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll nun für sie bürgen: Nach ihrem tätlichen Angriff auf einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten verlangt man von ihm, die Integrität einer Frau zu bezeugen, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Ein Gedanke, der ihm zunächst völlig abwegig erscheint. Doch Samuel will auch endlich begreifen, was damals wirklich geschehen ist. – Ein allumfassender, mitreißender Roman über Liebe, Unabhängigkeit, Verrat und die lebenslange Hoffnung auf Erlösung, ein Familienroman und zugleich eine pointierte Gesellschaftsgeschichte von den Chicagoer Aufständen 1968 bis zu Occupy Wall Street. Über den Autor: Nathan Hill ist 38 und lebt in Chicago und St. Paul, Minnesota, wo er an der University of St Thomas Englische Literatur unterrichtet. Seine Erzählungen erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen, sie waren nominiert für den Pushcart und den Barthelme Preis. »Geister« ist sein erster Roman und wird derzeit in über zwanzig Sprachen übersetzt. Es fällt mir unglaublich schwer, einen Beitrag zu diesem Buch zu schreiben. Einfach, weil es so vielschichtig und komplex und dabei so unfassbar gut geschrieben ist. Insofern schreibe ich jetzt einfach mal drauf los – alles, was mir so zu dem Buch einfällt ….. Erzählt wird dieses Buch in verschiedenen Zeitebenen, beginnend im Jahr 2011 und mit Rückblenden in das Jahr 1968 sowie 1988. Da diese Abschnitte immer gut gekennzeichnet sind, kommt man jedoch überhaupt nicht durcheinander. Und all die ganzen verschiedenen Personen und Fäden der Geschichte fügen sich am Ende zu einem großen Ganzen, das mich nochmal überrascht und sehr mitgenommen hat. Samuel lebt das typische Leben eines alleinstehenden Professors, der sich mit seinem Leben irgendwie arrangiert hat. Glücklich ist er nicht. Er ist durch die Tatsache geprägt, dass seine Mutter ihn als Kind verlassen hat und dies zieht sich auch durch das Buch wie ein roter Faden. Immer wieder kommt er zu der Frage nach dem Warum zurück. „“Ich brauche eine Antwort“, sagte Samuel. „Du weißt nicht, wie sehr ich eine Antwort brauche. Ich muss wissen, was passiert ist.“ (Seite 243) Und so reisen wir mit Samuel und seiner Mutter Faye immer wieder zurück in die Vergangenheit und erfahren Stück für Stück, warum Faye damals gegangen ist und was in Folge mit ihr und Samuel so alles passiert. Das ist nicht immer einfach und teilweise wirklich harte Kost, unterstützt durch eine wirklich spannende und dichte Atmosphäre. So tauchen Samuels ehemaliger bester (und einziger) Freund und deren Zwillingsschwester auf, die für den weiteren Verlauf eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Und immer wieder werden Samuel Entscheidungen abverlangt, die er mit einem „Du-musst-dich-entscheiden“-Abenteuerbuch vergleicht (wenn du dich für das entscheidest, dann blättere weiter zu Seite xy…) . Nur dass Samuel bald merkt, dass er im wirklichen Leben die Seiten nicht zurück blättern und seine Entscheidungen neu treffen kann. Auch Faye muss Entscheidungen treffen, die für den Rest ihres Lebens eine Rolle spielen werden. Und mit denen sie immer wieder hadert, sie hinterfragt und verzweifelt. Aber auch gesellschaftliche Themen werden immer wieder angesprochen: Da ist die USA im Jahr 1968 mit den Studentenbewegungen, auf die ein Hauptaugenmerk gelegt wird. Da dies fast mein Geburtsjahr ist, fand ich das gerade spannend, etwas darüber lesen zu können. Aber auch das Jahr 2011 und v. a. der höchst konservative Präsidentschaftskandidat schaffen ungeplante Parallelen zum heutigen Stand. Faszinierend fand ich gerade zu Beginn des Buches die Beschreibung der Presse: Wie es möglich ist, aus einem kleinen Ereignis einen Zustand zu inszenieren, der der Realität in keinster Weise mehr gerecht wird. „Wie kann eine einzelne Schlagzeile all diese erstaunlichen Einzelheiten aufnehmen? Radikale Hippie-Prostituierte und Lehrerin trifft bei bösartigem Angriff Gouverneur Packers Auge!“ (Seite 25) Hill schreibt in einfachen, beschreibenden Sätzen. Jede Person wird lebendig und mir nahe gebracht. Ich fühlte mich, als würde ich von oben auf das Geschehen blicken und trotzdem mittendrin im Erleben und Mitfühlen sein. Und das fand ich unglaublich ergreifend. Und was ich unbedingt erwähnen möchte: Der Autor schafft es, einen einzigen Satz über ein ganzes Kapitel fortzuführen (S. 652 bis S. 668). Ich habe es mehrfach kontrolliert
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch. Die Figuren sind so plastisch gestaltet wie in einer Ausstellung von Ron Mueck. Die Handlung springt in den Zeiten hin und her ohne dass ich den Faden verliere und reißt mich mit, berührt mich und schafft es, dass ich mich selbst ständig darin selbst erkenne, so sehr, dass es mir teilweise vor Überraschung den Atem raubt. Eines der faszinierendsten Bücher, das ich je gelesen habe.
"Das wird sie ihrem Sohn sagen, wenn er fragt. Am Ende müssen alle Schulden zurückgezahlt werden." Erst einmal möchte ich herzlich für diesen Gewinn danken, der mir durch Lovely Books in Kooperration mit dem Piper-Verlag zum Lesen bereitgestellt wurde. Obwohl das Glück dabei natürlich auch eine beträchtliche Rolle spielte. Ich bedanke mich hiermit natürlich auch bei meinen Mitlesern in der Leserunde, es war wirklich eine Bereicherung und hat riesig Spaß gemacht, mit euch gemeinsam zu lesen. Zum Cover: Mit diesem schlichten und dennoch auffälligen Grau, und nicht zu vergessen der Seitenzahl von 864, ist dieses Buch schon ein wirklicher Hingucker. Gerade aber auch die feinen Ornamente auf der Vorderseite des Einbandes, oder wohl eher des Schutzumschlages, geben ihm nochmal einen ganz besonderen Eye-Catcher. Und es zeigt dabei auch der Fühleffekt große Wirkung, wenn man mit den Fingern darüber fährt. Zum Inhalt: Ein Anruf der Anwaltskanzlei Rogers & Rogers verändert schlagartig das Leben des Literaturprofessors Samuel Anderson. Er, der als kleines Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll nun für sie bürgen. Nach ihrem tätlichen Angriff auf einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten verlangt man von ihm, die Integrität einer Frau zu bezeugen, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Ein Gedanke, der ihm zunächst völlig abwegig erscheint. Doch Samuel will auch endlich begreifen, was damals wirklich geschehen ist. Es umfasst soweit alles, was ein gutes Buch ausmacht, über Liebe, Unabhängigkeit, Verrat und die lebenslange Hoffnung auf Erlösung, ein Familienroman und zugleich eine pointierte Gesellschaftsgeschichte von den Chicagoer Aufständen 1968 bis zu Occupy Wall Street, mit Dramatik und Spannung erzählt. Für mich gab es zwar hier und da ein paar kleine Längen oder Langatmigkeit, der eventuell auch eine Seite weniger gut getan hätte, aber im Groben und Ganzen tut das der Sache keinen Abbruch. Die Geschichte ist an sich schon in einer Art Weise einzigartig und steht für sich. Meine Meinung: Puh, wie soll ich bei diesem Wälzer nur anfangen? Nun, vielleicht damit, dass er mir wirklich gut gefallen hat. Sowohl das Setting in Amerika (Iowa, New York, Chicago, etc.) und ganz besonders Norwegen, als auch die Charaktere, wenn ich mit ihnen auch aus irgendeinem Grund nicht überragend viel mitfühlen konnte. Ich verstand zwar schon, warum sie gerade traurig oder glücklich waren, aber so richtige Wirkung übten sie auf mich nicht aus. Ich konnte mit ihnen mitfühlen, ja, das schon, aber sie blieben mir dabei eher auf Distanz. Was jedoch das I-Tüpfelchen hierbei ist, ist für mich eindeutig klar, und zwar der unfassbar gute Schreibtil, der flüssig und schön zu lesen ist. Er wäre hier und da bestimmt noch ausbesserbar, aber für mich war er schon ziemlich gut und sehr wortreich, gerade für ein Debüt. An diesem hat der gute Nathan Hill genau 10 Jahre geschrieben, was mich doch sehr überrascht hat, denn so einen langen Zeitraum nimmt sich nicht jeder Autor, aber das ist ja jetzt nicht relevant. Was ich an der Geschichte so "toll" fand, war eigentlich ja die Realitätsnähe, die wirklich vorhanden ist, wenn auch anders wie man sie erwartet. Denn hier wird auch viel auf die sozialen Medien angespielt, u.a. ifeel, was, wie ich denke, eine freierfundene App ist, die der Autor sich ausgedacht hat. Es werden aber auch Dinge des Game-Bereichs angesprochen, weil ein Spiel namens "Elfscape" ebenfalls eine Rolle spielt, wenn auch so nicht unbedingt eine besonders große. Doch für den Handlungsstrang rund um Pwnage und Samuel ist er ebenfalls wichtig, obwohl Pwnage Teil für mich ja nicht sonderlich interessant war, vielleicht weil er jetzt so nichts groß zur eigentlichen Geschichte beigetragen hat, aber naja. Die Message kam schließlich recht spät, was einen zum Anfang eventuell frustrieren könnte, zumindest ging es mir so, denn er wollte nach 500 Seiten einfach wissen, worum es letztlich nun geht. Also wirklich habe ich es nicht herausfinden können, aber ich vermute, dass es, wie der Name schon sagt, eine Familiengeschichte ist. Es geht eben um die Vergangenheit von Faye, die ihr Sohn Samuel verstehen möchte, um dann zu verstehen, warum sie ihn als Kind verlassen hat. Das wäre noch einmal grob zusammengefasst. Welche Message daraus geschlossen wird, ist, dass jeder Fehler Konsequenzen mit sich trägt, und dass jeder in irgendeinerlei Hinsicht bezahlt werden muss. Dass ist grundsätzlich ja eine sehr gute Aussage, wenn eben auch ein wenig düster, wenn nicht sogar traurig. Obwohl es ja immer noch eine Tragikkomödie ist, diese hat dann schließlich "Tragik" groß im Namen stehen. Und wie John Irving schon sagte: »Nathan Hills Roman ist ein Psychodrama um eine Mutter und ihren Sohn, voller Geister und Politik, aber es ist auch eine Tragikomödie von Zorn und Scheinheiligkeit. Nathan Hill ist ein Maestro des Schrecklichen.« Gerade diese wahnsinnige Wut spielt in Samuel ein, was ich doch sehr bedauerlich, eben aber nachvollziehbar finde. Damit verrate ich vielleicht schon fast zu viel, daher setze ich hier mal so einen Punkt. Doch kurz noch zu meinen Lieblingscharakter, der ausnahmslos Alice war. Sie ist einfach so eine taffe und mutige Frau, die für ihre Ideale einsteht, dass ich sie dafür wirklich bewundere. Auch wenn sie eben auch ihre Fehler begangen hat. Fazit: Nach einerseits Kritik, jedoch auch Begeisterung, war es für mich wirklich nicht einfach, diesem Buch eine angemessene Bewertung zu geben. Ich habe lange geschwankt, ob oder ob nicht, doch letztendlich hat "Geister" von Nathan Hill von mir doch noch seine wohlverdienten 5 Sterne bekommen. Es ist nicht so, dass ich es perfekt fand, nein, mitunter war es das vielleicht gar nicht, aber irgendwie finde ich trotzdem, dass es diese Bewertung verdient hat, alleine schon durch die Mühe, die der Autor sich gemacht hat, indem er sich 10 Jahre dem Schreiben daran widmete. Und dafür hat es sich schließlich doch gelohnt, sein Debüt ist wirklich gut. Nicht perfekt, aber sein Schreibstil ist anspuchvoll und keine leichte Kost - Er arbeitet auf hohem Niveau, der gute Nahan Hill. Wenn er so weiter macht, werden wir bestimmt noch ein paar Dinge von ihm lesen können.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nathan Hill, geboren 1975, lebt mit seiner Frau in Naples, Florida. Seine Erzählungen erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen, sie waren nominiert für den Pushcart und den Barthelme Preis. »Geister« ist sein erster Roman und wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.
Beiträge
Ab sofort mein neues Lieblingsbuch.
»Jede wirkliche Veränderung sollte dir zunächst einmal Angst machen. Wenn sie dir keine Angst macht, ist es keine wirkliche Veränderung.« Geister von Nathan Hill ist so wunderbar umfangreich und tiefgründig, das mich der Plot total eingesogen hat. Eine Geschichte über Vergebung, Neuanfänge und dem Mut zu sich selbst zu finden. Dazu kommen tolle Abstecher in politische und historische Themen, die auf intensiver Recherche basieren, sowie innovative Erzählweisen, die ich bereits in dem Buch“ Wellness“ von Hill kennenlernen durfte. Eine ganz klare und sehr große Empfehlung meinerseits – lasst euch von der Seitenzahl keinesfalls abschrecken!!
Eine Geschichte über Liebe, Schmerz und das, was uns verbindet und die Kunst, sich selbst zu finden…
Es gibt Bücher, die liest man und sie sind schnell wieder vergessen. Geister von Nathan Hill gehört definitiv nicht dazu. Dieses Buch bleibt hängen, weil es eine unglaubliche Geschichte erzählt. Über Familie, Erinnerungen und die Frage, wer wir eigentlich sind. Samuel, ein gescheiterter Literaturprofessor und leidenschaftlicher Gamer, wird plötzlich mit seiner Mutter konfrontiert. Die Frau, die ihn als Kind verlassen hat, taucht nach Jahrzehnten wieder auf und das ausgerechnet in den Nachrichten, als angebliche „Terroristin“. Doch war sie wirklich die kaltherzige Mutter, die er sich all die Jahre ausgemalt hat? Während Samuel nach Antworten sucht, erzählt Hill nicht nur eine packende Familiengeschichte, sondern auch von den Protesten in den 1968ern, von Fake News, Politik, von Computerspielen und der digitalen Welt. Klingt nach viel? Ist es auch. Aber Hill macht das mit einer Leichtigkeit, die einen immer weiterlesen lässt. Mal tieftraurig, mal scharfzüngig witzig. Besonders berührt hat mich wie sehr wir uns manchmal in unseren Erinnerungen täuschen. Wie Menschen mehr sind als das, was wir in ihnen sehen wollen. Und wie schwer es ist, mit der eigenen Vergangenheit Frieden zu schließen. Geister ist kein Buch zum schnellen Durchlesen. Aber wenn man sich darauf einlässt, bekommt man eine Geschichte, die nachklingt – und die man so schnell nicht vergessen wird.

Eine komplexe Geschichte über Familie und Freundschaft, Vertrauen und Vergebung. Der Roman erzählt die Geschichte von Samuel, dessen Leben davon geprägt ist, dass seine Mama ihn und seinen Vater verlassen hat, als er noch ein Kind war. Hill springt dabei in verschiedenen Zeitebenen hin und her und erzählt aus dem Leben von Samuel und seiner Mutter Faye.
»Denn wenn du die Menschen als Feinde, Hindernisse oder Fallen betrachtest, liegst du unablässig im Krieg mit ihnen und mit dir selbst. Siehst du sie dagegen als Rätsel, genau wie dich selbst, bringen sie dir Freude, denn am Ende, wenn du nur tief genug in sie dringst, wenn du den Deckel ihres Lebens lüftest, wirst du etwas Vertrautes finden. Das ist natürlich mühsamer, als sie gleich als Feinde einzustufen. Aber es erweitert dein Leben. Man fühlt sich weniger allein.« Für mich ging es in dem Buch viel um Vergebung. Zum einen von Samuel gegenüber Faye, aber auch Vergebung gegenüber sich selbst und den eigenen (unerfüllten) Träumen. Samuel hat es sich in seiner Wut auf seine abwesende Mutter, sich selbst und seine Umwelt bequem gemacht, bis seine Mutter mehr oder weniger zufällig zurück in sein Leben tritt. Er fängt an, sich mit ihrem Leben zu beschäftigen und lernt durch Personen aus ihrem Umfeld immer mehr über sie, aber auch über sich selbst. Hill hat es geschafft, eine komplexe Geschichte zu erzählen, die mich sehr gefesselt hat. Die Charaktere hat er alle sehr detailliert und lebendig entwickelt, sodass ich mich manchmal gefühlt habe, als würde ich mitten in der Geschichte stecken. Besonders gut hat mir gefallen, wie Hill allein dadurch wie er Sätze aufgebaut hat, den Charakteren Leben eingehaucht hat – sehr deutlich wurde das für mich bei Pwnage, denn hier bestanden ganze Kapitel aus nur einem, scheinbar endlosen Satz.
In Geister steht die komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Sohn im Fokus. Der Roman beleuchtet, wie die Vergangenheit und die Entscheidungen einer Generation die nächste beeinflussen. Ausserdem thematisiert Hill die gesellschaftlichen Spannungen in den USA, von den Protestbewegungen der 60er-Jahre bis zu den Polarisierungen der Gegenwart. Und auch der "modernen" Gesellschaft hält er den Spiegel vor, durch ironische Kommentare zu Online Games, sozialen Netzwerken und dem Konsumverhalten. Der Oberflächlichkeit dieser Zeit . Nebenbei gibt es auch erstaunliche Twist Ich habe diesen Roman verschlungen.
Das Amerika der 68er, 80er und 10er
Das Buch spielt auf 3 Zeitebenen. Nach einer relativ langen Vorgeschichte taucht man tief ein in die Studentenproteste der 68 in Chicago, die mit Polizeigewalt beantwortet wurden. Das Buch ist episch lang, aber es lohnt sich, dran zu bleiben. Das Buch handelt zudem von einer komplizierten Familiengeschichte, deren frühe Ereignisse jeweils lange Nachwirkungen haben.
Grandios
Ein unfassbar guter Debut- Roman: ich bin durch die fast 900 Seiten geflogen. Ein so kluges,präzises Bild des Amerikas der 68er Jahre wie auch des Jahres 2011 . Das Buch hat durchaus Relevanz für die heutige Zeit !
🏙🇺🇲☮️ Wow - ganz große Erzählkunst. Wort- und bildgewaltig, klug und detailliert und wirklich sehr, sehr lesenswert. Der Roman befasst sich mit jüngerer amerikanischer Historie mit einer Familiengeschichte als rotem Faden (in drei Zeitebenen 1968-1989-2011) und übt gleichzeitig jede Menge aktuelle Gesellschaftskritik, wobei mir besonders gut gefallen hat, wie fein die Charaktere von Protagonisten und Nebenfiguren ausgefeilt sind. Manche sind geradezu unerträglich in ihrer Selbstgefälligkeit. Und so unglaublich authentisch. Ein tolles Buch und ein Autor, den ich mir merken werde 👍
Zum Inhalt laut Verlagshomepage: Ein Anruf der Anwaltskanzlei Rogers & Rogers verändert schlagartig das Leben des Literaturprofessors Samuel Anderson. Er, der als Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll nun für sie bürgen: Nach ihrem tätlichen Angriff auf einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten verlangt man von ihm, die Integrität einer Frau zu bezeugen, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Ein Gedanke, der ihm zunächst völlig abwegig erscheint. Doch Samuel will auch endlich begreifen, was damals wirklich geschehen ist. – Ein allumfassender, mitreißender Roman über Liebe, Unabhängigkeit, Verrat und die lebenslange Hoffnung auf Erlösung, ein Familienroman und zugleich eine pointierte Gesellschaftsgeschichte von den Chicagoer Aufständen 1968 bis zu Occupy Wall Street. Über den Autor: Nathan Hill ist 38 und lebt in Chicago und St. Paul, Minnesota, wo er an der University of St Thomas Englische Literatur unterrichtet. Seine Erzählungen erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen, sie waren nominiert für den Pushcart und den Barthelme Preis. »Geister« ist sein erster Roman und wird derzeit in über zwanzig Sprachen übersetzt. Es fällt mir unglaublich schwer, einen Beitrag zu diesem Buch zu schreiben. Einfach, weil es so vielschichtig und komplex und dabei so unfassbar gut geschrieben ist. Insofern schreibe ich jetzt einfach mal drauf los – alles, was mir so zu dem Buch einfällt ….. Erzählt wird dieses Buch in verschiedenen Zeitebenen, beginnend im Jahr 2011 und mit Rückblenden in das Jahr 1968 sowie 1988. Da diese Abschnitte immer gut gekennzeichnet sind, kommt man jedoch überhaupt nicht durcheinander. Und all die ganzen verschiedenen Personen und Fäden der Geschichte fügen sich am Ende zu einem großen Ganzen, das mich nochmal überrascht und sehr mitgenommen hat. Samuel lebt das typische Leben eines alleinstehenden Professors, der sich mit seinem Leben irgendwie arrangiert hat. Glücklich ist er nicht. Er ist durch die Tatsache geprägt, dass seine Mutter ihn als Kind verlassen hat und dies zieht sich auch durch das Buch wie ein roter Faden. Immer wieder kommt er zu der Frage nach dem Warum zurück. „“Ich brauche eine Antwort“, sagte Samuel. „Du weißt nicht, wie sehr ich eine Antwort brauche. Ich muss wissen, was passiert ist.“ (Seite 243) Und so reisen wir mit Samuel und seiner Mutter Faye immer wieder zurück in die Vergangenheit und erfahren Stück für Stück, warum Faye damals gegangen ist und was in Folge mit ihr und Samuel so alles passiert. Das ist nicht immer einfach und teilweise wirklich harte Kost, unterstützt durch eine wirklich spannende und dichte Atmosphäre. So tauchen Samuels ehemaliger bester (und einziger) Freund und deren Zwillingsschwester auf, die für den weiteren Verlauf eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Und immer wieder werden Samuel Entscheidungen abverlangt, die er mit einem „Du-musst-dich-entscheiden“-Abenteuerbuch vergleicht (wenn du dich für das entscheidest, dann blättere weiter zu Seite xy…) . Nur dass Samuel bald merkt, dass er im wirklichen Leben die Seiten nicht zurück blättern und seine Entscheidungen neu treffen kann. Auch Faye muss Entscheidungen treffen, die für den Rest ihres Lebens eine Rolle spielen werden. Und mit denen sie immer wieder hadert, sie hinterfragt und verzweifelt. Aber auch gesellschaftliche Themen werden immer wieder angesprochen: Da ist die USA im Jahr 1968 mit den Studentenbewegungen, auf die ein Hauptaugenmerk gelegt wird. Da dies fast mein Geburtsjahr ist, fand ich das gerade spannend, etwas darüber lesen zu können. Aber auch das Jahr 2011 und v. a. der höchst konservative Präsidentschaftskandidat schaffen ungeplante Parallelen zum heutigen Stand. Faszinierend fand ich gerade zu Beginn des Buches die Beschreibung der Presse: Wie es möglich ist, aus einem kleinen Ereignis einen Zustand zu inszenieren, der der Realität in keinster Weise mehr gerecht wird. „Wie kann eine einzelne Schlagzeile all diese erstaunlichen Einzelheiten aufnehmen? Radikale Hippie-Prostituierte und Lehrerin trifft bei bösartigem Angriff Gouverneur Packers Auge!“ (Seite 25) Hill schreibt in einfachen, beschreibenden Sätzen. Jede Person wird lebendig und mir nahe gebracht. Ich fühlte mich, als würde ich von oben auf das Geschehen blicken und trotzdem mittendrin im Erleben und Mitfühlen sein. Und das fand ich unglaublich ergreifend. Und was ich unbedingt erwähnen möchte: Der Autor schafft es, einen einzigen Satz über ein ganzes Kapitel fortzuführen (S. 652 bis S. 668). Ich habe es mehrfach kontrolliert
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch. Die Figuren sind so plastisch gestaltet wie in einer Ausstellung von Ron Mueck. Die Handlung springt in den Zeiten hin und her ohne dass ich den Faden verliere und reißt mich mit, berührt mich und schafft es, dass ich mich selbst ständig darin selbst erkenne, so sehr, dass es mir teilweise vor Überraschung den Atem raubt. Eines der faszinierendsten Bücher, das ich je gelesen habe.
"Das wird sie ihrem Sohn sagen, wenn er fragt. Am Ende müssen alle Schulden zurückgezahlt werden." Erst einmal möchte ich herzlich für diesen Gewinn danken, der mir durch Lovely Books in Kooperration mit dem Piper-Verlag zum Lesen bereitgestellt wurde. Obwohl das Glück dabei natürlich auch eine beträchtliche Rolle spielte. Ich bedanke mich hiermit natürlich auch bei meinen Mitlesern in der Leserunde, es war wirklich eine Bereicherung und hat riesig Spaß gemacht, mit euch gemeinsam zu lesen. Zum Cover: Mit diesem schlichten und dennoch auffälligen Grau, und nicht zu vergessen der Seitenzahl von 864, ist dieses Buch schon ein wirklicher Hingucker. Gerade aber auch die feinen Ornamente auf der Vorderseite des Einbandes, oder wohl eher des Schutzumschlages, geben ihm nochmal einen ganz besonderen Eye-Catcher. Und es zeigt dabei auch der Fühleffekt große Wirkung, wenn man mit den Fingern darüber fährt. Zum Inhalt: Ein Anruf der Anwaltskanzlei Rogers & Rogers verändert schlagartig das Leben des Literaturprofessors Samuel Anderson. Er, der als kleines Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll nun für sie bürgen. Nach ihrem tätlichen Angriff auf einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten verlangt man von ihm, die Integrität einer Frau zu bezeugen, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Ein Gedanke, der ihm zunächst völlig abwegig erscheint. Doch Samuel will auch endlich begreifen, was damals wirklich geschehen ist. Es umfasst soweit alles, was ein gutes Buch ausmacht, über Liebe, Unabhängigkeit, Verrat und die lebenslange Hoffnung auf Erlösung, ein Familienroman und zugleich eine pointierte Gesellschaftsgeschichte von den Chicagoer Aufständen 1968 bis zu Occupy Wall Street, mit Dramatik und Spannung erzählt. Für mich gab es zwar hier und da ein paar kleine Längen oder Langatmigkeit, der eventuell auch eine Seite weniger gut getan hätte, aber im Groben und Ganzen tut das der Sache keinen Abbruch. Die Geschichte ist an sich schon in einer Art Weise einzigartig und steht für sich. Meine Meinung: Puh, wie soll ich bei diesem Wälzer nur anfangen? Nun, vielleicht damit, dass er mir wirklich gut gefallen hat. Sowohl das Setting in Amerika (Iowa, New York, Chicago, etc.) und ganz besonders Norwegen, als auch die Charaktere, wenn ich mit ihnen auch aus irgendeinem Grund nicht überragend viel mitfühlen konnte. Ich verstand zwar schon, warum sie gerade traurig oder glücklich waren, aber so richtige Wirkung übten sie auf mich nicht aus. Ich konnte mit ihnen mitfühlen, ja, das schon, aber sie blieben mir dabei eher auf Distanz. Was jedoch das I-Tüpfelchen hierbei ist, ist für mich eindeutig klar, und zwar der unfassbar gute Schreibtil, der flüssig und schön zu lesen ist. Er wäre hier und da bestimmt noch ausbesserbar, aber für mich war er schon ziemlich gut und sehr wortreich, gerade für ein Debüt. An diesem hat der gute Nathan Hill genau 10 Jahre geschrieben, was mich doch sehr überrascht hat, denn so einen langen Zeitraum nimmt sich nicht jeder Autor, aber das ist ja jetzt nicht relevant. Was ich an der Geschichte so "toll" fand, war eigentlich ja die Realitätsnähe, die wirklich vorhanden ist, wenn auch anders wie man sie erwartet. Denn hier wird auch viel auf die sozialen Medien angespielt, u.a. ifeel, was, wie ich denke, eine freierfundene App ist, die der Autor sich ausgedacht hat. Es werden aber auch Dinge des Game-Bereichs angesprochen, weil ein Spiel namens "Elfscape" ebenfalls eine Rolle spielt, wenn auch so nicht unbedingt eine besonders große. Doch für den Handlungsstrang rund um Pwnage und Samuel ist er ebenfalls wichtig, obwohl Pwnage Teil für mich ja nicht sonderlich interessant war, vielleicht weil er jetzt so nichts groß zur eigentlichen Geschichte beigetragen hat, aber naja. Die Message kam schließlich recht spät, was einen zum Anfang eventuell frustrieren könnte, zumindest ging es mir so, denn er wollte nach 500 Seiten einfach wissen, worum es letztlich nun geht. Also wirklich habe ich es nicht herausfinden können, aber ich vermute, dass es, wie der Name schon sagt, eine Familiengeschichte ist. Es geht eben um die Vergangenheit von Faye, die ihr Sohn Samuel verstehen möchte, um dann zu verstehen, warum sie ihn als Kind verlassen hat. Das wäre noch einmal grob zusammengefasst. Welche Message daraus geschlossen wird, ist, dass jeder Fehler Konsequenzen mit sich trägt, und dass jeder in irgendeinerlei Hinsicht bezahlt werden muss. Dass ist grundsätzlich ja eine sehr gute Aussage, wenn eben auch ein wenig düster, wenn nicht sogar traurig. Obwohl es ja immer noch eine Tragikkomödie ist, diese hat dann schließlich "Tragik" groß im Namen stehen. Und wie John Irving schon sagte: »Nathan Hills Roman ist ein Psychodrama um eine Mutter und ihren Sohn, voller Geister und Politik, aber es ist auch eine Tragikomödie von Zorn und Scheinheiligkeit. Nathan Hill ist ein Maestro des Schrecklichen.« Gerade diese wahnsinnige Wut spielt in Samuel ein, was ich doch sehr bedauerlich, eben aber nachvollziehbar finde. Damit verrate ich vielleicht schon fast zu viel, daher setze ich hier mal so einen Punkt. Doch kurz noch zu meinen Lieblingscharakter, der ausnahmslos Alice war. Sie ist einfach so eine taffe und mutige Frau, die für ihre Ideale einsteht, dass ich sie dafür wirklich bewundere. Auch wenn sie eben auch ihre Fehler begangen hat. Fazit: Nach einerseits Kritik, jedoch auch Begeisterung, war es für mich wirklich nicht einfach, diesem Buch eine angemessene Bewertung zu geben. Ich habe lange geschwankt, ob oder ob nicht, doch letztendlich hat "Geister" von Nathan Hill von mir doch noch seine wohlverdienten 5 Sterne bekommen. Es ist nicht so, dass ich es perfekt fand, nein, mitunter war es das vielleicht gar nicht, aber irgendwie finde ich trotzdem, dass es diese Bewertung verdient hat, alleine schon durch die Mühe, die der Autor sich gemacht hat, indem er sich 10 Jahre dem Schreiben daran widmete. Und dafür hat es sich schließlich doch gelohnt, sein Debüt ist wirklich gut. Nicht perfekt, aber sein Schreibstil ist anspuchvoll und keine leichte Kost - Er arbeitet auf hohem Niveau, der gute Nahan Hill. Wenn er so weiter macht, werden wir bestimmt noch ein paar Dinge von ihm lesen können.