Fräulein Gold: Nacht über der Havel
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Stern wurde in Berlin geboren und ist Historikerin und promovierte Germanistin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme Fräulein Gold ist ein großer Erfolg, jeder Band ein Spiegel-Bestseller. Anne Stern lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Beiträge
Ich liebe diese Reihe und habe sie verschlungen. Da ist von allem ein bisschen. Sozialkritik, etwas Krimi, bisschen Romantisch. Gelungene Mischung.
Wieder sehr fesselnd
Ich muss sagen, dass noch keine Buchreihe, die so viele Bände beinhaltet, so stark mein Interesse halten konnte, wie die Fräulein Gold-Reihe. So habe ich mich auch auf die Veröffentlichung dieses Bandes sehr gefreut. Ich konnte sofort wieder an die Geschichte anknüpfen, der Schreibstil machte es einem auch wieder besonders leicht, sich sofort ins Geschehen einzufinden. Die Story war wieder spannend und der Aufstieg der NSDAP, welcher viel Raum im Buch einnimmt, ist absolut schockierend. Auch die Protagonistin mochte ich in dem Band wieder sehr gerne.
Der siebte Band der Reihe um die Berliner Hebamme Hulda Gold, und das dritte Buch der Reihe, das ich gelesen habe. Es ist nicht unbedingt notwendig, bei Band 1 einzusteigen, ich habe mich sofort in Huldas Welt zurechtgefunden, obwohl ich diese erst in Band 5 kennengelernt habe. 1930, Berlin-Schöneberg: Hulda arbeitet in einer Mütterberatungsstelle am Nollendorfplatz. Seit einem Jahr ist sie mit Max glücklich. Ihre vierjährige Tochter Meta geht in die Pestalozzi-Fröbel-Kindertagesstätte. Metas Vater ist kurz vor ihrer Geburt gestorben, seine Eltern unterstützen Hulda bei Metas Betreuung. Auch Huldas Vater Benjamin Gold springt gern ein, wenn Not am Mann ist. Im Prolog lernen wir die achtzehnjährige Jutta bei einem Treffen ihrer Jugendgruppe Die Wandervögel kennen. Die jungen Leute feiern am Ufer der Havel, es wird gesungen, getrunken und geflirtet. Zu später Stunde taucht ein Pärchen mit dem Auftrag auf, Jugendliche für die Hitlerjugend anzuwerben. Als Joachim und sein Bruder aneinandergeraten, zieht der Mann seine Pistole. Am nächsten Morgen wird Joachim tot aufgefunden. Kommissarin Irma Siegel, die die Ermittlungen aufnimmt, findet heraus, dass Joachim an Jutta interessiert war, und das Pärchen sich am Abend zuvor von der Gruppe entfernt hat. Bei der Befragung in der Roten Burg am Alexanderplatz verweigert Jutta die Aussage. Einige Tage zuvor hat Hulda über ihren Freund Max Jutta und ihre Familie kennengelernt. Sie bietet Juttas Schwester Hella, die kurz vor der Entbindung steht, ihre Hilfe an. Hulda merkt, dass Jutta etwas belastet und versucht, Zugang zu dem jungen Mädchen zu finden. Anne Stern hat es wieder einmal geschafft, eine authentische Stimmung zu schaffen und mich nach Schöneberg der 1930er Jahre zu versetzen. Deutschland steckt in einer Wirtschaftskrise, das Land ist geprägt von Armut, Arbeits- und Hoffnungslosigkeit. Es stehen Reichstagswahlen an, die Nationalsozialisten versprechen ihren Wählern das Blaue vom Himmel und finden immer mehr Anhänger, brutal gehen sie gegen Juden und Kommunisten vor. Interessant fand ich, dass Max bereits im Jahr 1930 eine Flugreise unternommen hat. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, wie aufwändig es damals war, Kontakt aufzunehmen – Hulda hatte kein Telefon und war nur über das Telefon der Nachbarn erreichbar. Im Jahr 1930 ist Huldas kleine Welt noch heil, doch es ziehen bereits dunkle Wolken am Horizont auf – Hulda und Max sind jüdischer Abstammung, Huldas guter Freund, der Kioskbesitzer Bert ist mit einem Mann zusammen. Ich bin schon sehr auf Band 8 gespannt, der im Dezember 2025 erscheinen wird, eine Leseprobe ist angehängt, 1932: Meta wird eingeschult.
Hach, einen neuen Fräulein-Gold-Band zu lesen, ist ein kleines bisschen wie nach Hause kommen. Die Figuren sind mir mittlerweile so ans Herz gewachsen und ich finde die Mischung aus Roman und echten historischen Fakten einfach mmer wieder grandios! Wer die Reihe noch nicht kennt: Es lohnt sich total 😍
Ich liebe alle Teile sehr. Freue mich schon so auf den nächsten!
Bruderkampf Die Steglitzer Wandervögel, eine Jugendgruppe, feiern eine Party am Havelufer, am nächsten Morgen ist ihr Anführer tot. Verdächtigt wird sein jüngerer Bruder, da die beiden am Vorabend Streit hatten. „Ich hasse dich… Und eines Tages bringe ich dich um, das schwöre ich!“ (S. 48) Zufällig betreut Hulda eine Schwangere, deren Schwester Mitglied der Gruppe ist und an dem Abend dabei war. Hulda merkt schnell, dass diese etwas bedrückt und versucht, ihr zu helfen, aber sie blockt ab. Dabei hat Hulda eigentlich genug eigene Probleme. Ihre Arbeit in der Beratungsstelle am Nollendorfplatz füllt sie nicht mehr aus. Sie sehnt sich danach, wieder als Hebamme zu arbeiten, aber als alleinerziehende Mutter muss sie an ihre Tochter denken. Denn obwohl Max und sie jetzt schon länger zusammen sind und er wunderbar mit Meta umgeht, ist sie nicht sicher, wohin die Beziehung führt. Zurzeit ist Max verreist und meldet sich nicht, dafür taucht der inzwischen verheiratetet Detektiv Karl plötzlich wieder in ihrem Leben auf. Kein Wunder, dass ihr Nachbar sagt: „Seltsame Frau. An jedem Finger‘n Kerl und trotzdem alleene.“ (S. 272) 1930 hat die Weltwirtschaftskrise Deutschland fest im Griff, die Arbeits- und Obdachlosenzahlen steigen rasant, die politische Situation ist explosiv. Die Nationalsozialisten werden stärker und wollen den Nachwuchs prägen. Darum soll die HJ andere Jugendvereinigungen „übernehmen“. Und die Jugend, die keine Zukunft sieht, lässt sich gern (ver)führen. „Das moderne Girl hat ausgedient, das brave Gretchen kommt wieder zum Vorschein.“ (S. 33) Frauen sollen wieder nur Hausfrauen sein und werden im Job benachteiligt. So darf z.B. Irma Siegel, die Kriminalbeamtin, die Hulda aus einem früheren Fall kennt und die von Kommissar Gennat jetzt wegen dem Alter des Opfers und vermeintlichen Täters hinzugezogen wird, keine Waffe tragen und muss sich von einem bewaffneten Schutzmann begleiten lassen, wenn sie vor Ort ermittelt. Dabei hat sie in der Ausbildung natürlich auch Schießen gelernt. Seit dem ersten Fall verfolge ich gespannt Huldas Entwicklung, die eng mit dem politische (Welt-)Geschehen verbunden ist. Sie ist keine Frau, die wegsieht und auch kostenlos arbeitet, wenn eine Schwangere ihre Hilfe braucht. Vor allem aber kann sie Unrecht nicht ausstehen und ist sehr neugierig, weswegen sie schon in einige Fälle verwickelt war und dabei ihr eigenes Leben riskiert hat. Auch hier kann sie sich nicht zurückhalten, weil sie dem jungen Mädchen helfen will. Außerdem macht sie sich Sorgen wegen der vermehrten Übergriffe auf Juden und Homosexuelle, wie ihren guten Freund Bert. Wie lange können sie dem noch trotzen? „Nacht über der Havel“ ist bereits der 7. Teil der Reihe von Anne Stern. Um alle Zusammenhänge zu verstehen (und weil wirklich alle Bände toll sind), sollte man die Vorgänger gelesen haben, auch wenn die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Ich mag die Kombination aus Familiengeschichte und Kriminalfällen, die immer extrem spannend sind, gepaart mit dem Berliner Flair der 20/30 Jahre. Gleichzeitig zeigt Anne Stern, wie sich rechtsnationale Strömungen entwickeln und die Gesellschaft verändern. Ein wichtige Reihe #gegendasvergessen.

Darum geht es: Berlin, 1930: In der Stadt herrschen beunruhigende Zeiten. Die Weltwirtschaftskrise hat auch Deutschland fest im Griff. Auch die politische Situation droht zu explodieren. Das spürt und fühlt auch Hulda. Die Steglitzer Wandervögel, eine Jugendgruppe ohne Zukunftsperspektiven, suchen in diesen schwierigen Zeiten untereinander Halt. Nach einer Party am Havelufer wird ihr Anführer am nächsten Morgen tot aufgefunden. Was ist passiert? Hat jemand etwas mitbekommen? War es ein Unfall? Hulda betreut eine Schwangere, deren Schwester Mitglied dieser Jugendgruppe ist. Wie immer schlittert sie ungebremst in die Geschehnisse. Und plötzlich kreisen ihre Gedanken rund um diesen mysteriösen Todesfall. Mein Leseeindruck: Mitreißend und authentisch, voller Zeitgeist und vieler liebevoller Details, konnte ich mühelos in die Geschichte eintauchen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und eindringlich. Hulda Gold ist wieder die zentrale Figur in diesem Band. Sie hasst Ungerechtigkeiten, ist stets hilfsbereit, trägt Verantwortung und vor allem ihre unbändige Neugier macht sie so unsagbar liebenswert. Anne Stern beschreibt die politische Stimmung, die Unzufriedenheit, den zunehmenden Antisemitismus und das enorme Wachstum der Nationalsozialisten sehr lebensnah. Ich habe das Gefühl gehabt, mit eigenen Augen dabei zu sein. Natürlich ist mir bekannt, wie die Nazis alle Juden behandelt haben, wie sie ihr Volk durch Propaganda und falsche Tatsachen getäuscht haben, dennoch ist es anders, die Geschehnisse an Huldas Seite mitzuerleben. Exzellent recherchierte und perfekt eingearbeitete Zeitgeschichte machen diesen Roman zum wahren Lesegenuss. P.S. Die Bücher sehen farblich einfach perfekt im Regal aus und ich würde mich freuen, wenn sich noch viele weitere Bände dazu gesellen. Fazit: 5/5 ⭐️ Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und Hulda ist mir noch mehr ans Herz gewachsen. Auch für den 7. Band gibt es eine absolute Leseempfehlung von mir! ♥️

Hulda Gold, diese herzerfrischende, unerschrockene, neugierige und so menschliche Hebamme begegnet dem Leser nun im 7. Band der Reihe in den Jahren 1930-33. Es war wieder sehr spannend in das Leben in Berlin dieser Zeit einzutauchen. Natürlich durfte auch ein Kriminalfall nicht fehlen. Der aufstrebende Nationalsozialismus und der Hass gegen Juden ist erschreckend! Ein spannendes Buch, dass ich sehr gern weiter empfehle!
Ab jetzt muss ich wie viele andere auf den nächsten Band warten. Der 7. Band " Nacht über der Havel" konnte mich überzeugen. Mittlerweile sind wir im Jahr 1930 angekommen und Hulda wird in einen Mordfall im Umfeld der Jugendorganisationen hinein gezogen. Dass die Nazis auf dem Vormarsch sind, ist immer deutlicher zu spüren. Dadurch, dass ich den Personen schon über viele Bücher folge, fühle ich mich diesen sehr verbunden. Ich war von der ersten Seite an Mitten im Geschehen und freue mich nun auf den 8. Band, der Ende nächsten Jahres erscheint.

Teil 7 hat mich leider nicht so ganz begeistern können Während ich die ersten 6 Bände jeweils regelrecht in 1 - 2 Tagen verschlungen habe kam mir dieser Band recht langatmig vor.......
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Stern wurde in Berlin geboren und ist Historikerin und promovierte Germanistin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme Fräulein Gold ist ein großer Erfolg, jeder Band ein Spiegel-Bestseller. Anne Stern lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Beiträge
Ich liebe diese Reihe und habe sie verschlungen. Da ist von allem ein bisschen. Sozialkritik, etwas Krimi, bisschen Romantisch. Gelungene Mischung.
Wieder sehr fesselnd
Ich muss sagen, dass noch keine Buchreihe, die so viele Bände beinhaltet, so stark mein Interesse halten konnte, wie die Fräulein Gold-Reihe. So habe ich mich auch auf die Veröffentlichung dieses Bandes sehr gefreut. Ich konnte sofort wieder an die Geschichte anknüpfen, der Schreibstil machte es einem auch wieder besonders leicht, sich sofort ins Geschehen einzufinden. Die Story war wieder spannend und der Aufstieg der NSDAP, welcher viel Raum im Buch einnimmt, ist absolut schockierend. Auch die Protagonistin mochte ich in dem Band wieder sehr gerne.
Der siebte Band der Reihe um die Berliner Hebamme Hulda Gold, und das dritte Buch der Reihe, das ich gelesen habe. Es ist nicht unbedingt notwendig, bei Band 1 einzusteigen, ich habe mich sofort in Huldas Welt zurechtgefunden, obwohl ich diese erst in Band 5 kennengelernt habe. 1930, Berlin-Schöneberg: Hulda arbeitet in einer Mütterberatungsstelle am Nollendorfplatz. Seit einem Jahr ist sie mit Max glücklich. Ihre vierjährige Tochter Meta geht in die Pestalozzi-Fröbel-Kindertagesstätte. Metas Vater ist kurz vor ihrer Geburt gestorben, seine Eltern unterstützen Hulda bei Metas Betreuung. Auch Huldas Vater Benjamin Gold springt gern ein, wenn Not am Mann ist. Im Prolog lernen wir die achtzehnjährige Jutta bei einem Treffen ihrer Jugendgruppe Die Wandervögel kennen. Die jungen Leute feiern am Ufer der Havel, es wird gesungen, getrunken und geflirtet. Zu später Stunde taucht ein Pärchen mit dem Auftrag auf, Jugendliche für die Hitlerjugend anzuwerben. Als Joachim und sein Bruder aneinandergeraten, zieht der Mann seine Pistole. Am nächsten Morgen wird Joachim tot aufgefunden. Kommissarin Irma Siegel, die die Ermittlungen aufnimmt, findet heraus, dass Joachim an Jutta interessiert war, und das Pärchen sich am Abend zuvor von der Gruppe entfernt hat. Bei der Befragung in der Roten Burg am Alexanderplatz verweigert Jutta die Aussage. Einige Tage zuvor hat Hulda über ihren Freund Max Jutta und ihre Familie kennengelernt. Sie bietet Juttas Schwester Hella, die kurz vor der Entbindung steht, ihre Hilfe an. Hulda merkt, dass Jutta etwas belastet und versucht, Zugang zu dem jungen Mädchen zu finden. Anne Stern hat es wieder einmal geschafft, eine authentische Stimmung zu schaffen und mich nach Schöneberg der 1930er Jahre zu versetzen. Deutschland steckt in einer Wirtschaftskrise, das Land ist geprägt von Armut, Arbeits- und Hoffnungslosigkeit. Es stehen Reichstagswahlen an, die Nationalsozialisten versprechen ihren Wählern das Blaue vom Himmel und finden immer mehr Anhänger, brutal gehen sie gegen Juden und Kommunisten vor. Interessant fand ich, dass Max bereits im Jahr 1930 eine Flugreise unternommen hat. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, wie aufwändig es damals war, Kontakt aufzunehmen – Hulda hatte kein Telefon und war nur über das Telefon der Nachbarn erreichbar. Im Jahr 1930 ist Huldas kleine Welt noch heil, doch es ziehen bereits dunkle Wolken am Horizont auf – Hulda und Max sind jüdischer Abstammung, Huldas guter Freund, der Kioskbesitzer Bert ist mit einem Mann zusammen. Ich bin schon sehr auf Band 8 gespannt, der im Dezember 2025 erscheinen wird, eine Leseprobe ist angehängt, 1932: Meta wird eingeschult.
Hach, einen neuen Fräulein-Gold-Band zu lesen, ist ein kleines bisschen wie nach Hause kommen. Die Figuren sind mir mittlerweile so ans Herz gewachsen und ich finde die Mischung aus Roman und echten historischen Fakten einfach mmer wieder grandios! Wer die Reihe noch nicht kennt: Es lohnt sich total 😍
Ich liebe alle Teile sehr. Freue mich schon so auf den nächsten!
Bruderkampf Die Steglitzer Wandervögel, eine Jugendgruppe, feiern eine Party am Havelufer, am nächsten Morgen ist ihr Anführer tot. Verdächtigt wird sein jüngerer Bruder, da die beiden am Vorabend Streit hatten. „Ich hasse dich… Und eines Tages bringe ich dich um, das schwöre ich!“ (S. 48) Zufällig betreut Hulda eine Schwangere, deren Schwester Mitglied der Gruppe ist und an dem Abend dabei war. Hulda merkt schnell, dass diese etwas bedrückt und versucht, ihr zu helfen, aber sie blockt ab. Dabei hat Hulda eigentlich genug eigene Probleme. Ihre Arbeit in der Beratungsstelle am Nollendorfplatz füllt sie nicht mehr aus. Sie sehnt sich danach, wieder als Hebamme zu arbeiten, aber als alleinerziehende Mutter muss sie an ihre Tochter denken. Denn obwohl Max und sie jetzt schon länger zusammen sind und er wunderbar mit Meta umgeht, ist sie nicht sicher, wohin die Beziehung führt. Zurzeit ist Max verreist und meldet sich nicht, dafür taucht der inzwischen verheiratetet Detektiv Karl plötzlich wieder in ihrem Leben auf. Kein Wunder, dass ihr Nachbar sagt: „Seltsame Frau. An jedem Finger‘n Kerl und trotzdem alleene.“ (S. 272) 1930 hat die Weltwirtschaftskrise Deutschland fest im Griff, die Arbeits- und Obdachlosenzahlen steigen rasant, die politische Situation ist explosiv. Die Nationalsozialisten werden stärker und wollen den Nachwuchs prägen. Darum soll die HJ andere Jugendvereinigungen „übernehmen“. Und die Jugend, die keine Zukunft sieht, lässt sich gern (ver)führen. „Das moderne Girl hat ausgedient, das brave Gretchen kommt wieder zum Vorschein.“ (S. 33) Frauen sollen wieder nur Hausfrauen sein und werden im Job benachteiligt. So darf z.B. Irma Siegel, die Kriminalbeamtin, die Hulda aus einem früheren Fall kennt und die von Kommissar Gennat jetzt wegen dem Alter des Opfers und vermeintlichen Täters hinzugezogen wird, keine Waffe tragen und muss sich von einem bewaffneten Schutzmann begleiten lassen, wenn sie vor Ort ermittelt. Dabei hat sie in der Ausbildung natürlich auch Schießen gelernt. Seit dem ersten Fall verfolge ich gespannt Huldas Entwicklung, die eng mit dem politische (Welt-)Geschehen verbunden ist. Sie ist keine Frau, die wegsieht und auch kostenlos arbeitet, wenn eine Schwangere ihre Hilfe braucht. Vor allem aber kann sie Unrecht nicht ausstehen und ist sehr neugierig, weswegen sie schon in einige Fälle verwickelt war und dabei ihr eigenes Leben riskiert hat. Auch hier kann sie sich nicht zurückhalten, weil sie dem jungen Mädchen helfen will. Außerdem macht sie sich Sorgen wegen der vermehrten Übergriffe auf Juden und Homosexuelle, wie ihren guten Freund Bert. Wie lange können sie dem noch trotzen? „Nacht über der Havel“ ist bereits der 7. Teil der Reihe von Anne Stern. Um alle Zusammenhänge zu verstehen (und weil wirklich alle Bände toll sind), sollte man die Vorgänger gelesen haben, auch wenn die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Ich mag die Kombination aus Familiengeschichte und Kriminalfällen, die immer extrem spannend sind, gepaart mit dem Berliner Flair der 20/30 Jahre. Gleichzeitig zeigt Anne Stern, wie sich rechtsnationale Strömungen entwickeln und die Gesellschaft verändern. Ein wichtige Reihe #gegendasvergessen.

Darum geht es: Berlin, 1930: In der Stadt herrschen beunruhigende Zeiten. Die Weltwirtschaftskrise hat auch Deutschland fest im Griff. Auch die politische Situation droht zu explodieren. Das spürt und fühlt auch Hulda. Die Steglitzer Wandervögel, eine Jugendgruppe ohne Zukunftsperspektiven, suchen in diesen schwierigen Zeiten untereinander Halt. Nach einer Party am Havelufer wird ihr Anführer am nächsten Morgen tot aufgefunden. Was ist passiert? Hat jemand etwas mitbekommen? War es ein Unfall? Hulda betreut eine Schwangere, deren Schwester Mitglied dieser Jugendgruppe ist. Wie immer schlittert sie ungebremst in die Geschehnisse. Und plötzlich kreisen ihre Gedanken rund um diesen mysteriösen Todesfall. Mein Leseeindruck: Mitreißend und authentisch, voller Zeitgeist und vieler liebevoller Details, konnte ich mühelos in die Geschichte eintauchen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und eindringlich. Hulda Gold ist wieder die zentrale Figur in diesem Band. Sie hasst Ungerechtigkeiten, ist stets hilfsbereit, trägt Verantwortung und vor allem ihre unbändige Neugier macht sie so unsagbar liebenswert. Anne Stern beschreibt die politische Stimmung, die Unzufriedenheit, den zunehmenden Antisemitismus und das enorme Wachstum der Nationalsozialisten sehr lebensnah. Ich habe das Gefühl gehabt, mit eigenen Augen dabei zu sein. Natürlich ist mir bekannt, wie die Nazis alle Juden behandelt haben, wie sie ihr Volk durch Propaganda und falsche Tatsachen getäuscht haben, dennoch ist es anders, die Geschehnisse an Huldas Seite mitzuerleben. Exzellent recherchierte und perfekt eingearbeitete Zeitgeschichte machen diesen Roman zum wahren Lesegenuss. P.S. Die Bücher sehen farblich einfach perfekt im Regal aus und ich würde mich freuen, wenn sich noch viele weitere Bände dazu gesellen. Fazit: 5/5 ⭐️ Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und Hulda ist mir noch mehr ans Herz gewachsen. Auch für den 7. Band gibt es eine absolute Leseempfehlung von mir! ♥️

Hulda Gold, diese herzerfrischende, unerschrockene, neugierige und so menschliche Hebamme begegnet dem Leser nun im 7. Band der Reihe in den Jahren 1930-33. Es war wieder sehr spannend in das Leben in Berlin dieser Zeit einzutauchen. Natürlich durfte auch ein Kriminalfall nicht fehlen. Der aufstrebende Nationalsozialismus und der Hass gegen Juden ist erschreckend! Ein spannendes Buch, dass ich sehr gern weiter empfehle!
Ab jetzt muss ich wie viele andere auf den nächsten Band warten. Der 7. Band " Nacht über der Havel" konnte mich überzeugen. Mittlerweile sind wir im Jahr 1930 angekommen und Hulda wird in einen Mordfall im Umfeld der Jugendorganisationen hinein gezogen. Dass die Nazis auf dem Vormarsch sind, ist immer deutlicher zu spüren. Dadurch, dass ich den Personen schon über viele Bücher folge, fühle ich mich diesen sehr verbunden. Ich war von der ersten Seite an Mitten im Geschehen und freue mich nun auf den 8. Band, der Ende nächsten Jahres erscheint.

Teil 7 hat mich leider nicht so ganz begeistern können Während ich die ersten 6 Bände jeweils regelrecht in 1 - 2 Tagen verschlungen habe kam mir dieser Band recht langatmig vor.......