Falcone
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Roberto Saviano, 1979 in Neapel geboren, arbeitete nach dem Studium der Philosophie als Journalist. Gomorrha kam rasch nach Erscheinen auf die italienische Bestsellerliste und machte ihn schlagartig berühmt. Nach wiederholten Morddrohungen von Seiten der Camorra steht Saviano permanent unter Personenschutz und lebt seit vielen Jahren im Untergrund. Bei Hanser erschienen Gomorrha (Reise in das Reich der Camorra, 2007), Das Gegenteil von Tod (2009), Der Kampf geht weiter (Widerstand gegen Mafia und Korruption, 2012), ZeroZeroZero (Wie Kokain die Welt beherrscht, 2014), Super Santos (Hanser Box, 2014), Der Clan der Kinder (Roman, 2018) und Die Lebenshungrigen (Roman, 2019). 2009 erhielt Saviano den Geschwister-Scholl-Preis, 2012 den Olof-Palme-Preis für seinen publizistischen Einsatz gegen organisiertes Verbrechen und Korruption und 2016 den M100 Media Award. Er schrieb am Drehbuch zum Film "Paranza - Der Clan der Kinder" mit, das auf der Berlinale 2019 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.
Beiträge
Absolutes Highlight!
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich hatte absolut keine Ahnung über die Dinge die vor über 30 Jahren in Sizilien und Italien passiert sind. Mich hat direkt der Schreibstil in den Bann gezogen und nach dem 1. Kapitel war ich super neugierig. Da der Autor hier extra, die Geschichte und Fakten als Roman verfasst hat, konnte ich der Geschichte sehr gut folgen. Es sind kurze Kapitel und man weiß immer an Anfang des Kapitels zu welchem Jahr es gerade spielt und der Zeitstrahl ist fortlaufend. Das mag ich sehr. In diesem Roman ist Giovanni Falcone die Hauptfigur. Aber seine zahlreichen Kollegen die mit ihm gekämpft haben, kommen nicht zu kurz. Gerade Rocco Chinnici ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich war oft fassungslos welche Verbrechen begangen wurden und dass wortwörtlich über Leichen gegangen wurde. Leben zerstört. Nicht nur durch Mord. Auch durch Drogen, vorallem Heroin. Rocco Chinnici hat neben seinem Beruf, viel Aufklärungsarbeit in Schulen geleistet weil es ihm eine Herzensangelegenheit war, die Ausbreitung dieser Droge zu verhindern. Falcone hat den sogenannten „Antimafia-Pool“ um sich aufgebaut. Eine gute Beschreibung war, diesen Kampf gegen die Mafia wie einen Staffellauf zu beschreiben. Jeder trägt etwas dazu bei, dann wird an den nächsten übergeben. Da in den meisten Fällen diese Polizisten, Anwälte und Richter ermordet wurden. Vermutlich jeder Italiener wird wissen, wo er am 23. Mai 1992 war, als ihn die Nachricht erreichte, dass der Richter Giovanni Falcone gemeinsam mit seiner Ehefrau Francesca sowie 4 begleitenden Sicherheitsleuten durch eine Bombe in der Nähe von Palermo getötet wurde. Das war das Superding der Cosa Nostra. In Auftrag gegeben von Toto Riina. Diese Nachricht stürzte den italienischen Staat in eine schwere Krise. Die Bombe, unter einer Autobahnbrücke mit 500 Kilo TNT Sprengstoff, mittels Funksignal gezündet und den größten Gegner der Mafia getötet hat, wird nie vergessen werden. Dieser Roman erzählt die Anfänge und Machenschaften der Mafia, sowie sehr private Einblicke in das Leben der Ermittler. Ich war sehr gerührt und hatte Gänsehaut. Diese Männer, die der Mafia den Krieg erklärt hatten, wussten dass sie damit ihr Todesurteil unterschrieben hatten. Der Maxiprozess indem hunderte Mafiosi in einem Bunker verurteilt wurden, ging in die Geschichte ein. 2665 Jahre Gefängnisstrafe, 114 Freisprüche. Für 19 Mafiosi gab es Lebenlänglich. Schuldig gesprochen wurden 336 Angeklagte. Dies gelang nur, da der Pool um Falcone nicht locker ließ und Geldströme verfolgte, Firmen und Politiker hochgenommen haben, die das Geld wuschen. Sie hatten überall Feinde. Es ist ein fantastischer Roman über Helden, über die wir leider zu wenig wissen und die ihr Leben gaben, damit wir ein besseres haben. Saviano hat ihnen hiermit ein Denkmal gesetzt und ich bin sehr froh dass meine Freundin @ so begeistert war und mir diesen Roman empfohlen hat.

Unglaublich tolles und wichtiges Buch. Wäre ein 5☆ Kandidat für mich wenn es einen Anhang gäbe mit Namensübersicht. Es sind unglaublich viele Namen von Richtern, Staatsanwälten, Polizisten, Anwälten, Verdächtigen, Mördern.... etc.
Die Geschichte Giovanni Falcones in Romanform! Saviano gibt einen guten Einblick in das Innenleben der Cosa Nostra und den Kampf eben gegen dieser! Empfehlenswert, wer sich für dieses Thema interessiert. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es schwierig zu lesen ist, wenn man so gar kein Vorwissen hat, da doch sehr viele Personen vorkommen. Aber, da es ja reale Personen sind, kann man schnell googlen, wenn man sich gerade fragt, wer war das denn. Für mich war dieses Buch jedenfalls das erste Highlight 2024
Eine ausufernde Geschichte der Mafia Mit Roberto Saviano verbinde ich vor allem den Begriff "Mafia" und wie er versucht Licht in das Dunkel dieses wirklich sagenumwobenen, aber dennoch nicht greifbaren Begriff zu bringen. Angefangen hat alles mit dem Buch Gomorrha, in dem er in einer Mischung aus Roman und Reportage die Machenschaften der Camorra in Neapel bis in viele kleine Details zu Papier brachte. Aufgrund vob dieser Veröffentlichung lebt Saviano bis heute unter Polizeischutz. Mir hatte das Buch damals so überhaupt nicht zugesagt, da es überfrachtet war mit Informationen, die ich zum damaligen Zeitpunkt (um 2008 herum) nicht einordnen konnte und seitdem wollte ich diesen Autor auch nicht mehr lesen. Nun wagte ich mich an sein Buch "Falcone" heran, dass 2024 erschienen ist und dem Staatsanwalt und sogenannten Mafia-Jäger Giovanni Falcone gewidmet ist. Es behandelt größtenteils sein Wirken in den 1980er Jahren und den Kampf gegen die sizilianische Mafia .Das Buch erzählt dabei von seinen Erfolgen, seinen Zweifeln, seinem Wirken in der Heimat Palermo und auch über die Grenzen Siziliens hinaus und auch über seine Kämpfe gegen alle Widerstände, aus den eigenen Reihen der Justiz, der Mafia und der Politik. Dabei immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ihn die Mafia jederzeit tot sehen will, was ihnen 1992 auch spektakulär gelingt und eine Wende im Kampf gegen die Mafia bedeutet. An den Tod von Falcone und wie es durch die Nachrichten geisterte kann ich mich noch grob erinnern, war es doch für mich das erste Mal, dass mir da der Begriff Mafia das erst Mal über den Weg lief. Daher hat mich das Buch auch gereizt und ich wollte es unbedingt lesen. Um es vorweg zu nehmen: Ich komme mit dem Stil von Saviano immer noch nicht zurecht. Er haut einem Fakten um die Ohren, dass einem der Kopf nur so raucht. Vernehmlich alles wohl gut recherchiert und in einem einer Reportage ähnlichem Stil verpackt, aber eben auch so überbordend viel, dass man schnell überfordert wirkt. Auch waren die ganzen Namen, die im Buch vorkommen, irgendwann nur noch eine verwaschene Buchstabensuppe, konnte man die Namen der Guten nicht mehr von den Bösen unterscheiden, was eine Orientierung wirklich schwierig macht. Aber dieses Buch ist trotzdem wichtig, da es einem ins Gedächtnis ruft, was die Mafia ist, wie diese Strukturen arbeiten und wie feige sie eigentlich agieren. Gerade das erste Drittel ist gepflastert mit Leichen, die versucht haben, gegen die Mafia zu ermitteln oder ihre Machenschaften verraten wollten. Sei es in den eigenen Reihen oder gegen Staatsanwälte, Richter, Polizisten. Da wird hinterrücks erschossen, werden Bomben gelegt und einiges mehr., denn der Erfolg und das Geschäftsmodell der Mafia basiert vornehmlich auf Angst. Zwischendurch kehrt vermeintlich Ruhe ein, da während der großen Prozesse Mitte der 1980er kein Aufsehen erregt werden soll. Doch es wird weiterhin mit allen Mitteln gekämpft, diesmal aber vor Gericht. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, wie Saviano Falcone portraitiert, mit all seinen Schwächen, Stärken und Zweifeln. Ich denke, dass da auch ganz viel von Savianos Zweifeln mit in diese reale Figur und ihr Denken eingeflossen sind, leben er und seine Familie seit nunmehr 19 Jahren selbst unter Polizeischutz und mit ständiger Todesangst. Dieses Buch ist ein wahrer Brocken und es braucht ein bisschen Ausdauer, diesen zu bewältigen. Man wird auch nur bedingt dafür belohnt. Wie es ausgehen wird, wissen wir schon von Anfang an. Jedoch warten auch wirklich starke Passagen innerhalb der Buchdeckel.
Ein sehr guter Roman, der eher eine detaillierte Recherche über das Leben der Richter darstellt, die gegen die Mafia ermitteln und urteilen. Anfangs kam ich nicht so in den Lesefluss, da viele italienische Namen fallen und ich häufiger nochmal zurückblättern musste um die Zusammenhänge zu verstehen. Inhaltlich war es informativ und nachdenklich stimmend und man hat als Leser nur annähernd nachvollziehen können, welchem emotionalen und lebensbedrohlichen Stress diese Richter ausgesetzt sein mussten und wahrscheinlich auch heute noch ausgesetzt sind. Dieses wurde besonders gut vom Autor durch verschiedene Metaphern über Wut, Angst und Mut beschrieben und nicht zuletzt durch durch die Schilderung der Privatleben der Richter, sofern es noch eines gab. Unter welchem beruflichen Druck diese Richter standen und sich jedesmal klar machen mussten auf welcher Seite sie stehen wird immer wieder deutlich sichtbar. Ein sehr lesenswertes Buch auch wenn die 544 Seiten erstmal vielleicht abschrecken. Die Kapitel sind kurz, nur man sollte es nicht lange weglegen. Als Bettlektüre eher nicht geeignet. Die Übersetzung aus dem italienischen ins deutsche war hervorragend.
Ein Denkmal von Buch für einen wahren Helden. Großartig. Mein Jahreshighlight und ein Herzensbuch
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Roberto Saviano, 1979 in Neapel geboren, arbeitete nach dem Studium der Philosophie als Journalist. Gomorrha kam rasch nach Erscheinen auf die italienische Bestsellerliste und machte ihn schlagartig berühmt. Nach wiederholten Morddrohungen von Seiten der Camorra steht Saviano permanent unter Personenschutz und lebt seit vielen Jahren im Untergrund. Bei Hanser erschienen Gomorrha (Reise in das Reich der Camorra, 2007), Das Gegenteil von Tod (2009), Der Kampf geht weiter (Widerstand gegen Mafia und Korruption, 2012), ZeroZeroZero (Wie Kokain die Welt beherrscht, 2014), Super Santos (Hanser Box, 2014), Der Clan der Kinder (Roman, 2018) und Die Lebenshungrigen (Roman, 2019). 2009 erhielt Saviano den Geschwister-Scholl-Preis, 2012 den Olof-Palme-Preis für seinen publizistischen Einsatz gegen organisiertes Verbrechen und Korruption und 2016 den M100 Media Award. Er schrieb am Drehbuch zum Film "Paranza - Der Clan der Kinder" mit, das auf der Berlinale 2019 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.
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Absolutes Highlight!
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich hatte absolut keine Ahnung über die Dinge die vor über 30 Jahren in Sizilien und Italien passiert sind. Mich hat direkt der Schreibstil in den Bann gezogen und nach dem 1. Kapitel war ich super neugierig. Da der Autor hier extra, die Geschichte und Fakten als Roman verfasst hat, konnte ich der Geschichte sehr gut folgen. Es sind kurze Kapitel und man weiß immer an Anfang des Kapitels zu welchem Jahr es gerade spielt und der Zeitstrahl ist fortlaufend. Das mag ich sehr. In diesem Roman ist Giovanni Falcone die Hauptfigur. Aber seine zahlreichen Kollegen die mit ihm gekämpft haben, kommen nicht zu kurz. Gerade Rocco Chinnici ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich war oft fassungslos welche Verbrechen begangen wurden und dass wortwörtlich über Leichen gegangen wurde. Leben zerstört. Nicht nur durch Mord. Auch durch Drogen, vorallem Heroin. Rocco Chinnici hat neben seinem Beruf, viel Aufklärungsarbeit in Schulen geleistet weil es ihm eine Herzensangelegenheit war, die Ausbreitung dieser Droge zu verhindern. Falcone hat den sogenannten „Antimafia-Pool“ um sich aufgebaut. Eine gute Beschreibung war, diesen Kampf gegen die Mafia wie einen Staffellauf zu beschreiben. Jeder trägt etwas dazu bei, dann wird an den nächsten übergeben. Da in den meisten Fällen diese Polizisten, Anwälte und Richter ermordet wurden. Vermutlich jeder Italiener wird wissen, wo er am 23. Mai 1992 war, als ihn die Nachricht erreichte, dass der Richter Giovanni Falcone gemeinsam mit seiner Ehefrau Francesca sowie 4 begleitenden Sicherheitsleuten durch eine Bombe in der Nähe von Palermo getötet wurde. Das war das Superding der Cosa Nostra. In Auftrag gegeben von Toto Riina. Diese Nachricht stürzte den italienischen Staat in eine schwere Krise. Die Bombe, unter einer Autobahnbrücke mit 500 Kilo TNT Sprengstoff, mittels Funksignal gezündet und den größten Gegner der Mafia getötet hat, wird nie vergessen werden. Dieser Roman erzählt die Anfänge und Machenschaften der Mafia, sowie sehr private Einblicke in das Leben der Ermittler. Ich war sehr gerührt und hatte Gänsehaut. Diese Männer, die der Mafia den Krieg erklärt hatten, wussten dass sie damit ihr Todesurteil unterschrieben hatten. Der Maxiprozess indem hunderte Mafiosi in einem Bunker verurteilt wurden, ging in die Geschichte ein. 2665 Jahre Gefängnisstrafe, 114 Freisprüche. Für 19 Mafiosi gab es Lebenlänglich. Schuldig gesprochen wurden 336 Angeklagte. Dies gelang nur, da der Pool um Falcone nicht locker ließ und Geldströme verfolgte, Firmen und Politiker hochgenommen haben, die das Geld wuschen. Sie hatten überall Feinde. Es ist ein fantastischer Roman über Helden, über die wir leider zu wenig wissen und die ihr Leben gaben, damit wir ein besseres haben. Saviano hat ihnen hiermit ein Denkmal gesetzt und ich bin sehr froh dass meine Freundin @ so begeistert war und mir diesen Roman empfohlen hat.

Unglaublich tolles und wichtiges Buch. Wäre ein 5☆ Kandidat für mich wenn es einen Anhang gäbe mit Namensübersicht. Es sind unglaublich viele Namen von Richtern, Staatsanwälten, Polizisten, Anwälten, Verdächtigen, Mördern.... etc.
Die Geschichte Giovanni Falcones in Romanform! Saviano gibt einen guten Einblick in das Innenleben der Cosa Nostra und den Kampf eben gegen dieser! Empfehlenswert, wer sich für dieses Thema interessiert. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es schwierig zu lesen ist, wenn man so gar kein Vorwissen hat, da doch sehr viele Personen vorkommen. Aber, da es ja reale Personen sind, kann man schnell googlen, wenn man sich gerade fragt, wer war das denn. Für mich war dieses Buch jedenfalls das erste Highlight 2024
Eine ausufernde Geschichte der Mafia Mit Roberto Saviano verbinde ich vor allem den Begriff "Mafia" und wie er versucht Licht in das Dunkel dieses wirklich sagenumwobenen, aber dennoch nicht greifbaren Begriff zu bringen. Angefangen hat alles mit dem Buch Gomorrha, in dem er in einer Mischung aus Roman und Reportage die Machenschaften der Camorra in Neapel bis in viele kleine Details zu Papier brachte. Aufgrund vob dieser Veröffentlichung lebt Saviano bis heute unter Polizeischutz. Mir hatte das Buch damals so überhaupt nicht zugesagt, da es überfrachtet war mit Informationen, die ich zum damaligen Zeitpunkt (um 2008 herum) nicht einordnen konnte und seitdem wollte ich diesen Autor auch nicht mehr lesen. Nun wagte ich mich an sein Buch "Falcone" heran, dass 2024 erschienen ist und dem Staatsanwalt und sogenannten Mafia-Jäger Giovanni Falcone gewidmet ist. Es behandelt größtenteils sein Wirken in den 1980er Jahren und den Kampf gegen die sizilianische Mafia .Das Buch erzählt dabei von seinen Erfolgen, seinen Zweifeln, seinem Wirken in der Heimat Palermo und auch über die Grenzen Siziliens hinaus und auch über seine Kämpfe gegen alle Widerstände, aus den eigenen Reihen der Justiz, der Mafia und der Politik. Dabei immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ihn die Mafia jederzeit tot sehen will, was ihnen 1992 auch spektakulär gelingt und eine Wende im Kampf gegen die Mafia bedeutet. An den Tod von Falcone und wie es durch die Nachrichten geisterte kann ich mich noch grob erinnern, war es doch für mich das erste Mal, dass mir da der Begriff Mafia das erst Mal über den Weg lief. Daher hat mich das Buch auch gereizt und ich wollte es unbedingt lesen. Um es vorweg zu nehmen: Ich komme mit dem Stil von Saviano immer noch nicht zurecht. Er haut einem Fakten um die Ohren, dass einem der Kopf nur so raucht. Vernehmlich alles wohl gut recherchiert und in einem einer Reportage ähnlichem Stil verpackt, aber eben auch so überbordend viel, dass man schnell überfordert wirkt. Auch waren die ganzen Namen, die im Buch vorkommen, irgendwann nur noch eine verwaschene Buchstabensuppe, konnte man die Namen der Guten nicht mehr von den Bösen unterscheiden, was eine Orientierung wirklich schwierig macht. Aber dieses Buch ist trotzdem wichtig, da es einem ins Gedächtnis ruft, was die Mafia ist, wie diese Strukturen arbeiten und wie feige sie eigentlich agieren. Gerade das erste Drittel ist gepflastert mit Leichen, die versucht haben, gegen die Mafia zu ermitteln oder ihre Machenschaften verraten wollten. Sei es in den eigenen Reihen oder gegen Staatsanwälte, Richter, Polizisten. Da wird hinterrücks erschossen, werden Bomben gelegt und einiges mehr., denn der Erfolg und das Geschäftsmodell der Mafia basiert vornehmlich auf Angst. Zwischendurch kehrt vermeintlich Ruhe ein, da während der großen Prozesse Mitte der 1980er kein Aufsehen erregt werden soll. Doch es wird weiterhin mit allen Mitteln gekämpft, diesmal aber vor Gericht. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, wie Saviano Falcone portraitiert, mit all seinen Schwächen, Stärken und Zweifeln. Ich denke, dass da auch ganz viel von Savianos Zweifeln mit in diese reale Figur und ihr Denken eingeflossen sind, leben er und seine Familie seit nunmehr 19 Jahren selbst unter Polizeischutz und mit ständiger Todesangst. Dieses Buch ist ein wahrer Brocken und es braucht ein bisschen Ausdauer, diesen zu bewältigen. Man wird auch nur bedingt dafür belohnt. Wie es ausgehen wird, wissen wir schon von Anfang an. Jedoch warten auch wirklich starke Passagen innerhalb der Buchdeckel.
Ein sehr guter Roman, der eher eine detaillierte Recherche über das Leben der Richter darstellt, die gegen die Mafia ermitteln und urteilen. Anfangs kam ich nicht so in den Lesefluss, da viele italienische Namen fallen und ich häufiger nochmal zurückblättern musste um die Zusammenhänge zu verstehen. Inhaltlich war es informativ und nachdenklich stimmend und man hat als Leser nur annähernd nachvollziehen können, welchem emotionalen und lebensbedrohlichen Stress diese Richter ausgesetzt sein mussten und wahrscheinlich auch heute noch ausgesetzt sind. Dieses wurde besonders gut vom Autor durch verschiedene Metaphern über Wut, Angst und Mut beschrieben und nicht zuletzt durch durch die Schilderung der Privatleben der Richter, sofern es noch eines gab. Unter welchem beruflichen Druck diese Richter standen und sich jedesmal klar machen mussten auf welcher Seite sie stehen wird immer wieder deutlich sichtbar. Ein sehr lesenswertes Buch auch wenn die 544 Seiten erstmal vielleicht abschrecken. Die Kapitel sind kurz, nur man sollte es nicht lange weglegen. Als Bettlektüre eher nicht geeignet. Die Übersetzung aus dem italienischen ins deutsche war hervorragend.