Eva

Eva

Taschenbuch
4.476

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Beschreibung

Was, wenn Sina nicht schwanger werden kann? Wenn Mona nie Kinder bekommen hätte? Wäre die Welt dadurch ein besserer Ort? Ja, findet Klimaaktivistin Eva Lohaus: Nur ein Geburtenstopp kann unseren Planeten noch retten. Während sie mit den Konsequenzen ihrer radikalen Vision kämpft, hadern die Schwestern Sina und Mona mit ihren eigenen Lebensentwürfen. Aus der Ferne beneiden, aus der Nähe bemitleiden sie sich, gemeinsam versuchen sie, Verantwortung und Erwartungsdruck zu widerstehen. Doch erst die Begegnung mit Monas neuer Nachbarin verändert den Blick aufs Muttersein wirklich. Was spricht heute gegen, was für eigene Kinder? In ihrer präzisen und bestechend schmucklosen Sprache erzählt Verena Keßler von vier Frauen, die ihre ganz eigenen Antworten auf diese Frage finden.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
208
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Verena Keßler, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Leipzig, wo sie am Deutschen Literaturinstitut studierte. Sie war Teilnehmerin der Romanwerkstatt Kölner Schmiede, der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung sowie Stipendiatin des 23. Klagenfurter Literaturkurses. Ihr viel beachteter Debütroman, »Die Gespenster von Demmin« (2020), wurde für zahlreiche Preise nominiert. »Eva« (2023) ist ihr zweiter Roman.

Beiträge

56
Alle
4.5

Verena Kessler beleuchtet in ihrem Roman "Eva" das Thema Mutterschaft bzw. Elternschaft aus vier Perspektiven. Gekonnt verwebt sie die Geschichten von Mona, der überforderten Mutter, die sich nach Atempausen sehnt, mit der ihrer Schwester Sina, die ungewollt kinderlos ist, und der von Eva, die bewusst auf Kinder verzichtet, um die Ressourcen unseres Planeten nicht noch mehr zu überfordern. Hinzu kommt noch eine namenlose Frau, die ihr Kind verloren hat und versucht, einen Weg zurück ins Leben zu finden.

Die Autorin begleitet jede dieser vier Frauen durch einen kurzen Lebensabschnitt und lässt sie auch zurückschauen und erzählen, wie alles gekommen ist. Partner sind auch mit an Bord, bleiben aber im Hintergrund, gehen verloren oder kommen erst dazu. In den Geschichten der vier wird schnell klar, wie emotional dieses Thema ist, wie viele unterschiedliche Werte damit verbunden sind, und wie gross das Unverständnis sein kann, wenn es um die Perspektiven anderer geht. Besonders Eva, die ihre Haltung öffentlich macht und andere auffordert, es ihr gleich zu tun, ist massiven Angriffen ausgesetzt. Aber auch die anderen Frauen erleben wenig Solidarität. Verena Kessler gelingt es auf gerade 200 Seiten die Komplexität des Themas deutlich zu machen und Frauen ins Gespräch zu bringen. Sie schreibt klar und schnörkellos, wählt prägnante Szenen und überzeugende Verbindungen und lässt mir als Leserin Raum, mich in ihre Figuren hineinzufühlen. Mit Mona und Sina fühle ich mich schnell verbunden, aber so nach und nach kann ich auch Eva und die namenlose Frau verstehen. Wir haben lange damit gelebt, dass Frauen ihre unterschiedlichen Lebensmodelle verteidigten und kritisch auf die der anderen sehen. Meist sind wir ohne es zu wollen in diese Strukturen hineingewachsen. Doch immer mehr Autorinnen erinnern uns daran, wie wichtig gegenseitiger Support ist, um bessere Lebens- und Arbeitsbedigungen für Frauen zu schaffen. Mich hat Verena Kesslers Buch sehr berührt. Ein besonderes Highlight ist dabei Evas Erfahrung, dass Kinder das Leben bereichern und uns wachsen lassen können und dass wir um ihretwillen eine Verantwortung ergreifen, die vorher nicht vorstellbar war.

4.5

Gelungene Erzähl- Perspektive und spannendes Thema. Empfehlenswert!

5

Sehr gut und kurzweilig geschrieben. Behandelt genau die Themen, die Frauen in den 30ern u.a. am meisten beschäftigen: Mutterschaft (ja/nein?) und Klimakrise. Die beiden Themen werden so gut zusammengeführt und ergänzen sich gegenseitig. Die Perspektiven von allen 4 Frauen fand ich sehr bereichernd, so dass ich mich auch in allen ein bisschen wiederfinden konnte. Habe das Buch sehr gerne und fast am Stück durchgelesen!

5

Wow, was für ein Buch! Es ist ehrlich, wichtig, schmerzhaft und so wahr! Unbedingt lesen, auch wenn es vielleicht wehtut.

4.5

Klare Sprache, wichtige Themen von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. In ganz vielen Momenten so nachvollziehbar und hat mich gepackt. Leseempfehlung

4.5

(Nicht)-Muttersein aus verschiedenen Perspektiven. Regt zum Nachdenken an.

4

Wichtiges Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Schmerzhaft und gut.

5

Ein Buch, das verschiedene Sichtweisen aufzeigt und dass nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Geschichten haben mich teilweise sehr bewegt. Empfehlenswert, weil es den Nerv der Zeit trifft.

4

Eine Stärke des Buches ist, wie sie Personen und Ereignisse von verschiedenen Seiten erzählt. So ändert sich beim Lesen auch die eigene Sicht auf die Figuren und es führt vor Augen, wie wir in der Realität auch immer nur einen Teil des Ganzen sehen und kennen. Manche Ereignisse werden angerissen, aber nicht auserzählt und dann tauchen sie irgendwann noch mal wieder auf und das Bild wird etwas runder. Thematisch geht es um Mutterschaft: darum Kinder zu haben, keine Kinder zu bekommen, sich bewusst gegen Kinder zu entscheiden und auch darum, ein Kind zu verlieren. Ich selbst konnte gut an die Erzählung der erschöpfenden Mutterschaft andocken, an den großen Wunsch nach Zeit mit sich selbst und Abstand von allen, die etwas möchten. Andere Leser*innen werden sich von anderen Perspektiven angesprochen fühlen.

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