Eine englische Art von Glück
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Andrea Levy wurde 1956 als Kind jamaikanischer Auswanderer in London geboren. In England, wo Eine englische Art von Glück mit den drei wichtigsten Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, hat der Roman über eine Million Exemplare verkauft.
Beiträge
"Ich will euch sagen, was Glück ist für einen Farbigen, der frisch vom Schiff in England eintrifft. Glück ist, wenn er Queenie Bligh findet. Wenn er sieht, dass sie ein großes Haus hat und sich freut, mich und noch einige Jungs als Mieter aufzunehmen. Großartiger als Punsch aus goldener Schale zu trinken - das ist Glück auf englische Art." (Gilbert, Kapitel 21) Nachdem Queenie, die Tochter eines Metzgers, in der Ausstellung über das britische Empire war, erzählt sie in ihrer Schulklasse, sie wäre in Afrika gewesen. Natürlich ist das Gelächter ihrer Kameraden groß. Aber ihr Vater hat ihr am Tag der Ausstellung etwas Unvergessliches gesagt. "Die ganze Welt liegt dir zur Füßen, Kleines". Queenie träumt davon, endlich dem Kleinstadtmief zu entkommen. Und tatsächlich bietet sich ihr eine Chance, als ihre Tante sie nach London einlädt. Auch Gilbert, ein Jamaikaner der im zweiten Weltkrieg in der RAF gedient hat, kommt voller Erwartungen in die Hauptstadt Englands. Doch im Mutterland ist er nur ein Mensch zweiter Klasse. Ein Dach über dem Kopf findet er schließlich im heruntergekommenen Haus von Queenie, die mittlerweile verheiratet ist und mit dem hinfälligen Schwiegervater auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Kriege wartet. Entsetzt reagiert die junge Hortense als sie in England ankommt und der Ehemann, Gilbert, ihr nur ein schäbiges Zimmer als neues Zuhause bietet. Ist das wirklich alles, was die britische Metropole für sie zu bieten hat? Die junge Frau ist entschlossen, ihrem Mutterland zu beweisen, dass sie eine feine und gebildete Dame ist. Und da ist natürlich noch Bernhard, der junge Mann aus besserer Familie, dessen Vater im ersten Weltkrieg den Verstand verloren hat. Doch Bernhard hat vor, eine große Familie zu gründen und setzt seine Hoffnung in die lebenslustige Queenie. Doch die Kinder bleiben leider aus und schließlich bricht der zweite Weltkrieg mit Gewalt in sein Leben ein. Voller Leben steckt das Buch von Andrea Levy. Der Übersetzer hatte hierbei eine besondere Aufgabe zu erfüllen, denn die Geschichte wird von vier sehr unterschiedlichen Stimmen erzählt. Hortense und Gilbert, Queenie und Bernhard haben jeweils ihre eigene Sprachmelodie. Nach und nach findet man sich in die einzelnen Personen und in ihre Erzählperspektive hinein. Es entsteht ein komplexes Bild, das die Gefühle und Stimmungen der Protagonisten und ihrer Umgebung anschaulich wiedergibt. FAZIT Gerne würden wir gegen die Vorurteile protestieren und die arme Hortense trösten. Und am Liebsten würden wir dem bornierten Bernhard mal kräftig die Meinung sagen. Aber die Autorin hat den Weg der Philosophen gewählt und mischt sich niemals ein. Und schenkt dem Leser dadurch ein unaufdringliches, sehr nachdenklich stimmendes Gesellschaftsportrait.
In „Eine englische Art von Glück“ erzählt Andrea Levy die Geschichte von vier Menschen im England der Nachkriegszeit. Zum einen sind da Queenie und Bernard, ein weißes Pärchen der englischen Mittelschicht, zum anderen sind da Hortense und Gilbert, jamaikanische Auswanderer. Das Schicksal führt diese vier Menschen zusammen. Und obwohl sie alle völlig unterschiedlich sind, verbindet sie die jeweils eigene Suche nach dem Glück. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht einer der Protagonisten erzählt. Dabei bringt die Autorin durch unterschiedliche Sprache und Ausdrucksweise die Unterschiede der Protagonisten gut rüber. Ein wenig verwunderlich fand ich lediglich die Teile, in denen Gilbert erzählt. Seine Sprache ist eher lasch und schnodderig, während seine Gedanken sehr deutlich nd weder lasch noch schnodderig formuliert sind. Dieser Gegensatz passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Jahr 1948, wird jedoch immer wieder durch Rückblenden unterbrochen. Dadurch erhält man einen sehr umfassenden Einblick in das Leben der einzelnen Figuren und lernt sie gut kennen. Dabei wird sehr gut deutlich, dass jeder auf seine eigene Art nach dem Glück sucht, was mir gut gefallen hat. Das Buch setzt sich sehr mit den Themen Rassismus und Rassentrennung auseinander. Andrea Levy schildert hier sehr viele Situationen, in welchen die Protagonisten diskriminiert werden – sei es weil sie eine andere Hautfarbe haben oder weil sie als Weiße Umgang mit Farbigen pflegen. Die Autorin nimmt hier kein Blatt vor den Mund, findet sehr deutliche Worte und beschönigt nichts. Mich haben die Schilderungen immer wieder wütend gemacht und manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte mitgemischt. Die erste Hälfte der Geschichte hat mir Andrea Levys Schreibe sehr gut gefallen. Sie beschreibt Dinge sehr bildhaft, so dass ich häufig fast schon einen Film vor dem Auge hatte. Irgendwann flaut dies jedoch ab, die Passagen werden unheimlich langatmig und ich habe mich über jede gelesene Seite, welche mich dem Ende näher gebracht hat, gefreut. Dies finde ich schade, denn in der ersten Hälfte konnte die Autorin mich absolut überzeugen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Andrea Levy wurde 1956 als Kind jamaikanischer Auswanderer in London geboren. In England, wo Eine englische Art von Glück mit den drei wichtigsten Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, hat der Roman über eine Million Exemplare verkauft.
Beiträge
"Ich will euch sagen, was Glück ist für einen Farbigen, der frisch vom Schiff in England eintrifft. Glück ist, wenn er Queenie Bligh findet. Wenn er sieht, dass sie ein großes Haus hat und sich freut, mich und noch einige Jungs als Mieter aufzunehmen. Großartiger als Punsch aus goldener Schale zu trinken - das ist Glück auf englische Art." (Gilbert, Kapitel 21) Nachdem Queenie, die Tochter eines Metzgers, in der Ausstellung über das britische Empire war, erzählt sie in ihrer Schulklasse, sie wäre in Afrika gewesen. Natürlich ist das Gelächter ihrer Kameraden groß. Aber ihr Vater hat ihr am Tag der Ausstellung etwas Unvergessliches gesagt. "Die ganze Welt liegt dir zur Füßen, Kleines". Queenie träumt davon, endlich dem Kleinstadtmief zu entkommen. Und tatsächlich bietet sich ihr eine Chance, als ihre Tante sie nach London einlädt. Auch Gilbert, ein Jamaikaner der im zweiten Weltkrieg in der RAF gedient hat, kommt voller Erwartungen in die Hauptstadt Englands. Doch im Mutterland ist er nur ein Mensch zweiter Klasse. Ein Dach über dem Kopf findet er schließlich im heruntergekommenen Haus von Queenie, die mittlerweile verheiratet ist und mit dem hinfälligen Schwiegervater auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Kriege wartet. Entsetzt reagiert die junge Hortense als sie in England ankommt und der Ehemann, Gilbert, ihr nur ein schäbiges Zimmer als neues Zuhause bietet. Ist das wirklich alles, was die britische Metropole für sie zu bieten hat? Die junge Frau ist entschlossen, ihrem Mutterland zu beweisen, dass sie eine feine und gebildete Dame ist. Und da ist natürlich noch Bernhard, der junge Mann aus besserer Familie, dessen Vater im ersten Weltkrieg den Verstand verloren hat. Doch Bernhard hat vor, eine große Familie zu gründen und setzt seine Hoffnung in die lebenslustige Queenie. Doch die Kinder bleiben leider aus und schließlich bricht der zweite Weltkrieg mit Gewalt in sein Leben ein. Voller Leben steckt das Buch von Andrea Levy. Der Übersetzer hatte hierbei eine besondere Aufgabe zu erfüllen, denn die Geschichte wird von vier sehr unterschiedlichen Stimmen erzählt. Hortense und Gilbert, Queenie und Bernhard haben jeweils ihre eigene Sprachmelodie. Nach und nach findet man sich in die einzelnen Personen und in ihre Erzählperspektive hinein. Es entsteht ein komplexes Bild, das die Gefühle und Stimmungen der Protagonisten und ihrer Umgebung anschaulich wiedergibt. FAZIT Gerne würden wir gegen die Vorurteile protestieren und die arme Hortense trösten. Und am Liebsten würden wir dem bornierten Bernhard mal kräftig die Meinung sagen. Aber die Autorin hat den Weg der Philosophen gewählt und mischt sich niemals ein. Und schenkt dem Leser dadurch ein unaufdringliches, sehr nachdenklich stimmendes Gesellschaftsportrait.
In „Eine englische Art von Glück“ erzählt Andrea Levy die Geschichte von vier Menschen im England der Nachkriegszeit. Zum einen sind da Queenie und Bernard, ein weißes Pärchen der englischen Mittelschicht, zum anderen sind da Hortense und Gilbert, jamaikanische Auswanderer. Das Schicksal führt diese vier Menschen zusammen. Und obwohl sie alle völlig unterschiedlich sind, verbindet sie die jeweils eigene Suche nach dem Glück. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht einer der Protagonisten erzählt. Dabei bringt die Autorin durch unterschiedliche Sprache und Ausdrucksweise die Unterschiede der Protagonisten gut rüber. Ein wenig verwunderlich fand ich lediglich die Teile, in denen Gilbert erzählt. Seine Sprache ist eher lasch und schnodderig, während seine Gedanken sehr deutlich nd weder lasch noch schnodderig formuliert sind. Dieser Gegensatz passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Jahr 1948, wird jedoch immer wieder durch Rückblenden unterbrochen. Dadurch erhält man einen sehr umfassenden Einblick in das Leben der einzelnen Figuren und lernt sie gut kennen. Dabei wird sehr gut deutlich, dass jeder auf seine eigene Art nach dem Glück sucht, was mir gut gefallen hat. Das Buch setzt sich sehr mit den Themen Rassismus und Rassentrennung auseinander. Andrea Levy schildert hier sehr viele Situationen, in welchen die Protagonisten diskriminiert werden – sei es weil sie eine andere Hautfarbe haben oder weil sie als Weiße Umgang mit Farbigen pflegen. Die Autorin nimmt hier kein Blatt vor den Mund, findet sehr deutliche Worte und beschönigt nichts. Mich haben die Schilderungen immer wieder wütend gemacht und manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte mitgemischt. Die erste Hälfte der Geschichte hat mir Andrea Levys Schreibe sehr gut gefallen. Sie beschreibt Dinge sehr bildhaft, so dass ich häufig fast schon einen Film vor dem Auge hatte. Irgendwann flaut dies jedoch ab, die Passagen werden unheimlich langatmig und ich habe mich über jede gelesene Seite, welche mich dem Ende näher gebracht hat, gefreut. Dies finde ich schade, denn in der ersten Hälfte konnte die Autorin mich absolut überzeugen.