Ein letzter Sommer in Méjean
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
CAY RADEMACHER, geboren 1965, ist freier Journalist und Autor. Seine Provence-Serie umfasst neun Fälle, zuletzt erschien ›Geheimnisvolle Garrigue‹ (2022). Bei DuMont veröffentlichte er auch seine Romane aus dem Hamburg der Nachkriegszeit: ›Der Trümmermörder‹ (2011), ›Der Schieber‹ (2012) und ›Der Fälscher‹ (2013). Außerdem erschienen die Kriminalromane ›Ein letzter Sommer in Méjean‹ (2019) und ›Stille Nacht in der Provence‹ (2020). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie bei Salon-de-Provence in
Beiträge
Ich fand es langweilig
Ach naja…hat mich nicht gepackt
In Teilen etwas langgezogen
An und für sich, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Im Zwischenteil war es aber stellenweise zu langgezogen und es gab einige Wiederholungen. Das letzte Drittel fand ich dann aber sehr spannend und hat mich von der Schreibweise überzeugt. Da habe ich mir ein schönes Buch aus der Buchzelle geholt. 😊
Ein letzter Sommer in Méjean ist ein Kriminalroman des deutschen Autors Cay Rademacher, der 2019 im Verlag Dumont erschien. Das Buch habe ich im letzten Jahr in einer Thüringer Buchhandlung als Mängelexemplar gefunden und war direkt von dem Setting in einem französischen Fischerdorf fasziniert. KLAPPENTEXT Ein heißer Sommer im im Fischerdorf Méjean: sechs Freunde verbringen hier nach dem Abitur einen letzten gemeinsamen Urlaub, bevor das Leben sie in alle Winde verstreut. Eine scheinbar perfekte Idylle - bis ein Mord geschieht. Dreißig Jahre später zwingen anonyme Briefe die verbliebenen Freunde und einen kranken Commissaire zurück nach Méjean. Denn der Absender verspricht, dass das nie gelöste Verbrechen endlich aufgeklärt wird. Das weckt bei allen düstere Erinnerungen, und schließlich muss sich jeder seinen lange verheimlichten seelischen Abgründen stellen … Storyline Die Story klang ganz gut, allerdings habe ich nicht besonders viel erwartet. Mich hat vor allem das Setting an der Französischen Küste angesprochen. Handlung Die Handlung verläuft parallel in zwei Erzählsträngen, einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, 30 Jahre vorher. Die Erzählungen in der Gegenwart überwiegen jedoch. Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte der sechs Freunde bei ihrem ersten Besuch in Frankreich und zeichnet ein sehr gutes Bild der Geschehnisse und der einzelnen Charaktere und endet schließlich mit dem Mord an Michael. Oft sind die Rückblicke als eine Art Erinnerung der Freunde und Dorfbewohner an jenen Sommer vor 30 Jahren eingebaut und fügen sich nahtlos in den Roman ein, ohne den Anschein eines Zeitsprunges zu erwecken. Im Laufe des Buches gibt es einige, teils sehr überraschende, Plot Twists die jedoch allesamt logisch sind und sich teilweise schon eher angekündigt haben. Von daher ist das Buch spannend bis zum Ende. Stil und Sprache Der Teil in der Gegenwart wird in der dritten Person Präsens erzählt. Für mich war das erst einmal ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell daran. Cay Rademacher schreibt flüssig, sodass man schnell durch die einzelnen Kapitel durchkommt und auch länger an einem Stück lesen kann. Der kleine Fischerort ist sehr bildlich beschrieben. Es fällt beim lesen sehr leicht sich nach Frankreich zu träumen und kann sichten Ort sehr gut vorstellen. „Sie wendet sich zum Meer hin, jetzt tatsächlich ganz wie eine Touristin. Die Vormittagssonne steht schon hoch, der Himmel wirkt wie ausgewaschen. Über den Wellen schwebt Dunst, der Horizont ist ein Strich am Ende der Welt. Ein Schiff! Sie freut sich. […]“ (Seite 462) Charaktere Cay Rademacher beschreibt sowohl die sechs Freunde als auch eine Einheimische sehr detailliert. Man entwickelt schnell erste Sympathien sowie auch einige Abneigungen gegen einige Figuren. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Der erste Eindruck ist nicht immer richtig und ich für meinen Teil habe mein Urteil zu schnell gefällt. Fazit Das Buch hat mich positiv überrascht. Es ist ein sehr leichter Krimi, da der Mord schon 30 Jahre zurück liegt und es jetzt hauptsächlich um die Geschehnisse vor 30 Jahren bzw. die Freunde in der heutigen Zeit geht. All zu wohl sollte man sich jedoch nicht fühlen, da das Buch einige sehr spannende und teilweise erschreckende Wendungen nimmt. Das Lesen hat trotzdem Spaß gemacht. Für mich ist es eine super Sommer- bzw Urlaubslektüre. Einen großen Kritikpunkt habe ich an dem Buch, der vor allem das Ende betrifft. Wenn du das Buch noch nicht gelesen hast und nicht erfahren möchtest, wie es endet, lies bitte nicht weiter. Ich bin mir unschlüssig, was ich vom Ende halten soll. Michael wurde umgebracht, weil er ein Mädchen sexuell missbraucht hat. Einer seiner Freunde hat das erfahren und ihn erschlagen. Nachdem diese schreckliche Tat ans Licht kommt lässt der Commissaire den Mörder laufen. Ich kann nachvollziehen, warum Michael ermordet wurde und verstehe die Motive des Mörders. Sie tat, die Michael begangen hat, ist schrecklich. Allerdings kann ich es moralisch nicht gut heißen, dass eine Straftat nicht geahndet wird. Selbstjustiz sollte nie ein Mittel sein. Schließlich wurde einem Menschen sein Leben genommen - ob nun verdient oder unverdient.
Ich gebe zu, wenn es nicht gerade von Cay Rademacher geschrieben worden wäre, hätte es mich wohl nicht so interessiert. Frankreich als Setting funktioniert bei mir meist nicht so gut. Und auch wirklich, ich hatte zu Beginn durchaus meine Startschwierigkeiten. Allerdings hat die Handlung selbst mich schnell überzeugt. Vor allem die alte Clique hat es mir angetan. Die verschiedenen Charaktere und welche Gefühle die Erinnerungen auslösen. Das fand ich eindringlich und sehr glaubwürdig geschildert. Die Figur des Renard, als polizeiliches Gegengewicht hätte ich persönlich dabei eher nicht gebraucht. Ich weiß nicht ob dieser schon einmal eine Rolle in andren Krimis von Rademacher gespielt hat. Aber ich finde selbst wenn, lässt sich der Roman als Einzelband wunderbar lesen, würde aber auch als Auftakt mit Renard als Ermittler funktionieren. Mich hat jedenfalls vor allem die Dynamik innerhalb der Gruppe interessiert. Wie gehen sie mit einander um, welche Erinnerungen teilen sie mit dem Polizisten, was behalten sie lieber für sich? An ein paar Stellen hat sich die Handlung trotzdem auch etwas gezogen. Vor allem gegen Ende hat es mir doch etwas lange gebraucht, bis dann endlich die Katze aus dem Sack war. Die Lösung des Falles war aber in sich schlüssig und glaubwürdig. Leider hat mich trotzdem eine Kleinigkeit gestört, weil das in eine etwas sehr moralische Richtung ging. Außerdem fand ich auch, das die falschen Fährten am Ende etwas arg konstruiert wirkten und gerade hier das Ende künstlich in die Länge gezogen haben. Mich persönlich hat daher vor allem der Weg bis dahin überzeugt, die Atmosphäre dieses letzten Sommers. Das war richtig gut eingefangen. Hi und da hätte ich mir aber ein paar mehr Gespräche zwischen den alten Freunden erhofft. Andererseits wurde gerade durch die Passivität in gemeinsamen Szenen deutlich, das man sich kaum noch etwas zu sagen hatte. Und viel mehr zu verbergen... Diese kleinen und großen Geheimnisse, das ist die Stärke des Roman. Hinzukommt eine so gute Beschreibung der Französischen Kulisse, ich hatte das Gefühl das Meer zu riechen und vor mir zu sehen. Und das trotz eines Settings, das eben sonst nicht so ganz mein Ding ist. Cay Rademacher gehört jedenfalls nicht umsonst zu den Autoren, die ich gerne lese und ich werde sicher auch seinen anderen Frankreichromanen eine Chance geben!
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Autorenbeschreibung
CAY RADEMACHER, geboren 1965, ist freier Journalist und Autor. Seine Provence-Serie umfasst neun Fälle, zuletzt erschien ›Geheimnisvolle Garrigue‹ (2022). Bei DuMont veröffentlichte er auch seine Romane aus dem Hamburg der Nachkriegszeit: ›Der Trümmermörder‹ (2011), ›Der Schieber‹ (2012) und ›Der Fälscher‹ (2013). Außerdem erschienen die Kriminalromane ›Ein letzter Sommer in Méjean‹ (2019) und ›Stille Nacht in der Provence‹ (2020). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie bei Salon-de-Provence in
Beiträge
Ich fand es langweilig
Ach naja…hat mich nicht gepackt
In Teilen etwas langgezogen
An und für sich, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Im Zwischenteil war es aber stellenweise zu langgezogen und es gab einige Wiederholungen. Das letzte Drittel fand ich dann aber sehr spannend und hat mich von der Schreibweise überzeugt. Da habe ich mir ein schönes Buch aus der Buchzelle geholt. 😊
Ein letzter Sommer in Méjean ist ein Kriminalroman des deutschen Autors Cay Rademacher, der 2019 im Verlag Dumont erschien. Das Buch habe ich im letzten Jahr in einer Thüringer Buchhandlung als Mängelexemplar gefunden und war direkt von dem Setting in einem französischen Fischerdorf fasziniert. KLAPPENTEXT Ein heißer Sommer im im Fischerdorf Méjean: sechs Freunde verbringen hier nach dem Abitur einen letzten gemeinsamen Urlaub, bevor das Leben sie in alle Winde verstreut. Eine scheinbar perfekte Idylle - bis ein Mord geschieht. Dreißig Jahre später zwingen anonyme Briefe die verbliebenen Freunde und einen kranken Commissaire zurück nach Méjean. Denn der Absender verspricht, dass das nie gelöste Verbrechen endlich aufgeklärt wird. Das weckt bei allen düstere Erinnerungen, und schließlich muss sich jeder seinen lange verheimlichten seelischen Abgründen stellen … Storyline Die Story klang ganz gut, allerdings habe ich nicht besonders viel erwartet. Mich hat vor allem das Setting an der Französischen Küste angesprochen. Handlung Die Handlung verläuft parallel in zwei Erzählsträngen, einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, 30 Jahre vorher. Die Erzählungen in der Gegenwart überwiegen jedoch. Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte der sechs Freunde bei ihrem ersten Besuch in Frankreich und zeichnet ein sehr gutes Bild der Geschehnisse und der einzelnen Charaktere und endet schließlich mit dem Mord an Michael. Oft sind die Rückblicke als eine Art Erinnerung der Freunde und Dorfbewohner an jenen Sommer vor 30 Jahren eingebaut und fügen sich nahtlos in den Roman ein, ohne den Anschein eines Zeitsprunges zu erwecken. Im Laufe des Buches gibt es einige, teils sehr überraschende, Plot Twists die jedoch allesamt logisch sind und sich teilweise schon eher angekündigt haben. Von daher ist das Buch spannend bis zum Ende. Stil und Sprache Der Teil in der Gegenwart wird in der dritten Person Präsens erzählt. Für mich war das erst einmal ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell daran. Cay Rademacher schreibt flüssig, sodass man schnell durch die einzelnen Kapitel durchkommt und auch länger an einem Stück lesen kann. Der kleine Fischerort ist sehr bildlich beschrieben. Es fällt beim lesen sehr leicht sich nach Frankreich zu träumen und kann sichten Ort sehr gut vorstellen. „Sie wendet sich zum Meer hin, jetzt tatsächlich ganz wie eine Touristin. Die Vormittagssonne steht schon hoch, der Himmel wirkt wie ausgewaschen. Über den Wellen schwebt Dunst, der Horizont ist ein Strich am Ende der Welt. Ein Schiff! Sie freut sich. […]“ (Seite 462) Charaktere Cay Rademacher beschreibt sowohl die sechs Freunde als auch eine Einheimische sehr detailliert. Man entwickelt schnell erste Sympathien sowie auch einige Abneigungen gegen einige Figuren. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Der erste Eindruck ist nicht immer richtig und ich für meinen Teil habe mein Urteil zu schnell gefällt. Fazit Das Buch hat mich positiv überrascht. Es ist ein sehr leichter Krimi, da der Mord schon 30 Jahre zurück liegt und es jetzt hauptsächlich um die Geschehnisse vor 30 Jahren bzw. die Freunde in der heutigen Zeit geht. All zu wohl sollte man sich jedoch nicht fühlen, da das Buch einige sehr spannende und teilweise erschreckende Wendungen nimmt. Das Lesen hat trotzdem Spaß gemacht. Für mich ist es eine super Sommer- bzw Urlaubslektüre. Einen großen Kritikpunkt habe ich an dem Buch, der vor allem das Ende betrifft. Wenn du das Buch noch nicht gelesen hast und nicht erfahren möchtest, wie es endet, lies bitte nicht weiter. Ich bin mir unschlüssig, was ich vom Ende halten soll. Michael wurde umgebracht, weil er ein Mädchen sexuell missbraucht hat. Einer seiner Freunde hat das erfahren und ihn erschlagen. Nachdem diese schreckliche Tat ans Licht kommt lässt der Commissaire den Mörder laufen. Ich kann nachvollziehen, warum Michael ermordet wurde und verstehe die Motive des Mörders. Sie tat, die Michael begangen hat, ist schrecklich. Allerdings kann ich es moralisch nicht gut heißen, dass eine Straftat nicht geahndet wird. Selbstjustiz sollte nie ein Mittel sein. Schließlich wurde einem Menschen sein Leben genommen - ob nun verdient oder unverdient.
Ich gebe zu, wenn es nicht gerade von Cay Rademacher geschrieben worden wäre, hätte es mich wohl nicht so interessiert. Frankreich als Setting funktioniert bei mir meist nicht so gut. Und auch wirklich, ich hatte zu Beginn durchaus meine Startschwierigkeiten. Allerdings hat die Handlung selbst mich schnell überzeugt. Vor allem die alte Clique hat es mir angetan. Die verschiedenen Charaktere und welche Gefühle die Erinnerungen auslösen. Das fand ich eindringlich und sehr glaubwürdig geschildert. Die Figur des Renard, als polizeiliches Gegengewicht hätte ich persönlich dabei eher nicht gebraucht. Ich weiß nicht ob dieser schon einmal eine Rolle in andren Krimis von Rademacher gespielt hat. Aber ich finde selbst wenn, lässt sich der Roman als Einzelband wunderbar lesen, würde aber auch als Auftakt mit Renard als Ermittler funktionieren. Mich hat jedenfalls vor allem die Dynamik innerhalb der Gruppe interessiert. Wie gehen sie mit einander um, welche Erinnerungen teilen sie mit dem Polizisten, was behalten sie lieber für sich? An ein paar Stellen hat sich die Handlung trotzdem auch etwas gezogen. Vor allem gegen Ende hat es mir doch etwas lange gebraucht, bis dann endlich die Katze aus dem Sack war. Die Lösung des Falles war aber in sich schlüssig und glaubwürdig. Leider hat mich trotzdem eine Kleinigkeit gestört, weil das in eine etwas sehr moralische Richtung ging. Außerdem fand ich auch, das die falschen Fährten am Ende etwas arg konstruiert wirkten und gerade hier das Ende künstlich in die Länge gezogen haben. Mich persönlich hat daher vor allem der Weg bis dahin überzeugt, die Atmosphäre dieses letzten Sommers. Das war richtig gut eingefangen. Hi und da hätte ich mir aber ein paar mehr Gespräche zwischen den alten Freunden erhofft. Andererseits wurde gerade durch die Passivität in gemeinsamen Szenen deutlich, das man sich kaum noch etwas zu sagen hatte. Und viel mehr zu verbergen... Diese kleinen und großen Geheimnisse, das ist die Stärke des Roman. Hinzukommt eine so gute Beschreibung der Französischen Kulisse, ich hatte das Gefühl das Meer zu riechen und vor mir zu sehen. Und das trotz eines Settings, das eben sonst nicht so ganz mein Ding ist. Cay Rademacher gehört jedenfalls nicht umsonst zu den Autoren, die ich gerne lese und ich werde sicher auch seinen anderen Frankreichromanen eine Chance geben!