Ein guter Tag zum Leben
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Beschreibung
Beiträge
Sehr empfehlenswert
Wow, wow, wow.
Hallo ihr Lieben, das Buch "Ein guter Tag zum Leben" von Lisa Genova handelt von Joe O'Brien. Einem leidenschaftlichen Polizisten, der eine wundervolle Frau und vier Kinder hat. Man lernt Joe kennen, lernt seinen Alltag kennen und seine plötzlich auftretende seltsame Verhaltensweise, bis eines Tages die Diagnose gestellt wird. Chorea Huntington. Joe hat Angst, er kann nicht realisieren, dass er Krank ist. Diese unheilbare Krankheit lebt in ihm und möglicherweise ebenso in seinen Kindern. Er wird sterben müssen und er wird der Grund sein, weshalb es seine Kinder evtl. müssen, denn er hat diese schreckliche Krankheit an sie vererbt. Anfangs war es schwer rein zu kommen, da alles in Joes Leben so detailliert beschrieben wurde, dass es ein wenig langweilig bzw. zäh war, allerdings weiß ich jetzt wo ich am Ende des Buches angekommen bin, dass es genau so sein musste. Das Ende war leider sehr offen, aber ich glaube auch dies musste so sein, da das was im Buch beschrieben ist nicht nur eine Geschichte ist, sondern ebenso das Leben einiger Menschen. Es ist sehr gut recherchiert gewesen und war sehr informativ. Ich weiß nicht was ich sagen soll, außer wow. Dieses Buch war so berührend. Ich konnte mir vorher nicht wirklich etwas über die Krankheit Chorea Huntington vorstellen, aber während des lesens wurde man ein Teil der Familie O'Brien und es war schrecklich und interessant zugleich. Ungefähr so, wie wenn man einen Unfall sieht und hinsehen muss, obwohl man nicht will. Ebenso schön war es wie beschreiben wurde, dass das Leben weiter geht, egal welche Krankheit man hat oder nicht hat. Wir werden alle eines Tages sterben und so lange sollten wir jedem Tag mit Liebe & Dankbarkeit entgegnen.

Joe ist seit vielen Jahren Polizist in Boston, er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern wie viele andere immigrierte Iren in Charlestown. Er hat noch etwa elf Jahre bis zu seiner Rente vor sich, ein Tag, an dem seine Rosie nach all den Jahren endlich nicht mehr fürchten muss, dass er nicht wohlbehalten aus dem Dienst zurückkehren wird. Seine Kinder sind alle erwachsen, auch wenn sie noch unter seinem Dach wohnen: Der älteste JJ mit seiner Frau Colleen, Meghan, Ballerina im Boston Theatre, Patrick, der in einem Pub arbeitet, und schließlich Katie, die Jüngste, die Yoga Lehrerin ist. Als Rosie ihn bittet, sich untersuchen zu lassen, weil sich sein bester Freund wegen mehrerer Auffälligkeiten im Dienst Sorgen macht, ahnt Joe nicht, was das lostreten wird: Er geht davon aus, dass sein Knie ihm eben so seine Probleme bereitet - und jeder vergisst mal etwas, oder? Doch als sie einige Wochen später die Diagnose Huntington erfahren, ändert sich alles: Es ist eine Krankheit, an der er in wenigen Jahren sterben wird. Eine Krankheit, die ihm die Kontrolle über seinen Körper und damit einen großen Teil seines Lebens nehmen wird. Und es ist eine Krankheit, die jedes seiner vier Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent ebenso haben könnte... Jedes Familienmitglied geht mit dieser Diagnose anders um: Weil JJ und Colleen endlich ihr erstes Kind erwarten, ist es für ihn wichtig, sich testen zu lassen - auch wenn das Ergebnis niederschmetternd ist. Meghan entschließt sich auch zu dem Test, während Katie sich von all den Entscheidungen, die so große Auswirkungen auf ihr Leben haben werden, wie gelähmt fühlt. Immerhin ist sie gerade frisch in einer wunderbaren Beziehung - und eigentlich gibt es noch so viel, was sie tun möchte. Was ist schlimmer: Das Unwissen, ob man gesund oder krank ist oder das Wissen, dass man sterben wird? Die Bewertung Lisa Genova nähert sich in diesem Buch einer furchtbaren Krankheit: Huntington reißt die Erkrankten mitten aus dem Leben, viel zu früh versterben sie. Auch wenn der Leser durch Joe und seine Tochter Katie, aus deren Perspektiven das Buch geschrieben ist, nur die ersten Symptome der Krankheit kennenlernen, ist es intensiv beschrieben, was sie für die verschiedenen Personen bedeuten. Während Joe lernen muss, sein Leben neu auszurichten und sein Selbstverständnis neu zu definieren, ringt Katie mit so vielen Entscheidungen, dass sie sich kaum mehr vom Fleck rühren kann. Das Buch ist nicht nur das Porträt einer Krankheit, es zeichnet auch eine irisch-amerikanische Familie zwischen den Generationen ab, fesselt auf die verschiedensten Weisen.
Meine Meinung Allgemein Der Einstieg in das Buch fiel mir nur bedingt leicht. Die Sichtweise ging von Joe aus und kam für mich rüber wie ein typischer Kerl. Er lebt für seinen Beruf und seine Familie und scheint zunächst sehr pragmatisch. Doch schnell lebte ich mich in seiner Welt ein. Er lebt mit seiner Familie in Boston und führt - durch seine Frau - ein relativ strenges katholisches Leben. Der Glaube kommt häufig im Buch vor, doch nicht übermäßig störend. Doch kaum hat man sich in Joes Welt eingelebt kommt die Diagnose: Huntington. Schon ziemlich nah am Anfang beginnen Joes Symptome und man fiebert der Diagnose entgegen. Positiv, wie auch negativ. Endlich kann Joe benennen, was mit ihm los ist, doch das schmälert die Tatsachen nicht. Mir schlug das Herz höher, als die Diagnose ausgesprochen wurde und die Welt seiner Frau in sich zusammenfällt. Den Joe will es zunächst nicht wahrhaben und so geschieht es, dass man in dem Buch den Prozess verfolgen kann, wie Joe körperlich und seelisch abbaut und langsam die Huntington nicht mehr ignorieren kann. Sehr gut gefallen hat mir, wie gut recherchiert das Buch ist. Joe - und so auch man selbst - wird von seinem Arzt über die Krankheit aufgeklärt. Doch zwischendurch gibt es auch mal ein oder zwei Seiten, die nur Infos über den Verlauf, die Vererbung und die Heilung preisgeben. So kann man sich bewusst auch selber mit der Krankheit befassen. Das Buch ist in drei Teile unterteilt und im zweiten ging es mit einer Tochter Joes weiter. Huntington ist zu 50% vererbbar und somit muss jedes seiner Kinder nun mit der Gewissheit leben, es kriegen zu können. Die Möglichkeit besteht, sich testen zu lassen. Aber möchten die Kinder das, oder doch lieber auf gut Glück ihr Leben leben? Kathy ist sich dabei total unsicher. Zig Sachen in ihrem Leben machen sie schlaflos. Sie will über nichts nachdenken, keine Entscheidungen treffen, da alles droht sie zu überfordern. Mir gefiel es aus der Sicht eines "Ahnungslosen" lesen zu dürfen. Wie geht man mit dem Wissen um, dass man mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit eine unheilbare Krankheit hat? Und wie lässt es sich damit leben, den eigenen Vater beim körperlichen und geistigen Verfall zuzusehen? Im letzten Teil kann man dann aus beiden Sichten lesen und so langsam haben alle ihren Weg gefunden, mit dieser Krankheit umzugehen. Es gab nur zwei Faktoren, die mich am Ende noch störten: Zum einen wollte der Vater an einer Forschung teilnehmen, von der man nur ein weiteres Mal sehr kurz gelesen hat, zum anderen wollte die Tochter sich testen lassen und ist sich bis zum Ende des Buches unschlüssig, ob sie das Ergebnis wirklich wissen möchte. (Spoiler!) In dem Buch ging es ja mehr darum, wie die Personen mit dem Wissen leben. Trotzdem endet das Buch ohne nun zu wissen, ob Kathy sich umsonst Sorgen gemacht hat. Irgendwie hat mir das noch gefehlt. (Spoiler Ende!) Insgesamt muss ich sagen, dass ich das Buch großteils wirklich sehr bedrückend fand und es zum Nachdenken definitiv anregen konnte. Ich fand es zum Beispiel sehr erschreckend, wie wenig Hilfe Menschen mit unheilbaren Krankheiten doch bekommen. Wie drastisch zum Beispiel die Rente runtergeht, obwohl man treu viele Jahrzehnte gearbeitet hat und wie wenig die Familie nach dem Ende an Hilfe bekommt. Die Konsequenzen werden sehr direkt aufgelistet. Die Autorin schreibt oftmals spannende Kapitelanfänge, sodass man nur denken kann, dass erneut etwas schreckliches passiert. Das Gute daran war, dass man nicht wusste, wann wirklich was schlimmes geschieht und wann nicht. So bleibt die Spannung konstant bestehen. Charaktere Im großen und ganzen liest man nur von der Familie O'Brien. Dazu gehören die Eltern Joe und Rosie und die Geschwister Katie, JJ, Patrick und Meghan. Ebenfalls JJs Frau Colleen und Kathys Freund Felix. Sie alle haben einen eigenen Charakter und ich konnte zu jedem eine Beziehung aufbauen. Ob nun positiv oder negativ. Jeder hatte seine Macken und sein eigenes Leben und trotzdem war der Familienzusammenhalt sehr wichtig. Das alles kam sehr gut zum Vorschein. In erster Linie hat man natürlich von Joe und Kathy mitbekommen. Joe wächst einem ans Herz. Als Mann redet er nicht viel und durch seine Krankheit noch weniger. Doch seine Gedanken sind für den Leser real. Sie wirken echt. Und sie verändern sich. Selbst der stärkste Mann hat sein Päckchen zu tragen und leidet darunter, doch immer wieder hat es mich erfreut, wie stark die Liebe zu seiner Familie ihn immer wieder machen konnte. Kathy ist noch jung und oftmals dachte ich mir, dass sie einfach Angst vor ihrer Zukunft hat. Angst die falschen Entscheidungen zu treffen. Es gibt so viele große Themen in ihrem Leben und doch weiß sie nicht, was sie tun soll. Doch ich hatte das Gefühl, dass sie schon wusste, was ihr Herz wollte, doch in einem moralischen Konflikt stand. Wie sich das alles im Nachhinein löste, war sehr schön zu lesen. Außerdem wurde jeder in der Familie irgendwie mit eingebunden. Der Einzige der etwas unterging war Patrick, doch gegen Ende lichtet sich auch das. Schreibstil & Sichtweise Durch den Schreibstil gewann das Buch an Authentizität. Ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und oftmals wurde mein Herz ganz schwer, wenn über die Folgen der Krankheit gesprochen wurde. Geschrieben wurde das Buch aus den Sichten von Joe (dem Vater) und Kathy (seiner Tochter) in der dritten Person. Cover & Titel Das Cover finde ich ganz okay. Keines, was mich sofort magisch anziehen würde. Das Pärchen auf dem Cover ordne ich eher Kathy und Felix zu. Die Beziehung zwischen den beiden fand ich jedoch nicht so ausschlaggebend, als das es auf das Cover müsste. Auch die Katze dort verwirrt mich etwas, da die Familie einen Hund besitzt. Das fröhliche helle blau gefällt mir allerdings sehr gut. Ebenfalls, dass die Personen in weiß gemalt wurden (Verkörperung von Allem.) Auch der Titel ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da sich das Buch in erster Linie darum dreht, wie man mit dieser Krankheit bzw dem Wissen, dass man sie hat/haben könnte lebt. Erst gegen Ende finden die Protagonisten ihren Weg damit zu leben und gewinnen wieder etwas an Fröhlichkeit. Deshalb sehe ich den Titel eher als Aufforderung auf. Besonderheit Am Ende ruft die Autorin den Leser dazu auf, für die Huntington Medizinforschung zu spenden. Dafür hat sich einen kleinen Infopost eingerichtet, den ihr hier finden könnt: Lisa Genova zur Huntington Krankheit Zitat "Und so sind sie nun hier, in der Praxis irgendeines schicken Bewegungsspezialisten. Das erscheint Joe absolut übertrieben für einen erschöpften Mann mit einem schlimmen Knie." - Position 1236 Fazit Dieses Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Ein kleiner Einblick in die Gefühlswelt eines unheilbar Kranken und die Angst vorm krank sein. Eine Menge an Authentizität zieht einen förmlich durch das Buch und man möchte wissen, wie es weitergeht. Ein offenes Buch, was nicht zu verstecken droht, sondern versucht aufzuklären. Definitiv ein Must-Read!
Wow!
Also… was soll ich sagen. Das Buch behandelt die Krankheit Huntington. Aus eigener Sache hat’s mich emotional sooo abgeholt, dass ich lange gebraucht habe, das Buch zu lesen, es aber sooooo geliebt habe. Ich wollte auch nicht, dass ich es fertig lese.. es ist einfach toll.
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Wow, wow, wow.
Hallo ihr Lieben, das Buch "Ein guter Tag zum Leben" von Lisa Genova handelt von Joe O'Brien. Einem leidenschaftlichen Polizisten, der eine wundervolle Frau und vier Kinder hat. Man lernt Joe kennen, lernt seinen Alltag kennen und seine plötzlich auftretende seltsame Verhaltensweise, bis eines Tages die Diagnose gestellt wird. Chorea Huntington. Joe hat Angst, er kann nicht realisieren, dass er Krank ist. Diese unheilbare Krankheit lebt in ihm und möglicherweise ebenso in seinen Kindern. Er wird sterben müssen und er wird der Grund sein, weshalb es seine Kinder evtl. müssen, denn er hat diese schreckliche Krankheit an sie vererbt. Anfangs war es schwer rein zu kommen, da alles in Joes Leben so detailliert beschrieben wurde, dass es ein wenig langweilig bzw. zäh war, allerdings weiß ich jetzt wo ich am Ende des Buches angekommen bin, dass es genau so sein musste. Das Ende war leider sehr offen, aber ich glaube auch dies musste so sein, da das was im Buch beschrieben ist nicht nur eine Geschichte ist, sondern ebenso das Leben einiger Menschen. Es ist sehr gut recherchiert gewesen und war sehr informativ. Ich weiß nicht was ich sagen soll, außer wow. Dieses Buch war so berührend. Ich konnte mir vorher nicht wirklich etwas über die Krankheit Chorea Huntington vorstellen, aber während des lesens wurde man ein Teil der Familie O'Brien und es war schrecklich und interessant zugleich. Ungefähr so, wie wenn man einen Unfall sieht und hinsehen muss, obwohl man nicht will. Ebenso schön war es wie beschreiben wurde, dass das Leben weiter geht, egal welche Krankheit man hat oder nicht hat. Wir werden alle eines Tages sterben und so lange sollten wir jedem Tag mit Liebe & Dankbarkeit entgegnen.

Joe ist seit vielen Jahren Polizist in Boston, er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern wie viele andere immigrierte Iren in Charlestown. Er hat noch etwa elf Jahre bis zu seiner Rente vor sich, ein Tag, an dem seine Rosie nach all den Jahren endlich nicht mehr fürchten muss, dass er nicht wohlbehalten aus dem Dienst zurückkehren wird. Seine Kinder sind alle erwachsen, auch wenn sie noch unter seinem Dach wohnen: Der älteste JJ mit seiner Frau Colleen, Meghan, Ballerina im Boston Theatre, Patrick, der in einem Pub arbeitet, und schließlich Katie, die Jüngste, die Yoga Lehrerin ist. Als Rosie ihn bittet, sich untersuchen zu lassen, weil sich sein bester Freund wegen mehrerer Auffälligkeiten im Dienst Sorgen macht, ahnt Joe nicht, was das lostreten wird: Er geht davon aus, dass sein Knie ihm eben so seine Probleme bereitet - und jeder vergisst mal etwas, oder? Doch als sie einige Wochen später die Diagnose Huntington erfahren, ändert sich alles: Es ist eine Krankheit, an der er in wenigen Jahren sterben wird. Eine Krankheit, die ihm die Kontrolle über seinen Körper und damit einen großen Teil seines Lebens nehmen wird. Und es ist eine Krankheit, die jedes seiner vier Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent ebenso haben könnte... Jedes Familienmitglied geht mit dieser Diagnose anders um: Weil JJ und Colleen endlich ihr erstes Kind erwarten, ist es für ihn wichtig, sich testen zu lassen - auch wenn das Ergebnis niederschmetternd ist. Meghan entschließt sich auch zu dem Test, während Katie sich von all den Entscheidungen, die so große Auswirkungen auf ihr Leben haben werden, wie gelähmt fühlt. Immerhin ist sie gerade frisch in einer wunderbaren Beziehung - und eigentlich gibt es noch so viel, was sie tun möchte. Was ist schlimmer: Das Unwissen, ob man gesund oder krank ist oder das Wissen, dass man sterben wird? Die Bewertung Lisa Genova nähert sich in diesem Buch einer furchtbaren Krankheit: Huntington reißt die Erkrankten mitten aus dem Leben, viel zu früh versterben sie. Auch wenn der Leser durch Joe und seine Tochter Katie, aus deren Perspektiven das Buch geschrieben ist, nur die ersten Symptome der Krankheit kennenlernen, ist es intensiv beschrieben, was sie für die verschiedenen Personen bedeuten. Während Joe lernen muss, sein Leben neu auszurichten und sein Selbstverständnis neu zu definieren, ringt Katie mit so vielen Entscheidungen, dass sie sich kaum mehr vom Fleck rühren kann. Das Buch ist nicht nur das Porträt einer Krankheit, es zeichnet auch eine irisch-amerikanische Familie zwischen den Generationen ab, fesselt auf die verschiedensten Weisen.
Meine Meinung Allgemein Der Einstieg in das Buch fiel mir nur bedingt leicht. Die Sichtweise ging von Joe aus und kam für mich rüber wie ein typischer Kerl. Er lebt für seinen Beruf und seine Familie und scheint zunächst sehr pragmatisch. Doch schnell lebte ich mich in seiner Welt ein. Er lebt mit seiner Familie in Boston und führt - durch seine Frau - ein relativ strenges katholisches Leben. Der Glaube kommt häufig im Buch vor, doch nicht übermäßig störend. Doch kaum hat man sich in Joes Welt eingelebt kommt die Diagnose: Huntington. Schon ziemlich nah am Anfang beginnen Joes Symptome und man fiebert der Diagnose entgegen. Positiv, wie auch negativ. Endlich kann Joe benennen, was mit ihm los ist, doch das schmälert die Tatsachen nicht. Mir schlug das Herz höher, als die Diagnose ausgesprochen wurde und die Welt seiner Frau in sich zusammenfällt. Den Joe will es zunächst nicht wahrhaben und so geschieht es, dass man in dem Buch den Prozess verfolgen kann, wie Joe körperlich und seelisch abbaut und langsam die Huntington nicht mehr ignorieren kann. Sehr gut gefallen hat mir, wie gut recherchiert das Buch ist. Joe - und so auch man selbst - wird von seinem Arzt über die Krankheit aufgeklärt. Doch zwischendurch gibt es auch mal ein oder zwei Seiten, die nur Infos über den Verlauf, die Vererbung und die Heilung preisgeben. So kann man sich bewusst auch selber mit der Krankheit befassen. Das Buch ist in drei Teile unterteilt und im zweiten ging es mit einer Tochter Joes weiter. Huntington ist zu 50% vererbbar und somit muss jedes seiner Kinder nun mit der Gewissheit leben, es kriegen zu können. Die Möglichkeit besteht, sich testen zu lassen. Aber möchten die Kinder das, oder doch lieber auf gut Glück ihr Leben leben? Kathy ist sich dabei total unsicher. Zig Sachen in ihrem Leben machen sie schlaflos. Sie will über nichts nachdenken, keine Entscheidungen treffen, da alles droht sie zu überfordern. Mir gefiel es aus der Sicht eines "Ahnungslosen" lesen zu dürfen. Wie geht man mit dem Wissen um, dass man mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit eine unheilbare Krankheit hat? Und wie lässt es sich damit leben, den eigenen Vater beim körperlichen und geistigen Verfall zuzusehen? Im letzten Teil kann man dann aus beiden Sichten lesen und so langsam haben alle ihren Weg gefunden, mit dieser Krankheit umzugehen. Es gab nur zwei Faktoren, die mich am Ende noch störten: Zum einen wollte der Vater an einer Forschung teilnehmen, von der man nur ein weiteres Mal sehr kurz gelesen hat, zum anderen wollte die Tochter sich testen lassen und ist sich bis zum Ende des Buches unschlüssig, ob sie das Ergebnis wirklich wissen möchte. (Spoiler!) In dem Buch ging es ja mehr darum, wie die Personen mit dem Wissen leben. Trotzdem endet das Buch ohne nun zu wissen, ob Kathy sich umsonst Sorgen gemacht hat. Irgendwie hat mir das noch gefehlt. (Spoiler Ende!) Insgesamt muss ich sagen, dass ich das Buch großteils wirklich sehr bedrückend fand und es zum Nachdenken definitiv anregen konnte. Ich fand es zum Beispiel sehr erschreckend, wie wenig Hilfe Menschen mit unheilbaren Krankheiten doch bekommen. Wie drastisch zum Beispiel die Rente runtergeht, obwohl man treu viele Jahrzehnte gearbeitet hat und wie wenig die Familie nach dem Ende an Hilfe bekommt. Die Konsequenzen werden sehr direkt aufgelistet. Die Autorin schreibt oftmals spannende Kapitelanfänge, sodass man nur denken kann, dass erneut etwas schreckliches passiert. Das Gute daran war, dass man nicht wusste, wann wirklich was schlimmes geschieht und wann nicht. So bleibt die Spannung konstant bestehen. Charaktere Im großen und ganzen liest man nur von der Familie O'Brien. Dazu gehören die Eltern Joe und Rosie und die Geschwister Katie, JJ, Patrick und Meghan. Ebenfalls JJs Frau Colleen und Kathys Freund Felix. Sie alle haben einen eigenen Charakter und ich konnte zu jedem eine Beziehung aufbauen. Ob nun positiv oder negativ. Jeder hatte seine Macken und sein eigenes Leben und trotzdem war der Familienzusammenhalt sehr wichtig. Das alles kam sehr gut zum Vorschein. In erster Linie hat man natürlich von Joe und Kathy mitbekommen. Joe wächst einem ans Herz. Als Mann redet er nicht viel und durch seine Krankheit noch weniger. Doch seine Gedanken sind für den Leser real. Sie wirken echt. Und sie verändern sich. Selbst der stärkste Mann hat sein Päckchen zu tragen und leidet darunter, doch immer wieder hat es mich erfreut, wie stark die Liebe zu seiner Familie ihn immer wieder machen konnte. Kathy ist noch jung und oftmals dachte ich mir, dass sie einfach Angst vor ihrer Zukunft hat. Angst die falschen Entscheidungen zu treffen. Es gibt so viele große Themen in ihrem Leben und doch weiß sie nicht, was sie tun soll. Doch ich hatte das Gefühl, dass sie schon wusste, was ihr Herz wollte, doch in einem moralischen Konflikt stand. Wie sich das alles im Nachhinein löste, war sehr schön zu lesen. Außerdem wurde jeder in der Familie irgendwie mit eingebunden. Der Einzige der etwas unterging war Patrick, doch gegen Ende lichtet sich auch das. Schreibstil & Sichtweise Durch den Schreibstil gewann das Buch an Authentizität. Ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und oftmals wurde mein Herz ganz schwer, wenn über die Folgen der Krankheit gesprochen wurde. Geschrieben wurde das Buch aus den Sichten von Joe (dem Vater) und Kathy (seiner Tochter) in der dritten Person. Cover & Titel Das Cover finde ich ganz okay. Keines, was mich sofort magisch anziehen würde. Das Pärchen auf dem Cover ordne ich eher Kathy und Felix zu. Die Beziehung zwischen den beiden fand ich jedoch nicht so ausschlaggebend, als das es auf das Cover müsste. Auch die Katze dort verwirrt mich etwas, da die Familie einen Hund besitzt. Das fröhliche helle blau gefällt mir allerdings sehr gut. Ebenfalls, dass die Personen in weiß gemalt wurden (Verkörperung von Allem.) Auch der Titel ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da sich das Buch in erster Linie darum dreht, wie man mit dieser Krankheit bzw dem Wissen, dass man sie hat/haben könnte lebt. Erst gegen Ende finden die Protagonisten ihren Weg damit zu leben und gewinnen wieder etwas an Fröhlichkeit. Deshalb sehe ich den Titel eher als Aufforderung auf. Besonderheit Am Ende ruft die Autorin den Leser dazu auf, für die Huntington Medizinforschung zu spenden. Dafür hat sich einen kleinen Infopost eingerichtet, den ihr hier finden könnt: Lisa Genova zur Huntington Krankheit Zitat "Und so sind sie nun hier, in der Praxis irgendeines schicken Bewegungsspezialisten. Das erscheint Joe absolut übertrieben für einen erschöpften Mann mit einem schlimmen Knie." - Position 1236 Fazit Dieses Buch regt definitiv zum Nachdenken an. Ein kleiner Einblick in die Gefühlswelt eines unheilbar Kranken und die Angst vorm krank sein. Eine Menge an Authentizität zieht einen förmlich durch das Buch und man möchte wissen, wie es weitergeht. Ein offenes Buch, was nicht zu verstecken droht, sondern versucht aufzuklären. Definitiv ein Must-Read!
Wow!
Also… was soll ich sagen. Das Buch behandelt die Krankheit Huntington. Aus eigener Sache hat’s mich emotional sooo abgeholt, dass ich lange gebraucht habe, das Buch zu lesen, es aber sooooo geliebt habe. Ich wollte auch nicht, dass ich es fertig lese.. es ist einfach toll.