Ein Ende und ein Anfang

Ein Ende und ein Anfang

E-Book
4.08

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Beschreibung

Das Porträt des Sommers 1945, wie man es noch nie gelesen hat - ein packend erzähltes Geschichtspanorama

In diesem Sommer ist nichts mehr, wie es war: In den vier Monaten von Mai bis September 1945 bricht die alte Welt zusammen, und eine neue tut sich auf. Das verbrecherische »Dritte Reich« ist am Ende, und eine Zeit der Freiheit, aber auch neuer Konflikte, nimmt ihren Anfang.

Wie erleben die Menschen diesen Sommer – Sieger wie Besiegte, Opfer wie Täter, Prominente wie Unbekannte? Die »Großen Drei« bestimmen auf der Potsdamer Konferenz den Gang der Geschichte, und die Berliner Hausfrau Else Tietze bangt um das Leben ihres Sohnes. Der US-Soldat Klaus Mann spürt Nazi-Verbrecher auf, und in Berlin plant Billy Wilder eine Komödie über das Leben in den Ruinen. Cafés und Restaurants öffnen ihre Türen, und der Rotarmist Wassili Petrowitsch wird von deutschen Kindern um Brot angebettelt. In vielen Geschichten und Szenen, die von Berlin nach Tokio führen, von München nach Paris oder von Bayreuth nach Moskau, fängt Oliver Hilmes die einzigartige Atmosphäre dieser Zeit der Extreme ein: das große Glück und die Hoffnung der Befreiten, das Elend und die Trauer, die Ängste der Besiegten und die neue Freiheit.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Geschichte & Archäologie
Format
E-Book
Seitenzahl
288
Preis
20.99 €

Autorenbeschreibung

Oliver Hilmes, 1971 geboren, wurde in Zeitgeschichte promoviert und arbeitet als Kurator für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Seine Bücher über widersprüchliche und faszinierende Frauen „Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel“ (2004) und „Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner“ (2007) wurden zu großen Verkaufserfolgen. 2011 folgte „Liszt. Biographie eines Superstars”, danach „Ludwig II. Der unzeitgemäße König” (2013) sowie „Berlin 1936. Sechzehn Tage im August“ (2016), das in viele Sprachen übersetzt und zum gefeierten Bestseller wurde. Zuletzt erschienen “Das Verschwinden des Dr. Mühe. Eine Kriminalgeschichte aus dem Berlin der 30er Jahre” (2019) und "Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe" (2023).

Beiträge

5
Alle
4

Solide gemacht, manches wusste ich schon, ist ja nicht das erste Buch zu dem Thema. Hätte noch etwas mehr Stoff sein können. Sehr interessant fand ich die Fakten zum Kriegsende Japan - USA, also das beispielsweise der Kriegsminister Korechika Anami nach der Kapitulation Japans traditionell Seppuku begangen hat.

3

Viele Perspektiven, wenig Tiefgang

Ich bin mit ziemlich hohen Erwartungen an „Ein Ende und ein Anfang“ von Oliver Hilmes herangegangen – immerhin verspricht der Klappentext ein packendes Panorama des Sommers 1945. Und ja, man bekommt viele Eindrücke, viele Perspektiven und eine ordentliche Portion Atmosphäre serviert. Aber irgendwie… blieb ich emotional oft außen vor. Es ist, als würde man an einem Schaufenster vorbeigehen und viele spannende Szenen sehen – aber reingehen darf man nicht. Das Buch hangelt sich von Figur zu Figur, von Ort zu Ort, und obwohl das anfangs noch reizvoll ist, wird’s auf Dauer ein bisschen unübersichtlich. Einige Geschichten haben mich wirklich gepackt – besonders wenn sie nah an den Menschen dran waren. Andere wiederum wirkten auf mich eher wie historisches Namedropping mit begrenzter Tiefe. Mir fehlte ein bisschen der rote Faden, ein verbindendes Element, das das ganze Mosaik zu einem wirklich berührenden Gesamtbild macht. Trotzdem: Der Stil ist angenehm, oft bildhaft, nie trocken. Hilmes versteht sein Handwerk, das merkt man. Und man bekommt viele Denkanstöße, vor allem über das Nebeneinander von Hoffnung, Verzweiflung, Neubeginn und Orientierungslosigkeit in einer einmaligen Zeit. Nur hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichten mehr miteinander sprechen – oder zumindest länger bei mir bleiben. Für Geschichtsinteressierte mit Sinn für Details und Momentaufnahmen ist das Buch definitiv lesenswert. Wer allerdings auf einen durchgehenden Erzählbogen oder tiefere Einblicke in einzelne Schicksale hofft, könnte ein wenig auf der Strecke bleiben. Für mich war’s ein solider, aber nicht überragender Lesegenuss. Drei Sterne – mit Respekt für das Thema und einem leisen Wunsch nach etwas mehr Tiefe.

Viele Perspektiven, wenig Tiefgang
5

Wenn ihr ab und zu gern ein Sachbuch lest und geschichtlich interessiert seid, dann kann ich euch die Bücher von Oliver Hilmes sehr ans Herz legen! In seinem aktuellen Werk geht es um den Sommer 1945, der Ende und Neuanfang gleichermaßen war. In kurzen Episoden, mit Zitaten, Tagebucheinträgen usw. lässt er Zeitzeugen - bekannte Persönlichkeiten ebenso wie „kleine Leute“ - zu Wort kommen und zeichnet so ein gut recherchiertes Bild See damaligen Zeit. Empfehlung!

5

Geschichte in Geschichten

Geschichte erzählt in Geschichten – das kennt man aus Büchern von Florian Illies oder Uwe Wittstock. Jetzt ist aktuell ein neues erschienen, geschrieben vom Historiker und Schriftsteller Oliver Hilmes, der schon mit Berlin 1936 in diesem Stil schrieb. Ein Ende und ein Anfang spannt den Bogen von der Kapitulation Deutschlands bis zum endgültigen Ende des Zweiten Weltkrieges nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Wir lesen viel von berühmten Personen, wie Churchill, Stalin, Klaus Mann, Alma Mahler-Werfel und auch von der gerade verstorbenen Margot Friedländer aber eben auch von Menschen, die uns allen völlig unbekannt sind, aber Zeugnisse hinterlassen haben, die der Autor aufgreifen kann und damit ein breites Panorama vor unserem lesenden Auge entstehen lässt. So fand Oliver Hilmes z.B. ein Tagebuch der Berlinerin Else Tietze, die von April bis August 1945 ihre Erlebnisse aufzeichnete für ihre Kinder, von denen sie zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, ob sie überhaupt noch leben. Diese Art Geschichte zu erzählen, am Kleinen und Persönlichen das Große zu zeigen, schafft es besonders, von Skurrilitäten zu berichten, ohne dass es je unpassend oder effekthascherisch wirkt. Der klavierspielende Harry Truman oder die Eröffnung des ersten Feinschmeckerrestaurants im zerstörten Berlin am 16. Juli (ja, kein Witz) stehen neben der Rettung eines kleinen Jungen, dem ein britischer Offizier, in Friedenszeiten Schriftsteller, Penicillin besorgen kann – eine am Ende sehr nachdenklich machende Geschichte, aber das wäre jetzt ein zu großer Spoiler – oder den weltverändernden Beschlüssen der Potsdamer Konferenz. Natürlich hat diese Art Geschichte zu erzählen, immer etwas Anekdotisches oder ab und an auch Plaudertonmäßiges – aber das ist durchaus positiv gemeint, wenn es auf einer so fundiert recherchierten Basis passiert wie bei Illies, Wittstock oder eben jetzt Oliver Hilmes. Ich dachte, dass diese Bücher schnell ihren Reiz verlieren werden, das Buch von Oliver Hilmes belehrte mich eines Besseren!

4

Großes Kino: Wie Florian Illies, nur politischer! Einziger Abzug ist die sehr ausschweifende Militär- und Diplomatiehistorik, die aber durch die Alltagsbeschreibungen und Skurrilität anderer Kapitel aufgelockert wird und zum Schmunzeln, Gruseln und Wundern über eine ungreifbare Zeit einlädt.

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