Eichmann in Jerusalem

Eichmann in Jerusalem

Taschenbuch
4.25
ProzessTheresienstadtAntisemitismusMassenmord

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Beschreibung

»Das Erschreckende war seine Normalität«
Der Prozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der in der internationalen Öffentlichkeit als einer derHauptverantwortlichen für die »Endlösung der Judenfrage« in Europawar, fand 1961 in Jerusalem statt. Unter den zahlreichen Prozessbeobachtern aus aller Welt war auch Hannah Arendt. 

Ihr Prozessbericht – zunächst in mehreren Folgen im New Yorker veröffentlicht – wurde von ihr 1964 als Buch publiziert und brachte eine Lawine ins Rollen: Es stieß bei seinem Erscheinen auf heftige Ablehung in Israel, Deutschland und in den USA – und wurde zu einem Klassiker wie kaum ein anderes vergleichbares Werk zur Zeitgeschichte und ihrer Deutung. 

 »Das beunruhigende an der Person Eichmanns war doch gerade, dass er war wie viele und dass diese vielen weder pervers noch sadistisch, sondern schrecklich und erschreckend normal waren und sind. Vom Standpunkt unserer Rechtsinstitutionen und an unseren moralischen Urteilsmaßstäben gemessen, war diese Normalität viel erschreckender als all die Greuel zusammengenommen …« Hannah Arendt

Haupt-Genre
Biografien
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Weitere Themen
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
560
Preis
16.50 €

Autorenbeschreibung

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 im heutigen Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte unter anderem Philosophie bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte Arendt nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 arbeitete sie als Lektorin, danach als freie Autorin. Sie war Gastprofessorin in Princeton und Professorin an der University of Chicago. Ab 1967 lehrte sie an der New School for Social Research in New York.

Beiträge

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Alle
5

Das Buch ist zweischneidig. Auf der einen Seite beschreibt Hannah Arendt den Ablauf des "Eichmann-Prozesses". Sie legt dar, zu welchen Themen der Angeklagte befragt wird, was er dazu aussagte und ergänzt dies mit den zur Zeit der Entstehung aktuellen thematischen Quellen. Teils eingestreut, vorwiegend jedoch auf den letzten Seiten zeigt Arendt dann ihre persönliche Meinung und Einschätzung auf. Sie befasst sich dabei eingehend mit drei Aspekten: 1) Das Gericht und die rechtlichen Grundlagen des Prozesses 2) Die Rolle der Judenräte im Holocaust 3) Die Charakterisierung Adolf Eichmanns. Der dritte Punkt ist schließlich jener, der dem Buch den Untertitel "Ein Bericht von der Banalität des Bösen" verleiht. Hier ist durchaus nachempfindbar, warum Arendts Werk bei Veröffentlichung auf heftige Kritik stieß und es wird das Naturell der Verfasserin, ihre Grundüberzeugung des freien Denkens, offenbar. Dabei kann der Leser an den Analysen dieser scharfen Denkerin des 20. Jhd. teilhaben und wird zum eigenen Nachdenken angeregt. Dies wird unterstützt durch den vorangestellten kritischen Essay des Historikers Theodor Mommsen. Fazit: "Eichmann in Jerusalem" bleibt eines der bedeutendsten Werke Hannah Arendts und dient der kritischen Auseinandersetzung mit der Thematik.

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