Die Zarin und der Spion (Sankt-Petersburg-Roman 2)

Die Zarin und der Spion (Sankt-Petersburg-Roman 2)

von Martina Sahler·Buch 2 von 2
Taschenbuch
4.15
Denis DiderotSt. PetersburgHistorischer RomanZarskoje Selo

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Beschreibung

Katharina die Große und ein preußischer Spion

Sankt Petersburg, 1762. Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Katharina nach einem Putsch selbst zur Zarin krönt. Bewunderung und Misstrauen schlagen ihr entgegen. Der Preußenkönig Friedrich der Große schickt einen jungen Philosophen als Spion in den Winterpalast. Er soll über Katharinas Pläne berichten. Stephan verfällt der Schönheit der aufblühenden Stadt. Und einer Frau, die einen gefährlichen Plan gegen die Zarin verfolgt.
Als eine Rebellion Russland erschüttert, muss Stephan sich entscheiden.

Der Roman ist zuvor unter dem TitelDie Zarin und der Philosopherschienen.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
496
Preis
11.30 €

Autorenbeschreibung

Martina Sahler lässt sich bei der Gestaltung ihres eigenen Gartens am liebsten von den englischen Botanikern inspirieren und verbringt im Frühjahr, Sommer und Herbst viel Zeit mit der Recherche in England, bevorzugt in Sissinghurst und Kew Gardens. Mit ihren bisherigen historischen Serien hat sie eine begeisterte Leserschaft gewonnen. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.

Beiträge

4
Alle
4.5

Sehr spannend und interessant.

4

Gutes Buch, was man jedem mit einem Interesse an historischen Romanen empfehlen kann

Ich muss sagen, dass ich mir damals, nach der Inhaltsangabe, ein ganz anderes Buch vorgestellt habe. Allerdings hat mich das Buch doch sehr überrascht und es geht am Ende um soviel mehr. Ich habe das Buch gerne gelesen und bin auch sehr gut vorangekommen. Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu verstehen. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, noch ein anderes Buch von ihr zu lesen. Dieses hier ist ein zweiter Teil einer Diologie, man muss aber definitiv den ersten Teil nicht gelesen haben, um diesen hier lesen zu können.

3

„Die Zarin und der Philosoph“ von Martina Sahler ist ein Roman über Katharina die Große und die Blütezeit von St. Petersburg, das zu diesem Zeitpunkt erst 60 Jahre existiert. Dieser ist Anfang Mai im List-Verlag erschienen und der zweite Teil aus der St. Petersburg Reihe. St. Petersburg, 1762: Nach dem Tod Zar Peter III. krönt sich Katharina selber zur Zarin. Sie hat eine Vision und möchte Russland in ein neues Zeitalter überführen und Europa zeigen wie fortschrittlich ihre Heimat ist. Die Förderung der Bildung und Kunst ist ihr dabei wichtig, doch von ihrer Macht möchte sie nichts abgeben und auch an der Grundordnung Russlands aus Reichen und Leibeigenen rüttelt sie nicht. Stephan Mervier ist ein Philosoph, der von Friedrich II als Spion an den Zarenhof entsendet wird. Er ist beeindruckt von der Zarin und geblendet von der Moderne St. Petersburg. Dennoch bekommt er auch die Missstände im Land mit und schließt sich letztendlich einem philosophischen Zirkel an, der die Unterdrückung im Land beenden will. Ich war sehr gespannt auf diesen Roman, denn „Weiße Nächte, weites Land“, in dem es um die deutschen Auswanderer nach Russland geht, hat mir sehr gut gefallen und schon damals hätte ich gerne mehr über Katharina die Große erfahren. Diesem Anspruch wird die Autorin gerecht, denn in diesem Roman nimmt Katharina die Große eine zentrale Rolle ein und wir sind hautnah dabei wie sie vom Peterhof und vom Winterpalast aus Russland regiert. Es wird ein opulentes Bild der Gesellschaften und der Personen erschaffen, die die Zarin um sich scharrt, um ihre Vision eines modernen Russlands lebendig werden und nach außen transportieren zu lassen. St. Petersburg als moderne, europäische Stadt nimmt hierbei eine besondere Rolle ein. Martina Sahler hat diese Stadt mit ihren Beschreibungen lebendig werden lassen und ich habe Lust darauf bekommen, diese Stadt einmal zu den weißen Nächten im Sommer, in denen es nie ganz dunkel wird, zu besuchen. Der Roman ist sehr von Politik bestimmt, was für meinen Geschmack leider schon zu viel war. Es ist spannend zu sehen, wie Katharina von St. Petersburg aus mit viel Verstand und Geschick das Bild von ihr und Russland in Europa beeinflusst und auch ihre Motive für Russland und ihr Volk sind durchaus gute, wäre da nicht der Kontrast, dass sie dennoch absolut herrschen möchte. Dieser Widerspruch ist ein ganz zentraler Punkt des Romanes und hieraus ergibt sich der Widerstand, der sich gegen sie bildet. Ich hätte gerne mehr vom Russland außerhalb St. Petersburgs gesehen. Der Fokus liegt mir zu sehr auf dieser Stadt, was einerseits natürlich nur folgerichtig ist, denn es ist ein Roman über ebenjene Stadt. Die Perspektive der Leibeigenen ist vorhanden, aber ich hätte mir diese ausführlicher und intensiver gewünscht. Die Armut und die Verzweiflung dieser Menschen war für mich nicht greifbar. Das Leben der Personen in diesem Buch habe ich gerne verfolgt, aber wirklich für sich einnehmen konnte mich keine Person. Es gibt den Künstler, der sich von seiner Familie lossagt und zuerst unter einem Pseudonym seine Werke veröffentlicht. Es gibt das Paar, das nach St. Petersburg aufbricht und sich dort in unterschiedliche Richtungen entwickelt oder auch die Philosophen, die mit Katharina der Großen debattieren. Ein durchaus interessanter Mix, aber ich bin dennoch eher eine unbeteiligte Beobachterin geblieben. Gerade die Liebesgeschichten, die sich im Laufe entwickeln, waren für mich kaum greifbar und konnten mich nicht für sich einnehmen. Die historischen Fakten hat die Autorin allerdings gut mit der Fiktion verwebt, was diese in einem ausführlichen Nachwort erläutert. Insofern habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass hier ein authentisches Bild erschaffen wurde. Jeder Zeile des Buches merkt man an, dass die Autorin eine besondere Verbindung zur Stadt St. Petersburg hat. Ausgestattet ist der Roman zusätzlich noch mit einem Personenverzeichnis und Kartenmaterial. Fazit: Ein authentischer historischer Roman über St. Petersburg und Katharina die Große, der gut recherchiert ist, allerdings nicht auf ganzer Linie überzeugen kann. Für mich persönlich war dieser zu politisch und ich hätte gerne mehr über die ganz armen Menschen in der russischen Bevölkerung erfahren. Wer genau dies mag und darüber hinaus, an der Geschichte der Zarin interessiert ist, für den ist dieser Roman genau richtig.

5

Als Autorin war mir Martina Sahler bis dato tatsächlich komplett unbekannt, obwohl sie bereits einen Band aus der Reihe rundum Katharina und St. Petersburg veröffentlicht hat. Ihr Schreibstil ist wirklich wahnsinnig toll. Ich, als Leserin, habe ich mich direkt darin verloren. Martina Sahler weiß, wovon sie schreibt. Man merkt von der ersten Seite an, dass sie sich Gedanken um das gemacht hat, was sie schreibt. Sie haucht einer der mächstigsten Frauen der Geschichte neues Leben ein und lässt den Leser an deren Leben teilhaben. Für andere, die sich nicht unbedingt für diese Thematik interessieren, mag das Buch etwas langatmig erscheinen, aber nicht konnte es wirklich begeistern. Oft hatte ich Bilder und Geschehnisse aus St. Petersburg vor Augen, die Martina Sahler mit ihrem Schreibstil in meinem Kopf geschaffen hat. Ich kann natürlich nicht leugnen, dass dieser Roman auch sehr politisch angehaucht ist. In einem St. Petersburg, dass zu dieser Zeit gerade einmal 60 Jahre existiert, ernennt sich eine Frau zur Zarin. Katharina, auf deren Hauptaugenmerk dieses Buches liegt, ist eine starke, unabhängige Frau, die weiß was sie will. Und auch weiß, wie sie es bekommt. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass mich besonders Katharinas Ziehtochter Sonja sehr überraschen konnte. Anfangs habe ich sie als ein schüchternes, jungen Mädchen kennengelernt, dass im Laufe des Buches eine Veränderung erlebt, die ich selbst gar nicht so auf dem Schirm hatte. Aber diese Veränderung hatte - bis auf das Handeln selbst - nichts negatives an sich. Es hat einfach in den Schreibverlauf gepasst, in die Geschichte, die Martina Sahler erzählt hat. Dieses Buch war für mich ein echtes Lesehighlight und hat mir die Geschichte um Katharina die Große nochmal ein wenig näher gebracht. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich mit der Thematik auseinander setzen möchte und der sich gleichzeit in dem Schreibstil der Autorin verlieren möchte. Insofern der große politische Aspekt kein Problem darstellt.

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