Die Stadt der Blinden

Die Stadt der Blinden

E-Book
3.728
EpidemieSoldatBlindheitDie Augen Verschließen

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

In einer namenlosen Stadt erblinden aus unerfindlichen Gründen immer mehr Menschen. Schon nach kurzer Zeit nimmt dieses Phänomen die Ausmaße einer Epidemie an. Panik macht sich breit, und der Staat greift zu drastischen Mitteln. Er interniert die Erblindeten und überlässt sie sich selbst - mit fatalen Folgen. Der portugiesische Nobelpreisträger stellt in seinem Roman die Frage nach Gut und Böse und was sich hinter der kultivierten Fassade der westlichen Gesellschaft verbirgt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
400
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

José Saramago (1922-2010) wurde in Azinhaga in der portugiesischen Provinz Ribatejo geboren. Er entstammt einer Landarbeiterfamilie und arbeitete als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Angestellter. Später war er Mitarbeiter eines Verlags und Journalist, bevor er Schriftsteller wurde. Während der Salazar-Diktatur gehörte er zur Opposition.1998 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Beiträge

22
Alle
4

Tolles Buch das zum Denken und auch Hinterfragen und Wertschätzen eigener Privilegien anregt.

5

WOW

Trotz kurzen anfänglichen Startschwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, hat mich dieses Buch beim Weiterlesen wirklich zutiefst gepackt! Man wird blind in dieses dystopische Szenario geworfen, welches mit einem sehr besonderen Schreibstil daherkommt — den ich mit der Zeit aber immer mehr verstanden habe und der genauso wie er ist zu dieser Geschichte gehört. Was ich während des Lesens empfunden habe war massiv! Gefühle des Unbehagens und tiefe Bestürzung. Ich verstehe „die Stadt der Blinden“ als einen Appell an die Menschlichkeit. Dieses Buch wird mich noch länger beschäftigen. Sehr lesenswert, wenn man bereit ist sich in dieses düstere Geschichte zu stürzen!

5

Wirklich toll! Kontinuierlich spannend, toll geschrieben, zurecht Nobelpreisträger! Macht sehr nachdenklich. Super!

3

Ich kann die Begeisterung über diesen Meilenstein des Nobelpreisträgers nicht ganz teilen. Inhalt und Erzählstil üben zwar eine gewisse Faszination aus, aber ehrlicherweise lag das Lesevergnügen sogar eher bei 2 Sternen. Die literarische Bedeutsamkeit und Eindringlichkeit sind dagegen für mich 4 Sterne wert, so dass meine ganze Bewertung des Buchs ein fauler Kompromiss ist. Ich entscheide mich für einen Mittelwert. Eigentlich sind Inhalt und Aussage des Buchs ganz nach meinem Geschmack und daher hatte ich mich auf ein besonderes Leseerlebnis gefreut. Doch Saramago belässt es nicht dabei, seine Interpretationsmöglichkeit über die Bedeutung einer Blindheitsepidemie unter die Leserschaft zu bringen oder einfach nur eine spannende, dystopische Geschichte zu erzählen. Er lässt seine Leser auch persönlich leiden, in dem er eine außergewöhnliche Kunstform beim Schreibstil anwendet. Ein fortlaufender Text mit vielen Kommata und wenig Punkten, im Blocksatz so klobig wie eine unerwartete Gehwegsabsperrung für einen Blinden, mit permanent wechselnden und schwer zu unterscheidenden Dialogpartnern, die alle namenlos sind. Wer hier meint, eine unterhaltsame Parabel aufzuschlagen, der wird sich schnell unangenehm berührt fühlen. Es beginnt alles recht harmlos mit einigen Fällen von spontaner Erblindung, oder besser gesagt Erblendung, denn die Blinden sehen alle weißes Licht. Weite Teile des Buchs spielen dann in einer ehemaligen Irrenanstalt, die als Quarantänestation dienen soll. Die Blinden werden von der Regierung sich selbst überlassen und Darwin gewinnt die Überhand. Schnell ist klar, wer die Stärksten sind und selbst die Frau eines erblindeten Arztes, die als Einzige noch sehen kann, wird nicht zur Königin unter den Blinden. Vergewaltigung, Gewalt, Erniedrigungen, Blut, Scheiße, Gestank, Ejakulationen, Hunger und andere Entbehrungen. Ich wünschte mir als empfindsamer Leser, dass ich oftmals auch etwas mehr Blindheit bei der sehr bildhaften Darstellung der schlimmsten Szenen abbekommen hätte. Saramago schreibt, wie wenn er der Laborant eines großen Feldversuchs mit blinden Versuchsmenschen ist, die er in seinem Irrenanstaltterrarium beobachtet. Ich hatte das Gefühl, dass es bei dem Buch doch letztlich um die Aussage geht, dass wir Menschen blind sind und den Anderen nicht sehen oder sehen wollen. Eine Parabel. Die Deutungsmöglichkeiten sind so vielfältig, so dass jeder Leser sich seine passende Moral am Ende mitnehmen kann. Blindheit als Kapitalismuskritik, Blindheit als Verlust der Menschlichkeit, Blindheit als fehlende Fähigkeit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden? Warum muss das Buch dann aber so exzessive Beschreibungen von Gewalt beinhalten? Und hier entsteht mein Problem mit dem Buch. Als soziologisch-philosophische Dystopie hat das Buch so etwas gar nicht nötig. Aber als spannungsgeladener Apokalypseroman ist es eigentlich zu speziell in seiner Erzählweise, zu konstruiert und wenig eingängig. Ich kann mit Brutalität in Filmen und Büchern halbwegs leben, wenn Gut und Böse klar definiert sind. Saramago lässt die Grenzen aber so arg verschwimmen, dass es mich eigentlich permanent abgestoßen hat. Vielleicht würde der Autor jetzt sagen, genau dies wollte er erreichen. Dann sagen ich, Glückwunsch zu diesem außergewöhnlichen Buch, aber Freude oder eine tiefgreifende neue Erkenntnis über die Abgründe der menschlichen Natur hat es mir trotzdem nicht gebracht. Als Kurzgeschichte hätte es mir zudem besser gefallen.

5

Meisterwerk

Das mit Abstand krasseste Buch, das ich seit Längerem gelesen habe. Trotz des sachlichen, beschreibenden Stils verflogen die 400 Seiten nur so, der einzige Grund, warum ich es nicht in einem Zug durchgelesen habe, ist dass es dafür zu erschütternd ist, nach manchen Kapiteln braucht man wirklich einen Moment, um sie zu verarbeiten.

Meisterwerk
5

Dieses Buch wollte ich schon lange lesen - und ich wurde nicht enttäuscht. Zunächst war es schwer, in den Erzählstil hereinzukommen, der aber wunderbar zu der Geschichte passte: Der Text wirkt wenig strukturiert, mit langen Sätzen, nicht durch Interpunktion angezeigte wörtliche Rede, Kapitelunterteilungen. Außerdem haben die Figuren keine Namen. Für mich hat aber genau das das Gefühl, in eine fremde Welt gestoßen zu sein, in der keine der früheren Regeln mehr gelten und in der man das Gefühl hat, im Chaos zu versinken, noch verstärkt. Erschreckend realistisch finde ich den Umgang der Gesellschaft mit den Erblindeten, die in eine Art Internierungslager gesteckt werden. Allerdings steht der Umgang der Blinden untereinander dem kaum nach - die Bande, die die Versorgung kontrolliert und jede Form von Vorteil für sich herauszuschlagen versucht, ganz gleich wie widerwärtig, ist nicht weniger schockierend. Ein sehr heftiges Buch - aber definitiv lesenswert.

4

Ein Buch, dessen Gedankenspiel mich nicht so schnell loslässt, mit einem doch spezielleren Schreibstil.

Kurzbeschreibung: in diesem Buch erblinden plötzlich alle Menschen einer Stadt außer einer Frau. Durch unterschiedliche Maßnahmen werden die Menschen in unmenschliche Situationen gebracht und müssen dort überleben. Generell fand ich das Buch sehr gut ! Gleichzeitig auch sehr beängstigend, da die Gedanken, die dort geäußert werden und die Abläufe wie niederträchtig Menschen miteinander umgehen, sehr wohl sehr realistisch sind. Ich persönlich würde das Buch niemanden empfehlen, der nicht mit den dunklen Seiten des Menschseins umgehen kann, oder sehr intensiv in solche Szenarien gefühlsmäßig eintaucht. Ein Stern Abzug, weil der Schreibstil sehr speziell ist, man auch immer wieder genau schauen muss, wann eine wörtliche Rede anfängt und wann nicht. Insgesamt ein Buch, über das ich noch sehr lange nachdenken werde.

3

* Achtung Triggerwarnung * Gewalt, Unterdrückung, Vergewaltigung * ziemlich harte Kost *nachdem Motto du bist, was du liest, kann ich es nicht weiterempfehlen. Das Buch lässt einen mit einem schlechten Gefühl zurück.

4

Das ist ein Buch, dass ich erstmal verarbeiten muss.

Ich hab es schon vor einigen Tagen beendet und weiß immer noch nicht genau wie ich es bewerten soll. Die Geschichte, die Erzählweise, die Smybolik. Das alles fand ich sehr beeindruckend. Dennoch hat es sich in der Mitte etwas gezogen, weshalb es keine 5 Sterne werden. So oder so absolut Lesenswert.

5

Grandioses Gedankenspiel eines Literaturnobelpreisträgers

Beitrag erstellen