Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten

von Brigitte Riebe·Buch 2 von 4
E-Book
4.37
FrauenromanKaufhausKriegsendeSaga

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Beschreibung

Teil 2 der packenden 50-er-Jahre-Trilogie von Bestsellerautorin Brigitte Riebe. Berlin, 1952: Während für Rike das Kaufhaus an erster Stelle steht, will die mittlere Schwester Silvie nach den dunklen Jahren des Krieges nur eins: das Leben in vollen Zügen genießen. Die Geschäfte laufen ohnehin bestens, das Kaufhaus bietet das Neueste vom Neuen an: Petticoats, Nylonstrümpfe und Perlonhemden, dazu feine Stoffe und Waren, die nach angesagter italienischer Mode angefertigt werden. Doch nun, da die Wunden des Krieges verheilt sind, weigern die Männer sich plötzlich, die Geschäfte allein den Frauen zu überlassen. Als dann auch noch Florentine, mittlerweile zu einer jungen Frau herangewachsen, gegen alles und jeden rebelliert und die Familie zu entzweien droht, wird Silvie klar, dass sie Verantwortung für das Kaufhaus Thalheim und ihre Familie übernehmen muss.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Generationenromane
Format
E-Book
Seitenzahl
480
Preis
9.99 €

Beiträge

3
Alle
5

Dieses Mal aus Silvies Sicht geschrieben verzaubert auch dieser Teil der Ku'damm Reihe mit Authentizität und einer spannenden Geschichte

4

Dieser zweite Band der Schwestern vom Ku'damm wird nun aus der Sicht von Silvie geschildert. Nachdem Rike das Unternehmen wieder ans Laufen gebracht hat kehrt nun Silvies Zwillingsbruder Oskar aus dem Krieg zurück und wird vom Vater in die Geschäftsleitung berufen. Doch leider fühlt sich Oskar dort überhaupt nicht in seinem Element und seine Tätigkeit wirkt mehr als kontraproduktiv. Gleichzeitig wird Silvie von ihrer Schwester immer mehr dazu gedrängt, ihre Fähigkeiten auch in den Dienst des Kaufhauses Thalheim zu stellen. Allerdings kollidiert das mit Silvies Wunsch, weiter beim RIAS ihre Sendungen machen zu dürfen. Hat sie doch mit der Sendung "Stimmen", in der Prominente wie Billy Wilder, Hildegard Knef und Heinrich Böll zu Wort kommen ein erfolgreiches neues Format aufgebaut. Zusätzlich treibt Silvie ihr Wunsch nach Mann, Heim und Kind. Nachdem sie in der Vergangenheit einige Rückschläge hat erleben müssen, hofft sie nun umso mehr auf ein Happy End. Brigitte Riebe gelingt es nahtlos an den Vorgängerband anzuschließen. Trotz des Perspektivwechsels ist man gleich wieder im Kreise der Familie Thalheim angekommen. Viele Dinge, die im ersten Band an Silvie eher störten, werden eben durch diesen Perspektivwechsel verständlich. Ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Freiheit und dem Wunsch nach Heim und Kind wird so besonders deutlich. Die fünfziger Jahre werden beim Lesen dieses Buches wieder lebendig. Nicht nur die Stars, die bei Silvie in der Sendung auftreten, auch die Musik, die bei Familienfeiern gespielt wird und die Mode, die im Kaufhaus Thalheim entsteht, lassen die Fifties vor dem inneren Auge der Leser aufleben. Die historischen Eckpunkte der Zeit fließen über den Alltag der Thalheims in die Geschichte ein und werden in einer ausführlichen Zeittafel am Ende des Buches noch einmal aufgeführt. So bekommt man ein Gefühl für die Zeit, die weitem nicht so golden war, wie uns Filme aus dieser Zeit gerne weismachen wollen. Das Schicksal der Familie Thalheim ist nicht immer einfach, aber am Ende zeigt sich, dass Familien auch in den ungewöhnlichsten Konstellationen gemeinsam auch die schwersten Schicksalsschläge durchstehen können. Das Buch endet, wie schon der erste Band, mit einem Paukenschlag, dessen Auswirkungen im nächsten Band dann zu verarbeiten sind. Hier wird dann auch Florentine zu Wort kommen, das Nesthäkchen der Sippe. Auf diesen Ausflug in die Sixties freue ich mich schon sehr, fiel es mir doch am Ende dieses Buches schwer, Abschied von den Thalheims zu nehmen.

4

Meine Meinung Stürmisch und rasant wie die 50er – Jahre in Deutschland, so stürmisch und rasant ist dieser zweite Band. Deutschland wird nach und nach aufgebaut, die Menschen finden wieder zu einem einigermaßen geregelten Leben zurück, sie verdienen mehr und wollen somit auch das Schöne wieder in ihr Leben zurückbringen. Über die USA kommen Mode, Filme und Stars auch ins deutsche Rampenlicht und die Thalheims sind mit dabei. Das Kaufhaus floriert, seine modischen Kreationen sind mächtig angesagt und durch Oskar und Markus ist die Familie beim Theater und Film mit dabei. Die liebe Silvie deckt das Medium Radio ab, zum Leidwesen des Vaters, der sie lieber auch im Familiengeschäft sehen möchte. Sie soll ihre Schwester Rike ein bisschen entlasten, denn die hat mit ihren beiden Kindern viel zu tun und so ohne Mann, Haus und Kind hätte Silvie genug Zeit, Rike mehr zu unterstützen. Silvie und die Männer, das ist eine Geschichte für sich. So schnell und so heftig, wie Silvie lieben kann, so oberflächlich ist ihre Partnerwahl. Aber auch für so einen Herzensmenschen sollte es doch ein passendes Gegenstück geben. Deutschland ist geteilt und es scheint, als würde dies so bleiben. West-Berlinern wird die Einreise in die DDR verboten, der Sozialismus wird in der DDR errichtet, die SED kämpft gegen alles und jeden, die sich gegen die Partei stellen, DDR-Privatleben wird sozialisiert und damit die Reisefreiheit der Menschen aus der DDR beschränkt. Die Bundesrepublik tritt der NATO bei, die DDR schließt sich dem “Warschauer Pakt” an und es ist allen klar, dass es keine Wiedervereinigung mehr geben wird. Und trotz alledem bleibt Onkel Carl im Osten, denn dort sieht er die beste Möglichkeit Menschen zu helfen. Die Menschen im Osten benötigen alle Hilfe und Unterstützung, die sie bekommen können. Brigitte Riebe gelingt es wieder wunderbar in ihrer leichten und lockeren Schreibart Historisches mit Fiktivem zu verbinden und bietet dadurch auch dem größten Geschichtsmuffel das Maximum an Wissen über die deutsche Nachkriegszeit bis kurz vorm Mauerbau. Vielleicht liegt es an der Zeit, in der der Roman spielt, vielleicht daran, dass ein zweiter Teil die Brücke zur Einführung und dem Abschluss ist, sodass er nicht ganz so tief und eindrücklich auf mich wirkt, wie sein Vorgänger. Auf familiärer Ebene passiert sehr viel: Hochzeiten, Trennungen, Unerwartetes und der Tod, auch interessante Geheimnisse, die sicherlich Auswirkungen auf Band 3 haben werden, sind gelüftet und doch ist alles irgendwie ein bisschen zu rasant und geht nicht ganz so tief. Der Fokus dieses Bandes liegt auf den historischen Begebenheiten, dadurch trat die Familiengeschichte ein bisschen in den Hintergrund. Insgesamt dennoch sehr gelungen aber mit etwas weniger packendem Charme, im Vergleich zu Teil 1. Doch das ist sicherlich Meckern auf hohem Niveau! Kaum ein*e Autor*in schafft es, so wie Brigitte Riebe, Leser*innen während des Lesens für Geschichte zu interessieren und diese nach dem Lesen zur weiteren Recherche zu animieren. Die wundervolle Zeittafel am Ende des Buches ist dabei eine sehr gute Unterstützung. Fazit Ein zweiter Teil, der große Freude auf den Abschluss weckt! Wer sich für Deutsche Geschichte der Nachkriegszeit interessiert, unterhalten werden möchte, Familiensagas liebt und dabei auch noch über die schönen Seiten des damaligen Lebens erfahren möchte, der sollte unbedingt zu dieser 50er – Jahre – Trilogie greifen.

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