Die Reise ins Reich
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tobias Ginsburg, Jahrgang 1986, ist Autor und Regisseur. Er studierte Dramaturgie, Literaturwissenschaft und Philosophie. 2016 war er Fellow des Hanse-Wissenschaftskollegs, 2020 erhielt er das Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung.
Beiträge
Große Empfehlung - Hörbuch!
Nach einer zufälligen Entdeckung Ginsburg durch eine Lesung in meiner Nähe, musste ich seine zwei bisher erschienenen Bücher unbedingt haben. "Die Reise ins Reich" handelt von seiner Investigativrecherche unter verschiedenen Gruppen von Rechten, Reichsbürgern und Verschwörungsgläubigen. Meine Empfehlung ist definitiv das Hörbuch, welches Ginsburg selbst eingelesen hat. Es ist erschreckend, aber auch immer unterhaltsam dargestellt, oft saß ich kopfschüttelnd da und machte mir leider noch häufiger Sorgen um unsere Zukunft. Jeder mit Verwandten/Freund:innen mit Hang zu Esoterik und AfD sollte das Buch kennen.

Unfassbar. Unfassbar erschreckend, unfassbar wichtig, unfassbar mutig. Tobias Ginsburg ist vielleicht DER wichtigste Undercoverjournalist unserer Zeit, vor allem wegen der ausgewählten Themen. Reichsbürgertum, Rechtsextremisten, Verschwörungsideologien, Incels, es gibt vermutlich keine widerliche Gruppierung, in die er sich nicht Hals über Kopf einschleusen würde. Vor allem die geupdatete Fassung dieses Buchs mit der Eskalation der Verschwörungsideologen rund um die Covid 19 Pandemie und die gefühlt in der bürgerlichen Mitte angekommenen rechtsextremen Parolen und hanebüchenen Ideologien sind eine (erschreckende) Lesereise wert. Und - "Die letzten Männer des Westens" ist mindestens genau so bombastisch und fast ein bisschen erschreckender. Wir müssen so viel mehr tun, damit diese Ideologien und die komplett verquerte, menschenfeindliche Sülze als das erkannt wird, was sie ist und angemessen bekämpft werden kann. Und wenig ist drängender, als dass wir uns dieser stetig wachsenden Gefahr bewusst werden, statt weiterhin mit Hufeisen um uns zu werfen ("aBeR liNkE zÜndEn aUtOs aN, diE siNd aUcH sChLiMm") - und dass wir die Gefahr, die durch die AfD parlamentsfähig wurde, mit aller Kraft bekämpfen.
habs als Hörbuch gehört und konnte ehrlich einfach nicht aufhören, weils so so so gut ist. Natürlich ist das Thema schwere, wirklich keine harmlose Kost, aber Tobias Ginsburg hat so viel Intelligenz, Eloquenz und Wissen in seinen Texten- ich bin Fan. Und Himmel- ist der Mann mutig.
Tobias Ginsburg hat sich 2018/2019 mehrere Monate undercover in die Welt von Verschwörungstheoretiker*innen, Rechtsextremist*innen und Reichsbürger*innen gewagt, getarnt als Journalist, der "die Wahrheit" sucht. In diesem Buch schildert er seine Erlebnisse auf sehr unterhaltsame Art und Weise - dies täuscht jedoch nicht darüber hinweg, wie beängstigend die Entwicklungen und Zusammenschlüsse der Feind*innen der Demokratie sind. Ginsburg zeigt auf, wie verwässert der Begriff "Nazi" wird, angewendet auf Menschen unserer Zeit, da Rechtsextreme sich diesen bereits längst angeeignet haben und als Beleidigung nutzen für alle, die vermeintlich ihre Meinungsfreiheit einschränken. Die Nazis von heute sind weder optisch noch ideologisch als eine homogene Gruppe erkennbar: Von Esoterik-Fanatiker*innen zu Hippie-Kommunen, von einsamen Abgehängten zu exzentrischen Prominenten, von taktierenden Politiker*innen zu gewaltbereiten Skinheads. Insbesondere durch die Corona-Pandemie haben sich die demokratiefeindlichen Strömungen verschärft und gebündelt, wie Ginsburg in einem nachgestellten Kapitel der Neuauflage aufgreift. In seiner monatelangen Recherche war Ginsburg nicht nur externer Beobachter, sondern hat es geschafft, das Vertrauen einiger Strippenzieher*innen innerhalb der Szene zu gewinnen. So wurde er Teil von konspirativen Treffen und oftmals auch selbst um Rat gefragt. Ginsburgs Mut ist doppelt beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass er als jüdischer Journalist gleich zwei Feindbilder der rechten Szene in seiner Person vereint. Besonders interessant fand ich es, wenn der Autor seine eigenen Emotionen in Bezug auf die Erlebnisse schilderte - von Entsetzen, Unglauben, Belustigung bis zu dem Moment, in dem er merkt, abgestumpft geworden zu sein. CN: Ableismus, Sekte, Suizid, Antisemitismus, Krankheit, Schizophrenie, N-Wort, Queerfeindlichkeit, Fatshaming
Als ich dachte, es könnte nach „Die letzten Männer des Westens“ nicht schlimmer werden, hat Tobias Ginsburg „Die Reise ins Reich“ geschrieben
Beklemmend liest sich auch Tobias Ginsburgs erstes Buch. Nachdem ich im November 22 "Die letzten Männer des Westens" gelesen habe, bin ich endlich gekommen auch das hier zu lesen. Es ist ein hartes, schweres Buch, die Ideologien der hier gezeigten Menschen die Ginsburg trifft schnüren mir an einigen Stellen den Brustkorb zu. Ich finde es erschreckend akkurat dass er auch mit einer Sekten-Expertin spricht, denn genau so fühlen sich viele Dynamiken dieser hasserfüllten Menschen an.
Es war interessant, aber manchmal etwas trocken oder verwirrend.
Faszinierendes Buch. Es liest sich wie ein Thriller, ist aber die Realität, die mich gerade am Anfang echt geschockt hat. Unfassbar, wie leicht man heutzutage Mensch manipulieren kann.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist originell, witzig und ein "sanfter" Einstieg in die Thematik. Den einen Stern Abzug gebe ich, weil ich mir mehr Informationen über den Autor und seine Intention wünsche. Wenn man so einen Aufwand in der Recherche betreibt, dann muss doch mehr dahinter stecken, als die Aussicht auf eine vermutlich erfolgreiches Buch. Mittlerweile habe ich einige Interviews mit dem Autor gelesen und gesehen und bin so an diese Informationen gekommen, aber im Buch wäre auch noch dafür Platz gewesen.
Ginsburg schafft es in seinem Buch einen sehr personennahen Einblick in die moderne rechte Szene Deutschlands zu geben. Er verkehrt mit Identitäten, welche meist nur aus einem einziges Schicksalsschlag heraus in eine Hassspirale abdriften, welche aus eigeneigener Identitätsangst beginnen, sich ihr eigenes Bild vom Teufel zusammen zu basteln. Zu großem Teil was das Buch sehr informativ, jedoch schlug es mir an manchen Stellen schwer auf, wenn der Autor vollkommen thematisch unrelevante, objektifizierende Kommentare zu mancherlei Frauen abließ, während er versuchte unvoreingenommen stereotype Hassbilder aufzubrechen und eine Grauzone darzustellen. Daher der eine Stern Abzug. Alles in allem aber eine sehr interessante Leseerfahrung.
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Autorenbeschreibung
Tobias Ginsburg, Jahrgang 1986, ist Autor und Regisseur. Er studierte Dramaturgie, Literaturwissenschaft und Philosophie. 2016 war er Fellow des Hanse-Wissenschaftskollegs, 2020 erhielt er das Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung.
Beiträge
Große Empfehlung - Hörbuch!
Nach einer zufälligen Entdeckung Ginsburg durch eine Lesung in meiner Nähe, musste ich seine zwei bisher erschienenen Bücher unbedingt haben. "Die Reise ins Reich" handelt von seiner Investigativrecherche unter verschiedenen Gruppen von Rechten, Reichsbürgern und Verschwörungsgläubigen. Meine Empfehlung ist definitiv das Hörbuch, welches Ginsburg selbst eingelesen hat. Es ist erschreckend, aber auch immer unterhaltsam dargestellt, oft saß ich kopfschüttelnd da und machte mir leider noch häufiger Sorgen um unsere Zukunft. Jeder mit Verwandten/Freund:innen mit Hang zu Esoterik und AfD sollte das Buch kennen.

Unfassbar. Unfassbar erschreckend, unfassbar wichtig, unfassbar mutig. Tobias Ginsburg ist vielleicht DER wichtigste Undercoverjournalist unserer Zeit, vor allem wegen der ausgewählten Themen. Reichsbürgertum, Rechtsextremisten, Verschwörungsideologien, Incels, es gibt vermutlich keine widerliche Gruppierung, in die er sich nicht Hals über Kopf einschleusen würde. Vor allem die geupdatete Fassung dieses Buchs mit der Eskalation der Verschwörungsideologen rund um die Covid 19 Pandemie und die gefühlt in der bürgerlichen Mitte angekommenen rechtsextremen Parolen und hanebüchenen Ideologien sind eine (erschreckende) Lesereise wert. Und - "Die letzten Männer des Westens" ist mindestens genau so bombastisch und fast ein bisschen erschreckender. Wir müssen so viel mehr tun, damit diese Ideologien und die komplett verquerte, menschenfeindliche Sülze als das erkannt wird, was sie ist und angemessen bekämpft werden kann. Und wenig ist drängender, als dass wir uns dieser stetig wachsenden Gefahr bewusst werden, statt weiterhin mit Hufeisen um uns zu werfen ("aBeR liNkE zÜndEn aUtOs aN, diE siNd aUcH sChLiMm") - und dass wir die Gefahr, die durch die AfD parlamentsfähig wurde, mit aller Kraft bekämpfen.
habs als Hörbuch gehört und konnte ehrlich einfach nicht aufhören, weils so so so gut ist. Natürlich ist das Thema schwere, wirklich keine harmlose Kost, aber Tobias Ginsburg hat so viel Intelligenz, Eloquenz und Wissen in seinen Texten- ich bin Fan. Und Himmel- ist der Mann mutig.
Tobias Ginsburg hat sich 2018/2019 mehrere Monate undercover in die Welt von Verschwörungstheoretiker*innen, Rechtsextremist*innen und Reichsbürger*innen gewagt, getarnt als Journalist, der "die Wahrheit" sucht. In diesem Buch schildert er seine Erlebnisse auf sehr unterhaltsame Art und Weise - dies täuscht jedoch nicht darüber hinweg, wie beängstigend die Entwicklungen und Zusammenschlüsse der Feind*innen der Demokratie sind. Ginsburg zeigt auf, wie verwässert der Begriff "Nazi" wird, angewendet auf Menschen unserer Zeit, da Rechtsextreme sich diesen bereits längst angeeignet haben und als Beleidigung nutzen für alle, die vermeintlich ihre Meinungsfreiheit einschränken. Die Nazis von heute sind weder optisch noch ideologisch als eine homogene Gruppe erkennbar: Von Esoterik-Fanatiker*innen zu Hippie-Kommunen, von einsamen Abgehängten zu exzentrischen Prominenten, von taktierenden Politiker*innen zu gewaltbereiten Skinheads. Insbesondere durch die Corona-Pandemie haben sich die demokratiefeindlichen Strömungen verschärft und gebündelt, wie Ginsburg in einem nachgestellten Kapitel der Neuauflage aufgreift. In seiner monatelangen Recherche war Ginsburg nicht nur externer Beobachter, sondern hat es geschafft, das Vertrauen einiger Strippenzieher*innen innerhalb der Szene zu gewinnen. So wurde er Teil von konspirativen Treffen und oftmals auch selbst um Rat gefragt. Ginsburgs Mut ist doppelt beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass er als jüdischer Journalist gleich zwei Feindbilder der rechten Szene in seiner Person vereint. Besonders interessant fand ich es, wenn der Autor seine eigenen Emotionen in Bezug auf die Erlebnisse schilderte - von Entsetzen, Unglauben, Belustigung bis zu dem Moment, in dem er merkt, abgestumpft geworden zu sein. CN: Ableismus, Sekte, Suizid, Antisemitismus, Krankheit, Schizophrenie, N-Wort, Queerfeindlichkeit, Fatshaming
Als ich dachte, es könnte nach „Die letzten Männer des Westens“ nicht schlimmer werden, hat Tobias Ginsburg „Die Reise ins Reich“ geschrieben
Beklemmend liest sich auch Tobias Ginsburgs erstes Buch. Nachdem ich im November 22 "Die letzten Männer des Westens" gelesen habe, bin ich endlich gekommen auch das hier zu lesen. Es ist ein hartes, schweres Buch, die Ideologien der hier gezeigten Menschen die Ginsburg trifft schnüren mir an einigen Stellen den Brustkorb zu. Ich finde es erschreckend akkurat dass er auch mit einer Sekten-Expertin spricht, denn genau so fühlen sich viele Dynamiken dieser hasserfüllten Menschen an.
Es war interessant, aber manchmal etwas trocken oder verwirrend.
Faszinierendes Buch. Es liest sich wie ein Thriller, ist aber die Realität, die mich gerade am Anfang echt geschockt hat. Unfassbar, wie leicht man heutzutage Mensch manipulieren kann.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist originell, witzig und ein "sanfter" Einstieg in die Thematik. Den einen Stern Abzug gebe ich, weil ich mir mehr Informationen über den Autor und seine Intention wünsche. Wenn man so einen Aufwand in der Recherche betreibt, dann muss doch mehr dahinter stecken, als die Aussicht auf eine vermutlich erfolgreiches Buch. Mittlerweile habe ich einige Interviews mit dem Autor gelesen und gesehen und bin so an diese Informationen gekommen, aber im Buch wäre auch noch dafür Platz gewesen.
Ginsburg schafft es in seinem Buch einen sehr personennahen Einblick in die moderne rechte Szene Deutschlands zu geben. Er verkehrt mit Identitäten, welche meist nur aus einem einziges Schicksalsschlag heraus in eine Hassspirale abdriften, welche aus eigeneigener Identitätsangst beginnen, sich ihr eigenes Bild vom Teufel zusammen zu basteln. Zu großem Teil was das Buch sehr informativ, jedoch schlug es mir an manchen Stellen schwer auf, wenn der Autor vollkommen thematisch unrelevante, objektifizierende Kommentare zu mancherlei Frauen abließ, während er versuchte unvoreingenommen stereotype Hassbilder aufzubrechen und eine Grauzone darzustellen. Daher der eine Stern Abzug. Alles in allem aber eine sehr interessante Leseerfahrung.