Die Möglichkeit einer Insel

Die Möglichkeit einer Insel

Hardcover
3.73
Le Sens Du CombatLa Carte Et Le TerritoireUnterwerfungKritik

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Der Mensch ist verschwunden. Und mit ihm der Kult um Sex und Fun und ewige Jugend. Geblieben ist nichts als Ekel, Einsamkeit und Langeweile. Der Mensch ist für das Glück und dessen Voraussetzung, die bedingungslose Liebe, nicht geschaffen. Angesichts der unerträglich schmerzvollen Erfahrung des Alters nimmt der Mensch freiwillig Abschied von sich. Und nach der Klimakatastrophe bleiben vom Menschengeschlecht nur archaisch lebende Wilde zurück. Nur der Neo-Mensch hat überlebt – geklont und unsterblich. Aber alle menschlichen Regungen wie Lachen und Weinen, Güte, Mitleid und Treue sind ihm zu unergründlichen Geheimnissen geworden. Daniel24 ist ein Neo-Mensch der vierundzwanzigsten Generation, der auf seinen genetischen Prototyp Daniel1 und dessen Lebensbericht zurückblickt. Dieser Daniel1 war ein Mensch unserer Gegenwart: Als Komiker auf der Bühne, in Film und Fernsehshows trat er als zynisch-scharfer Beobachter einer Gesellschaft auf, die längst alle Tabus gebrochen hatte. Aber sein Leben mit Isabelle, umgeben von Glamour und Geld, vermochte das Altern nicht aufzuheben. Der Bericht aus der Zeit seines Prototyps ermöglicht es Daniel24, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Zeiten, seiner, die in der Zukunft liegt, und unserer selbstzerstörerischen Gegenwartsgesellschaft zu begreifen. Für die war vor allem „der moralische Schmerz des Alterns" unerträglich geworden. Ist der Gesellschaftsentwurf dieses Neo-Menschen der alten Gattung wirklich überlegen? Schließlich macht sich Marie23, angestoßen durch die Berichte von Marie1, auf den Weg, um auf einer Insel eine neue Gesellschaftsform zu suchen, wo sich jenseits von altem Menschsein und Neo-Menschsein die Individuen in Liebe, Fürsorge und Geborgenheit begegnen. Wohin führt ihre verheißungsvolle Suche? Michel Houellebecqs mit Spannung erwarteter neuer Roman „Die Möglichkeit einer Insel" entwirft radikal unsere Zukunft: Drastisch konfrontiert er Menschheitsentwürfe. Michel Houllebecqs Prosa ist voll visionärer Kraft, eine Abrechnung mit unserer heutigen Gesellschaft, wie sie endgültiger kaum sein kann. „Willkommen im ewigen Leben, meine Freunde."
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
445
Preis
35.50 €

Beiträge

1
Alle
2

Interessant nach 15 Jahren wieder Houellebecq zu lesen. Damals selbst tief im Sturm und Drang und Weltschmerz, war er eine kleine Erleuchtung und man war seelig zu wissen: Es gibt noch fertigere Typen als einen selbst. Heute aber ist der Lack ab und durchschaut sein immer gleiches Spiel: Die Welt ist also verrucht und scheisse, so weit so gut. Früher war alles besser. Die geilen jungen Hasen die man selbst nie abgekriegt hat und abkriegt, Vögeln grundsätzlich nur in Rudeln und Koksen währenddessen. Andererseits tun sie bei bei einem Partner auf verliebt, vögeln aber quer was das Zeug hält. Alle, wohlgemerkt. Houellebecq, der alte Spießer zeigt dem geneigten Leser nun auf, wie schlecht und mies die Menschen und überhaupt alles ist. Es hat auch alles keinen Sinn mehr, weil alles eben so hoffungslos im Arsch ist. Houellebecq verarbeitet seine eigene Depression in seinen Büchern, so wie Trier im Film. Nur schaut man bei Trier tatsächlich in die Hölle, bei Houellebecq dahingegen in die Welt des resignierten Endvierzigers und Misanthropen mit Fahne und Mundgeruch, mehr nicht.

Beitrag erstellen