Elementarteilchen
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
MICHEL HOUELLEBECQ, 1958 geboren, gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Für den Roman ›Karte und Gebiet‹ (2011) erhielt er den renommierten Prix Goncourt. Sein Roman ›Unterwerfung‹ (2015) stand wochenlang auf den Bestsellerlisten und wurde mit großem Erfolg für die Theaterbühne adaptiert und verfilmt. Zuletzt erschien der Roman ›Vernichten‹ (2022).
Beiträge
„Elementarteilchen“ ist ein provokantes, tiefgründiges Werk über die Zerbrechlichkeit des Menschen und die Suche nach Sinn. Trotz vulgärer Sprache und düsterer Melancholie endet es mit einer hoffnungsvollen, humanistischen Botschaft. Wer sich darauf einlässt, wird literarisch reich belohnt.
„Elementarteilchen“ ist eines dieser Bücher, die den Leser zutiefst herausfordern und ihm gleichzeitig ein unvergleichliches literarisches Erlebnis schenken. Michel Houellebecq beschreibt mit einer schmerzhaften Präzision die Verlorenheit des modernen Menschen, die Suche nach Sinn und Liebe in einer zerrissenen Welt. Dabei beeindruckt die Tiefe der Figuren: Michel und Bruno sind keine Helden, sondern zutiefst gebrochene Menschen, deren Schicksale dennoch berühren. Besonders faszinierend ist Houellebecqs Fähigkeit, philosophische und gesellschaftskritische Themen auf eine Weise in die Handlung zu verweben, die zum Nachdenken anregt. Die Sprache mag oft vulgär sein, aber sie unterstreicht die schonungslose Ehrlichkeit des Autors. Manche Passagen sind so eindringlich und bewegend, dass man beim Lesen innehalten muss – baff vor der sprachlichen Kraft und der Tiefe der Gedanken. Ein großes Lob gebührt auch dem Übersetzer, der es geschafft hat, Houellebecqs poetische und oft provokante Sprache ins Deutsche zu übertragen. Nicht zuletzt steckt in all der Melancholie und Brutalität ein unerwarteter Kern von Hoffnung. Der Satz „Die Welt von morgen ist weiblich“ zeigt, dass Houellebecq, trotz aller Provokationen, einen humanistischen Ansatz verfolgt: Dieses Buch ist dem Menschen gewidmet, und wer es bis zum Ende liest, wird das begreifen. Wer sich auf „Elementarteilchen“ einlässt, muss sich bewusst sein, dass Houellebecq keine Rücksicht auf Tabus nimmt. Die Sprache ist oft provokant, explizit und wirkt stellenweise chauvinistisch. Die Figuren, allen voran Bruno, verkörpern oft eine machohafte Perspektive, die nicht leicht zu ertragen ist. Frauen werden an manchen Stellen stereotyp dargestellt, und Houellebecqs Darstellung von Sexualität mag für einige Leser*innen zu krass oder gar verletzend wirken. Auch die Grundstimmung des Romans ist geprägt von einer tiefen Melancholie, die für Leser*innen, die nach einer leichten oder optimistischen Lektüre suchen, schwer zu verkraften sein könnte. Der Pessimismus, mit dem Houellebecq die Gesellschaft analysiert, kann erdrückend wirken, und manche könnten sich fragen, ob sie bereit sind, sich dieser düsteren Weltanschauung auszusetzen. „Elementarteilchen“ ist ein Werk, das polarisiert – und gerade deshalb so bedeutsam ist. Es ist kein Buch, das man „einfach so“ liest. Es ist herausfordernd, verstörend, oft schockierend, aber ebenso erleuchtend und tiefgründig. Die Melancholie und Tragik der Geschichte, insbesondere die Beziehung zwischen Michel und Annabelle, berühren zutiefst und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Ja, die Sprache ist oft vulgär, die Perspektive mitunter chauvinistisch. Doch wer sich darauf einlässt, entdeckt hinter der Provokation einen Autor, der die Menschheit in all ihrer Widersprüchlichkeit zu verstehen versucht – und ihr am Ende doch etwas Hoffnung zuspricht. Für mich ist „Elementarteilchen“ eines der beeindruckendsten Werke der modernen Literatur, das ich jedem empfehlen würde, der bereit ist, sich auf eine Reise in die dunkelsten, aber auch wahrhaftigsten Aspekte der menschlichen Seele einzulassen.
Eigentlich ist ein Ding der Unmöglichkeit, diesem Buch 3 Sterne zu geben, denn dieses Buch will polarisieren. Man liebt oder hasst es. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich meiner Abneigung gegen Elementarteilchen gerecht werde, wenn ich es so lauwarm einstufe. Einerseits bin ich mir bewusst, dass Houellebecqs Wahl der Mittel zur Verdeutlichung seines Standpunktes bestürzend und faszinierend sind, andererseits halte ich das Buch einfach nur für billigen Schund. Im Grunde dreht sich bei der Lebensgeschichte der beiden Halbbrüder Michel (asexuell) und Bruno (schwanzgesteuert) alles um die Frage nach Befriedigung der sexuellen Lust. Michel will sie biologisch-wissenschaftlich bekämpfen und Bruno will sie dagegen jederzeit und exzessiv ausleben. Warum sind die beiden Brüder so sexuell gestört? Weil ihre Mutter sie früh verlassen hatte, um ihre sexuellen Freiheit in der Welt zu suchen. Es fällt mir schwer Autor und Buch hier voneinander zu trennen, auch wenn es diese Schuldzuweisung Bruno in den Mund legt. Aber aus dem ganzen Buch sprießt jederzeit die Kernaussage, dass die Suche nach der individuellen, sexuellen Freiheit das Kernproblem des modernen Menschen ist. Es gibt angeblich keine Liebe. Männer können nicht lieben, sondern nur ihre Begierde ausleben. Die Frauen (vor allem die 68erinnen) sind Schuld an dieser Situation. Außerdem sind sie in erster Linie dazu da, dem Mann zur Bedienung seiner Begierde zu dienen. Das ist ein narrativer Holzhammer, mit dem Houellebecq seine Position hier der Leserschaft einhämmert. Vor allem macht er dies gleich zu Beginn im essayhaften erster Teil mit einer Erklärung des Notstandes, in dem sich die Menschheit befindet. Die oft ekelhafte, pornografische Schreibweise ist ein Stilmittel, um die sexuelle Frustration zu verdeutlichen. Es wird wirklich über dem Maße onaniert, penetriert und ejakuliert. Ich kann da keine lobende Worte für die direkte, ungefilterte Sprache des Autors finden. Selten wurde so abstoßend über Geschlechtsverkehr geschrieben wie in diesem Buch. Wer hier meint, die heroische Suche nach Liebe durch zwei Gestörte herauslesen, hat meiner Ansicht nach viel Phantasie. Das Buch hat so viel mit Liebe zu tun, wie Pornhub mit Aufrichtigkeit (nein, ich meine das nicht doppeldeutig). Wenn ich etwas Positives an dem Buch finde, daß ist es die Eindringlichkeit (Mann, warum fallen mir nur ständig doppeldeutige Begriffe ein? Das Buch hat mich kirre gemacht), mit der es Resonanz bei mir ausgelöst hat. Ich habe mich gefragt, warum ich so stark emotional auf die Geschichte reagiere? Wenn Literatur so etwas bei mir auslöst, dann kann ich das Buch nicht schlecht bewerten. Trotz fehlendem Lesevergnügen werde ich bestimmt irgendwann nochmal etwas von ihm lesen. Aber dieses durch Pauschalisierung geprägte Weltbild Houellebecqs hat mir in diesem Buch nicht gefallen.
In diesem Buch wird die Menschheit durch das Schicksal zweier Brüder dargestellt. Der eine ist ein Opfer seines minderwertigen Körpers und seiner unstillbaren sexuellen Begierde, während der andere sich ganz der Wissenschaft verschrieben hat. Die Lektüre ist wie eine buchgewordene Depression, die trotz allem nicht völlig hoffnungslos wirkt. Das Werk vereint großen Unterhaltungswert mit intellektuellem Anspruch. Ich weiß jedoch nicht ob ich das Ende zu pathetisch oder doch ganz fantastisch finde. Dieses Buch wird nicht in die Bibliothek meines Herzens aufgenommen werden, trotzdem kann ich es absolut empfehlen!
Eigentlich ist ein Ding der Unmöglichkeit, diesem Buch 3 Sterne zu geben, denn dieses Buch will polarisieren. Man liebt oder hasst es. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich meiner Abneigung gegen Elementarteilchen gerecht werde, wenn ich es so lauwarm einstufe. Einerseits bin ich mir bewusst, dass Houellebecqs Wahl der Mittel zur Verdeutlichung seines Standpunktes bestürzend und faszinierend sind, andererseits halte ich das Buch einfach nur für billigen Schund. Im Grunde dreht sich bei der Lebensgeschichte der beiden Halbbrüder Michel (asexuell) und Bruno (schwanzgesteuert) alles um die Frage nach Befriedigung der sexuellen Lust. Michel will sie biologisch-wissenschaftlich bekämpfen und Bruno will sie dagegen jederzeit und exzessiv ausleben. Warum sind die beiden Brüder so sexuell gestört? Weil ihre Mutter sie früh verlassen hatte, um ihre sexuellen Freiheit in der Welt zu suchen. Es fällt mir schwer Autor und Buch hier voneinander zu trennen, auch wenn es diese Schuldzuweisung Bruno in den Mund legt. Aber aus dem ganzen Buch sprießt jederzeit die Kernaussage, dass die Suche nach der individuellen, sexuellen Freiheit das Kernproblem des modernen Menschen ist. Es gibt angeblich keine Liebe. Männer können nicht lieben, sondern nur ihre Begierde ausleben. Die Frauen (vor allem die 68erinnen) sind Schuld an dieser Situation. Außerdem sind sie in erster Linie dazu da, dem Mann zur Bedienung seiner Begierde zu dienen. Das ist ein narrativer Holzhammer, mit dem Houellebecq seine Position hier der Leserschaft einhämmert. Vor allem macht er dies gleich zu Beginn im essayhaften erster Teil mit einer Erklärung des Notstandes, in dem sich die Menschheit befindet. Die oft ekelhafte, pornografische Schreibweise ist ein Stilmittel, um die sexuelle Frustration zu verdeutlichen. Es wird wirklich über dem Maße onaniert, penetriert und ejakuliert. Ich kann da keine lobende Worte für die direkte, ungefilterte Sprache des Autors finden. Selten wurde so abstoßend über Geschlechtsverkehr geschrieben wie in diesem Buch. Wer hier meint, die heroische Suche nach Liebe durch zwei Gestörte herauslesen, hat meiner Ansicht nach viel Phantasie. Das Buch hat so viel mit Liebe zu tun, wie Pornhub mit Aufrichtigkeit (nein, ich meine das nicht doppeldeutig). Wenn ich etwas Positives an dem Buch finde, daß ist es die Eindringlichkeit (Mann, warum fallen mir nur ständig doppeldeutige Begriffe ein? Das Buch hat mich kirre gemacht), mit der es Resonanz bei mir ausgelöst hat. Ich habe mich gefragt, warum ich so stark emotional auf die Geschichte reagiere? Wenn Literatur so etwas bei mir auslöst, dann kann ich das Buch nicht schlecht bewerten. Trotz fehlendem Lesevergnügen werde ich bestimmt irgendwann nochmal etwas von ihm lesen. Aber dieses durch Pauschalisierung geprägte Weltbild Houellebecqs hat mir in diesem Buch nicht gefallen.
Habe diese Roman nicht zu Ende gelesen, weil er wirklich furchtbar vulgär war und eine so weiß männliche Perspektive ist, dass es mir hochgekommen ist
Beschreibung
Autorenbeschreibung
MICHEL HOUELLEBECQ, 1958 geboren, gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Für den Roman ›Karte und Gebiet‹ (2011) erhielt er den renommierten Prix Goncourt. Sein Roman ›Unterwerfung‹ (2015) stand wochenlang auf den Bestsellerlisten und wurde mit großem Erfolg für die Theaterbühne adaptiert und verfilmt. Zuletzt erschien der Roman ›Vernichten‹ (2022).
Beiträge
„Elementarteilchen“ ist ein provokantes, tiefgründiges Werk über die Zerbrechlichkeit des Menschen und die Suche nach Sinn. Trotz vulgärer Sprache und düsterer Melancholie endet es mit einer hoffnungsvollen, humanistischen Botschaft. Wer sich darauf einlässt, wird literarisch reich belohnt.
„Elementarteilchen“ ist eines dieser Bücher, die den Leser zutiefst herausfordern und ihm gleichzeitig ein unvergleichliches literarisches Erlebnis schenken. Michel Houellebecq beschreibt mit einer schmerzhaften Präzision die Verlorenheit des modernen Menschen, die Suche nach Sinn und Liebe in einer zerrissenen Welt. Dabei beeindruckt die Tiefe der Figuren: Michel und Bruno sind keine Helden, sondern zutiefst gebrochene Menschen, deren Schicksale dennoch berühren. Besonders faszinierend ist Houellebecqs Fähigkeit, philosophische und gesellschaftskritische Themen auf eine Weise in die Handlung zu verweben, die zum Nachdenken anregt. Die Sprache mag oft vulgär sein, aber sie unterstreicht die schonungslose Ehrlichkeit des Autors. Manche Passagen sind so eindringlich und bewegend, dass man beim Lesen innehalten muss – baff vor der sprachlichen Kraft und der Tiefe der Gedanken. Ein großes Lob gebührt auch dem Übersetzer, der es geschafft hat, Houellebecqs poetische und oft provokante Sprache ins Deutsche zu übertragen. Nicht zuletzt steckt in all der Melancholie und Brutalität ein unerwarteter Kern von Hoffnung. Der Satz „Die Welt von morgen ist weiblich“ zeigt, dass Houellebecq, trotz aller Provokationen, einen humanistischen Ansatz verfolgt: Dieses Buch ist dem Menschen gewidmet, und wer es bis zum Ende liest, wird das begreifen. Wer sich auf „Elementarteilchen“ einlässt, muss sich bewusst sein, dass Houellebecq keine Rücksicht auf Tabus nimmt. Die Sprache ist oft provokant, explizit und wirkt stellenweise chauvinistisch. Die Figuren, allen voran Bruno, verkörpern oft eine machohafte Perspektive, die nicht leicht zu ertragen ist. Frauen werden an manchen Stellen stereotyp dargestellt, und Houellebecqs Darstellung von Sexualität mag für einige Leser*innen zu krass oder gar verletzend wirken. Auch die Grundstimmung des Romans ist geprägt von einer tiefen Melancholie, die für Leser*innen, die nach einer leichten oder optimistischen Lektüre suchen, schwer zu verkraften sein könnte. Der Pessimismus, mit dem Houellebecq die Gesellschaft analysiert, kann erdrückend wirken, und manche könnten sich fragen, ob sie bereit sind, sich dieser düsteren Weltanschauung auszusetzen. „Elementarteilchen“ ist ein Werk, das polarisiert – und gerade deshalb so bedeutsam ist. Es ist kein Buch, das man „einfach so“ liest. Es ist herausfordernd, verstörend, oft schockierend, aber ebenso erleuchtend und tiefgründig. Die Melancholie und Tragik der Geschichte, insbesondere die Beziehung zwischen Michel und Annabelle, berühren zutiefst und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Ja, die Sprache ist oft vulgär, die Perspektive mitunter chauvinistisch. Doch wer sich darauf einlässt, entdeckt hinter der Provokation einen Autor, der die Menschheit in all ihrer Widersprüchlichkeit zu verstehen versucht – und ihr am Ende doch etwas Hoffnung zuspricht. Für mich ist „Elementarteilchen“ eines der beeindruckendsten Werke der modernen Literatur, das ich jedem empfehlen würde, der bereit ist, sich auf eine Reise in die dunkelsten, aber auch wahrhaftigsten Aspekte der menschlichen Seele einzulassen.
Eigentlich ist ein Ding der Unmöglichkeit, diesem Buch 3 Sterne zu geben, denn dieses Buch will polarisieren. Man liebt oder hasst es. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich meiner Abneigung gegen Elementarteilchen gerecht werde, wenn ich es so lauwarm einstufe. Einerseits bin ich mir bewusst, dass Houellebecqs Wahl der Mittel zur Verdeutlichung seines Standpunktes bestürzend und faszinierend sind, andererseits halte ich das Buch einfach nur für billigen Schund. Im Grunde dreht sich bei der Lebensgeschichte der beiden Halbbrüder Michel (asexuell) und Bruno (schwanzgesteuert) alles um die Frage nach Befriedigung der sexuellen Lust. Michel will sie biologisch-wissenschaftlich bekämpfen und Bruno will sie dagegen jederzeit und exzessiv ausleben. Warum sind die beiden Brüder so sexuell gestört? Weil ihre Mutter sie früh verlassen hatte, um ihre sexuellen Freiheit in der Welt zu suchen. Es fällt mir schwer Autor und Buch hier voneinander zu trennen, auch wenn es diese Schuldzuweisung Bruno in den Mund legt. Aber aus dem ganzen Buch sprießt jederzeit die Kernaussage, dass die Suche nach der individuellen, sexuellen Freiheit das Kernproblem des modernen Menschen ist. Es gibt angeblich keine Liebe. Männer können nicht lieben, sondern nur ihre Begierde ausleben. Die Frauen (vor allem die 68erinnen) sind Schuld an dieser Situation. Außerdem sind sie in erster Linie dazu da, dem Mann zur Bedienung seiner Begierde zu dienen. Das ist ein narrativer Holzhammer, mit dem Houellebecq seine Position hier der Leserschaft einhämmert. Vor allem macht er dies gleich zu Beginn im essayhaften erster Teil mit einer Erklärung des Notstandes, in dem sich die Menschheit befindet. Die oft ekelhafte, pornografische Schreibweise ist ein Stilmittel, um die sexuelle Frustration zu verdeutlichen. Es wird wirklich über dem Maße onaniert, penetriert und ejakuliert. Ich kann da keine lobende Worte für die direkte, ungefilterte Sprache des Autors finden. Selten wurde so abstoßend über Geschlechtsverkehr geschrieben wie in diesem Buch. Wer hier meint, die heroische Suche nach Liebe durch zwei Gestörte herauslesen, hat meiner Ansicht nach viel Phantasie. Das Buch hat so viel mit Liebe zu tun, wie Pornhub mit Aufrichtigkeit (nein, ich meine das nicht doppeldeutig). Wenn ich etwas Positives an dem Buch finde, daß ist es die Eindringlichkeit (Mann, warum fallen mir nur ständig doppeldeutige Begriffe ein? Das Buch hat mich kirre gemacht), mit der es Resonanz bei mir ausgelöst hat. Ich habe mich gefragt, warum ich so stark emotional auf die Geschichte reagiere? Wenn Literatur so etwas bei mir auslöst, dann kann ich das Buch nicht schlecht bewerten. Trotz fehlendem Lesevergnügen werde ich bestimmt irgendwann nochmal etwas von ihm lesen. Aber dieses durch Pauschalisierung geprägte Weltbild Houellebecqs hat mir in diesem Buch nicht gefallen.
In diesem Buch wird die Menschheit durch das Schicksal zweier Brüder dargestellt. Der eine ist ein Opfer seines minderwertigen Körpers und seiner unstillbaren sexuellen Begierde, während der andere sich ganz der Wissenschaft verschrieben hat. Die Lektüre ist wie eine buchgewordene Depression, die trotz allem nicht völlig hoffnungslos wirkt. Das Werk vereint großen Unterhaltungswert mit intellektuellem Anspruch. Ich weiß jedoch nicht ob ich das Ende zu pathetisch oder doch ganz fantastisch finde. Dieses Buch wird nicht in die Bibliothek meines Herzens aufgenommen werden, trotzdem kann ich es absolut empfehlen!
Eigentlich ist ein Ding der Unmöglichkeit, diesem Buch 3 Sterne zu geben, denn dieses Buch will polarisieren. Man liebt oder hasst es. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich meiner Abneigung gegen Elementarteilchen gerecht werde, wenn ich es so lauwarm einstufe. Einerseits bin ich mir bewusst, dass Houellebecqs Wahl der Mittel zur Verdeutlichung seines Standpunktes bestürzend und faszinierend sind, andererseits halte ich das Buch einfach nur für billigen Schund. Im Grunde dreht sich bei der Lebensgeschichte der beiden Halbbrüder Michel (asexuell) und Bruno (schwanzgesteuert) alles um die Frage nach Befriedigung der sexuellen Lust. Michel will sie biologisch-wissenschaftlich bekämpfen und Bruno will sie dagegen jederzeit und exzessiv ausleben. Warum sind die beiden Brüder so sexuell gestört? Weil ihre Mutter sie früh verlassen hatte, um ihre sexuellen Freiheit in der Welt zu suchen. Es fällt mir schwer Autor und Buch hier voneinander zu trennen, auch wenn es diese Schuldzuweisung Bruno in den Mund legt. Aber aus dem ganzen Buch sprießt jederzeit die Kernaussage, dass die Suche nach der individuellen, sexuellen Freiheit das Kernproblem des modernen Menschen ist. Es gibt angeblich keine Liebe. Männer können nicht lieben, sondern nur ihre Begierde ausleben. Die Frauen (vor allem die 68erinnen) sind Schuld an dieser Situation. Außerdem sind sie in erster Linie dazu da, dem Mann zur Bedienung seiner Begierde zu dienen. Das ist ein narrativer Holzhammer, mit dem Houellebecq seine Position hier der Leserschaft einhämmert. Vor allem macht er dies gleich zu Beginn im essayhaften erster Teil mit einer Erklärung des Notstandes, in dem sich die Menschheit befindet. Die oft ekelhafte, pornografische Schreibweise ist ein Stilmittel, um die sexuelle Frustration zu verdeutlichen. Es wird wirklich über dem Maße onaniert, penetriert und ejakuliert. Ich kann da keine lobende Worte für die direkte, ungefilterte Sprache des Autors finden. Selten wurde so abstoßend über Geschlechtsverkehr geschrieben wie in diesem Buch. Wer hier meint, die heroische Suche nach Liebe durch zwei Gestörte herauslesen, hat meiner Ansicht nach viel Phantasie. Das Buch hat so viel mit Liebe zu tun, wie Pornhub mit Aufrichtigkeit (nein, ich meine das nicht doppeldeutig). Wenn ich etwas Positives an dem Buch finde, daß ist es die Eindringlichkeit (Mann, warum fallen mir nur ständig doppeldeutige Begriffe ein? Das Buch hat mich kirre gemacht), mit der es Resonanz bei mir ausgelöst hat. Ich habe mich gefragt, warum ich so stark emotional auf die Geschichte reagiere? Wenn Literatur so etwas bei mir auslöst, dann kann ich das Buch nicht schlecht bewerten. Trotz fehlendem Lesevergnügen werde ich bestimmt irgendwann nochmal etwas von ihm lesen. Aber dieses durch Pauschalisierung geprägte Weltbild Houellebecqs hat mir in diesem Buch nicht gefallen.
Habe diese Roman nicht zu Ende gelesen, weil er wirklich furchtbar vulgär war und eine so weiß männliche Perspektive ist, dass es mir hochgekommen ist