Die marmornen Träume
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jean-Christophe Grangé, geboren 1961, gilt als Meister des französischen Thrillers. Seit über fünfundzwanzig Jahren erobert er mit Titeln wie Der Flug der Störche oder Die purpurnen Flüsse die internationalen Bestsellerlisten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, weltweit millionenfach verkauft und fürs Kino verfilmt.
Beiträge
Kein leichtes Thema, kein leichtes Buch. Drei sehr unterschiedliche Personen, versuchen ein Verbrechen an Frauen, von prominenten Nazi Größen zu klären. Ja, das Buch ist sehr brutal, aber nur mit schonungsloser Offenheit, kann man wohl die Verbrechen der NS Zeit darstellen, damit es auch der letzte kapiert.
Stellenweise langatmig, aber im Großen und Ganzen wirklich gut ☺️
„Die marmornen Träume" hat mir richtig gut gefallen. Die Handlung war komplex, sehr gut recherchiert und spannend. Die Charaktere waren besonders... teils liebenswert, teils bemitleidenswert, teils verabscheuenswert. Die geschichtlichen Fakten rund um den ersten und zweiten Weltkrieg (vor allem die Herstellung der Kupfermasken für entstellte Soldaten) und das Gedankengut der Nationalsozialisten, haben mich fasziniert und schockiert gleichermaßen. Die Weltanschauung und die Vorstellung dieser Unmenschen war (und ist auch heute noch) so weltfremd, dass man sich wirklich fragen muss, was in diesen Köpfen eigentlich vorgehen muss, um an solchen Gedanken festzuhalten. Hört sich bisher wirklich genial an, oder? Das Buch hat - meiner Meinung nach - auch wirklich Highlightpotential.. aber es hat sich an diversen Stellen einfach so unnötig in die Länge gezogen. Manche Beschreibungen, die schon mehrfach da waren, hätte man einfach weglassen können. Das ist wirklich alles was ich daran auszusetzen habe, hat aber meinen Lesefluss schon negativ beeinflusst. Oft hatte ich einfach keine Lust darauf weiter zu lesen. Einige Leser*innen haben ja in ihren Rezensionen geschrieben, dass das Ende bzw. die Auflösung unspektakulär war. Das hab ich anders wahrgenommen. Ich fand man wurde lange an der Nase herumgeführt und die Auflösung ist schockierend und schlüssig zugleich. Besser hätte man das - meiner Meinung nach - gar nicht lösen können. Ich hatte bis zum letzten Abschnitt keine Ahnung, welche Wendung der Autor jetzt noch aus dem Hut zaubern wird und war bis zur letzten Seite gespannt. Von mir gibt es 4 | 5 ⭐️ und eine Leseempfehlung für ausdauernde Leser*innen

Ich habe um ehrlich zu sein, zuvor noch nie etwas von Jean-Christophe Grangé gelesen. Einzig „Die purpurnen Flüssen“ waren mir ein Begriff, aber dass ich den Film gesehen habe, ist glaube ich ca. 20 Jahre her. Also bin ich völlig unvoreingenommen an diese Geschichte gegangen, ohne zu ahnen was mich da erwartet. Und was da auf mich zukam, uff…ich kann gar nicht in Worte fassen, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Eigentlich mache ich um Geschichten, die in der Zeit des Nationalsozialismus spielen einen großen Bogen. Zu sehr berührt mich das Thema Judentum schon seit meiner Jungend und auch dieses Mal hat es mich ganz schön aufgewühlt. Aber da ich nun mal zugesagt hatte, musste ich wohl oder übel da durch. Es gab mehrere Situationen, wo ich eigentlich an dem Punkt war abzubrechen, denn ich nahm diese Geschichte schon ziemlich schnell nicht mehr als fiktiv wahr und hatte Bilder vor Augen, die weit davon entfernt waren schön zu sein. Der Autor hat wirklich grandiose Arbeit geleistet, seine Figuren so glaubwürdig in Szene zu setzen, dass ich seinen Protagonisten verabscheut habe. Der kleine deutsche Mann, Psychologe und Traumforscher, der auf ekelhafte Weise seine Macht auf wehrlose Frauen, mit Genuss ausübt. Und genau dieser Mann soll in Zusammenarbeit mit einem SS-Offizier die brutalen Frauenmorde lösen?! Was alles während der Ermittlungsarbeiten ans Licht kommt, ist jenseits von Gut und Böse und teilweise standen mir die Tränen in den Augen. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass dies Teil unserer Geschichte ist…ich weiß nicht, ich finde das einfach nur ganz, ganz schlimm! An manchen Stellen zog sich die Geschichte für meinen Geschmack ganz schön, aber summarum war es ein wirklich spannendes Buch, das mir definitiv an die Nieren ging. Schonungslos werden wir durch die düsten Straßen Berlins geführt, aus denen es irgendwann kein Entkommen mehr gibt. 3,5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen unter euch, die starke Nerven besitzen.

Ein durchweg spannendes Buch mit einer richtig guten Story und überzeugenden Charakteren. Besonders gut gefällt mir die historische Kulisse, die perfekt mit dem eigentlichen Kriminalfall verknüpft ist. Große Leseempfehlung!
Ich bin echt positiv überrascht… 🖤
In "Die marmornen Träume" entführt uns Jean Christophe Grangé in das Berlin unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkriegs. Die drei Hauptfiguren des Romans sind Simon Kraus, ein Psychoanalytiker und Gigolo, der die Träume der höheren Gesellschaft entschlüsselt und gleichzeitig seine Patientinnen, die Ehefrauen hochrangiger Nazi-Offiziere, verführt und erpresst. Dann haben wir SS-Offizier Franz Beewen, der den Mord an einer Dame aus dem elitären Wilhelmklub aufklären soll; einer Dame, die ebenfalls eine Patientin von Simon Kraus ist. Schließlich komplettiert Minna von Hassel das Ermittler-Trio, eine adlige und alkoholabhängige Ärztin, die die psychiatrische Klinik leitet, in der Beewens Vater behandelt wird. Obwohl es auf den ersten Blick konstruiert wirken mag, dass diese drei ungleichen Figuren sich zur Lösung eines Mordfalles zusammenfinden, schafft es der Autor meisterhaft, die Geschichte so zu gestalten, dass es absolut glaubhaft erscheint. In meinen Augen dennoch eher ein Krimi als ein Thriller. Grangés Erzählstil ist spannend und bildhaft. Die kurzen Kapitel laden dazu ein, einfach immer weiterzulesen. Frei nach dem Motto: „Ach komm, ein Kapitel geht noch..!“ Der Autor streut geschickt rote Heringe und überrascht den Leser mit einem unerwarteten Täter, der dennoch völlig in die Geschichte integriert ist. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht ;) Dieses Buch ist keine leichte Kost. Grangé beschreibt ausführlich die Gräueltaten, die sich während des Krieges und der Nazi-Diktatur ereignet haben; Grausamkeiten, die damals fast schon als normal galten, sei es die Brutalität oder das ständige Bespitzeln. Die Figur von Ernst Mengerhäusen spielt hier eine herausragende Rolle. Ihm werden Verbrechen zugeschrieben, die die Vorstellungskraft übersteigen und den Leser wütend und fassungslos zurücklassen. Parallelen zu Josef Mengele sind offensichtlich, nicht zuletzt durch die Namensgebung. Die Kritik einiger Leser, dass das Buch zu brutal sei, kann ich nicht nachvollziehen. Es feiert oder verherrlicht keine Gewalt und sie wird auch nicht inflationär und unbegründet zur Schau gestellt. Aber ja, es ist so brutal wie unsere Geschichte es war. Mir bleibt unklar, was genau diese Leser bei einem Buch mit dem Setting des 2. Weltkrieges erwarten… Eine pazifistisch-romantische Lovestory? Fazit: "Die marmornen Träume" ist ein äußerst fesselndes Buch, das die grausame Zeit des Zweiten Weltkriegs dank Grangés bildhafter Sprache lebendig werden lässt. Sein atmosphärischer Schreibstil hat mich wirklich mitgerissen und begeistert. Dennoch ist dieses Buch nichts für zartbesaitete Gemüter. Außerdem hat mich die moralische Frage der Rache durch den Roman begleitet und mich auch nach dem Abschluss des Buches noch weiter beschäftigt: Ist es legitim, Nazis zu töten, die selbst tausende Menschen in den Tod geschickt haben? Ist man als Täter in dieser Hinsicht dann überhaupt „besser“ – selbst wenn sie es verdient hätten? Diese Fragen haben für mich noch einmal einen langen Schatten über die Handlung geworfen und dem Buch eine weitere, tiefere Ebene verliehen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dies ist mein erster Grangé gewesen und ich hatte keinerlei Vorstellungen,bin jedoch davon ausgegangen, dass der Autor schon gut sein muss, wenn er die purpunen Flüsse geschrieben hat (auch nie gelesen noch gesehen 😂), da dies ein Begriff für mich gewesen ist. Immerhin 😂. Ich muss schon sagen, dass man für diese Geschichte eine gewisse Ausdauer benötigt, denn der Autor beschreibt alles sehr detailliert und lässt sich für einige Entwicklungen wirklich sehr viel Zeit. Grundsätzlich hat mich dies nicht gestört, jedoch habe ich manchmal gedacht, dass er sich doch ein klein wenig sputen könnte. Dennoch ist es gerade dieser Schreibstil, der dass Setting (Berlin 1939) und die Atmosphäre wunderbar einfängt und man sich wirklich fühlt, ob man in dieser Zeit wirklich sei und umgeben von Nazis ist. Das ist sehr gelungen gewesen und kann nicht jeder Autor. Die Protagonisten Simon (Psychiater), Minna (Leiterin einer Anstalt) und Franz (Hauptsturmführer der Gestapo) könnten nicht unterschiedlicher sein und alle drei sind auf ihre Art und Weise teilweise sehr skurill und sind für mich nicht die typischen Helden der Geschichten, sondern Antihelden, die Gerechtigkeit suchen, obwohl dies in dieser Zeit fast eine Unmöglichkeit ist. Franz' Entwicklung hat mir besonders gut gefallen, da er sich selbst und seine Gedanken in Bezug auf solch eine Ideologie hinterfragt. Ansonsten ist die Geschichte spannend und facettenreich gewesen und die Auflösung der Geschichte bzw. der Täter des marmornen Mann hat mich tatsächlich überrascht und ich habe die Geschichte gerne gelesen. Ich kann die Geschichte auf jeden Fall weiterempfehlen.

Seit Jahren liebe ich die Bücher von Jean-Christophe Grangé und natürlich stellte "Die marmornen Träume " ein absolutes Must Read für mich dar. Auch wenn es ein etwas anderer Thriller von ihm ist, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen. Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft. Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster. Er präsentiert uns hier wieder eine ganze Reihe an Charakteren, die jeder für sich ,sehr interessant und vielfältig gestaltet sind. Am meisten konnte mich jedoch Simon in Atem halten. Ich kann nicht mal sagen warum. Denn sein leichtlebiger Lebensstil macht ihn nicht unbedingt sympathisch und trotzdem wächst er immer mehr ans Herz. Aber auch Minna mit ihrem kleinen Problem war sehr faszinierend zu beobachten. Ich mochte ihre Art einfach so gern. Wir begleiten dabei Simon,Minna und Franz. Drei komplett unterschiedliche Charaktere, bei denen man sich direkt die Frage stellt, wie sie so eine Dynamik entwickeln konnten. Der Einstieg verlief nicht ganz so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich brauchte tatsächlich etwas, um hineinzufinden und das Ganze zu verinnerlichen. Diese Geschichte spielt in der Zeit von 1939 - 1942. Und auch wenn das nicht für jeden etwas ist. Fand ich es unglaublich interessant, wie hier agiert wurde. Denn er gibt sehr detailliert und authentisch den Alltag der damaligen Zeit wider. Der Autor nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und führt uns die Gräueltaten vor Augen. Dabei ist die Brutalität, aber auch die Perfidität unglaublich beängstigend. Das Ganze ist sehr grausam und geht wirklich an die Substanz. Immer in Habachtstellung, immer auf der Hut. Nichts kann man tun, ohne das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden. Im Fokus stehen allerdings die Morde, die durch den Marmormann verübt werden. Und niemand ist vor ihm sicher. Das war wirklich heftig. Nicht die Leichen an sich, sondern was dadurch transportiert wurde. Auch wenn man denkt, man kommt dem Täter auf die Spur, so hat man doch keine Ahnung von der komplexen Materie. Ich war wirklich sprachlos, wie geschickt er die Richtungen wechselte und ich immer wieder von vorn anfangen musste. Teilweise war ich wirklich erschüttert und schockiert, was sich hinter der Fassade herauskristallisierte. Nichts fühlen, geht nicht. Man hängt gebannt an den Zeilen fest und leidet automatisch mit. Abgesehen davon empfand ich die Traumdeutung und Psychoanalyse als ungemein interessant und vielfältig. Was sich allerdings am Ende offenbarte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Daraus spricht so viel Schmerz und Leid,dass es mich gerade auf der menschlichen Ebene sehr fertig gemacht hat. Der Autor widmet sich auch sehr gekonnt den psychischen Aspekten, was mir sehr gut gefallen hat. Ebenso baut er hier Twists ein, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung geben und es dadurch auf eine völlig neue Ebene heben. Die Ermittlungen empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und konnte es wahnsinnig gut nachempfinden. Insgesamt unfassbar großes Kino. Eine vielschichtige und komplett unvorhersehbare Story, die das fürchten lehrt und in tiefste Abgründe eintaucht. Grangé kann auch anders und das absolut gekonnt. Fazit: Mit "Die marmornen Träume " hat Jean-Christophe Grangé einmal etwas völlig anderes geschrieben, als es sonst der Fall ist. Beklemmend, grausam und komplex. Ein Thriller, der die Spannung konstant aufrecht erhält und dabei mit Twists punktet, dass dir der Atem wegbleibt. Ich bin absolut begeistert.

Die marmornen Träume von Jean-Christophe Grange aus dem #tropenverlag ▪️ Dieses Buch ist ein historischer Thriller. Berlin, eine Frau wird ermordet aufgefunden. Und das im Jahr 1939. Aus der Elite. Undenkbar. Schwierige Ermittlungen beginnen. Das Ermittler Trio ist auch etwas Besonderes : ein Offizier, ein Gigolo und eine Alkoholikerin werden hier ungeplant und unfreiwillig zu einem „Team“ . Wobei das Wort Team hier nicht immer treffend ist. . Meine Meinung würde ich gerne teilen. Hier gibt es einmal den Thriller/die Ermittlungsarbeit und parallel, der geschichtliche Aspekt. . Der Thriller Anteil lässt uns mit ermitteln. Führt uns immer wieder zu neuen Ideen, anderen Verdächtigen weiteren möglichen Erklärungen. Hier passiert eine Menge. Es gibt Rückschläge und viele Theorien. Mir manchmal etwas zu viel? Zu komplex? Eine Idee mit allem drum und dran hätte mir eigentlich schon gereicht. So geht es weiter und weiter und ich hatte schon fast das Gefühl mehrere Thriller nach und nach zu lesen. . Der geschichtliche Part bekommt von mir volle Punktzahl. Hier wird eine beklemmende, schreckliche Zeit vorgestellt. Da fehlen mir die Worte. Dem Autor zum Glück nicht. So wird es eine Mahnung. . Faszinierend ist das verweben von vielen Geschichten. Elite und Roma. Schein und Sein. Ideologie und Verzweiflung. Unglaublichem und offensichtlichem. . Dieses Buch ist zu viel und gleichzeitig nicht genug. Ich möchte mehr erfahren und gleichzeitig ahnungslos bleiben. Zu viele Ideen, aber richtig, sie zu erzählen. Manche Erzählstränge hätte ich nicht gebraucht. Manches wird mir nicht ausreichend aufgeklärt. . Dieses Buch würde ich Lesenden von „Kind 44“, „Vaterland“ und Volker Kutscher empfehlen.
Es war mir zu brutal
Die Ehefrau eines Nazioberhauptes wird völlig zerstückelt in der Nähe der Museumsinsel gefunden. Fritz Beewen, SS-Offizier, soll den Mord aufklären. Wenn er nur wüsste, was diese marmornen Träume sind, von denen der Psychiater Simon Kraus geredet hat. Simon Kraus ist Psychoanalytiker und behandelt vorzugsweise Frauen. Die Frauen, die mit den Nazigrößen Berlins liiert sind. Dabei hatte er schon mehrfach eine Schönheit dabei, die auch in seinem Bett gelandet ist. Ihre Träume und Ängste nutzt er obendrein dazu, um die Damen zu erpressen. So finanziert er sich in den unsicheren Zeiten von 1939, seinen recht feudalen Lebensstil. Seine „Opfer“ trifft er im Adlon, Berlins erster Adresse. Die hohen Damen haben dort einen Klub gegründet, den Wilhelmklub. Dort wird bei verbotener Musik getanzt und Champagner getrunken. Kraus ist dort gern gesehen, denn er ist ein sehr charmanter, wenn auch kleiner Mann. Franz Beewen, der Ermittler, hatte eine schwierige Vorgeschichte. Am übelsten hat ihm der Erste Weltkrieg mitgespielt, denn als sein Vater, von einem Senfgasangriff missgestaltet, in einem „Sanatorium“ untergebracht wurde, brach für den 9-Jährigen die Welt zusammen. Er wurde über die Jahre zu einem üblen Menschen, der weder vor der SA noch vor den Ringvereinen zurückgeschreckt ist. Er war überall dabei und hat sich so in die SS hochgearbeitet. Sein Ziel ist es, bei der Gestapo mitzumischen. Aber dazu muss er diese Morde aufklären, sonst landet er noch selber im KZ. Die Dritte im Bunde ist Minna von Hassel. Tochter aus gutem Hause. Doch irgendetwas scheint da schiefgelaufen zu sein, denn sie leitet ein Heim für behinderte Menschen. Ihr bester Freund ist der Alkohol und was es sonst noch an Verbotenen gibt. Sie betreut den Vater von Beewen in ihrem Sanatorium. Ihr ist auch nicht entgangen, dass Beewen ihr versucht ihr schöne Augen zu machen. Auch sie wird in die Mordermittlungen hineingezogen. Abgebrochen Ich breche eher selten Bücher ab. Aber hier habe ich einfach keinen Zugang gefunden, geschweige denn irgendwelche Sympathien entwickel können. Beewen ist so unangenehm, dass ich mit ihm einfach nicht warm wurde. Kraus ist so arrogant und von sich überzeugt. Eine Figur, die sich an den Miseren der vertriebenen und ermordeten Juden gütlich tut. Und auch Minna ist mir unsympathisch. Auch wenn sie ein Stück weit um ihre Patienten trauert. Wie dieses Buch am Ende ausgeht, das mag ich gar nicht weiter ergründen. Der Thriller ist aus der Sicht der Bösen geschrieben. Die Morde sind so brutal, was ich mir nicht mal im Entferntesten ausmalen mag. Der Autor Jean-Christophe Grangé hat die purpurnene Flüsse geschrieben. Die Bücher habe ich nie gelesen, sondern kenne nur die Filme, und die mochte ich. Wobei auch die sind wahrlich brutal. Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter. Hier braucht man wirklich harte Nerven. Und einen langen Atem, denn auf den ersten 150 Seiten kommt Beewen dem Mörder kaum bis gar nicht auch nur ein Stück näher. Thriller sind einfach nicht so meine Sache. Ich bleibe doch lieber bei der abgemilderten Form, dem Krimi.
Spannender, grausamer und intensiver Thriller im zweiten Weltkrieg, der gekonnt Wahrheit und Fiktion miteinander verschmelzen lässt.
Früher war ich großer Fan von Grangé, habe ihn dann aber irgendwie aus den Augen verloren – dabei ist er sooo ein guter Erzähler, was er mit seinem neuen Thriller wieder einmal beweist. Grangé liebt es detailliert und manchmal etwas ausschweifend, nicht ohne Grund hat das Buch fast 700 Seiten. Mich stört sowas ja überhaupt nicht, da wir hier die Charaktere – auch wenn sie allesamt etwas seltsam sind – kennenlernen und es viel Raum für die Geschichte gibt, die ein sehr dunkles Kapitel der deutschen Geschichte aufgreift und mir ein paar Tatsachen vor die Füße geworfen hat, die mich nach eigener Recherche (noch mal als eh) schockiert haben. Das alles in einer fiktiven Geschichte, die fantastisch erzählt wurde und mit spannenden Wendungen daherkommt. Grangé beschreibt das wahre wie fiktive Geschehen erschreckend wie brutal. Ein Serienkiller, der es auf die reichen Nazi-Damen abgesehen hat. Wie kommt man auf eine so interessante Idee? Das wieso ist so spannend und interessant wie schockierend. 1-2 kleine Längen gab es, eine leider etwas gegen Ende, dennoch hat Grangé eine Wendung nach der anderen rausgehauen und bietet einen Showdown würdigen Mittelteil, auch wenn die Geschichte da noch lange kein Ende findet. Spannender, grausamer und intensiver Thriller im zweiten Weltkrieg, der gekonnt Wahrheit und Fiktion miteinander verschmelzen lässt.

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Autorenbeschreibung
Jean-Christophe Grangé, geboren 1961, gilt als Meister des französischen Thrillers. Seit über fünfundzwanzig Jahren erobert er mit Titeln wie Der Flug der Störche oder Die purpurnen Flüsse die internationalen Bestsellerlisten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, weltweit millionenfach verkauft und fürs Kino verfilmt.
Beiträge
Kein leichtes Thema, kein leichtes Buch. Drei sehr unterschiedliche Personen, versuchen ein Verbrechen an Frauen, von prominenten Nazi Größen zu klären. Ja, das Buch ist sehr brutal, aber nur mit schonungsloser Offenheit, kann man wohl die Verbrechen der NS Zeit darstellen, damit es auch der letzte kapiert.
Stellenweise langatmig, aber im Großen und Ganzen wirklich gut ☺️
„Die marmornen Träume" hat mir richtig gut gefallen. Die Handlung war komplex, sehr gut recherchiert und spannend. Die Charaktere waren besonders... teils liebenswert, teils bemitleidenswert, teils verabscheuenswert. Die geschichtlichen Fakten rund um den ersten und zweiten Weltkrieg (vor allem die Herstellung der Kupfermasken für entstellte Soldaten) und das Gedankengut der Nationalsozialisten, haben mich fasziniert und schockiert gleichermaßen. Die Weltanschauung und die Vorstellung dieser Unmenschen war (und ist auch heute noch) so weltfremd, dass man sich wirklich fragen muss, was in diesen Köpfen eigentlich vorgehen muss, um an solchen Gedanken festzuhalten. Hört sich bisher wirklich genial an, oder? Das Buch hat - meiner Meinung nach - auch wirklich Highlightpotential.. aber es hat sich an diversen Stellen einfach so unnötig in die Länge gezogen. Manche Beschreibungen, die schon mehrfach da waren, hätte man einfach weglassen können. Das ist wirklich alles was ich daran auszusetzen habe, hat aber meinen Lesefluss schon negativ beeinflusst. Oft hatte ich einfach keine Lust darauf weiter zu lesen. Einige Leser*innen haben ja in ihren Rezensionen geschrieben, dass das Ende bzw. die Auflösung unspektakulär war. Das hab ich anders wahrgenommen. Ich fand man wurde lange an der Nase herumgeführt und die Auflösung ist schockierend und schlüssig zugleich. Besser hätte man das - meiner Meinung nach - gar nicht lösen können. Ich hatte bis zum letzten Abschnitt keine Ahnung, welche Wendung der Autor jetzt noch aus dem Hut zaubern wird und war bis zur letzten Seite gespannt. Von mir gibt es 4 | 5 ⭐️ und eine Leseempfehlung für ausdauernde Leser*innen

Ich habe um ehrlich zu sein, zuvor noch nie etwas von Jean-Christophe Grangé gelesen. Einzig „Die purpurnen Flüssen“ waren mir ein Begriff, aber dass ich den Film gesehen habe, ist glaube ich ca. 20 Jahre her. Also bin ich völlig unvoreingenommen an diese Geschichte gegangen, ohne zu ahnen was mich da erwartet. Und was da auf mich zukam, uff…ich kann gar nicht in Worte fassen, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Eigentlich mache ich um Geschichten, die in der Zeit des Nationalsozialismus spielen einen großen Bogen. Zu sehr berührt mich das Thema Judentum schon seit meiner Jungend und auch dieses Mal hat es mich ganz schön aufgewühlt. Aber da ich nun mal zugesagt hatte, musste ich wohl oder übel da durch. Es gab mehrere Situationen, wo ich eigentlich an dem Punkt war abzubrechen, denn ich nahm diese Geschichte schon ziemlich schnell nicht mehr als fiktiv wahr und hatte Bilder vor Augen, die weit davon entfernt waren schön zu sein. Der Autor hat wirklich grandiose Arbeit geleistet, seine Figuren so glaubwürdig in Szene zu setzen, dass ich seinen Protagonisten verabscheut habe. Der kleine deutsche Mann, Psychologe und Traumforscher, der auf ekelhafte Weise seine Macht auf wehrlose Frauen, mit Genuss ausübt. Und genau dieser Mann soll in Zusammenarbeit mit einem SS-Offizier die brutalen Frauenmorde lösen?! Was alles während der Ermittlungsarbeiten ans Licht kommt, ist jenseits von Gut und Böse und teilweise standen mir die Tränen in den Augen. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass dies Teil unserer Geschichte ist…ich weiß nicht, ich finde das einfach nur ganz, ganz schlimm! An manchen Stellen zog sich die Geschichte für meinen Geschmack ganz schön, aber summarum war es ein wirklich spannendes Buch, das mir definitiv an die Nieren ging. Schonungslos werden wir durch die düsten Straßen Berlins geführt, aus denen es irgendwann kein Entkommen mehr gibt. 3,5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen unter euch, die starke Nerven besitzen.

Ein durchweg spannendes Buch mit einer richtig guten Story und überzeugenden Charakteren. Besonders gut gefällt mir die historische Kulisse, die perfekt mit dem eigentlichen Kriminalfall verknüpft ist. Große Leseempfehlung!
Ich bin echt positiv überrascht… 🖤
In "Die marmornen Träume" entführt uns Jean Christophe Grangé in das Berlin unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkriegs. Die drei Hauptfiguren des Romans sind Simon Kraus, ein Psychoanalytiker und Gigolo, der die Träume der höheren Gesellschaft entschlüsselt und gleichzeitig seine Patientinnen, die Ehefrauen hochrangiger Nazi-Offiziere, verführt und erpresst. Dann haben wir SS-Offizier Franz Beewen, der den Mord an einer Dame aus dem elitären Wilhelmklub aufklären soll; einer Dame, die ebenfalls eine Patientin von Simon Kraus ist. Schließlich komplettiert Minna von Hassel das Ermittler-Trio, eine adlige und alkoholabhängige Ärztin, die die psychiatrische Klinik leitet, in der Beewens Vater behandelt wird. Obwohl es auf den ersten Blick konstruiert wirken mag, dass diese drei ungleichen Figuren sich zur Lösung eines Mordfalles zusammenfinden, schafft es der Autor meisterhaft, die Geschichte so zu gestalten, dass es absolut glaubhaft erscheint. In meinen Augen dennoch eher ein Krimi als ein Thriller. Grangés Erzählstil ist spannend und bildhaft. Die kurzen Kapitel laden dazu ein, einfach immer weiterzulesen. Frei nach dem Motto: „Ach komm, ein Kapitel geht noch..!“ Der Autor streut geschickt rote Heringe und überrascht den Leser mit einem unerwarteten Täter, der dennoch völlig in die Geschichte integriert ist. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht ;) Dieses Buch ist keine leichte Kost. Grangé beschreibt ausführlich die Gräueltaten, die sich während des Krieges und der Nazi-Diktatur ereignet haben; Grausamkeiten, die damals fast schon als normal galten, sei es die Brutalität oder das ständige Bespitzeln. Die Figur von Ernst Mengerhäusen spielt hier eine herausragende Rolle. Ihm werden Verbrechen zugeschrieben, die die Vorstellungskraft übersteigen und den Leser wütend und fassungslos zurücklassen. Parallelen zu Josef Mengele sind offensichtlich, nicht zuletzt durch die Namensgebung. Die Kritik einiger Leser, dass das Buch zu brutal sei, kann ich nicht nachvollziehen. Es feiert oder verherrlicht keine Gewalt und sie wird auch nicht inflationär und unbegründet zur Schau gestellt. Aber ja, es ist so brutal wie unsere Geschichte es war. Mir bleibt unklar, was genau diese Leser bei einem Buch mit dem Setting des 2. Weltkrieges erwarten… Eine pazifistisch-romantische Lovestory? Fazit: "Die marmornen Träume" ist ein äußerst fesselndes Buch, das die grausame Zeit des Zweiten Weltkriegs dank Grangés bildhafter Sprache lebendig werden lässt. Sein atmosphärischer Schreibstil hat mich wirklich mitgerissen und begeistert. Dennoch ist dieses Buch nichts für zartbesaitete Gemüter. Außerdem hat mich die moralische Frage der Rache durch den Roman begleitet und mich auch nach dem Abschluss des Buches noch weiter beschäftigt: Ist es legitim, Nazis zu töten, die selbst tausende Menschen in den Tod geschickt haben? Ist man als Täter in dieser Hinsicht dann überhaupt „besser“ – selbst wenn sie es verdient hätten? Diese Fragen haben für mich noch einmal einen langen Schatten über die Handlung geworfen und dem Buch eine weitere, tiefere Ebene verliehen. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Dies ist mein erster Grangé gewesen und ich hatte keinerlei Vorstellungen,bin jedoch davon ausgegangen, dass der Autor schon gut sein muss, wenn er die purpunen Flüsse geschrieben hat (auch nie gelesen noch gesehen 😂), da dies ein Begriff für mich gewesen ist. Immerhin 😂. Ich muss schon sagen, dass man für diese Geschichte eine gewisse Ausdauer benötigt, denn der Autor beschreibt alles sehr detailliert und lässt sich für einige Entwicklungen wirklich sehr viel Zeit. Grundsätzlich hat mich dies nicht gestört, jedoch habe ich manchmal gedacht, dass er sich doch ein klein wenig sputen könnte. Dennoch ist es gerade dieser Schreibstil, der dass Setting (Berlin 1939) und die Atmosphäre wunderbar einfängt und man sich wirklich fühlt, ob man in dieser Zeit wirklich sei und umgeben von Nazis ist. Das ist sehr gelungen gewesen und kann nicht jeder Autor. Die Protagonisten Simon (Psychiater), Minna (Leiterin einer Anstalt) und Franz (Hauptsturmführer der Gestapo) könnten nicht unterschiedlicher sein und alle drei sind auf ihre Art und Weise teilweise sehr skurill und sind für mich nicht die typischen Helden der Geschichten, sondern Antihelden, die Gerechtigkeit suchen, obwohl dies in dieser Zeit fast eine Unmöglichkeit ist. Franz' Entwicklung hat mir besonders gut gefallen, da er sich selbst und seine Gedanken in Bezug auf solch eine Ideologie hinterfragt. Ansonsten ist die Geschichte spannend und facettenreich gewesen und die Auflösung der Geschichte bzw. der Täter des marmornen Mann hat mich tatsächlich überrascht und ich habe die Geschichte gerne gelesen. Ich kann die Geschichte auf jeden Fall weiterempfehlen.

Seit Jahren liebe ich die Bücher von Jean-Christophe Grangé und natürlich stellte "Die marmornen Träume " ein absolutes Must Read für mich dar. Auch wenn es ein etwas anderer Thriller von ihm ist, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen. Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft. Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster. Er präsentiert uns hier wieder eine ganze Reihe an Charakteren, die jeder für sich ,sehr interessant und vielfältig gestaltet sind. Am meisten konnte mich jedoch Simon in Atem halten. Ich kann nicht mal sagen warum. Denn sein leichtlebiger Lebensstil macht ihn nicht unbedingt sympathisch und trotzdem wächst er immer mehr ans Herz. Aber auch Minna mit ihrem kleinen Problem war sehr faszinierend zu beobachten. Ich mochte ihre Art einfach so gern. Wir begleiten dabei Simon,Minna und Franz. Drei komplett unterschiedliche Charaktere, bei denen man sich direkt die Frage stellt, wie sie so eine Dynamik entwickeln konnten. Der Einstieg verlief nicht ganz so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich brauchte tatsächlich etwas, um hineinzufinden und das Ganze zu verinnerlichen. Diese Geschichte spielt in der Zeit von 1939 - 1942. Und auch wenn das nicht für jeden etwas ist. Fand ich es unglaublich interessant, wie hier agiert wurde. Denn er gibt sehr detailliert und authentisch den Alltag der damaligen Zeit wider. Der Autor nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und führt uns die Gräueltaten vor Augen. Dabei ist die Brutalität, aber auch die Perfidität unglaublich beängstigend. Das Ganze ist sehr grausam und geht wirklich an die Substanz. Immer in Habachtstellung, immer auf der Hut. Nichts kann man tun, ohne das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden. Im Fokus stehen allerdings die Morde, die durch den Marmormann verübt werden. Und niemand ist vor ihm sicher. Das war wirklich heftig. Nicht die Leichen an sich, sondern was dadurch transportiert wurde. Auch wenn man denkt, man kommt dem Täter auf die Spur, so hat man doch keine Ahnung von der komplexen Materie. Ich war wirklich sprachlos, wie geschickt er die Richtungen wechselte und ich immer wieder von vorn anfangen musste. Teilweise war ich wirklich erschüttert und schockiert, was sich hinter der Fassade herauskristallisierte. Nichts fühlen, geht nicht. Man hängt gebannt an den Zeilen fest und leidet automatisch mit. Abgesehen davon empfand ich die Traumdeutung und Psychoanalyse als ungemein interessant und vielfältig. Was sich allerdings am Ende offenbarte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Daraus spricht so viel Schmerz und Leid,dass es mich gerade auf der menschlichen Ebene sehr fertig gemacht hat. Der Autor widmet sich auch sehr gekonnt den psychischen Aspekten, was mir sehr gut gefallen hat. Ebenso baut er hier Twists ein, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung geben und es dadurch auf eine völlig neue Ebene heben. Die Ermittlungen empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und konnte es wahnsinnig gut nachempfinden. Insgesamt unfassbar großes Kino. Eine vielschichtige und komplett unvorhersehbare Story, die das fürchten lehrt und in tiefste Abgründe eintaucht. Grangé kann auch anders und das absolut gekonnt. Fazit: Mit "Die marmornen Träume " hat Jean-Christophe Grangé einmal etwas völlig anderes geschrieben, als es sonst der Fall ist. Beklemmend, grausam und komplex. Ein Thriller, der die Spannung konstant aufrecht erhält und dabei mit Twists punktet, dass dir der Atem wegbleibt. Ich bin absolut begeistert.

Die marmornen Träume von Jean-Christophe Grange aus dem #tropenverlag ▪️ Dieses Buch ist ein historischer Thriller. Berlin, eine Frau wird ermordet aufgefunden. Und das im Jahr 1939. Aus der Elite. Undenkbar. Schwierige Ermittlungen beginnen. Das Ermittler Trio ist auch etwas Besonderes : ein Offizier, ein Gigolo und eine Alkoholikerin werden hier ungeplant und unfreiwillig zu einem „Team“ . Wobei das Wort Team hier nicht immer treffend ist. . Meine Meinung würde ich gerne teilen. Hier gibt es einmal den Thriller/die Ermittlungsarbeit und parallel, der geschichtliche Aspekt. . Der Thriller Anteil lässt uns mit ermitteln. Führt uns immer wieder zu neuen Ideen, anderen Verdächtigen weiteren möglichen Erklärungen. Hier passiert eine Menge. Es gibt Rückschläge und viele Theorien. Mir manchmal etwas zu viel? Zu komplex? Eine Idee mit allem drum und dran hätte mir eigentlich schon gereicht. So geht es weiter und weiter und ich hatte schon fast das Gefühl mehrere Thriller nach und nach zu lesen. . Der geschichtliche Part bekommt von mir volle Punktzahl. Hier wird eine beklemmende, schreckliche Zeit vorgestellt. Da fehlen mir die Worte. Dem Autor zum Glück nicht. So wird es eine Mahnung. . Faszinierend ist das verweben von vielen Geschichten. Elite und Roma. Schein und Sein. Ideologie und Verzweiflung. Unglaublichem und offensichtlichem. . Dieses Buch ist zu viel und gleichzeitig nicht genug. Ich möchte mehr erfahren und gleichzeitig ahnungslos bleiben. Zu viele Ideen, aber richtig, sie zu erzählen. Manche Erzählstränge hätte ich nicht gebraucht. Manches wird mir nicht ausreichend aufgeklärt. . Dieses Buch würde ich Lesenden von „Kind 44“, „Vaterland“ und Volker Kutscher empfehlen.
Es war mir zu brutal
Die Ehefrau eines Nazioberhauptes wird völlig zerstückelt in der Nähe der Museumsinsel gefunden. Fritz Beewen, SS-Offizier, soll den Mord aufklären. Wenn er nur wüsste, was diese marmornen Träume sind, von denen der Psychiater Simon Kraus geredet hat. Simon Kraus ist Psychoanalytiker und behandelt vorzugsweise Frauen. Die Frauen, die mit den Nazigrößen Berlins liiert sind. Dabei hatte er schon mehrfach eine Schönheit dabei, die auch in seinem Bett gelandet ist. Ihre Träume und Ängste nutzt er obendrein dazu, um die Damen zu erpressen. So finanziert er sich in den unsicheren Zeiten von 1939, seinen recht feudalen Lebensstil. Seine „Opfer“ trifft er im Adlon, Berlins erster Adresse. Die hohen Damen haben dort einen Klub gegründet, den Wilhelmklub. Dort wird bei verbotener Musik getanzt und Champagner getrunken. Kraus ist dort gern gesehen, denn er ist ein sehr charmanter, wenn auch kleiner Mann. Franz Beewen, der Ermittler, hatte eine schwierige Vorgeschichte. Am übelsten hat ihm der Erste Weltkrieg mitgespielt, denn als sein Vater, von einem Senfgasangriff missgestaltet, in einem „Sanatorium“ untergebracht wurde, brach für den 9-Jährigen die Welt zusammen. Er wurde über die Jahre zu einem üblen Menschen, der weder vor der SA noch vor den Ringvereinen zurückgeschreckt ist. Er war überall dabei und hat sich so in die SS hochgearbeitet. Sein Ziel ist es, bei der Gestapo mitzumischen. Aber dazu muss er diese Morde aufklären, sonst landet er noch selber im KZ. Die Dritte im Bunde ist Minna von Hassel. Tochter aus gutem Hause. Doch irgendetwas scheint da schiefgelaufen zu sein, denn sie leitet ein Heim für behinderte Menschen. Ihr bester Freund ist der Alkohol und was es sonst noch an Verbotenen gibt. Sie betreut den Vater von Beewen in ihrem Sanatorium. Ihr ist auch nicht entgangen, dass Beewen ihr versucht ihr schöne Augen zu machen. Auch sie wird in die Mordermittlungen hineingezogen. Abgebrochen Ich breche eher selten Bücher ab. Aber hier habe ich einfach keinen Zugang gefunden, geschweige denn irgendwelche Sympathien entwickel können. Beewen ist so unangenehm, dass ich mit ihm einfach nicht warm wurde. Kraus ist so arrogant und von sich überzeugt. Eine Figur, die sich an den Miseren der vertriebenen und ermordeten Juden gütlich tut. Und auch Minna ist mir unsympathisch. Auch wenn sie ein Stück weit um ihre Patienten trauert. Wie dieses Buch am Ende ausgeht, das mag ich gar nicht weiter ergründen. Der Thriller ist aus der Sicht der Bösen geschrieben. Die Morde sind so brutal, was ich mir nicht mal im Entferntesten ausmalen mag. Der Autor Jean-Christophe Grangé hat die purpurnene Flüsse geschrieben. Die Bücher habe ich nie gelesen, sondern kenne nur die Filme, und die mochte ich. Wobei auch die sind wahrlich brutal. Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter. Hier braucht man wirklich harte Nerven. Und einen langen Atem, denn auf den ersten 150 Seiten kommt Beewen dem Mörder kaum bis gar nicht auch nur ein Stück näher. Thriller sind einfach nicht so meine Sache. Ich bleibe doch lieber bei der abgemilderten Form, dem Krimi.
Spannender, grausamer und intensiver Thriller im zweiten Weltkrieg, der gekonnt Wahrheit und Fiktion miteinander verschmelzen lässt.
Früher war ich großer Fan von Grangé, habe ihn dann aber irgendwie aus den Augen verloren – dabei ist er sooo ein guter Erzähler, was er mit seinem neuen Thriller wieder einmal beweist. Grangé liebt es detailliert und manchmal etwas ausschweifend, nicht ohne Grund hat das Buch fast 700 Seiten. Mich stört sowas ja überhaupt nicht, da wir hier die Charaktere – auch wenn sie allesamt etwas seltsam sind – kennenlernen und es viel Raum für die Geschichte gibt, die ein sehr dunkles Kapitel der deutschen Geschichte aufgreift und mir ein paar Tatsachen vor die Füße geworfen hat, die mich nach eigener Recherche (noch mal als eh) schockiert haben. Das alles in einer fiktiven Geschichte, die fantastisch erzählt wurde und mit spannenden Wendungen daherkommt. Grangé beschreibt das wahre wie fiktive Geschehen erschreckend wie brutal. Ein Serienkiller, der es auf die reichen Nazi-Damen abgesehen hat. Wie kommt man auf eine so interessante Idee? Das wieso ist so spannend und interessant wie schockierend. 1-2 kleine Längen gab es, eine leider etwas gegen Ende, dennoch hat Grangé eine Wendung nach der anderen rausgehauen und bietet einen Showdown würdigen Mittelteil, auch wenn die Geschichte da noch lange kein Ende findet. Spannender, grausamer und intensiver Thriller im zweiten Weltkrieg, der gekonnt Wahrheit und Fiktion miteinander verschmelzen lässt.
