Die Bienen und das Unsichtbare

Die Bienen und das Unsichtbare

Taschenbuch
4.03
LebenskriseBlissymbolicsSprachenerfindungVolapük

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Beschreibung

Warum denken sich Menschen Kunstsprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics aus? Clemens J. Setz erzählt anekdotenreich vom Antrieb und der Besessenheit ihrer Erfinder, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.«

Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und um die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die FernsehserieGame of Thronesgeschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
413
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 prämiert. 2014 erschien sein erster Gedichtband Die Vogelstraußtrompete. Für seinen Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre erhielt Setz den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2015. Mit drei seiner Stücke war Setz bei den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Zuletzt 2023 mit Der Triumph der Waldrebe in Europa. Zuletzt wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis 2021 und dem Österreichischen Buchpreis 2023 geehrt.

Beiträge

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Clemens Setz begibt sich in seinem 2020 erschienen Sachbuch “Die Bienen und das Unsichtbare” auf Entdeckungsreise in die Welt der erfundenen Sprachen und führt uns mit unglaublichem Feingefühl und Erzählkunst durch seine Recherchearbeit: von großen Plansprachen wie Esperanto und Volapük bis zu Nonsensdichtungen und KI-Lyrik. Seine eigene Begeisterung für diese mysteriöse Welt scheint in jeder Zeile durch und wird mit persönlichen Tagebucheinträgen aus der Zeit, in der er einige der Sprachen selbst erlernte, untermalt. Dabei geht er auch der Frage nach, welche Umstände Menschen überhaupt dazu bewegen, eine neue Sprache zu erfinden und wer die Menschen sind, die diese Sprachen dann erlernen. So machen wir Bekanntschaft mit den “Päpsten und Programmierern” der einzelnen Sprachen, aber auch mit Anwendern, mit Sprechern und Dichtern, die sich Esperanto und Co. zu eigen machten. Mich hat besonders fasziniert, wie sich durch eine neue Sprache auch eine neue Weltanschauung Bahn bricht und sich der Zugang zu unserer alltäglichen Welt verändern kann. Setz führt dabei immer wieder inspirierende, lustige, aber auch sperrige Beispiele aus dem Wortschatz verschiedener Sprachen an: Es gibt auf Volapük ein eigenes Wort für "unerwünschtes Wachsen": luglof. Und großartig ist auch das Wort für "Schlaganfall": breiniflap. (S. 184) Viele Láadan-Wörter sind von perfekt in sich ruhender Gestalt. odithámála: etwas oder jemanden mit der Zunge streicheln óol: Mond Und davon abgeleitet: óolewil: Menstruationsblut [Mond + Fluss] Oder wie Elgin im Original schreibt: Moon River. (S. 155) Für mich war diese Lektüre so bereichernd, wie ich es niemals erwartet hätte. Clemens Setz bettet die Thematik in einen philosophischen Zusammenhang, bleibt dabei aber extrem nahbar und scheut sich nicht, eine persönliche, verletzliche Seite zu zeigen. Ich liebe es, wenn er eine schlecht verständliche Aussage zitiert und danach einfach schreibt, er kapiere das auch nicht

4

fängt sehr stark an, lässt aber irgendwann sehr nach

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