Der Verrückte
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Henning Mankell (1948 - 2015) lebte als Schriftsteller und Theaterregisseur in Schweden und Maputo (Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller. Zuletzt erschienen bei Zsolnay Treibsand (Was es heißt, ein Mensch zu sein, 2015), die Neuausgabe von Die italienischen Schuhe (Roman, 2016), Die schwedischen Gummistiefel (Roman, 2016) und die frühen Romane Der Sandmaler (2017), Der Sprengmeister (2018) und Der Verrückte (2021).
Beiträge
Ein sehr nachdenklicher Beitrag über einen jungen Außenseiter, der in der schwedischen Provinz sein Glück sucht, dort als Sündenbock für die Verfehlungen der Etablierten herhalten muss und systematisch in den Wahnsinn getrieben wird. Das Werk ist nur schwer zu verdauen, aber überaus lesenswert.
Bertil Kras taucht aus dem Nichts in einem kleinen schwedischen Marktflecken auf, ein Fremder, dazu noch ein Kommunist. Er findet Arbeit, eine Freundin und bleibt doch ein Außenseiter. Als die unrühmliche Vergangenheit des Ortes in die Zeitung kommt, ein Internierungslager für Kommunisten während des zweiten Weltkrieges, ist schnell ein Verantwortlicher gefunden: der fremde Kommunist hat hier für Unruhe gesorgt, so besagen die Gerüchte. Und als dann noch das Sägewerk, in dem auch Bertil arbeitet, niederbrennt, ist klar: das war das Werk von ebendiesem Fremden, der aus dem Nichts kam und nur Unruhe verbreitet. Der Verrückte ist eine Wiederentdeckung, geschrieben 1977 und nun erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Mankell zeigt die unrühmliche Vergangenheit des liberalen schwedischen Sozialstaates auf, Sympathisanten mit den Nazis, Verfolgung von Kommunisten, Polizisten, die nicht an der Wahrheit, wohl aber an der Verdrängung interessiert sind. Und in all dem die Hilflosigkeit einer Minderheit und der Einzelnen gegen die Macht der Reichen und Mächtigen. Das ist sprachlich brillant geschrieben, aber nicht immer leicht zu verdauen. Trotz der ruhigen und bedächtigen Erzählart wird Spannung aufgebaut, flacht immer wieder in Momenten der Harmonie und des Glücks ab, um dann erneut und umso stärker anzusteigen. Das Ende lässt einen etwas ratlos und unbefriedigt zurück – wie die wahre Geschichte die hinter dem Roman steht. Mein Fazit: gute Literatur und schwere Kost. Lesenswert.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Henning Mankell (1948 - 2015) lebte als Schriftsteller und Theaterregisseur in Schweden und Maputo (Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller. Zuletzt erschienen bei Zsolnay Treibsand (Was es heißt, ein Mensch zu sein, 2015), die Neuausgabe von Die italienischen Schuhe (Roman, 2016), Die schwedischen Gummistiefel (Roman, 2016) und die frühen Romane Der Sandmaler (2017), Der Sprengmeister (2018) und Der Verrückte (2021).
Beiträge
Ein sehr nachdenklicher Beitrag über einen jungen Außenseiter, der in der schwedischen Provinz sein Glück sucht, dort als Sündenbock für die Verfehlungen der Etablierten herhalten muss und systematisch in den Wahnsinn getrieben wird. Das Werk ist nur schwer zu verdauen, aber überaus lesenswert.
Bertil Kras taucht aus dem Nichts in einem kleinen schwedischen Marktflecken auf, ein Fremder, dazu noch ein Kommunist. Er findet Arbeit, eine Freundin und bleibt doch ein Außenseiter. Als die unrühmliche Vergangenheit des Ortes in die Zeitung kommt, ein Internierungslager für Kommunisten während des zweiten Weltkrieges, ist schnell ein Verantwortlicher gefunden: der fremde Kommunist hat hier für Unruhe gesorgt, so besagen die Gerüchte. Und als dann noch das Sägewerk, in dem auch Bertil arbeitet, niederbrennt, ist klar: das war das Werk von ebendiesem Fremden, der aus dem Nichts kam und nur Unruhe verbreitet. Der Verrückte ist eine Wiederentdeckung, geschrieben 1977 und nun erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Mankell zeigt die unrühmliche Vergangenheit des liberalen schwedischen Sozialstaates auf, Sympathisanten mit den Nazis, Verfolgung von Kommunisten, Polizisten, die nicht an der Wahrheit, wohl aber an der Verdrängung interessiert sind. Und in all dem die Hilflosigkeit einer Minderheit und der Einzelnen gegen die Macht der Reichen und Mächtigen. Das ist sprachlich brillant geschrieben, aber nicht immer leicht zu verdauen. Trotz der ruhigen und bedächtigen Erzählart wird Spannung aufgebaut, flacht immer wieder in Momenten der Harmonie und des Glücks ab, um dann erneut und umso stärker anzusteigen. Das Ende lässt einen etwas ratlos und unbefriedigt zurück – wie die wahre Geschichte die hinter dem Roman steht. Mein Fazit: gute Literatur und schwere Kost. Lesenswert.