Der Moment zwischen den Zeiten
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Marta Orriols, geboren 1975 in Sabadell, arbeitet als freie Kulturjournalistin für diverse Tageszeitungen, Zeitschriften und Kulturportale und lebt mit ihren beiden Söhnen in Barcelona. Nach einem hochgerühmten Erzählungsband und ihrem 2018 als bester Roman des Jahres ausgezeichneten, in fünfzehn Sprachen übersetzten Romandebüt ›Der Moment zwischen den Zeiten‹ ist ›Sanfte Einführung ins Chaos‹ ihr zweiter Roman.
Beiträge
Ernstes Thema und trotzdem sehr leicht zu lesen. Konnte das Buch fast nicht zur Seite legen. Schönes Ende.
Thema Trauerbewältigung sehr emotional.
In dem Buch geht es um Trauerbewältigung, verpackt in einer schönen und doch traurigen Story. Paula verliert ihren Lebensgefährten und fällt in eine Depression. Aber sie ist auch wütend auf den Tod, da er überall in ihrem Umfeld präsent ist. Beileidsbekundungen von anderen fasst sie als Beleidigung auf, da niemand den selben Schmerz leidet, sondern das von Mensch zu Mensch verschieden ist. Und das Schlimmste: Mauro, ihr verstorbener Lebensgefährte, hat vorher mit ihr wegen einer anderen Schluss gemacht. Doch nur sie weiß davon und das frisst sie noch mehr auf, weil es aus ihm einen Unschuldsengel macht, was jedoch nicht der Fall ist. In dem ganzen Buch begleiten wir Paula in ihren Alltagssituationen, lesen mit, wie sie mit ihrer Trauer umgeht, wie ihr die Menschen in ihrem Umfeld helfen oder sogar schaden. Wie sie dauernd mit Gewissensbissen zu kämpfen, die sie innerlich auffressen. Sie flüchtet sich in ihre Arbeit, aber auch da begegnet ihr der Tod. Auch eine neue Beziehung anzufangen, traut sie sich nicht. Ihr Leben ist ein einziges Chaos. Die Autorin weiß gekonnt, den Leidensweg von Paula darzustellen. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, Familie und Freunde um sich zu haben, die einem Halt geben. Zum Ende hin habe ich Rotz und Wasser geheult, so sehr hat es mich emotional mitgenommen. Ich kann das Buch mit bestem Gewissen weiterempfehlen für alle, die es emotional mögen und auch vor solchen Themen wie den Tod, nicht zurückschrecken.

Hat mich nicht so abgeholt
Mauro trennt sich von seiner langjährigen Freundin Paula und verstirbt direkt danach bei einem Autounfall. Das ist harter Tobak und eigentlich hatte ich erwartet, von der Geschichte voll mitgerissen zu werden. Aber irgendwie hat sie mich nicht so wirklich gefesselt. Zum Ende hin fand ich es dann etwas besser, aber insgesamt bin ich eher enttäuscht.
Story hat mich angezogen
Ein schön geschriebener Roman über die Liebe, den Tod und die Trauer. Ja, etwas langatmig aber vermutlich fühlt sich trauern genauso langsam und ewig andauernd an. Ein Buch über verpasste Gelegenheiten. Man sollte heiraten, wenn man einen Menschen liebt. Seine Wünsche und Bedürfnisse mit diesem Menschen teilen. Leider erfährt man nicht, wie intensiv Mauro sie geliebt hat.

Trauerbewältigung.
Das Buch befasst sich sehr intensiv mit der Trauerbewältigung von Paula um ihren Mann, der sie allerdings Stunden vor seinem Unfall offenbart hatte, dass er sie verlassen möchte. Dadurch ist sie zwischen sämtlichen Gefühlen in der Trauerbewältigung gefangen, was sich auf alle ihre Lebensbereiche ausweitet. Ihre arbeitet als Ärztin auf der Frühchenintensivstation gibt dem Ganzen noch einen ganz anderen Beigeschmack. Außer einigen Längen hat mir das Buch echt gut gefallen, oft berührt und zum nachdenken gebracht.
Hm also irgendwie hat mir das Buch (bzw Hörbuch, habe es gehört) echt schlechte Laune gemacht
Paulas Lebensgefährte möchte nicht mehr mit ihr leben und verliert nur Stunden nach dieser Mitteilung sein Leben. Fortan ist Paula gefangen in einer Mischung aus Schweigen, Zorn, Wut, Arbeitseifer, Rachegelüsten, Verlust und vor allem Trauer – aber worum trauert Paula eigentlich? Dies ist vielleicht nicht unbedingt die vorherrschende Frage des Romans, aber die, die sich mir nach der Lektüre des Buches, das ich in kürzester Zeit gelesen habe, aufdrängt. Natürlich trauert Paula um Mauro, den Mann, den sie für den Begleiter durch ihr Leben gehalten hat. Aber ihr Bedauern ist vielschichtiger. Sie betrauert Chancen vertan zu haben, Möglichkeiten zu spät genutzt zu haben, es sich in ihrer Beziehung zu bequem gemacht zu haben, den prägenden Verlust ihrer Mutter, die fehlende Zweisamkeit mit einem Partner, das Ende der Jugend, die sprachlose Beziehung zu ihrem Vater – und vor allem beweint sie sich selbst und das, was aus ihr geworden ist. Gefangen ist sie dabei in dem unsteten Versuch, wieder Halt zu finden und sich selbst als eigenständige Paula wieder im Leben zu verankern. Auch wenn sich diese Liste nach einem ganzen Katalog von Selbstmitleid anhört, versinkt Paula doch nie im Gram. Im Gegenteil – ihre Trauer ist von einem relativen, manchmal leider sehr unreifen, Aktionismus geprägt, der in seiner Darstellung den Roman lebendig macht und vor allem auf überzogene und langatmige Innenschauen verzichtet, die nur auf der Stelle treten. Diese ausgesprochen gut gehaltene Balance zwischen Introspektion und Aktion ist der Grund dafür, dass man als Leser mit großem Interesse das Trauerjahr der Protagonistin begleitet. Paulas Figur ist äußerst lebensecht. Ihre Handlungsweisen sind zwar nicht immer unbedingt nachvollziehbar, unterstreichen aber so, dass jeder Mensch seinen individuellen Weg der Trauer – noch dazu in der hier geschilderten, außergewöhnlichen Situation – gehen muss. Sympathisch ist mir Paula jedoch nicht, sie wäre von ihrem Wesen und ihren Gedanken und vor allem auch von ihrer Art her, mit anderen Menschen umzugehen, sicher nicht meine Freundin. Aber auch hier: alles, was sie tut und fühlt, passt haargenau zu der Figur, die Marta Orriols dem Leser präsentiert. Was den Romanaufbau anbelangt, sind besonders die sehr gelungenen Zwiesprachen mit Mauro hervorzuheben, in denen Paula Einblicke in eine verletzlichere, sanftere Frau gewährt und in denen der stumpfe Schmerz des Verlustes greifbar wird. Der Roman besticht insgesamt durch treffende Sprache und oft auch punktgenaue Beobachtungen zu Verlust und Verlassen, allerdings habe ich mich an ebenso vielen Gemeinplätzen und abgedroschenen Weisheiten, die den Text durchziehen, gestört. Der Roman hat mich mit seiner außergewöhnlichen Thematik beeindruckt und beschäftigt, aber Paulas einsame, scharfe Trauer bleibt mir bei aller Authentizität fremd. Lesenswert ist Der Moment zwischen den Zeiten auf jeden Fall – denn irgendwie trauern wir alle immer um etwas.
Warum hat mich dieses Buch so angezogen? Das Cover entspricht so überhaupt nicht meinem Geschmack, die Autorin kannte ich nicht und dennoch musste ich mir den Klappentext durchlesen. Bei Lovelybooks entdeckte ich zufällig ein Gewinnspiel zu dem Buch und ich hatte auch noch das Glück eine Ausgabe zu gewinnen. Vielen Dank an dtv für das Gewinnspiel. Nun aber zur Geschichte und zu Paula, die bei einem Mittagessen von ihrem Partner Mauro erfährt, dass er sie verlassen wird, weil er sich in eine andere, jüngere Frau verliebt hat. Ein Schlag, den sie nicht erwartet hat, den sie erst verdauen muss. Jedoch bleibt ihr dazu keine Zeit, denn noch am selben Tag stirbt Mauro bei einem Verkehrsunfall. Paula bleibt als trauernde Witwe zurück, denn es gibt keine Bezeichnung für eine nicht verheiratete Partnerin. Die unterschiedlichsten Gefühle stürmen auf sie ein. Neben der Trauer stauen sich auch Wut, Enttäuschung und Unverständnis. Dieses Gefühlchaos beschreibt Marta Orriols sehr gekonnt. Bis ca. zur Hälfte des Buches springen die Gedanken ungeordnet hin und her. Paula konzentriert sich auf ihren Beruf und versorgt als Neonatologin Frühchen, um sie gesund ins normale Leben zu entlassen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe fordert sie und dabei vergisst sie für kurze Zeit ihre Sorgen, ihre Trauer, die sie mit niemandem wirklich teilen kann. Denn Mauros Untreue ist ein Geheimnis, das sie mit sich herumträgt. Was ich anfangs noch als holprig und unruhig empfunden habe, glättet sich mit den Seiten. Ohne viel verraten zu wollen, gab es einen ganz bestimmten Moment, der mich zu Tränen gerührt hat. Es waren so viele Emotionen mit Händen zu greifen und zu spüren. Für mich ein Wendepunkt in der Geschichte. Ich wollte weiterlesen, ich wollte wissen, wie es weitergeht. Gleichzeitig habe ich mich gefürchtet, zum Ende zu gelangen. Für diese letzten Seiten danke ich der Autorin von Herzen. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Titel zu sprechen kommen. Der spanische Titel "Aprendre a parlar amb les plantes" heißt übersetzt ungefähr "Mit den Pflanzen sprechen lernen". Wobei die Autorin nicht spanischer Herkunft ist, sondern aus Katalanien stammt. Dieser spanische Titel passt gut, wobei es dauert ihn zu verstehen. Den deutsche Titel finde ich regelrecht genial. Höchstes Lob an die Person, die sich dafür eingesetzt hat. Jede Leserin/jeder Leser muss diesen Moment zwischen den Zeiten für sich selbst finden. Nicht nur in dieser Geschichte sondern auch im eigenen Leben. Ich schwanke bei meiner endgültigen Bewertung. Die weibliche Hauptfigur machte es mir nicht einfach sie zu mögen. Es war einfach sie zu verstehen, aber ob ich sie mochte?? Aber die Autorin hat es geschafft, dass ich die Geschichte liebe. Die Handlung, die so einzigartig voranschreitet und sich entwickelt. Ein Highlight in meinem Lesejahr.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Marta Orriols, geboren 1975 in Sabadell, arbeitet als freie Kulturjournalistin für diverse Tageszeitungen, Zeitschriften und Kulturportale und lebt mit ihren beiden Söhnen in Barcelona. Nach einem hochgerühmten Erzählungsband und ihrem 2018 als bester Roman des Jahres ausgezeichneten, in fünfzehn Sprachen übersetzten Romandebüt ›Der Moment zwischen den Zeiten‹ ist ›Sanfte Einführung ins Chaos‹ ihr zweiter Roman.
Beiträge
Ernstes Thema und trotzdem sehr leicht zu lesen. Konnte das Buch fast nicht zur Seite legen. Schönes Ende.
Thema Trauerbewältigung sehr emotional.
In dem Buch geht es um Trauerbewältigung, verpackt in einer schönen und doch traurigen Story. Paula verliert ihren Lebensgefährten und fällt in eine Depression. Aber sie ist auch wütend auf den Tod, da er überall in ihrem Umfeld präsent ist. Beileidsbekundungen von anderen fasst sie als Beleidigung auf, da niemand den selben Schmerz leidet, sondern das von Mensch zu Mensch verschieden ist. Und das Schlimmste: Mauro, ihr verstorbener Lebensgefährte, hat vorher mit ihr wegen einer anderen Schluss gemacht. Doch nur sie weiß davon und das frisst sie noch mehr auf, weil es aus ihm einen Unschuldsengel macht, was jedoch nicht der Fall ist. In dem ganzen Buch begleiten wir Paula in ihren Alltagssituationen, lesen mit, wie sie mit ihrer Trauer umgeht, wie ihr die Menschen in ihrem Umfeld helfen oder sogar schaden. Wie sie dauernd mit Gewissensbissen zu kämpfen, die sie innerlich auffressen. Sie flüchtet sich in ihre Arbeit, aber auch da begegnet ihr der Tod. Auch eine neue Beziehung anzufangen, traut sie sich nicht. Ihr Leben ist ein einziges Chaos. Die Autorin weiß gekonnt, den Leidensweg von Paula darzustellen. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, Familie und Freunde um sich zu haben, die einem Halt geben. Zum Ende hin habe ich Rotz und Wasser geheult, so sehr hat es mich emotional mitgenommen. Ich kann das Buch mit bestem Gewissen weiterempfehlen für alle, die es emotional mögen und auch vor solchen Themen wie den Tod, nicht zurückschrecken.

Hat mich nicht so abgeholt
Mauro trennt sich von seiner langjährigen Freundin Paula und verstirbt direkt danach bei einem Autounfall. Das ist harter Tobak und eigentlich hatte ich erwartet, von der Geschichte voll mitgerissen zu werden. Aber irgendwie hat sie mich nicht so wirklich gefesselt. Zum Ende hin fand ich es dann etwas besser, aber insgesamt bin ich eher enttäuscht.
Story hat mich angezogen
Ein schön geschriebener Roman über die Liebe, den Tod und die Trauer. Ja, etwas langatmig aber vermutlich fühlt sich trauern genauso langsam und ewig andauernd an. Ein Buch über verpasste Gelegenheiten. Man sollte heiraten, wenn man einen Menschen liebt. Seine Wünsche und Bedürfnisse mit diesem Menschen teilen. Leider erfährt man nicht, wie intensiv Mauro sie geliebt hat.

Trauerbewältigung.
Das Buch befasst sich sehr intensiv mit der Trauerbewältigung von Paula um ihren Mann, der sie allerdings Stunden vor seinem Unfall offenbart hatte, dass er sie verlassen möchte. Dadurch ist sie zwischen sämtlichen Gefühlen in der Trauerbewältigung gefangen, was sich auf alle ihre Lebensbereiche ausweitet. Ihre arbeitet als Ärztin auf der Frühchenintensivstation gibt dem Ganzen noch einen ganz anderen Beigeschmack. Außer einigen Längen hat mir das Buch echt gut gefallen, oft berührt und zum nachdenken gebracht.
Hm also irgendwie hat mir das Buch (bzw Hörbuch, habe es gehört) echt schlechte Laune gemacht
Paulas Lebensgefährte möchte nicht mehr mit ihr leben und verliert nur Stunden nach dieser Mitteilung sein Leben. Fortan ist Paula gefangen in einer Mischung aus Schweigen, Zorn, Wut, Arbeitseifer, Rachegelüsten, Verlust und vor allem Trauer – aber worum trauert Paula eigentlich? Dies ist vielleicht nicht unbedingt die vorherrschende Frage des Romans, aber die, die sich mir nach der Lektüre des Buches, das ich in kürzester Zeit gelesen habe, aufdrängt. Natürlich trauert Paula um Mauro, den Mann, den sie für den Begleiter durch ihr Leben gehalten hat. Aber ihr Bedauern ist vielschichtiger. Sie betrauert Chancen vertan zu haben, Möglichkeiten zu spät genutzt zu haben, es sich in ihrer Beziehung zu bequem gemacht zu haben, den prägenden Verlust ihrer Mutter, die fehlende Zweisamkeit mit einem Partner, das Ende der Jugend, die sprachlose Beziehung zu ihrem Vater – und vor allem beweint sie sich selbst und das, was aus ihr geworden ist. Gefangen ist sie dabei in dem unsteten Versuch, wieder Halt zu finden und sich selbst als eigenständige Paula wieder im Leben zu verankern. Auch wenn sich diese Liste nach einem ganzen Katalog von Selbstmitleid anhört, versinkt Paula doch nie im Gram. Im Gegenteil – ihre Trauer ist von einem relativen, manchmal leider sehr unreifen, Aktionismus geprägt, der in seiner Darstellung den Roman lebendig macht und vor allem auf überzogene und langatmige Innenschauen verzichtet, die nur auf der Stelle treten. Diese ausgesprochen gut gehaltene Balance zwischen Introspektion und Aktion ist der Grund dafür, dass man als Leser mit großem Interesse das Trauerjahr der Protagonistin begleitet. Paulas Figur ist äußerst lebensecht. Ihre Handlungsweisen sind zwar nicht immer unbedingt nachvollziehbar, unterstreichen aber so, dass jeder Mensch seinen individuellen Weg der Trauer – noch dazu in der hier geschilderten, außergewöhnlichen Situation – gehen muss. Sympathisch ist mir Paula jedoch nicht, sie wäre von ihrem Wesen und ihren Gedanken und vor allem auch von ihrer Art her, mit anderen Menschen umzugehen, sicher nicht meine Freundin. Aber auch hier: alles, was sie tut und fühlt, passt haargenau zu der Figur, die Marta Orriols dem Leser präsentiert. Was den Romanaufbau anbelangt, sind besonders die sehr gelungenen Zwiesprachen mit Mauro hervorzuheben, in denen Paula Einblicke in eine verletzlichere, sanftere Frau gewährt und in denen der stumpfe Schmerz des Verlustes greifbar wird. Der Roman besticht insgesamt durch treffende Sprache und oft auch punktgenaue Beobachtungen zu Verlust und Verlassen, allerdings habe ich mich an ebenso vielen Gemeinplätzen und abgedroschenen Weisheiten, die den Text durchziehen, gestört. Der Roman hat mich mit seiner außergewöhnlichen Thematik beeindruckt und beschäftigt, aber Paulas einsame, scharfe Trauer bleibt mir bei aller Authentizität fremd. Lesenswert ist Der Moment zwischen den Zeiten auf jeden Fall – denn irgendwie trauern wir alle immer um etwas.
Warum hat mich dieses Buch so angezogen? Das Cover entspricht so überhaupt nicht meinem Geschmack, die Autorin kannte ich nicht und dennoch musste ich mir den Klappentext durchlesen. Bei Lovelybooks entdeckte ich zufällig ein Gewinnspiel zu dem Buch und ich hatte auch noch das Glück eine Ausgabe zu gewinnen. Vielen Dank an dtv für das Gewinnspiel. Nun aber zur Geschichte und zu Paula, die bei einem Mittagessen von ihrem Partner Mauro erfährt, dass er sie verlassen wird, weil er sich in eine andere, jüngere Frau verliebt hat. Ein Schlag, den sie nicht erwartet hat, den sie erst verdauen muss. Jedoch bleibt ihr dazu keine Zeit, denn noch am selben Tag stirbt Mauro bei einem Verkehrsunfall. Paula bleibt als trauernde Witwe zurück, denn es gibt keine Bezeichnung für eine nicht verheiratete Partnerin. Die unterschiedlichsten Gefühle stürmen auf sie ein. Neben der Trauer stauen sich auch Wut, Enttäuschung und Unverständnis. Dieses Gefühlchaos beschreibt Marta Orriols sehr gekonnt. Bis ca. zur Hälfte des Buches springen die Gedanken ungeordnet hin und her. Paula konzentriert sich auf ihren Beruf und versorgt als Neonatologin Frühchen, um sie gesund ins normale Leben zu entlassen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe fordert sie und dabei vergisst sie für kurze Zeit ihre Sorgen, ihre Trauer, die sie mit niemandem wirklich teilen kann. Denn Mauros Untreue ist ein Geheimnis, das sie mit sich herumträgt. Was ich anfangs noch als holprig und unruhig empfunden habe, glättet sich mit den Seiten. Ohne viel verraten zu wollen, gab es einen ganz bestimmten Moment, der mich zu Tränen gerührt hat. Es waren so viele Emotionen mit Händen zu greifen und zu spüren. Für mich ein Wendepunkt in der Geschichte. Ich wollte weiterlesen, ich wollte wissen, wie es weitergeht. Gleichzeitig habe ich mich gefürchtet, zum Ende zu gelangen. Für diese letzten Seiten danke ich der Autorin von Herzen. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Titel zu sprechen kommen. Der spanische Titel "Aprendre a parlar amb les plantes" heißt übersetzt ungefähr "Mit den Pflanzen sprechen lernen". Wobei die Autorin nicht spanischer Herkunft ist, sondern aus Katalanien stammt. Dieser spanische Titel passt gut, wobei es dauert ihn zu verstehen. Den deutsche Titel finde ich regelrecht genial. Höchstes Lob an die Person, die sich dafür eingesetzt hat. Jede Leserin/jeder Leser muss diesen Moment zwischen den Zeiten für sich selbst finden. Nicht nur in dieser Geschichte sondern auch im eigenen Leben. Ich schwanke bei meiner endgültigen Bewertung. Die weibliche Hauptfigur machte es mir nicht einfach sie zu mögen. Es war einfach sie zu verstehen, aber ob ich sie mochte?? Aber die Autorin hat es geschafft, dass ich die Geschichte liebe. Die Handlung, die so einzigartig voranschreitet und sich entwickelt. Ein Highlight in meinem Lesejahr.