Der lange Abschied

Der lange Abschied

Hardcover
5.01
AffärePolizeiMordReisende

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Beschreibung

Terry Lennox ist ein Säufer, und das ist nicht sein einziges Problem: Seine millionenschwere Frau wurde ermordet. Die Polizei hat ihn im Verdacht. Da wendet er sich an seinen einzigen Freund: Privatdetektiv Philip Marlowe. Der Freundschaftsdienst führt Marlowe nach Idle Valley, wo die Reichen von Los Angeles sich mit Affären und Alkohol die Zeit vertreiben. Bald steckt er tief in der Tinte.
Haupt-Genre
Thriller
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
704
Preis
13.30 €

Beiträge

1
Alle
5

Auch der sechste Marlowe war wieder ein kriminalistischer Genuss aus der Hardboiled-Ecke. Wer den Privat-Ermittler aus den zahlreichen Verfilmungen kennt, bekommt schon eine ungefähre Ahnung davon, was ich meine. Doch erst die Romane (der erste - The Big Sleep von 1939, der vorliegende von 1953) vermitteln dem Leser das vollständige Bild von Marlowe. Hinter der sehr rauhen Schale und seinen derben Aussagen steckt ein hochanständiger Mann des Gesetzes, mit höchst moralischen Ansprüchen und einem wirklichen Sinn für Gerechtigkeit. In seinem Wirken und Vorgehen nimmt er weder Rücksicht auf Gangster (männlich wie weiblich) noch auf Polizisten und Staatsanwälte - und manchmal auch nicht auf ihn selbst. Marlowe ist ein Mann, für den Ehre und Anstand ganz oben stehen - und um die Gerechtigkeit durchzusetzen, umgeht er durchaus auch einmal die Menschen, die diese eigentlich bewahren sollten. Somit ist er nicht bei jedem Polizisten, Sheriff oder anderem Staatsbediensteten beliebt. Zu häufig hat er ihnen schon in die Suppe gespuckt. In dieser Story nun verhilft er einem (Fast)Freund zur Flucht, der im Verdacht steht, seine Frau umgebracht zu haben; Marlowe glaubt nicht daran und gerät selbst in einen gewissen Verdacht - und ins Gefängnis. Er kommt wieder frei, nachdem besagter Freund in Mexiko Selbstmord begangen hat. Marlowe hadert mit dem Fall. Ihm kommt das Ende nicht sauber vor, zudem macht er sich Vorwürfe. Dann wird ihm ein neuer Fall angetragen, er soll einen vermissten Schriftsteller aufspüren. Doch er lehnt zunächst ab. Aufgrund seiner Menschenfreundlichkeit nimmt er sich der Sache jedoch schließlich an; und gerät plötzlich in die Mühlräder zwischen Gangstern, Polizei, Politikern und einem Multimillionen schwerem Verleger. Für Marlowe wird es immer heikler, doch plötzlich gibt es eine Verbindung zum genannten Freund. Und schließlich gibt es einige große Überraschungen und Twists - den Chandler hat mit Marlowe nicht nur einen Hardboiled-Helden geschaffen, sondern ist auch geschickt darin, in das Setting des düsteren 30er/40er/50er US-Krimis einen erstklassigen whodunit zu entwickeln. Wieder einmal ganz großes Kino und eine klare Empfehlung für alle Liebhaber klassischer Krimis und der literarischen Vorlagen vom Film Noir.

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