Der Buchhändler aus Kabul

Der Buchhändler aus Kabul

Taschenbuch
4.213
TraditionWiderstandIslamKrieg

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Beschreibung

Als die Journalistin Åsne Seierstad von Sultan Khan, einem Buchhändler aus Kabul, eingeladen wird, für fünf Monate bei ihm und seiner Familie zu leben, ahnt sie nicht, was sie erwartet. Seit mehr als zwanzig Jahren trotzt Sultan Khan den Autoritäten – ob Kommunisten oder Taliban –, um die Bevölkerung von Kabul mit Büchern zu versorgen. Er wurde verhaftet und musste mit ansehen, wie seine Bücher auf offener Straße verbrannt wurden. Dennoch hat er seine Leidenschaft für das Lesen nie aufgegeben und Licht in einen der dunkelsten Orte der Welt gebracht, während er gleichzeitig mit harter Hand seinen Haushalt führte. Dies ist das intime Porträt eines Mannes und seiner Familie – zwei Ehefrauen, fünf Kinder und viele Verwandte – und ein einzigartiger Einblick in ein Land der extremen Widersprüche.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
352
Preis
15.50 €

Autorenbeschreibung

Åsne Seierstad, geboren 1970 in Oslo, arbeitete als Korrespondentin und Kriegsberichterstatterin für verschiedene internationale Zeitungen und ist Autorin mehrerer Sachbücher. Sowohl als Journalistin als auch für ihre weltweiten Bestseller "Der Buchhändler aus Kabul" und "Einer von uns" wurde sie vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr "Zwei Schwestern". Sie lebt in Oslo.

Beiträge

6
Alle
4

Kurzmeinung: Für mich war „der Buchhändler aus Kabul“ das erste Buch der Autorin. Bereits beim Vorwort war ich gespannt auf die Geschichte der afghanischen Familie, deren Leben die Autorin direkt miterlebt hatte. Der Schreibstil konnte mich bereits von Beginn an mitnehmen. Man bekommt als Leser:in einen tollen Einblick in den Alltag in Afghanistan. Man erfährt vieles über Hürden, Probleme und aber auch schöne Momente. Die Familie wurde für mich sehr greifbar dargestellt. Für mich war dieses Buch sicherlich nicht das letzte der Autorin. Ich habe es wirklich gerne gelesen und kann eine Empfehlung aussprechen.

5

Sehr spannend und informativ. Es war trotzdem erschreckend zu lesen, wie die Frauen teilweise behandelt werden. Dass der Leser die verschiedenen Ansichten der Familien Mitglieder erfährt,fand ich toll. Ich finde so kann man sich besser in die Situation rein fühlen.

4

Als mir im Januar 2022 das Buch „Der Buchhändler aus Kabul“ der norwegischen Journalistin Asne Seierstad von meiner Buchhändlerin empfohlen wurde, habe ich ohne zu zögern zugegriffen. Ein Buchhändler, eine Familiengeschichte und noch dazu in Kabul spielend, das hat mich direkt neugierig gemacht, auch ohne den Klappentext zu lesen oder mehr über das Buch zu wissen. Deshalb habe ich auch nicht schlecht gestaunt, als ich im Vorwort gelesen habe, dass es sich hierbei nicht um einen Roman, sondern um einen Erfahrungsbericht handele. Die Journalistin schrieb das Buch bereits in 2002, als sie für fünf Monate bei der Familie des Buchhändlers Sultan Khan in Kabul lebte. Die Journalistin hat in jedem Kapitel ein anderes Mitglied der Familie Khan zu Wort kommen lassen. Das war extrem spannend, weil man dadurch die unterschiedlichen Sichten und den Lebensalltag der unterschiedlichen Familienmitglieder kennenlernt, ihre jeweiligen Wünsche, Träume, aber auch Sorgen und Grenzen, die das Leben, das Land, die Kultur, die Tradition, die Religion, aber auch die eigene Familie ihnen setzt. Immer wieder sind die Kapitel mit Informationen zur Geschihte Afghanistans angereichert, was extrem informativ und lehrreich ist. Als Westeuropäerin kommt man sich vor wie einer anderen Welt und in einer anderen Zeit. Auch wenn mir die Unterschiede zwischen einem Leben dort und bei uns natürlich nicht unbekannt sind, so ist es doch etwas ganz anderes, das schon fast hautnah mitzuerleben. Auch wenn ich mir grundsätzlich mehr Nähe zu den Figuren gewünscht hätte, so haben mich vor allem die Kapitel und Schicksale der weiblichen Familienmitglieder doch sehr bewegt und vor allem wütend gemacht. Ich bin wirklich nicht sonderlich emanzipiert oder beharre darauf, als Frau gleichberechtigt zu sein, aber dies einzig und allein, weil ich solchen Grenzen und Einschränkungen nicht ausgesetzt bin. Das Schicksal, das Eingeengtsein der Frauen hat mich unendlich wütend gemacht, vor allem da man hier lernt, dass das Land schon wesentlich weiter, offener und moderner war. Der Schreibstil der Autorin hat sich gut lesen lassen. Es war ein stellenweise sogar belletristisch anmutender Erzählstil, der aber doch immer klar gezeigt hat, dass es ein Erfahrungsbericht, eine schriftliche Dokumentation ist. Ich fand es extrem gut, dass die Autorin nicht nur den Buchhändler zu Wort hat kommen lassen und auch nicht nur die benachteiligten Frauen der Familie, sondern auch die (jüngeren) Söhne, die auch alle ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen haben und denen ebenso Grenzen aufgesetzt werden. Allerdings waren die Kapitel der männlichen Familienmitglieder nicht immer leicht zu lesen und ihre Ansichten, Aktionen und Reaktionen nicht leicht zu ertragen. Wie so oft bei Büchern, die in einem mir fremden Land spielen haben mir auch hier Extras wie Stammbaum der Familie, Glossar und eine Zeittafel als Zusammenfassung der wichtigsten politischen Ereignisse gefehlt. Ich hätte das gerne im Nachgang noch einmal zusammengefasst gelesen oder auch während des Lesens nachgeschlagen. Grundsätzlich ist das Buch „Der Buchhändler aus Kabul“ ein Buch, das längere Zeit nachhallt, selbst wenn es nicht soo bewegt, wie es vielleicht ein Roman getan hätte. Ich konnte, nachdem ich es beendet hatte, nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen, sondern habe mich noch über Dokumentationen noch ein wenig aufgeschlaut. Ein Buch, das sich auf jeden Fall lohnt zu lesen und das sicherlich nicht das letzte Buch sein wird, das mich in diese mir so fremde Welt entführt.

4

Ein Bericht über das Leben in Afghanistan. Die Autorin begleitet über längere Zeit Sultan, den Buchhändler, und seine Familie. Es ist ein Bericht über Wünsche, aber auch über die Realität des Alltags, den insbesondere die Frauen kaum mitbestimmen können.

5

Bericht über eine ganz andere Welt

Klappentext: "Als die Journalistin Åsne Seierstad von Sultan Khan, einem Buchhändler aus Kabul, eingeladen wird, für fünf Monate bei ihm und seiner Familie zu leben, ahnt sie nicht, was sie erwartet. Seit mehr als zwanzig Jahren trotzt Sultan Khan den Autoritäten ob Kommunisten oder Taliban , um die Bevölkerung von Kabul mit Büchern zu versorgen. Er wurde verhaftet und musste mit ansehen, wie seine Bücher auf offener Straße verbrannt wurden. Dennoch hat er seine Leidenschaft für das Lesen nie aufgegeben und Licht in einen der dunkelsten Orte der Welt gebracht, während er gleichzeitig mit harter Hand seinen Haushalt führte. Dies ist das intime Porträt eines Mannes und seiner Familie zwei Ehefrauen, fünf Kinder und viele Verwandte und ein einzigartiger Einblick in ein Land der extremen Widersprüche." Tatsächlich habe ich mir etwas ganz anderes vorgestellt, als mir dieses Buch geboten hat. Ich ging eher von einer nett dargestellten, leicht kulturellen Erzählung. Dieses Buch ist weitaus mehr als das. Es ist Dokument, ein Bericht einer anderen Welt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, leicht und flüssig. Die Kapiteln handeln immer über eine andere Personen, die aber mit der Hauptfamilie auf irgendeine Art und Weise verbunden ist. Anfänglich hat der Leser das Gefühl, dass die einzelnen Kapiteln keinen eigentlichen Zusammenhang haben, aber schnell merkt man, dass sie sich zu einer Geschichte zusammen fügen. Die Hauptprotagonisten sind der Sultan und seine Familie. Schwer zu sagen, wen ich am meisten mochte. Denn die eigene Kultur hält alle Fest im Griff. Die Beschreibung, durch die Handlungen und Geschichten, zeigt uns den Wesen der einzelnen Familienmitglieder. Letztendlich mochte ich Leila am meisten ... Kulturell ist dieses Buch ein Meisterwerk. Es ist völlig objektiv geschrieben, ohne Vorurteile und Anschuldigungen. Jede einzelne Entscheidung wird aus der Sicht desjenigen, der sie trifft, erklärt bzw. beschrieben. Jede einzelne Geschichte ist spannend, und geht anders aus als man sich denkt. Wie oft habe ich gehofft und dann verzweifelt. Es werden sehr offen die Umstände, in denen die Afghaner leben, dargestellt. Umstände, die wir uns kaum vorstellen können. Sie leben anders, sie denken anders, falls sie sich das trauen, sie handeln anders. Dabei war das Volk früher, nicht viel anders als wir ... Eine klare Empfehlung, vor allem für diejenigen, die neugierig sind. Allerdings keine leichte Kost

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