Dark Souls

Läuterung des Feuers Inhalt: Nachdem die Fäulnis über das Land fiel, beschloss der legendäre Baron Karamas den Atem des sterbenden Drachen Andolus zur Wiederbelebung der Toten zu verwenden. Doch mit dem Ableben des Drachen drohte auch die ewige Flamme zu versiegen. Nun hat sich Fira aus Harrowmark, eine geschickte Kämpferin, mit dem Seher Aldrich zusammengetan, um mit Hilfe eines Rituals den Drachen Andolus wiederzuerwecken und einmal mehr seinen Atem zur Erneuerung des Landes zu verwenden... Bewertung: Mit "Der Hauch des Andolus" startet die Reihe der Dark-Souls-Sammelbände aus dem Hause Panini und dieser Beginn ist vielversprechend. Es gelingt George Mann und dem Kreativteam die Stimmung der Videospiele optimal einzufangen. Die Welt ist rau und unnachgiebig, ja schon erbarmungslos. Wer kurz unkonzentriert ist, bezahlt einen hohen Preis. Die Umgebung vereint Schrecken und Schönheit zugleich und erzählt von Verfall und Wiedergeburt. Dieser endlose Kreislauf ist ganz entscheidend in "Der Hauch von Andolus". Fira ist eine würdige Protagonistin, die nicht nur stark und kämpferisch ist, sondern immer wieder auch schwache Momente hat. Ihre Vergangenheit ist sowohl für sie selbst als auch den Leser lange Zeit unklar. Der Autor liefert jedoch immer wieder Erinnerungsschnipsel, die dafür sorgen, dass man sich ein bestimmtes Bild von unserer Heldin macht. Mal schauen, ob dieses Bild richtig war ; ) . Aldrich unterdessen erscheint schmierig und rätselhaft - ein Gefühl, was man nicht direkt benennen kann aber etwas stimmt nicht. Das ist wirklich gut geschrieben. Auf der anderen Seite überzeugen die Dialoge leider nicht immer. Manche sind sehr kantig und etwas merkwürdig geschrieben/übersetzt. Ganz anders die wunderschönen Zeichnungen: Die halten jeder Prüfung stand und kommen sehr realistisch und düster daher. Die Konturen sind nicht klar definiert, sondern etwas schwammig. Besonders hervor stechen für mich direkt die ersten Panels, die sehr gut den Verfall anhand einer Familie symbolisieren, die zunächst in einem prachtvollen Haus sitzt, bevor das modrige Licht eine Szenerie à la Walking Dead erhellt. Fazit: Würdiger Beginn der Souls-Bände mit Feeling wie in den Spielen. Gesamt: 4/5

Geschichten im Feuerschein Inhalt: In "Die Legenden der Flamme" findet ein erschöpfter Reisender eine steinere Hütte, in der eine alte Frau und ihre Katze leben. Dankbar wärmt er sich am flackernden Feuer auf. Doch was ist das? In den Flammen hüpfen die Figuren und der Reisende erfährt Geschichten aus fernen und nahem Landen und über das Wesen des Menschen... Bewertung: Im Gegensatz zu den ersten beiden Sammelbänden ist der vorliegende dritte Teil eine Kurzgeschichtensammlung, die von der oben beschriebenen Handlung eingerahmt wird. Zu dieser lässt sich sagen, dass sie ganz nett inszeniert ist, jedoch fast kaum Tiefgang aufweist. Nur einmal gibt es eine unerwartete Wendung, die mich zumindest kurz stutzig werden ließ. Die (meisten) Charaktere werden kaum ausgearbeitet und erhalten leider wenig Profil. Hier wäre mehr drin gewesen. Zugute halten kann man hier jedoch, dass so mehr Platz für die Kurzgeschichten bleibt, die den Band auch gut ausfüllen. Dreizehn Stück ist definitiv eine Ansage. Da die Seitenanzahl jedoch nicht groß von den ersten Bänden abweicht, kann man leicht ausrechnen, dass die Erzählungen immer nur wenige Seiten umspannen. Das erzeugt zum Glück oftmals ein Gefühl des Mysteriums und des "Ich-will-wissen-wie-es-weitergeht", gelegentlich aber auch einen lückenhaften Eindruck. Viele der Stories funktionieren nach dem Prinzip, die Gedanken des Lesers zu Beginn in eine bestimmte Richtung zu locken, nur um am Ende aufzudecken, dass es eigentlich ganz anders ist. Mir gefällt dieses Konzept, da es in gewisser Weise auch aufzeigt, was für eigene Vorstellungen man sich macht und wie stark man sich auf diese versteift. Das Rätseln, was nun die Lösung des jeweiligen Problems seien könnte, hat zum Schluss hin immer mehr Spaß gemacht. Dennoch muss man einfach feststellen, dass bei so vielen Kurzgeschichten nur die wenigsten im Kopf bleiben können. Für mich stach besonders die allererste Erzählung hervor, da sie nicht nur erschreckend war, sondern auch einen schönen Bogen zu "Der Hauch von Andolus" schlug. Je nach Handlung wechselt über den Band immer wieder der Zeichenstil - von "cartoonig" bis realisitisch, von düster bis hell. Mir persönlich gefällt der düstere-realistische Style am allerbesten, da er die raue Welt von Dark Souls perfekt widerspiegelt. Fazit: Unterhaltsame Kurzgeschichtensammlung - für jeden was dabei, wenn auch nur mal für zwischendurch. Gesamt: 3/5

Frostbiss Inhalt: Auf der Suche nach einem Dieb und dem entwendeten Familienschwert findet sich der Ritter Andred in einer verzauberten Welt wieder. Versunken in Eis und Schnee wurde dieses Reich von Parnethia durch Magie erschaffen, um ihrer endlosen Trauer Ausdruck zu verleihen. In dieser Einöde warten auf den Ritter viele Gefahren und so manches Mal muss er sich beweisen, um das familiäre Kleinod wiederzuerlangen... Bewertung: Wie schon der erste Band, liefert auch "Der Todeshauch des Winters" eine abgeschlossene Geschichte, die von der Reise eines einzelnen Helden berichtet. Im Gegensatz zu Fira, hat Andred keinesfalls vergessen, was er sucht und handelt vor allem aus eigennützigen Motiven. Die Wiedererlangung des Familienschwertes hat für ihn oberste Priorität. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, der ihn durch Eis und Gefahren scheucht, wobei er durchaus an seinen Aufgaben wächst und der Leser immer mehr Verständnis für den jungen Ritter erlangen kann. Besonders hervorstechen für mich zwei Aspekte: 1.) Die Figur der kalten und traurigen Parnethia hat George Mann hervorragend geschrieben. Es umschwirrt sie der Duft des Mysteriums. Sie erscheint eher wie eine Illusion und zieht einen in ihren Bann. 2.) Die Szenerie an Baron Etingers Hof wirkt erdrückend und gruselig - symbolisiert sie doch den Verfall und die Blindheit, mit der die Wesen dieser unwirtlichen Umgebung ihrem Schicksal begegnen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass dem Autor eine überzeugend mystische und magische Welt gut gelingt. Dazu tragen vor allem auch die Zeichnungen bei, die wieder sehr realistisch gehalten sind. Die etwas verwaschenen Konturen lassen die Welt wie unter einem magischen Schleier verborgen erscheinen. Dominierende Farben sind Weiß und Blau, wodurch vereinzelte warme Töne angenehm hervorstechen. So wird die Kälte von Parnethias Heimat optimal transferiert. Fazit: Ein weiterer Volltreffer, der zu unterhalten weiß und ohne Dark Souls-Kenntnisse genossen werden kann. Gesamt: 4/5