Darius der Große fühlt sich klein

Darius der Große fühlt sich klein

Taschenbuch
4.425
GaySelbstwertgefühlOpferZwei Männer

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Beschreibung

Darius weiß mehr über die Gepflogenheiten von Hobbits als über persische Traditionen. Doch sein erster Besuch im Iran wird sein Leben verändern. Der depressive Teenager ist sich sicher, dass er dort genauso wenig dazugehören wird wie in den USA. Doch dann trifft er den Nachbarsjungen Sohrab. Von nun an verbringen sie die Tage gemeinsam, essen Faloodeh oder reden stundenlang an ihrem Rückzugsort über den Dächern von Yazd. Gemeinsam mit Sohrab lernt Darius nicht nur die persische Kultur besser kennen, sondern vor allem sich selbst. Dieses Buch ist für jeden, der sich manchmal verloren fühlt – denn man kann sich wiederfinden. Ab 14 Jahren.
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
Modern
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
336
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Adib Khorram lebt in Kansas City, Missouri. Wenn er gerade nicht schreibt (oder seinem Tagesjob als Grafikdesigner nachgeht), versucht er, seinen Schwimmrekord zu brechen, zu lernen, wie man einen Lutz springt, oder er macht sich einfach eine Tasse Oolong-Tee.

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
17%
47%
N/A
N/A
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19%
58%
62%
25%

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
84%
100%
76%
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Handlungsgeschwindigkeit

Schnell100%
Langsam0%
Mittel0%
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Schreibstil

Einfach100%
Komplex0%
Mittel0%
Bildhaft (100%)Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

7
Alle
5

Darius ist halb Iraner, hat Depressionen und fühlt sich nirgends zugehörig. Nach einer Reise in den Iran entdeckt er eine neue Seite seiner Identität und Kultur. Eine berührende Geschichte, die zeigt, dass das Leben nicht immer einfach ist, aber dass es OK ist, nicht OK zu sein.

5

Herzlich

Darius findet zum ersten Mal eine Verbindung zu einem Menschen die wirklich als Freundschaft bezeichnet werden kann. Auf vielen Ebenen ist dieses Buch wirklich schön und herzlich.

5

Darius, halb Amerikaner und halb Perser, ist der festen Überzeugung, nirgendwo dazu zu passen. In seiner Schule in Portland passt er nicht dazu, weil er nicht amerikanisch genug ist, und obendrein zu depressiv, zu übergewichtig, zu sonderbar mit seinen Interessen für Tee, High Fantasy-Romane und Science-Fiction-Serien, denn sonst würden ihn die Jungen in seinem Jahrgang schließlich nicht mobben. In seine Familie im Iran passt er auch nicht, dafür ist er nicht persisch genug als Bruchstückhafter Perser, der im Gegensatz zu seiner Schwester Laleh nicht einmal Farsi spricht. Mit dieser Erwartung tritt er die Reise in den Iran an, um seine Großeltern und die Familie seiner Mutter erstmalig kennenzulernen. Er wird nicht dazu passen, denn er passt nirgendwo dazu und sein Vater hält ihn auch für eine massive Enttäuschung, denn Darius ist alles, was Stephen Kellner (sein Vater) nicht ist, mit Ausnahme der Tatsache, dass beide an Depressionen erkrankt sind. Kurz: Er ist niemand, der nach Darius dem Großen, einem mächtigen persischen König, benannt sein sollte. Am ersten Tag im Iran lernt Darius Sohrab kennen, einen Jungen, der in der Nachbarschaft wohnt und seinen Großeltern aushilft. Schnell entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden und Darius lernt, wie es ist, von jemand anderes gemocht zu werden, wie es ist, einen Freund zu haben und wie man jemandem ein Freund ist. Sohrab hilft ihm auch, einen Zugang zur persischen Kultur zu finden und damit auch zu sich selbst. Ich habe schon mehrmals gehört, dass das Buch gut sein soll, habe es aber vorrangig gelesen, weil ich für eine Lesechallenge ein Buch brauchte, das zumindest in Teilen in Asien spielt. Und das ist hier der Fall, bis auf ein paar Kapitel ist das Buch im Iran angesiedelt. Das fand ich als Setting ziemlich spannend, das habe ich auch noch nicht gelesen. Ich wusste auch absolut nichts über persische Kultur, darüber (insbesondere Esskultur und Höflichkeitskultur) hat man in „Darius der Große fühlt sich klein“ auch einiges erfahren, unter anderem deshalb, weil der Erzähler ebenfalls nicht besonders firm ist, was die persische Kultur angeht. Das Buch hat mich dann aber auch nicht enttäuscht – sogar im Gegenteil, es hat mir richtig gut gefallen. Es war eine ernste Geschichte, weil es auch um den Umgang mit psychischen Erkrankungen geht, Erwartungen von sich selbst und Familienmitgliedern, kulturelle Unterschiede und das Gefühl, nirgendwo reinzupassen. Gleichzeitig war es auch eine leichte Geschichte, viel Freundschaft, viel Selbstfindung und des eigenen Platzes. Denn wie Sohrab mehrfach zu Darius sagt: „Dein Platz war leer.“ und für jede*n gibt es irgendwo einen Platz, den sonst niemand ausfüllen kann.

5

Ich lese gerne Bücher, die sich mit den Erfahrungen von Einwanderern der zweiten Generation befassen. Ich finde es toll, wie unterschiedlich unsere Erfahrungen sein können, je nachdem, woher unsere Eltern kommen und wo wir aufgewachsen sind, aber es gibt immer noch einige Kerne, die wir teilen, egal wie weit wir kulturell voneinander entfernt sind. Abgesehen von ein paar "Du bist Polin, also sind du und deine Familie allesamt (Auto-)Diebe"-Witzen habe ich nie so viel Rassismus erlebt wie Darius, weil ich weiß bin und "deutsch aussehe", aber ich fand seine Probleme mit seiner Identität als Einwanderer der zweiten Generation dennoch sehr nachvollziehbar und überschneidend mit meinen eigenen. Eine tolle Lektüre.

2

Ich wollte hier noch eine ausführliche Rezension schreiben, schaffe es momentan aber einfach nicht. Deshalb nun in Kurzform. Das Buch habe ich im Zuge einer WM-Challenge für das Land "Iran" gelesen, das sich durch den Handlungsort dafür qualifiziert. Es handelt sich wohl um eine Art Own Voice Roman, in dem der amerikanische Autor mit iranischen Wurzeln eigenen Themen über seinen kulturellen Hintergrund annähert. Obwohl ich die Ideen im Buch auf der einen Seite wichtig fand (persische Kultur, Heimatbesuch, Mobbing, Adipositas, Depressionen und ein Hauch von Queerness), hat mir die Umsetzung leider gar nicht gefallen. Das lag hauptsächlich am Schreibstil, den ich als sehr amateurhaft empfunden habe. Die ganze Story wird in der Ich-Perspektive erzählt, die mit einfachen, kurzen Sätzen und sehr einfachen Worten beschrieben wird, die bei mir zu keinem Zeitpunkt Emotionen wecken oder Tiefe erzeugen konnten. Vielmehr fand ich es befremdlich, dass der Autor die Ich-Perspektive gewählt hat, weil wir dadurch die Gedanken des jugendlichen Protagonisten verfolgen können, der seine persischen Wurzeln im Iran näher kennenlernt. Und die Gedankengänge haben sich überhaupt nicht authentisch angefühlt, sondern haben sich wie ein künstliches Infodumping gelesen, bei dem ich mich manchmal gefühlt habe, als würde ich einen Wikipedia-Artikel lesen. Es ist schön und gut, dass wir durch die Augen des Protagonisten Rituale und Begriffe kennenlernen, die in der persischen Kultur gang und gäbe sind - aber wieso sollte sich der Protagonist das, was er beobachtet, selbst in Gedanken erklären? Er hat etwas beobachtet, dazu einen persischen Begriff genannt und sich dann selbst in Gedanken erklärt, was dieser Begriff bedeutet und welches Ritual dahintersteckt. So denkt doch kein Mensch?! Das hat ja fast etwas schizophren Anmutetendes... Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Da hätte ich mir ehrlich gesagt lieber eine Doku zum Iran angesehen, bei dem ich auch erwarte, einen Infodump zu erhalten. Ausserdem fand ich, dass der Autor sich lieber auf ein paar wenige Themen hätte fokussieren sollen, denn vieles hat für mich nur an der Oberfläche gekratzt - noch dazu verbreitet der Autor teilweise Falschwissen. Zum Thema Depressionen behauptet der Protagonist zum Beispiel, dass diese genetisch bedingt sind - weil sein Vater im Buch auch darunter leidet. Das ist aber nicht richtig. Die Auslöser und Entstehung der meisten psychischen Erkrankungen - und dazu gehören auch Depressionen - lassen sich leider bis heute nicht wirklich erklären. Es lässt sich nur sagen, dass es ein Zusammenspiel von Umwelt- und genetischen Faktoren ist. Aber nur weil ein Elternteil depressiv ist, heisst das noch lange nicht, dass das ausreicht, damit ein Kind selbst Depressionen bekommt. Jetzt ist die Rezension doch länger worden, als ich beabsichtigt habe. Ihr seht, das Buch hat einiges bei mir ausgelöst - leider vor allem viele Kritikpunkte. Deshalb kann ich auch nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

5

Absolute Leseempfehlung!

5

Ein Buch über Familie, Herkunft, das Anderssein und Freundschaft. Berührend und unbedingt lesenswert!

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