Couchsurfing in Saudi-Arabien
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Stephan Orth, Jahrgang 1979, studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalismus. Von 2008 bis 2016 arbeitete er als Redakteur im Reiseressort von SPIEGEL ONLINE, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Für seine Reportagen wurde Orth mehrfach mit dem Columbus-Preis ausgezeichnet. Er ist Autor des Nr.1-Bestsellers »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«. Bei Malik erschienen seine Bücher »Opas Eisberg«, die SPIEGEL-Bestseller »Couchsurfing im Iran«, »Couchsurfing in Russland« (ausgezeichnet mit dem ITB BuchAward), »Couchsurfing in China«, »Couchsurfing in Saudi-Arabien« und zuletzt sein England-Reisebericht »Absolutely ausgesperrt«. Er lebt in Kyjiw und Hamburg.
Beiträge
Die Bewertung gilt dem Land, nicht dem Buch
Stephan Orth ist einer meiner liebsten Autor:innen. Seine Bücher über das Couchsurfing in anderen Ländern, die auf den ersten Blick nicht dazu einladen, sind grandios. Besonders die Bücher über den Iran und die Ukraine mochte ich sehr. Bei "Couchsurfing in Saudi-Arabien" muss ich nun aber das erste Mal eine semi-gute Bewertung abgeben, was aber einfach dem Inhalt bzw dem Land geschuldet ist. Meine Notizen während des Lesens fassen es eigentlich schon gut zusammen: "Gastfreundschaft ja, aber nur für Männer. Superreiche Männer mit vielen Frauen, keinen Sorgen und nach mir die Sintflut Einstellung" Mein Hals verkrampfte vom vielen Kopfschütteln! Frauen sind Objekte, Frauen nerven, Frauen sammelt man(n), Frauen wollen jetzt einen auf eigenständig machen, aber nur wenn wir das erlauben, und nur Frauen übertragen STIs... Alter, die Aussagen der Männer, die der Autor während seiner Reise traf, waren schon die Härte. Von der Faszination Hitlers fange ich gar nicht erst an. Aber was erwartet man denn von einer patriarchalen Gesellschaft, die bisher super abgeschottet, indoktriniert und erzkonservativ unter dem Islam lebt und Kritik am System ein Todesurteil ist? Verständnis im Unverständnis. Für mich gehören Religion und Politik nicht zusammen. Religion kann wunderschön sein, Hoffnung und Kraft spenden. Viele Menschen in meinem Umkreis sind religiös. Aber ich betrachte Religion auch sehr sehr skeptisch, da durch sie viele Kriege geführt, Menschen getötet und heute noch Menschen unter ihr leiden müssen, verfolgt, getötet und minderwertig behandelt werden. Saudi-Arabien versucht moderner zu werden, insbesondere durch monetäre Anreize (Goldgrube Tourismus). Dennoch sind des die falschen Gründe. Die Diktatur, die mit Zuckerbrot und Peitsche regiert, besteht weiterhin. Und die Gesellschaft hinkt ebenfalls noch ziemlich hinterher, um wenigstens die kleinsten "Freiheiten" für Frauen anzuerkennen, die es mittlerweile gibt, zumindest demnach zu urteilen, was der Autor beobachten konnte. Ich bin froh, dass er die Aussagen kritisch einordnete und auch hinterfrage.

Saudi Arabien, ein Land in dem bisher Regeln fern von westlichem Verständnis herrschten, öffnet sich dem Tourismus. Stephan Orth nimmt uns mit auf seine lange Reise als Couchsurfer durch dieses faszinierend und unbekannte Land. Ein klassischer Reisebericht mit Spannung und viel Humor. Absolut lesenswert und vorallem lehrreich. Daumen hoch!
Ich fand es einfach nur wunderbar. Super geschrieben und total interessant, was in diesem Land so vor sich geht.
Couchsurfing bedeutet so viel wie auf dem Sofa eines völlig Fremden in einem fremden Land zu übernachten und deren Leben mitzubekommen. Der Autor hat das in der Vergangenheit schon sehr oft getan, ob China, Iran oder jetzt Saudi Arabien. Grundsätzlich finde ich die Idee sehr interessant und vor Allem zeigt es ein ganz anderes, viel echteres Bild der Menschen eines Landes als es jeder Reiseratgeber je könnte. Trotzdem muss ich, nachdem ich die vorherigen Bücher schon gelesen habe, sagen, dass dieses eines der Schwächeren ist. Das liegt aber weniger am Autor oder dem Buch selbst, sondern am Land. Gerade im Iran fand ich es extrem spannend zu sehen wie sich die Menschen entgegen der Vorgaben der Regierung illegal amüsiert habe, gefeiert haben, trotz der Angst vor Bestrafung. In Saudi Arabien ist das ganz anders. Jeder hält sich an die Vorgaben (zumindest die Gastgeber des Autors), viele geben mit ihren großen Autos und ihrem Reichtum an aber wirkliche Persönlichkeit und Spannung kommt da nicht auf. Trotzdem sein sehr interessantes Buch mit einem sehr schönen, flüssigen Schreibstil, die anderen Bücher fand ich jedoch ansprechender.
Als es möglich ist Touristen-Visa für Saudi-Arabien zu beantragen, ist es für Stephan Orth klar, dass er dort hinwill. Also macht er sich auf den Weg und findet auch hier immer wieder die Gelegenheit als Couchsurfer bei Privatpersonen unterzukommen. Dabei lernt er Land und Leute kennen und berichtet darüber, so wie er es in den Büchern über Russland, den Iran und China auch getan hat. Was ich sehr spannend fand waren die Unterschiede, die gerade zum Iran auffallen. Während dort die Leute im Privaten sehr offen sind, merkt man in Saudi-Arabien immer noch die starke Angst vor dem Staat. Auch in vermeintlich privaten Situationen und Orten reagieren die Menschen teilweise so, als würde die Obrigkeit jederzeit mithören. Interessant war auch dass das miteinander von Frauen und Männern in diesem Land durch das jahrelange nebeneinander sehr stark geprägt ist. Die Lockerungen, die es Frauen ermöglichen ein wenig mehr Freiheiten zu genießen werden zwar wahrgenommen, aber sicher was er erlaubt ist und was nicht ist sich niemand. Ich fand diesen Reisebericht sehr interessant und lesenswert. Stephan Orth schafft es mit seinem Humor das ganze wirklich gut aufzulockern. Was ich gut gelöst fand war, wie Orth seine eigenen zwiespältigen Gefühle gegenüber der saudischen Mentalität darstellt. Hier merkt man, dass ihn das Männer- und Frauen-Bild in dieser Gesellschaft wirklich stark beschäftigt hat. Spannend wird das Buch am Ende auch noch, Orth ist im März 2020 noch im Land unterwegs, als die COVID-Pandemie die Länder zwingt die Reiserouten zu schließen. Da ist man doch sehr gespannt, wie er es dann wohl noch aus dem Land schafft. Von mir gibt es für dieses gut und interessant geschriebene Buch eine Leseempfehlung!
Interessant, faszinierend und auch verstörend. Saudi-Arabien, ein Land voller Gegensätze!
Saudi-Arabien öffnet seine Grenzen für Touristen - und Stephan Orth reist in das Land ein, um eine weitere Couchsurfing-Reise anzutreten. Im Vorfeld hat er Kontakt aufgenommen zu verschiedenen Einheimischen, die auf der Couchsurfing-Website angemeldet sind, um eine Reise durch das ihm (und uns) so unbekannte, so ferne und bisher so verschlossene Land zu machen, dieses kennenzulernen, seine Traditionen, Werte, den Alltag der Menschen. Dabei überrascht er die Menschen, die vor ihm wohl noch nie eine Person getroffen haben, die nicht aus dienstlichen Gründen eingereist ist. Wie auch in seinen Büchern über die Reisen durch China, Russland und den Iran trifft er auf eine vielfältige Mischung aus Menschen (hauptsächlich natürlich auf Männer), die ihm ihr eigenes Saudi-Arabien zeigen - zwischen Religiosität, Traditionen und dem unaufhaltsamen Weg in die Moderne - und auch geprägt von einer scheinbaren Kritikabwesenheit an der Regierung ihres Landes. So reist Orth durch die großen Städte ebenso wie durch die Wüste und berichtet von spannenden, widersprüchlichen und teils absurden Begegnungen in diesem eben sehr widersprüchlichen Land. Stephan Orth hat eine weitere Reise angetreten, um ein eher ungewöhnliches Urlaubsland auf recht unkonventionelle Weise kennenzulernen: in dem er die internationale Website Couchsurfing nutzt, mit der er mit Einheimischen Kontakt aufnimmt, um nicht nur auf ihren Sofas eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, sondern auch das echte Leben kennenzulernen. Saudi-Arabien ist zum einen ein Land, das erst 2019 seine Grenzen für Touristen öffnete - bis dahin war es unmöglich, als ein solcher ein Visum zu erhalten. Doch die Regierung hat einen maximal offensiven Weg zur Modernisierung des Landes eingeschlagen und dazu gehört auch, den Tourismus ins Land zu holen. Zum anderen ist Saudi-Arabien aber auch in unseren Köpfen mit Grausamkeiten wie dem Mord an Jamal Khashoggi verbunden, mit einem radikalen Islam, mit der Unterdrückung von Frauen. Der Autor ist auf die unterschiedlichsten Menschen auf seiner Reise getroffen und berichtet von diesen Begegnungen ehrlich, aber auch mit einer feinen Prise Humor, so absurd sie manchmal sein können. Dabei versucht er, unvoreingenommen auf Land und Leute zuzugehen, unterschlägt aber die kritischen Momente nicht, die er erlebt und aus den Gesprächen mitnimmt. Das Buch endet mit einem sich schließenden Kreis: Endlich waren die Grenzen geöffnet, da sorgt Covid-19 dafür, dass sie sich wieder schließen.
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Autorenbeschreibung
Stephan Orth, Jahrgang 1979, studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalismus. Von 2008 bis 2016 arbeitete er als Redakteur im Reiseressort von SPIEGEL ONLINE, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Für seine Reportagen wurde Orth mehrfach mit dem Columbus-Preis ausgezeichnet. Er ist Autor des Nr.1-Bestsellers »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«. Bei Malik erschienen seine Bücher »Opas Eisberg«, die SPIEGEL-Bestseller »Couchsurfing im Iran«, »Couchsurfing in Russland« (ausgezeichnet mit dem ITB BuchAward), »Couchsurfing in China«, »Couchsurfing in Saudi-Arabien« und zuletzt sein England-Reisebericht »Absolutely ausgesperrt«. Er lebt in Kyjiw und Hamburg.
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Die Bewertung gilt dem Land, nicht dem Buch
Stephan Orth ist einer meiner liebsten Autor:innen. Seine Bücher über das Couchsurfing in anderen Ländern, die auf den ersten Blick nicht dazu einladen, sind grandios. Besonders die Bücher über den Iran und die Ukraine mochte ich sehr. Bei "Couchsurfing in Saudi-Arabien" muss ich nun aber das erste Mal eine semi-gute Bewertung abgeben, was aber einfach dem Inhalt bzw dem Land geschuldet ist. Meine Notizen während des Lesens fassen es eigentlich schon gut zusammen: "Gastfreundschaft ja, aber nur für Männer. Superreiche Männer mit vielen Frauen, keinen Sorgen und nach mir die Sintflut Einstellung" Mein Hals verkrampfte vom vielen Kopfschütteln! Frauen sind Objekte, Frauen nerven, Frauen sammelt man(n), Frauen wollen jetzt einen auf eigenständig machen, aber nur wenn wir das erlauben, und nur Frauen übertragen STIs... Alter, die Aussagen der Männer, die der Autor während seiner Reise traf, waren schon die Härte. Von der Faszination Hitlers fange ich gar nicht erst an. Aber was erwartet man denn von einer patriarchalen Gesellschaft, die bisher super abgeschottet, indoktriniert und erzkonservativ unter dem Islam lebt und Kritik am System ein Todesurteil ist? Verständnis im Unverständnis. Für mich gehören Religion und Politik nicht zusammen. Religion kann wunderschön sein, Hoffnung und Kraft spenden. Viele Menschen in meinem Umkreis sind religiös. Aber ich betrachte Religion auch sehr sehr skeptisch, da durch sie viele Kriege geführt, Menschen getötet und heute noch Menschen unter ihr leiden müssen, verfolgt, getötet und minderwertig behandelt werden. Saudi-Arabien versucht moderner zu werden, insbesondere durch monetäre Anreize (Goldgrube Tourismus). Dennoch sind des die falschen Gründe. Die Diktatur, die mit Zuckerbrot und Peitsche regiert, besteht weiterhin. Und die Gesellschaft hinkt ebenfalls noch ziemlich hinterher, um wenigstens die kleinsten "Freiheiten" für Frauen anzuerkennen, die es mittlerweile gibt, zumindest demnach zu urteilen, was der Autor beobachten konnte. Ich bin froh, dass er die Aussagen kritisch einordnete und auch hinterfrage.

Saudi Arabien, ein Land in dem bisher Regeln fern von westlichem Verständnis herrschten, öffnet sich dem Tourismus. Stephan Orth nimmt uns mit auf seine lange Reise als Couchsurfer durch dieses faszinierend und unbekannte Land. Ein klassischer Reisebericht mit Spannung und viel Humor. Absolut lesenswert und vorallem lehrreich. Daumen hoch!
Ich fand es einfach nur wunderbar. Super geschrieben und total interessant, was in diesem Land so vor sich geht.
Couchsurfing bedeutet so viel wie auf dem Sofa eines völlig Fremden in einem fremden Land zu übernachten und deren Leben mitzubekommen. Der Autor hat das in der Vergangenheit schon sehr oft getan, ob China, Iran oder jetzt Saudi Arabien. Grundsätzlich finde ich die Idee sehr interessant und vor Allem zeigt es ein ganz anderes, viel echteres Bild der Menschen eines Landes als es jeder Reiseratgeber je könnte. Trotzdem muss ich, nachdem ich die vorherigen Bücher schon gelesen habe, sagen, dass dieses eines der Schwächeren ist. Das liegt aber weniger am Autor oder dem Buch selbst, sondern am Land. Gerade im Iran fand ich es extrem spannend zu sehen wie sich die Menschen entgegen der Vorgaben der Regierung illegal amüsiert habe, gefeiert haben, trotz der Angst vor Bestrafung. In Saudi Arabien ist das ganz anders. Jeder hält sich an die Vorgaben (zumindest die Gastgeber des Autors), viele geben mit ihren großen Autos und ihrem Reichtum an aber wirkliche Persönlichkeit und Spannung kommt da nicht auf. Trotzdem sein sehr interessantes Buch mit einem sehr schönen, flüssigen Schreibstil, die anderen Bücher fand ich jedoch ansprechender.
Als es möglich ist Touristen-Visa für Saudi-Arabien zu beantragen, ist es für Stephan Orth klar, dass er dort hinwill. Also macht er sich auf den Weg und findet auch hier immer wieder die Gelegenheit als Couchsurfer bei Privatpersonen unterzukommen. Dabei lernt er Land und Leute kennen und berichtet darüber, so wie er es in den Büchern über Russland, den Iran und China auch getan hat. Was ich sehr spannend fand waren die Unterschiede, die gerade zum Iran auffallen. Während dort die Leute im Privaten sehr offen sind, merkt man in Saudi-Arabien immer noch die starke Angst vor dem Staat. Auch in vermeintlich privaten Situationen und Orten reagieren die Menschen teilweise so, als würde die Obrigkeit jederzeit mithören. Interessant war auch dass das miteinander von Frauen und Männern in diesem Land durch das jahrelange nebeneinander sehr stark geprägt ist. Die Lockerungen, die es Frauen ermöglichen ein wenig mehr Freiheiten zu genießen werden zwar wahrgenommen, aber sicher was er erlaubt ist und was nicht ist sich niemand. Ich fand diesen Reisebericht sehr interessant und lesenswert. Stephan Orth schafft es mit seinem Humor das ganze wirklich gut aufzulockern. Was ich gut gelöst fand war, wie Orth seine eigenen zwiespältigen Gefühle gegenüber der saudischen Mentalität darstellt. Hier merkt man, dass ihn das Männer- und Frauen-Bild in dieser Gesellschaft wirklich stark beschäftigt hat. Spannend wird das Buch am Ende auch noch, Orth ist im März 2020 noch im Land unterwegs, als die COVID-Pandemie die Länder zwingt die Reiserouten zu schließen. Da ist man doch sehr gespannt, wie er es dann wohl noch aus dem Land schafft. Von mir gibt es für dieses gut und interessant geschriebene Buch eine Leseempfehlung!
Interessant, faszinierend und auch verstörend. Saudi-Arabien, ein Land voller Gegensätze!
Saudi-Arabien öffnet seine Grenzen für Touristen - und Stephan Orth reist in das Land ein, um eine weitere Couchsurfing-Reise anzutreten. Im Vorfeld hat er Kontakt aufgenommen zu verschiedenen Einheimischen, die auf der Couchsurfing-Website angemeldet sind, um eine Reise durch das ihm (und uns) so unbekannte, so ferne und bisher so verschlossene Land zu machen, dieses kennenzulernen, seine Traditionen, Werte, den Alltag der Menschen. Dabei überrascht er die Menschen, die vor ihm wohl noch nie eine Person getroffen haben, die nicht aus dienstlichen Gründen eingereist ist. Wie auch in seinen Büchern über die Reisen durch China, Russland und den Iran trifft er auf eine vielfältige Mischung aus Menschen (hauptsächlich natürlich auf Männer), die ihm ihr eigenes Saudi-Arabien zeigen - zwischen Religiosität, Traditionen und dem unaufhaltsamen Weg in die Moderne - und auch geprägt von einer scheinbaren Kritikabwesenheit an der Regierung ihres Landes. So reist Orth durch die großen Städte ebenso wie durch die Wüste und berichtet von spannenden, widersprüchlichen und teils absurden Begegnungen in diesem eben sehr widersprüchlichen Land. Stephan Orth hat eine weitere Reise angetreten, um ein eher ungewöhnliches Urlaubsland auf recht unkonventionelle Weise kennenzulernen: in dem er die internationale Website Couchsurfing nutzt, mit der er mit Einheimischen Kontakt aufnimmt, um nicht nur auf ihren Sofas eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, sondern auch das echte Leben kennenzulernen. Saudi-Arabien ist zum einen ein Land, das erst 2019 seine Grenzen für Touristen öffnete - bis dahin war es unmöglich, als ein solcher ein Visum zu erhalten. Doch die Regierung hat einen maximal offensiven Weg zur Modernisierung des Landes eingeschlagen und dazu gehört auch, den Tourismus ins Land zu holen. Zum anderen ist Saudi-Arabien aber auch in unseren Köpfen mit Grausamkeiten wie dem Mord an Jamal Khashoggi verbunden, mit einem radikalen Islam, mit der Unterdrückung von Frauen. Der Autor ist auf die unterschiedlichsten Menschen auf seiner Reise getroffen und berichtet von diesen Begegnungen ehrlich, aber auch mit einer feinen Prise Humor, so absurd sie manchmal sein können. Dabei versucht er, unvoreingenommen auf Land und Leute zuzugehen, unterschlägt aber die kritischen Momente nicht, die er erlebt und aus den Gesprächen mitnimmt. Das Buch endet mit einem sich schließenden Kreis: Endlich waren die Grenzen geöffnet, da sorgt Covid-19 dafür, dass sie sich wieder schließen.