Cat Person
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Kristen Roupenian, Jahrgang 1982, studierte afrikanische Literatur in Harvard und hat als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte "Cat Person", im November 2017 im "New Yorker" veröffentlicht, wurde zur viralen Sensation und gilt als eine der meistgelesenen Stories aller Zeiten. Der Erzählungsband "Cat Person" ist ihr Debüt und erschien zeitgleich in 23 Ländern. Eine Verfilmung von HBO ist in Vorbereitung.
Beiträge
Absurd aber amüsant
Auch wenn ich es nicht gerne zugeben, hat dieses Buch mir wirklich Spaß gemacht. Auch wenn mir nicht jede Geschichte gefallen hat, konnte ich das Buch einfach ich aus den Händen legen. Jede Kurzgeschichte ist einfach sehr gut geschrieben. Auch wenn es absolut absurde, ekelhafte und verstörende Geschichten waren, hatten sie häufig eine tiefe, über die ich immer noch nachdenke. Eine Empfehlung an jeden mit nicht zu schwachen Nerven.
Für alle, die Black Mirror auf Netflix gesehen haben und/oder ein Faible für deftige Kurzgeschichten haben, ist dieses Buch ein wahrer Leckerbissen. Nur ohne die SciFi/Dystopie der Serie, und mit ein "klein wenig" mehr Sex. Eine hervorragende Sammlung an guten Kurzgeschichten, die jeweils durch ihre Abartigkeit, beziehungsweise auch Einzigartigkeit hervorstechen. Sanfte Gemüter seien jedoch gewarnt, das ist ganz sicher nicht etwas für jeden.
Einige Geschichten waren gut-„WTF“ und manche eher verstörend oder eher langweilig
"Vielleicht war das Problem am Erwachsensein, dass man die Konsequenzen des eigenen Handelns zu gewissenhaft abwog, und am Ende kam ein Leben dabei heraus, das man verachtete." Vermutlich hat Kristen Roupenian zumindest im deutschsprachigen Raum vor allem durch Titelgebende Kurzgeschichte 'Cat Person' Bekanntheit erlangt, die vor ein paar Jahren in den sozialen Netzwerken sehr viel diskutiert wurde. In 'Cat Person' hat die Protagonistin semi-einvernehmlich mit einem Mann Geschlechtsverkehr, weil es ab einem bestimmten Punkt zu schwer ist, 'Nein' zu sagen. Anschließend ghostet sie ihn und wird daraufhin von ihm gestalked. Damals wurde in dem Kontext viel über Consent gesprochen. Auch in den anderen Kurzgeschichten geht es oft, aber nicht immer um S3x. Allerdings empfand ich wirklich jede einzelne Short Story als verstörend. Sie handeln von einem Typen, der nur an für die Frauen erniedrigendem S3x Spaß findet; von einem Paar, das einen Menschen gegen seinen Willen zu ihrem S3xsklaven macht. Wie gesagt dreht sich nicht alles um S3x, doch immer geht es um negative Gefühle, Manipulation, Gewalt oder Ekel. Einige der Geschichten beginnen amüsant und harmlos, bei den meisten dreht es sich jedoch recht schnell. Insgesamt stehe ich diesem Buch sehr zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist es sehr interessant, da es keinerlei Erwartungen entspricht, andererseits ist es auch wirklich verstörend. Leider habe ich mir während des Lesens leider keine Content Notes notiert, da es ein Vorlese-Buch war, es kommen jedoch bildhafte Gewaltszenen, auch im s3xuellen Bereich, vor, sowie sehr ekelhafte Schilderungen von Verletzungen und Eiter etc. Auf jeden Fall kein Buch, was man mal eben so easy wegliest. Übersetzt von Nella Beljan und Friederike Schilbach.

Letzte Woche ist „Cat Person“ von Kristen Roupenian erschienen. Ein Kurzgeschichtenband benannt nach einer der Geschichten, die 2017 im „The New Yorker“ erschien und viel Aufmerksamkeit erregte. Wer meine Instagramseite verfolgt, weiß, dass ich es eigentlich nicht mag, Kurzgeschichtenbände zu rezensieren, da ich der Meinung bin, dazu kein faires Urteil fällen zu können. Wenn dann müsste ich jede Geschichte individuell bewerten. (Und das ist mir zu anstrengend. Sorry.🙈) Kristen Roupenian ist eine sehr gute Schriftstellerin, das muss erstmal vorneweg gesagt werden. Jede der Geschichten ist spannend (nur bei „Nachtläufer“ bin ich irgendwie gar nicht reingekommen) und jede davon erfüllte mich mit Emotionen. Die meisten ließen mich sprachlos zurück, ja, auch leicht verstört, und ebenso oft fiel es mir schwer, überhaupt weiter zu lesen. Dies ist definitiv nichts für schwache Nerven. Vielleicht fängt es auch deshalb mit der Geschichte an mit der es anfängt. Als eine Art Test. Wer diese durchsteht, ist gewappnet für alle weiteren. Mich hat sie so sehr schockiert, dass ich das Buch normalerweise wieder weg gelegt und nicht gekauft hätte. Aber ich hatte nun mal schon so viel davon gehört, dass ich wissen wollte, was dahinter steckt. Im Nachhinein kann ich wirklich nicht behaupten, dass es ein Vergnügen war, die Geschichten zu lesen, aber muss das eigentlich immer der Fall sein? Zeichnet es gute Literatur nicht auch aus, dass sie es schafft, alle möglichen Gefühle hervorzurufen und nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, Happy End, alles ist gut und wenn nicht, dann ist es noch nicht das Ende blabla? Die Kurzgeschichte „Cat Person“ hat mir sehr gefallen, nicht umsonst ist diese viral gegangen. „Das Problem bestand nicht darin, dass er sie zu etwas zwingen könnte, was sie nicht wollte. Eher darin, dass, wenn sie jetzt darauf bestand, aufzuhören, nach allem, was sie unternommen hatte, damit es so weit kam, es sie mies und launenhaft hätte aussehen lassen. So als hätte sie in einem Restaurant eine Bestellung aufgegeben, nur um das Essen dann, als es kam, zurückgehen zu lassen. Sie versuchte, ihre Ablehnung in Unterwerfung niederzuknüppeln, indem sie einen Schluck Whiskey trank. […]“ Das Gefühl nicht mehr „Nein“ sagen zu können, zu dürfen; nicht ohne unbequem zu wirken, das kennt wohl leider jede Frau. Doch dafür macht Kristen Roupenian genau das mit ihren Geschichten. Manche davon sind einfach nur grausam und zum Vergnügen liest das wohl niemand (?), trotzdem sind sie so gut geschrieben, dass man nicht mehr damit aufhören kann. Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin anscheinend ein Talent dafür hat, jeder Hauptprotagonist*in eine eigene Stimme zu geben. Jede ihrer Erzählungen ist einzigartig und hat einen ganz eigenen Klang. Nur der rote Faden, die Machtverhältnisse zwischen Menschen, besonders Frauen und Männern, zieht sich durch das gesamte Werk. Ein spannendes Thema. Das Buch hat mich definitiv gefesselt, ich konnte gar nicht mehr davon loslassen. Trotzdem waren mir die meisten Erzählungen einfach zu krass und ließen mich stumm mit der Frage zurück: Gibt es wirklich Personen, die so fühlen, so leben, so handeln? Ich kann keine direkte Leseempfehlung geben, da jede*r selbst entscheiden muss, wie empfindlich er*sie bei Themen wie Gewalt (physisch und psychisch) reagiert. Ich habe definitiv viele Anregungen zum Nachdenken bekommen und werde dieses Buch so schnell nicht vergessen und das ist etwas, was (leider) alles andere als selbstverständlich ist.
Das war Nix …
Teilweise sehr gehyped, häufig empfohlen und eine Zeit lang ständig gesehen, habe ich geglaubt das Buch könnte etwas Interessantes für mich bereit halten. Ich wurde maßlos enttäuscht. Keine der Geschichten hat etwas anderes in mir ausgelöst als Unverständnis, Ekel und angewiderte Verwunderung. Flüssig war es zu lesen, weshalb diese inhaltliche Qual zumindest schnell vorüberging. Ansonsten war das Buch mit seinen Kurzgeschichten für mich in keinster Weise bereichernd. Eine Frau die am Arbeitsplatz gegen das dauernde Bedürfnis ankämpft ihre Arbeitskollegen zu beißen. Ein Mann, dessen Sexfantasien quälend langsam über viel zu viele Seiten detailliert ausgeschlachtet werden. Eine Königin, die in einen stinkenden Knochen, einen Spiegel und einen Eimer verliebt ist. Dies sind nur ein paar der völlig bizarren Handlungsgerüste, wie sie durchgehend in diesem grotesken Werk vorkommen. Ansonsten wird ständig (fast schon krampfhaft) irgendetwas mit Exkrementen, Erbrochenem und allen weiteren menschlichen Ausscheidungen thematisiert.
Ein paar der Geschichten fand ich sehr interessant. Gegen Ende des Buches hatte ich sie jedoch nicht mehr so gefühlt.
Boah. Nach dieser Kurzgeschichtensammlung möchte ich erstmal ganz lange nichts von Roupenian lesen. Und ich bin doch froh, dass ich kein Geld für das Buch ausgeben musste (auch wenn natürlich nix umsonst ist) - damit danke an den Verlag für das Rezi-Exemplar. Roupenian wurde durch die Geschichte "Cat Person" bekannt, die im New Yorker erschien und bis heute zu den meistgelesen Stories überhaupt gehört. Dementsprechend ist "Cat Person" in dieser gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung auch die stärkste Erzählung. Eine junge Frau lässt sich auf einen Mann ein, die beiden landen irgendwann im Bett und es ist richtig schlecht. Die junge Frau denkt mehrfach darüber nach, die Situation abzubrechen, sie fühlt sich unwohl, es geht ihr nicht gut mir ihrer Entscheidung. Gleichzeitig hat sie das Gefühl, den Punkt überschritten zu haben, bis zu dem sie nein hätte sagen können und der Aufwand, jetzt doch abzubrechen scheint ihr zu groß. Mitleid mit dem Typen hat sie auch. Eine Situation die sicher sehr viele Frauen auf dieser Welt kennen und genau deshalb traf "Cat Person" wohl einen Nerv - auf die eine oder andere Weise. Denn interessant herbei ist auch, dass sich viele Männer mokierten und vehement darauf hinwiesen, dass es hier lediglich um ein schiefgelaufenes Date und schlechten Sex geht, dass dies alles ganz sicher nichts mit Grenzüberschreitungen oder gar Missbrauch zutun hat. Dabei geht die Story ja noch weiter und das Wichtigste kommt erst noch: Die junge Frau löst sich vom Mann, er sieht sie später in einer Bar wieder und fängt an, ihr ohne Ende Texte zu schicken, erst um eine neue Chance bettelnd, dann immer derber. Das letzte Wort in "Cat Person" ist zugleich eine SMS des Typen an die junge Frau: Schlampe - und da liegt der tatsächliche Grenzübertritt und die Belästigung, ja der ganze Punkt der Geschichte. Denn ich war bereits diese Frau, die unzählige Beschimpfungen eines verschmähten Liebhabers über sich ergehen lassen musste und da bin ich ganz sicher nicht alleine. Hier schafft Roupenian es, ihre Charaktere und deren Geschichte mitten aus dem Leben zu greifen. Leider kann sie das in ihren übrigen Werken nicht wiederholen. Ein voyeuristischer Schmerzens- und Grausamkeitsporno. So würde ich das Buch insgesamt beschreiben. Es wirkt, als würde die Autorin einfach nur krampfhaft versuchen, den Unwohl-Faktor, der in "Cat Person" ja das große Kunststück war und seine Berechtigung hatte, erneut in uns LeserInnen auszulösen. Die Charaktere bleiben flache, grausame Kreaturen, die außer Gewalt und Sex nicht viel im Sinn haben und die man schnell wieder vergisst. Es geht nur darum, zu schocken und uns mit einer gewissen Abscheu zurückzulassen. Dabei ist das alles sehr gut geschrieben, das kann man nicht bestreiten. Allerdings fühlt es sich auch so an, als würde sich Roupenian an Leid und Qual ihrer eigenen Figuren weiden. Faszinierend war für mich vor allem, dass eigentlich jede Geschichte ziemlich stark oder gar spannend beginnt und dann in dermaßen absurde Gefilde abdriftet, dass ich nach der Hälfte meist keine Lust mehr hatte und mich zum Weiterlesen zwingen musste. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll: kennste eine, kennste alle. Bereits mit der ersten Geschichte (die ich persönlich ziemlich furchtbar fand), werden die Weichen gesetzt und viel anderes kommt dann nicht mehr. Ich habe eigentlich gar nichts gegen düstere Geschichten und Gewaltdarstellungen, im Gegenteil. Mir war das in diesem Fall aber alles viel zu fetischisierend. Und too much. Nicht eine einzige Story lässt einen mit einem guten Gefühl zurück. Den zweiten Stern gibt es also für "Cat Person" als Einzelstory, der Rest ist meiner Meinung nach leider nicht wirklich lesenswert. Wobei die Geschmäcker natürlich wie immer verschieden sind.
12 kurzgeschichten über unterschiedliche lebenssituationen von menschen. gefühlt habe ich das buch so oft gesehen, dass ich es irgendwann selbst gekauft habe. die titelgeschichte „cat person“ und die geschichte „vernarbt“ mochte ich gern. die anderen haben mir leider nicht so wirklich viel gegeben. dem zitat auf der rückseite von kirkus reviews kann ich daher leider eher nicht zustimmen. „Brilliant, verstörend, schonungslos - und ein riesiger Spaß“. meiner meinung nach ist das etwas hoch gestochen
Kurzgeschichten las ich bisher selten bis gar nicht und sie werden auch zukünftig nicht zu meinem Lieblingsgenre werden. Die 12 Stories, die in "Cat Person" zu finden sind, haben mir allerdings sehr zugesagt. Gefallen kann ich gar nicht sagen - aber mitgerissen, bewegt, zum Nachdenken gebracht, irritiert, verstört...
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Autorenbeschreibung
Kristen Roupenian, Jahrgang 1982, studierte afrikanische Literatur in Harvard und hat als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte "Cat Person", im November 2017 im "New Yorker" veröffentlicht, wurde zur viralen Sensation und gilt als eine der meistgelesenen Stories aller Zeiten. Der Erzählungsband "Cat Person" ist ihr Debüt und erschien zeitgleich in 23 Ländern. Eine Verfilmung von HBO ist in Vorbereitung.
Beiträge
Absurd aber amüsant
Auch wenn ich es nicht gerne zugeben, hat dieses Buch mir wirklich Spaß gemacht. Auch wenn mir nicht jede Geschichte gefallen hat, konnte ich das Buch einfach ich aus den Händen legen. Jede Kurzgeschichte ist einfach sehr gut geschrieben. Auch wenn es absolut absurde, ekelhafte und verstörende Geschichten waren, hatten sie häufig eine tiefe, über die ich immer noch nachdenke. Eine Empfehlung an jeden mit nicht zu schwachen Nerven.
Für alle, die Black Mirror auf Netflix gesehen haben und/oder ein Faible für deftige Kurzgeschichten haben, ist dieses Buch ein wahrer Leckerbissen. Nur ohne die SciFi/Dystopie der Serie, und mit ein "klein wenig" mehr Sex. Eine hervorragende Sammlung an guten Kurzgeschichten, die jeweils durch ihre Abartigkeit, beziehungsweise auch Einzigartigkeit hervorstechen. Sanfte Gemüter seien jedoch gewarnt, das ist ganz sicher nicht etwas für jeden.
Einige Geschichten waren gut-„WTF“ und manche eher verstörend oder eher langweilig
"Vielleicht war das Problem am Erwachsensein, dass man die Konsequenzen des eigenen Handelns zu gewissenhaft abwog, und am Ende kam ein Leben dabei heraus, das man verachtete." Vermutlich hat Kristen Roupenian zumindest im deutschsprachigen Raum vor allem durch Titelgebende Kurzgeschichte 'Cat Person' Bekanntheit erlangt, die vor ein paar Jahren in den sozialen Netzwerken sehr viel diskutiert wurde. In 'Cat Person' hat die Protagonistin semi-einvernehmlich mit einem Mann Geschlechtsverkehr, weil es ab einem bestimmten Punkt zu schwer ist, 'Nein' zu sagen. Anschließend ghostet sie ihn und wird daraufhin von ihm gestalked. Damals wurde in dem Kontext viel über Consent gesprochen. Auch in den anderen Kurzgeschichten geht es oft, aber nicht immer um S3x. Allerdings empfand ich wirklich jede einzelne Short Story als verstörend. Sie handeln von einem Typen, der nur an für die Frauen erniedrigendem S3x Spaß findet; von einem Paar, das einen Menschen gegen seinen Willen zu ihrem S3xsklaven macht. Wie gesagt dreht sich nicht alles um S3x, doch immer geht es um negative Gefühle, Manipulation, Gewalt oder Ekel. Einige der Geschichten beginnen amüsant und harmlos, bei den meisten dreht es sich jedoch recht schnell. Insgesamt stehe ich diesem Buch sehr zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist es sehr interessant, da es keinerlei Erwartungen entspricht, andererseits ist es auch wirklich verstörend. Leider habe ich mir während des Lesens leider keine Content Notes notiert, da es ein Vorlese-Buch war, es kommen jedoch bildhafte Gewaltszenen, auch im s3xuellen Bereich, vor, sowie sehr ekelhafte Schilderungen von Verletzungen und Eiter etc. Auf jeden Fall kein Buch, was man mal eben so easy wegliest. Übersetzt von Nella Beljan und Friederike Schilbach.

Letzte Woche ist „Cat Person“ von Kristen Roupenian erschienen. Ein Kurzgeschichtenband benannt nach einer der Geschichten, die 2017 im „The New Yorker“ erschien und viel Aufmerksamkeit erregte. Wer meine Instagramseite verfolgt, weiß, dass ich es eigentlich nicht mag, Kurzgeschichtenbände zu rezensieren, da ich der Meinung bin, dazu kein faires Urteil fällen zu können. Wenn dann müsste ich jede Geschichte individuell bewerten. (Und das ist mir zu anstrengend. Sorry.🙈) Kristen Roupenian ist eine sehr gute Schriftstellerin, das muss erstmal vorneweg gesagt werden. Jede der Geschichten ist spannend (nur bei „Nachtläufer“ bin ich irgendwie gar nicht reingekommen) und jede davon erfüllte mich mit Emotionen. Die meisten ließen mich sprachlos zurück, ja, auch leicht verstört, und ebenso oft fiel es mir schwer, überhaupt weiter zu lesen. Dies ist definitiv nichts für schwache Nerven. Vielleicht fängt es auch deshalb mit der Geschichte an mit der es anfängt. Als eine Art Test. Wer diese durchsteht, ist gewappnet für alle weiteren. Mich hat sie so sehr schockiert, dass ich das Buch normalerweise wieder weg gelegt und nicht gekauft hätte. Aber ich hatte nun mal schon so viel davon gehört, dass ich wissen wollte, was dahinter steckt. Im Nachhinein kann ich wirklich nicht behaupten, dass es ein Vergnügen war, die Geschichten zu lesen, aber muss das eigentlich immer der Fall sein? Zeichnet es gute Literatur nicht auch aus, dass sie es schafft, alle möglichen Gefühle hervorzurufen und nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, Happy End, alles ist gut und wenn nicht, dann ist es noch nicht das Ende blabla? Die Kurzgeschichte „Cat Person“ hat mir sehr gefallen, nicht umsonst ist diese viral gegangen. „Das Problem bestand nicht darin, dass er sie zu etwas zwingen könnte, was sie nicht wollte. Eher darin, dass, wenn sie jetzt darauf bestand, aufzuhören, nach allem, was sie unternommen hatte, damit es so weit kam, es sie mies und launenhaft hätte aussehen lassen. So als hätte sie in einem Restaurant eine Bestellung aufgegeben, nur um das Essen dann, als es kam, zurückgehen zu lassen. Sie versuchte, ihre Ablehnung in Unterwerfung niederzuknüppeln, indem sie einen Schluck Whiskey trank. […]“ Das Gefühl nicht mehr „Nein“ sagen zu können, zu dürfen; nicht ohne unbequem zu wirken, das kennt wohl leider jede Frau. Doch dafür macht Kristen Roupenian genau das mit ihren Geschichten. Manche davon sind einfach nur grausam und zum Vergnügen liest das wohl niemand (?), trotzdem sind sie so gut geschrieben, dass man nicht mehr damit aufhören kann. Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin anscheinend ein Talent dafür hat, jeder Hauptprotagonist*in eine eigene Stimme zu geben. Jede ihrer Erzählungen ist einzigartig und hat einen ganz eigenen Klang. Nur der rote Faden, die Machtverhältnisse zwischen Menschen, besonders Frauen und Männern, zieht sich durch das gesamte Werk. Ein spannendes Thema. Das Buch hat mich definitiv gefesselt, ich konnte gar nicht mehr davon loslassen. Trotzdem waren mir die meisten Erzählungen einfach zu krass und ließen mich stumm mit der Frage zurück: Gibt es wirklich Personen, die so fühlen, so leben, so handeln? Ich kann keine direkte Leseempfehlung geben, da jede*r selbst entscheiden muss, wie empfindlich er*sie bei Themen wie Gewalt (physisch und psychisch) reagiert. Ich habe definitiv viele Anregungen zum Nachdenken bekommen und werde dieses Buch so schnell nicht vergessen und das ist etwas, was (leider) alles andere als selbstverständlich ist.
Das war Nix …
Teilweise sehr gehyped, häufig empfohlen und eine Zeit lang ständig gesehen, habe ich geglaubt das Buch könnte etwas Interessantes für mich bereit halten. Ich wurde maßlos enttäuscht. Keine der Geschichten hat etwas anderes in mir ausgelöst als Unverständnis, Ekel und angewiderte Verwunderung. Flüssig war es zu lesen, weshalb diese inhaltliche Qual zumindest schnell vorüberging. Ansonsten war das Buch mit seinen Kurzgeschichten für mich in keinster Weise bereichernd. Eine Frau die am Arbeitsplatz gegen das dauernde Bedürfnis ankämpft ihre Arbeitskollegen zu beißen. Ein Mann, dessen Sexfantasien quälend langsam über viel zu viele Seiten detailliert ausgeschlachtet werden. Eine Königin, die in einen stinkenden Knochen, einen Spiegel und einen Eimer verliebt ist. Dies sind nur ein paar der völlig bizarren Handlungsgerüste, wie sie durchgehend in diesem grotesken Werk vorkommen. Ansonsten wird ständig (fast schon krampfhaft) irgendetwas mit Exkrementen, Erbrochenem und allen weiteren menschlichen Ausscheidungen thematisiert.
Ein paar der Geschichten fand ich sehr interessant. Gegen Ende des Buches hatte ich sie jedoch nicht mehr so gefühlt.
Boah. Nach dieser Kurzgeschichtensammlung möchte ich erstmal ganz lange nichts von Roupenian lesen. Und ich bin doch froh, dass ich kein Geld für das Buch ausgeben musste (auch wenn natürlich nix umsonst ist) - damit danke an den Verlag für das Rezi-Exemplar. Roupenian wurde durch die Geschichte "Cat Person" bekannt, die im New Yorker erschien und bis heute zu den meistgelesen Stories überhaupt gehört. Dementsprechend ist "Cat Person" in dieser gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung auch die stärkste Erzählung. Eine junge Frau lässt sich auf einen Mann ein, die beiden landen irgendwann im Bett und es ist richtig schlecht. Die junge Frau denkt mehrfach darüber nach, die Situation abzubrechen, sie fühlt sich unwohl, es geht ihr nicht gut mir ihrer Entscheidung. Gleichzeitig hat sie das Gefühl, den Punkt überschritten zu haben, bis zu dem sie nein hätte sagen können und der Aufwand, jetzt doch abzubrechen scheint ihr zu groß. Mitleid mit dem Typen hat sie auch. Eine Situation die sicher sehr viele Frauen auf dieser Welt kennen und genau deshalb traf "Cat Person" wohl einen Nerv - auf die eine oder andere Weise. Denn interessant herbei ist auch, dass sich viele Männer mokierten und vehement darauf hinwiesen, dass es hier lediglich um ein schiefgelaufenes Date und schlechten Sex geht, dass dies alles ganz sicher nichts mit Grenzüberschreitungen oder gar Missbrauch zutun hat. Dabei geht die Story ja noch weiter und das Wichtigste kommt erst noch: Die junge Frau löst sich vom Mann, er sieht sie später in einer Bar wieder und fängt an, ihr ohne Ende Texte zu schicken, erst um eine neue Chance bettelnd, dann immer derber. Das letzte Wort in "Cat Person" ist zugleich eine SMS des Typen an die junge Frau: Schlampe - und da liegt der tatsächliche Grenzübertritt und die Belästigung, ja der ganze Punkt der Geschichte. Denn ich war bereits diese Frau, die unzählige Beschimpfungen eines verschmähten Liebhabers über sich ergehen lassen musste und da bin ich ganz sicher nicht alleine. Hier schafft Roupenian es, ihre Charaktere und deren Geschichte mitten aus dem Leben zu greifen. Leider kann sie das in ihren übrigen Werken nicht wiederholen. Ein voyeuristischer Schmerzens- und Grausamkeitsporno. So würde ich das Buch insgesamt beschreiben. Es wirkt, als würde die Autorin einfach nur krampfhaft versuchen, den Unwohl-Faktor, der in "Cat Person" ja das große Kunststück war und seine Berechtigung hatte, erneut in uns LeserInnen auszulösen. Die Charaktere bleiben flache, grausame Kreaturen, die außer Gewalt und Sex nicht viel im Sinn haben und die man schnell wieder vergisst. Es geht nur darum, zu schocken und uns mit einer gewissen Abscheu zurückzulassen. Dabei ist das alles sehr gut geschrieben, das kann man nicht bestreiten. Allerdings fühlt es sich auch so an, als würde sich Roupenian an Leid und Qual ihrer eigenen Figuren weiden. Faszinierend war für mich vor allem, dass eigentlich jede Geschichte ziemlich stark oder gar spannend beginnt und dann in dermaßen absurde Gefilde abdriftet, dass ich nach der Hälfte meist keine Lust mehr hatte und mich zum Weiterlesen zwingen musste. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll: kennste eine, kennste alle. Bereits mit der ersten Geschichte (die ich persönlich ziemlich furchtbar fand), werden die Weichen gesetzt und viel anderes kommt dann nicht mehr. Ich habe eigentlich gar nichts gegen düstere Geschichten und Gewaltdarstellungen, im Gegenteil. Mir war das in diesem Fall aber alles viel zu fetischisierend. Und too much. Nicht eine einzige Story lässt einen mit einem guten Gefühl zurück. Den zweiten Stern gibt es also für "Cat Person" als Einzelstory, der Rest ist meiner Meinung nach leider nicht wirklich lesenswert. Wobei die Geschmäcker natürlich wie immer verschieden sind.
12 kurzgeschichten über unterschiedliche lebenssituationen von menschen. gefühlt habe ich das buch so oft gesehen, dass ich es irgendwann selbst gekauft habe. die titelgeschichte „cat person“ und die geschichte „vernarbt“ mochte ich gern. die anderen haben mir leider nicht so wirklich viel gegeben. dem zitat auf der rückseite von kirkus reviews kann ich daher leider eher nicht zustimmen. „Brilliant, verstörend, schonungslos - und ein riesiger Spaß“. meiner meinung nach ist das etwas hoch gestochen
Kurzgeschichten las ich bisher selten bis gar nicht und sie werden auch zukünftig nicht zu meinem Lieblingsgenre werden. Die 12 Stories, die in "Cat Person" zu finden sind, haben mir allerdings sehr zugesagt. Gefallen kann ich gar nicht sagen - aber mitgerissen, bewegt, zum Nachdenken gebracht, irritiert, verstört...