Billy Summers

Und wieder ein King. Ich liebe es vor allem, wenn er in seinen Büchern Bezug nimmt, auf eines seiner früheren Werke

Ich war sofort im Bann von Billy Summers. Ich liebe seine Art und was er für ein Mensch ist. Der Schreibstil ist super flüssig und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Das Duo, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche

Stephen King schafft es einfach immer wieder, Charaktere zu schreiben, die sich echt anfühlen. Ich konnte mich sowohl in Billy, als auch in Alice unfassbar gut hineinversetzen. Deren einzigartige Beziehung hat mich wirklich berührt und es wurden auch ein paar Tränchen vergossen. Ich würde empfehlen, vor dem Lesen die Triggerwarnungen anzuschauen.

Billy Summers hat keinen gewöhnlichen Job. Er ist Kriegsveteran und Auftragskiller und überzeugt, dass Richtige zu tun. Ein letzter großer Auftrag soll ihm seinen verdienten Ruhestand sichern. Doch auf der Flucht trifft er auf Alice. Alice, die Opfer einer Vergewaltigung wurde. Und Billy muss sich nun entscheiden was wichtiger ist ist: Rache oder Gerechtigkeit? Die Story um Billy Summers konnte mich wirklich in ihren Bann ziehen. King ist es eindrucksvoll gelungen Billy Summers Leben einzuhauchen und den Leser an seinem Leben, seinen Gedanken und seinen Gefühlen teilhaben zu lassen. Durch die ausführlichen Beschreibungen, das langsame Kennenlernen und das detaillierte Schildern einzelner Situationen ist man immer ganz bei dem Protagonisten der Story. Als Billy's Tarnung für seinen letzten Job soll er sich als Schriftsteller ausgeben. Und so beginnt er über sein Leben zu schreiben - berührend und ehrlich. Wir, als Leser, lernen durch diese zusätzliche autobiografische Perspektive Billys Vergangenheit kennen, sodass es für mich als Leser interessant blieb. Trotz einiger Längen und wirklich ausführlicher Beschreibungen, gelang es King, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und als Leser an der Geschichte dran zu bleiben. Die gesamte Story war für mich ein richtiges Abenteuer. Etwas schade fand ich, dass der Klappentext bereits relativ viel verraten hat und somit klar war, wie einige Situationen ausgehen werden. Das Ende habe ich durchaus so erwartet, alles andere hätte für mich nicht richtig gepasst, so dass ich es insgesamt ein gutes Ende fand. Ich habe in diesem Roman wahnsinnig viel gelernt. Nicht, dass ich das Know-How eines Auftragskillers bräuchte 😅, aber ich fand es dennoch hoch interessant zu erfahren, worauf man alles achten muss, welche Gefühle in einem hochkommen und was alles geplant werden will. Auch den Einblick in die Waffenkunde fand ich recht beeindruckend. Die Story hat mich zudem extrem zum Nachdenken angeregt. Billy Summers ist überzeugt davon, nur schlechte Menschen zu töten. Und immer wieder habe ich mich gefragt: Macht ihn das zu einem besseren Menschen? Zu einem "besseren" Mörder als andere Auftragskiller? Plötzlich waren meine eigenen Wertvorstellungen, mein Sinn für Gerechtigkeit und meine Moral in Frage gestellt. Plötzlich empfand ich Sympathie für einen Mörder, fieberte mit ihm mit und hoffte, er könne unversehrt entkommen. Plötzlich fragte ich mich: Was für ein Mensch bin ich, dass ich jemanden gut finde, der Menschen tötet? Billy Summers war für mich auf jeden Fall eine Reise, auf die ich mich sehr gern begeben habe und die ich auch jedem weiter empfehlen kann.

Dies ist kein Lesehighlight und irgendwie doch eins. 🤩 Billy ist eine typische Kingsche Figur. Gebildet, introvertiert, rational, hilfsbereit mit militärischer Vergangenheit. Billy hat viele Identitäten. Er arbeitet präzise und seine Hilfsbereitschaft bringt ihm unvorhergesehen Chaos in sein derzeitiges Leben. Er liest Alice auf der Straße auf und die Geschichte nimmt seinen Lauf. Die Handlung erinnerte mich etwas an eine Mischung aus Assassins - die Killer & Leon - der Profi. Es gibt immer wieder Längen über seine Militärizeit und über seine Kindheit , die aber einen wichtigen Handlungsstrang darstellen. Der Handlungsablauf hat mir sehr gut gefallen. Alles fügt sich Stück für Stück zusammen. Es ist an keiner Stelle langweilig. Ich finde, King schafft eine tolle Atmosphäre und eine sehr schöne Verbindung zwischen Billy und Alice. Man spürt förmlich wie das Vertrauen zwischen beiden wächst. Trotz dass nicht übermäßig viel passiert, ist trotzdem die Verbindung zwischen einer Aktion zur anderen wahnsinnig gut gestaltet. Die Stimmigkeit passt und das Ende ist fantastisch. Ein wirklich tolles Buch 😊

⭐️⭐️⭐️⭐️ Spannend von Anfang bis Ende

Mein dritter King nach "Dolores" und "Misery" - beide wirklich toll aber nein, Billy war leider nichts. Gar nichts. Was war das los? Das erste Drittel war wirklich super, toller Charakter, aber dann driftet die Geschichte in eine völlig andere ab, eine langweilige und irgendwie nichtssagende. bin irgendwann irgendwie gar nicht mehr mitgekommen.

Als King-Fangirl seit nunmehr 42 Jahren hab ich gedacht, wirklich überraschen kann der Meister mich nicht mehr. Doch. Kann er. Auch wenn es nicht so positiv ist. Ich hab bis zur Hälfte ungefähr wirklich ziemlich oft ans Abbrechen gedacht. Zu seicht für mich. Irgendwie eben nicht kingalike genug. Etwas Gefühl und Les-Weiter kam tatsächlich erst mit Alice. Aber alles eben nicht so, wie ichs kenne und an King schätze. Kein Horror, keine unglaublichen Begebenheiten. Eine kleine Gangster-Story mit netten Figuren. Aber bestimmt kein "Meister"-Werk!

Interessante Story

Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden ein Duo, welches mich total mitnimmt! King erzählt wie gewohnt etwas langatmig, was der Geschichte aber gut tut wie ich finde. Das Ende hat mir auch ein paar Tränchen gekostet… Es ist nichts für jemanden der viel Spannung und Aufregung sucht oder bei triggernden Themen vorsichtig ist.

Das Ende hat mich gnädig gestimmt

Stephen King ist der beste Erzähler. Er kennt die Menschen in und auswendig . Und hat eine große Kunst, Geschichten zu erzählen. Billy Summers kommt ohne Horrorelemente aus (obwohl es lose Verbindungen zu einem anderen Werk gibt). Es ist die Lebensgeschichte eines ehemaligen Marines, der im 2. Irakkrieg gekämpft hat und später zum Auftragskiller wurde. Es ist eine tragische Geschichte darüber, welchen Wert Menschen haben. Und eine Abrechnung mit dem 2. Irakkrieg. Trump-Seitenhiebe gibt es auch... Aber hier fehlt mir die Tiefe. Es war stellenweise richtig lahm und langweilig. Das kenn ich so gar nicht vom King. Im Vergleich mit anderen Büchern ist es immer noch gut, aber im Vergleich zu anderen King-Werken fällt es echt ab. Allerdings hat mich das herzzereißende Ende dann doch so krass mitgerissen, das ich gnädig gestimmt bin für meine Bewertung. Lese-Soundtrack: Classic-Rock-Sammlung