Betongold

Betongold

Hardcover
4.33
VerbrechenPolizistPsychothrillerKriminalliteratur

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Beschreibung

Drei Freunde und die dunkle Seite einer leuchtenden Stadt

Josef Frey, genannt Smokey, hat sein Leben als Mordermittler verbracht, doch seit fünf Jahren ist er raus. Morbus Bechterew, eine unheilbare Rückenkrankheit, zwingt ihn, den Blick auf den Boden zu richten, goldenen Münchener Boden. Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen durch die Stadt will er seinen Schmerzen entkommen. Bis sein alter Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen unrühmlichen Namen gemacht hat, mit dem Gesicht nach unten in einer Baugrube liegt. Auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod des Freundes muss Smokey weiter durch München laufen, denn er weiß: Die Antwort liegt irgendwo da draußen, in den Straßen seiner schönen und grausamen Stadt.

Haupt-Genre
Krimis
Sub-Genre
Polizei
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Tanja Weber hat ihre Zeit zu gleichen Teilen in Berlin und München verbracht. Sie arbeitete als Theaterdramaturgin und war als Drehbuchautorin tätig, zum Beispiel für "Verliebt in Berlin" und "Türkisch für Anfänger". Ihr erster Roman "Sommersaat" (2011) wurde für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Sie lebt mit ihrer Familie im Umland von München.

Beiträge

2
Alle
5

Ein bodenständiger Provinzkrimi mit Charme und ernstem Hintergrund Worum geht’s? Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und genießt sein Leben, trifft sich mit seinen Kumpels Moni und Schani – bis letzterer tot in einer Baugrube aufgefunden wird. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, aber Smokey kann das nicht auf sich beruhen lassen. Meine Meinung: „Betongold“ von Tanja Weber (Hoffmann und Campe Verlag, 2021) ist ein Kriminalroman, bzw. ein Provinzkrimi, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ich mag das mundartliche, das die Autorin mit hineingebracht hat. Die Sprache ist zwar einfach, aber lebendig. Es geht um Freundschaft, einen Mord und auch darum, wer bei den steigenden Mieten auf der Gewinner- und wer auf der Verliererseite steht. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht, aber auch eine Geschichte über die grausame Realität. Smokey, Moni und Shani und besonders ihre lebenslange Freundschaft haben mich hierbei besonders berührt. Jeder der drei ist eine ganz eigene Persönlichkeit aber gerade deswegen oder trotzdem sind sie bis ins hohe Alter hinein gute Freunde geblieben. Smokey, der von Morbus Bechterew gezeichnet ist und gebeugt mit Schmerzen durch die Gegend zieht, verfolgt von den Toten, die ihm im Laufe seiner Ermittlertätigkeit über den Weg gelaufen sind. Moni, der die Liebe seines Lebens an den Krebs verlor. Der tätowierte Barbesitzer, der dennoch weitermacht. Und Shani, der es mit Fleiß und Ehrgeiz weit gebracht hat, dabei jedoch nie seine Wurzeln vergaß und dennoch nie genug hatte, was ihm am Ende zum Verhängnis wurde. Aber: Wünscht sich nicht jeder eine Clique, wie diese drei? Wie schön, wenn man auf ein gemeinsames, langes Leben zurückblicken und gemeinsame Augenblicke Revue passieren lassen kann. Besonders schön fand ich auch, dass Smokey und Moni sich ohne zu fragen um Lizzy, Shanis Mutter kümmern und sie besuchen, als Shani nicht mehr unter ihnen weilt. Die Geschichte selbst hat mich an die Eberhofer-Bücher von Rita Falk erinnert. Vielleicht liegt es an der Sprache. An den Charakteren. Wir haben es hier mit keinem blutigen Krimi zu tun, sondern der Fall ist subtiler gelagert. Es geht um Wirtschaftskriminalität, Insidergeschäfte, Immobilien – ein absolut aktuelles Thema. Und meiner Meinung nach hat die Autorin die Komplexität dieses Themas perfekt rübergebracht. Es war spannend und hintergründig und es war ein Vergnügen, Smokey bei seinen Spaziergängen begleiten zu dürfen, bis er der Lösung immer näherkam. Wir hatten zwar keine Spannungspeaks, aber ich wurde gut unterhalten, das Buch und die Charaktere sind bodenständig und ich würde zu gerne noch mehr über Smokey lesen. Er ist einfach ein natürlicher, herzlicher Mensch, den man auch gerne im realen Leben kennenlernen möchte! Fazit: In „Betongold“ erweckt Tanja Weber eine absolut herzliche Clique, bestehend aus Smokey, Moni und Shani zum Leben. Drei Männer, die eine lebenslange Freundschaft verbindet und die der Mord an einem von ihnen beendet. Der dialektische münchner Schreibstil der Autorin hat mir hierbei besonders gut gefallen und auch die Hintergründe, die uns in die durchaus aktuellen Themen der Wirtschaftskriminalität und der Immobilienhaie hineingeworfen haben, kurz zurück ins Jahr 2015 und der Flüchtlingskrise. Das Buch greift diese Themen auf und erzählt darum herum auf herzliche und liebevolle Weise einen Provinzkrimi, der wirklich unterhaltsam ist und einen Smokey total ins Herz schließen lässt. 5 Sterne von mir für diesen bodenständigen aber durchaus amüsanten Kriminalroman.

4

Josef Frey, genannt Smokey, Ex-Mordermittler im Frühruhestand mit Morbus Bechterew, Martin Schanninger, genannt Schani und Matthias "Hias" Hinterkammer, gennant Der Moni sind seit ihrer Kindheit Freunde. Alle haben einiges erlebt in München, haben sich entzweit und sind trotzdem immer wieder zusammengekommen. Nachdem Smokey nun in Ruhestand ist, Corona das Leben vom Moni und seiner Kneipe schwer macht, wird es nicht leichter. Außerdem liegt Schani eines Morgens tot in seiner eigenen Baugrube. Wer hat ihn warum ermordet und sollte Smokey nicht lieber das ermitteln als Privatperson sein lassen? Vollkommen unblutiger Krimi, der zwischen dem Jetzt und Stationen der gemeinsamen Freundschaft hin und her springt. Sehr lesenswert, da alle Figuren sympathisch sind. Sehr gut geschrieben, so als wäre man dabei, sehr nahbar. Absolute Empfehlung.

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