Auf der Straße heißen wir anders
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Laura Cwiertnia wurde 1987 in Bremen-Nord geboren und wuchs in einer deutsch-armenischen Familie auf. Sie hat in Köln und dem spanischen Granada studiert, heute ist sie Redakteurin bei der ZEIT. »Auf der Straße heißen wir anders« ist ihr literarisches Debüt.
Beiträge
Mich konnte das Buch leider nicht ganz überzeugen. Die angesprochenen Themen interessieren mich sehr: Vater-Tochter-Beziehung, Völkermord an den Armeniern, Generationstrauma, Gastarbeiter in DE, Heimat. Allerdings finde ich wurden all diese Themen nur angeschnitten und nicht zu einem großen Ganzen zusammengefasst. Evtl. lag es an den verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Kapitel erzählt werden und an den Zeitsprüngen.

Ich habe so viel gelernt. Über die Verfolgung der Armenier*innen. Über das Leben von Gastarbeiter*innen. Und alles inklusive Vibes aus meiner eigenen Hood Bremen-Nord. Wundervolles Buch!
Ruhige Familiengeschichte mit intensivem Inhalt
Erzählt wird die Geschichte einer armenischen Familie, aufgewachsen an unterschiedlichsten Orten: in Bremen-Nord, in Istanbul, in Jerusalem. Verbinden tut alle das Gefühl, nicht dazuzugehören, nicht dazugehören zu dürfen. Laura Cwiertnia erzählt ruhig aus verschiedenen Perspektiven, es gibt viele Zeitsprünge und Erinnerungen. Die Handlung wird sehr langsam aufgerollt, vielmehr geht es um die Gefühle und Erfahrungen, die unterschiedliche Mitglieder der Familien machen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vor allem zum Ende hin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Bis zur Hälfte jedoch konnte ich noch nicht ganz greifen, worum es in dem Buch geht. Es ist schockierend zu lesen, was in Armenien und den Armeniern passiert ist, deswegen klare Leseempfehlung!

Familiengeschichte Genozid Heimat
Eine Familiengeschichte zwischen den Welten vor dem Hintergrund des Völkermordes an den Armeniern und einem Vater Tochter Gespann, dass sich auf Spurensuche in der Vergangenheit macht. Guter Schreibstil, der Situationen präzise wiedergibt ohne ausschweifend zu sein. Die Zeit- und Perspektivensprünge sind teilweise irritierend. Die vielen Charaktere wirken nicht ausreichend ausgezeichnet, zum Teil flach und hätten meiner Meinung mehr Raum vertragen können. Insgesamt könnte mich das Buch nicht abholen, trotz der interessanten Thematik und der dazugehörigen Geschichte.
Das Buch hat meinen geschichtlichen und politischen Blick krass erweitert, mein Herz enorm berührt und mich durch die dahinter steckende Realität und den Schreibstil krass gefesselt und berührt. Die Geschichte, die Laura Cwiertnia erzählt, ist nicht leicht, beziehungsweise sehr hart, bringt einen zum Weinen und löst eine große politische Wut mit Blick auf die aktuelle Außenpolitik mit Blick auf Armenien aus. Aber zugleich schreibt sie so nah an den Personen und mit einigen Stellen zum Schmunzeln, sodass dieses Buch ein wundervoller emotionaler Ritt war.
Der Fokus liegt hier auf den Gefühlen, die die Generationen an Armeniern durch den türkischen Genozid von sich getragen haben.
Karla wächst in Bremen-Nord auf und weiß nur wenig über ihre zersplitterte Familiengeschichte. Der armenische Vater, der seine Kindheit in Istanbul und zeitweise in einem Kloster in Jerusalem verbrachte, hält sich wortkarg und wehrt ab, wenn Karla mehr über die Herkunft erfahren will. Dabei müsste ihre Urgroßmutter in Istanbul die Pogrome gegen die armenische Bevölkerung miterlebt haben und ihre Großmutter aus der Zeit, als sie als “Gastarbeiterin” nach Deutschland kam, ebenfalls viel zu erzählen wissen. Als die Großmutter stirbt, ist ein goldenes Armband, vermacht an eine unbekannte Frau, der Auslöser für Karla, sich mit ihrem widerwilligen Vater auf Spurensuche zu begeben. Diese Reise bildet allerdings erst im zweiten Teil des Buchs eine lose Rahmenhandlung. Vielmehr erfahren wir in wechselnden Perspektiven zunächst, wie Karla ihre Kindheit in Bremen empfand, in der sie sich als deutsch gelesenes Mädchen nie richtig zu der Clique ihrer Cousine zugehörig fühlte. Danach werden in verschiedenen Rückblenden auch Lebensabschnitte des Vaters Avi, der Großmutter Maryam und zuletzt der Urgroßmutter Amine beleuchtet. Während ich die Familiengeschichte und deren Auswirkungen auf Karlas Identitätsgefühl insgesamt absolut eindrücklich und erzählenswert fand, kam ich durch die Art, WIE erzählt wird, leider immer wieder ins Holpern. Für meinen Lesefluss war die Handlung zu sehr gestückelt - nicht nur durch die wechselnden Perspektiven pro Kapitel, sondern auch durch die Zeit- und Gedankensprünge innerhalb der einzelnen Kapitel. Die Autorin holt immer wieder in Erklärungen und Erinnerungsfetzen aus, sodass aus meiner Sicht das große Ganze entgleitet. Wir beschäftigen uns etwas mit der Leerstelle in Karlas eigener Identität, wir erfahren Bruchstücke aus den Erfahrungen des Vaters, der Großmutter und der Urgroßmutter und ein weiterer Fokus liegt auf der Beziehung von Vater und Tochter. Es schimmern die Schwierigkeiten eines intergenerationalen Traumas durch, von Herkunft, Identität und Schweigen über die eigene Geschichte. Allerdings hängen diese Versatzstücke etwas lose in der Luft und werden leider bis zum Schluss nicht organisch miteinander verwoben. Im Januar habe ich “Gleißendes Licht” von Marc Sinan gelesen, der ähnlich wie Cwiertnia nach seinen armenischen Wurzeln stochert und einzelne Scherben versucht, zusammenzuflicken. Allerdings konzentriert er sich auf das Konzept von Täter/Opfer und der Möglichkeit von Vergebung und die Handlung spitzt sich im Laufe des Buches darauf zu. Diese Zielgerichtetheit war es wohl, was mir hier etwas gefehlt hat, um vollends begeistert zu sein. Inhaltlich sowie sprachlich hat dieses Buch allerdings einiges zu bieten und konnte mir einige neue Blickwinkel eröffnen. Insbesondere finde ich hier eindrücklich dargestellt, wie sich eine verlorene, unerzählte Familienhistorie auf die Nachkommen auswirkt, mit welchen Fragen und Unsicherheiten sie sich konfrontiert sehen. Die Teile von Maryam und Amine haben mich zudem angestoßen, mehr über das armenische Volk und dessen Geschichte zu lesen und über die Geschichte Istanbuls, der wahrscheinlich faszinierendsten Stadt der Welt!
am anfang hat mich dieses buch sehr gefesselt, ich war bei karl(ott)a und war gespannt, wie es weiter geht. durch die einbringung verschiedener sichtweisen des vaters und der großmutter war die ,,naehe" zu karla, der ich-erzaehlerin etwas verschwommen. dadurch hat fuer mich das ,,roman-interesse" ueber das buch hin etwas abgenommen. historisch und politisch wurde es aber tiefer richtung ende hin, wodurch das dann mein interesse gesteigert hat. das buch hat mich nicht umgehauen, trotzdem an einigen stellen sehr gefesselt und politisch sehr wichtig!
Cwiertnias “Auf der Straße heißen wir anders” ist die Geschichte einer armenischen Familie. Der Genozid an den Armeniern spielt hierbei eine zentrale Rolle und hat mich (wie vermutlich auch die meisten anderen) neugierig auf dieses Buch gemacht. Super wichtiges Thema, leider konnte mich der Roman nicht ganz abholen. Ich weiß nicht, ob ich durch die ganze durchweg positive Resonanz eventuell zu viele Erwartungen hatte, welche nicht erfüllt werden konnten. 3 Sterne von mir und trotzdem eine Empfehlung an Alle :)
4 ⭐ Vater-Tochter-Beziehungen gehen mir immer ganz besonders nahe, was in diesem Roman total gut aufgearbeitet wurde. Man konnte diesen Disconnect - und dann wieder die Nähe und Nachvollziehbarkeiten, die Tochter und Vater sich gegenüber aussprechen, einfach fühlen. Auch das transgenerationale Trauma, das große Schweigen und Abkapseln, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, wurde feinfühlig deutlich. Abgesehen davon gab es so viele Themen (Heimat, Wurzeln, Identität...) die wohl viele 2. Generation Migrant*innenkinder nachvollziehen können. Zum Beispiel die Scham darüber, nicht genug über die eigene Familiengeschichte zu wissen oder auch darüber, die jeweilige Sprache nicht zu beherrschen. "Die wenigen Erinnerungen, die mein Vater mir über die Jahre aus seiner Vergangenheit erzählt hat, habe ich in meinem Kopf gesammelt wie andere Briefmarken. Für die meisten Menschen bedeutungslos, für mich Einzelstücke von unschätzbarem Wert." Ich weiß natürlich, warum es gemacht wurde - um die Vergangenheit und Verbundenheiten zwischen den Figuren in dieser Familie darzustellen - aber mich haben die vielen Perspektivwechsel etwas gestört, oder zumindest hätte ich mir dann mehr Seiten gewünscht, um mich den Charakteren näher zu fühlen. Das braucht bei mir nämlich immer etwas. Auch über die erwachsene Haupterzählerin, Karla, hätte ich mir mehr Infos und Seiten gewünscht. Trotzdem, absolut lesenswerter, kurzer Roman, der Einblicke gewährt. Und zuletzt - der Humor war super. Deutsche Sonnenblumenkerne
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Autorenbeschreibung
Laura Cwiertnia wurde 1987 in Bremen-Nord geboren und wuchs in einer deutsch-armenischen Familie auf. Sie hat in Köln und dem spanischen Granada studiert, heute ist sie Redakteurin bei der ZEIT. »Auf der Straße heißen wir anders« ist ihr literarisches Debüt.
Beiträge
Mich konnte das Buch leider nicht ganz überzeugen. Die angesprochenen Themen interessieren mich sehr: Vater-Tochter-Beziehung, Völkermord an den Armeniern, Generationstrauma, Gastarbeiter in DE, Heimat. Allerdings finde ich wurden all diese Themen nur angeschnitten und nicht zu einem großen Ganzen zusammengefasst. Evtl. lag es an den verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Kapitel erzählt werden und an den Zeitsprüngen.

Ich habe so viel gelernt. Über die Verfolgung der Armenier*innen. Über das Leben von Gastarbeiter*innen. Und alles inklusive Vibes aus meiner eigenen Hood Bremen-Nord. Wundervolles Buch!
Ruhige Familiengeschichte mit intensivem Inhalt
Erzählt wird die Geschichte einer armenischen Familie, aufgewachsen an unterschiedlichsten Orten: in Bremen-Nord, in Istanbul, in Jerusalem. Verbinden tut alle das Gefühl, nicht dazuzugehören, nicht dazugehören zu dürfen. Laura Cwiertnia erzählt ruhig aus verschiedenen Perspektiven, es gibt viele Zeitsprünge und Erinnerungen. Die Handlung wird sehr langsam aufgerollt, vielmehr geht es um die Gefühle und Erfahrungen, die unterschiedliche Mitglieder der Familien machen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vor allem zum Ende hin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Bis zur Hälfte jedoch konnte ich noch nicht ganz greifen, worum es in dem Buch geht. Es ist schockierend zu lesen, was in Armenien und den Armeniern passiert ist, deswegen klare Leseempfehlung!

Familiengeschichte Genozid Heimat
Eine Familiengeschichte zwischen den Welten vor dem Hintergrund des Völkermordes an den Armeniern und einem Vater Tochter Gespann, dass sich auf Spurensuche in der Vergangenheit macht. Guter Schreibstil, der Situationen präzise wiedergibt ohne ausschweifend zu sein. Die Zeit- und Perspektivensprünge sind teilweise irritierend. Die vielen Charaktere wirken nicht ausreichend ausgezeichnet, zum Teil flach und hätten meiner Meinung mehr Raum vertragen können. Insgesamt könnte mich das Buch nicht abholen, trotz der interessanten Thematik und der dazugehörigen Geschichte.
Das Buch hat meinen geschichtlichen und politischen Blick krass erweitert, mein Herz enorm berührt und mich durch die dahinter steckende Realität und den Schreibstil krass gefesselt und berührt. Die Geschichte, die Laura Cwiertnia erzählt, ist nicht leicht, beziehungsweise sehr hart, bringt einen zum Weinen und löst eine große politische Wut mit Blick auf die aktuelle Außenpolitik mit Blick auf Armenien aus. Aber zugleich schreibt sie so nah an den Personen und mit einigen Stellen zum Schmunzeln, sodass dieses Buch ein wundervoller emotionaler Ritt war.
Der Fokus liegt hier auf den Gefühlen, die die Generationen an Armeniern durch den türkischen Genozid von sich getragen haben.
Karla wächst in Bremen-Nord auf und weiß nur wenig über ihre zersplitterte Familiengeschichte. Der armenische Vater, der seine Kindheit in Istanbul und zeitweise in einem Kloster in Jerusalem verbrachte, hält sich wortkarg und wehrt ab, wenn Karla mehr über die Herkunft erfahren will. Dabei müsste ihre Urgroßmutter in Istanbul die Pogrome gegen die armenische Bevölkerung miterlebt haben und ihre Großmutter aus der Zeit, als sie als “Gastarbeiterin” nach Deutschland kam, ebenfalls viel zu erzählen wissen. Als die Großmutter stirbt, ist ein goldenes Armband, vermacht an eine unbekannte Frau, der Auslöser für Karla, sich mit ihrem widerwilligen Vater auf Spurensuche zu begeben. Diese Reise bildet allerdings erst im zweiten Teil des Buchs eine lose Rahmenhandlung. Vielmehr erfahren wir in wechselnden Perspektiven zunächst, wie Karla ihre Kindheit in Bremen empfand, in der sie sich als deutsch gelesenes Mädchen nie richtig zu der Clique ihrer Cousine zugehörig fühlte. Danach werden in verschiedenen Rückblenden auch Lebensabschnitte des Vaters Avi, der Großmutter Maryam und zuletzt der Urgroßmutter Amine beleuchtet. Während ich die Familiengeschichte und deren Auswirkungen auf Karlas Identitätsgefühl insgesamt absolut eindrücklich und erzählenswert fand, kam ich durch die Art, WIE erzählt wird, leider immer wieder ins Holpern. Für meinen Lesefluss war die Handlung zu sehr gestückelt - nicht nur durch die wechselnden Perspektiven pro Kapitel, sondern auch durch die Zeit- und Gedankensprünge innerhalb der einzelnen Kapitel. Die Autorin holt immer wieder in Erklärungen und Erinnerungsfetzen aus, sodass aus meiner Sicht das große Ganze entgleitet. Wir beschäftigen uns etwas mit der Leerstelle in Karlas eigener Identität, wir erfahren Bruchstücke aus den Erfahrungen des Vaters, der Großmutter und der Urgroßmutter und ein weiterer Fokus liegt auf der Beziehung von Vater und Tochter. Es schimmern die Schwierigkeiten eines intergenerationalen Traumas durch, von Herkunft, Identität und Schweigen über die eigene Geschichte. Allerdings hängen diese Versatzstücke etwas lose in der Luft und werden leider bis zum Schluss nicht organisch miteinander verwoben. Im Januar habe ich “Gleißendes Licht” von Marc Sinan gelesen, der ähnlich wie Cwiertnia nach seinen armenischen Wurzeln stochert und einzelne Scherben versucht, zusammenzuflicken. Allerdings konzentriert er sich auf das Konzept von Täter/Opfer und der Möglichkeit von Vergebung und die Handlung spitzt sich im Laufe des Buches darauf zu. Diese Zielgerichtetheit war es wohl, was mir hier etwas gefehlt hat, um vollends begeistert zu sein. Inhaltlich sowie sprachlich hat dieses Buch allerdings einiges zu bieten und konnte mir einige neue Blickwinkel eröffnen. Insbesondere finde ich hier eindrücklich dargestellt, wie sich eine verlorene, unerzählte Familienhistorie auf die Nachkommen auswirkt, mit welchen Fragen und Unsicherheiten sie sich konfrontiert sehen. Die Teile von Maryam und Amine haben mich zudem angestoßen, mehr über das armenische Volk und dessen Geschichte zu lesen und über die Geschichte Istanbuls, der wahrscheinlich faszinierendsten Stadt der Welt!
am anfang hat mich dieses buch sehr gefesselt, ich war bei karl(ott)a und war gespannt, wie es weiter geht. durch die einbringung verschiedener sichtweisen des vaters und der großmutter war die ,,naehe" zu karla, der ich-erzaehlerin etwas verschwommen. dadurch hat fuer mich das ,,roman-interesse" ueber das buch hin etwas abgenommen. historisch und politisch wurde es aber tiefer richtung ende hin, wodurch das dann mein interesse gesteigert hat. das buch hat mich nicht umgehauen, trotzdem an einigen stellen sehr gefesselt und politisch sehr wichtig!
Cwiertnias “Auf der Straße heißen wir anders” ist die Geschichte einer armenischen Familie. Der Genozid an den Armeniern spielt hierbei eine zentrale Rolle und hat mich (wie vermutlich auch die meisten anderen) neugierig auf dieses Buch gemacht. Super wichtiges Thema, leider konnte mich der Roman nicht ganz abholen. Ich weiß nicht, ob ich durch die ganze durchweg positive Resonanz eventuell zu viele Erwartungen hatte, welche nicht erfüllt werden konnten. 3 Sterne von mir und trotzdem eine Empfehlung an Alle :)
4 ⭐ Vater-Tochter-Beziehungen gehen mir immer ganz besonders nahe, was in diesem Roman total gut aufgearbeitet wurde. Man konnte diesen Disconnect - und dann wieder die Nähe und Nachvollziehbarkeiten, die Tochter und Vater sich gegenüber aussprechen, einfach fühlen. Auch das transgenerationale Trauma, das große Schweigen und Abkapseln, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, wurde feinfühlig deutlich. Abgesehen davon gab es so viele Themen (Heimat, Wurzeln, Identität...) die wohl viele 2. Generation Migrant*innenkinder nachvollziehen können. Zum Beispiel die Scham darüber, nicht genug über die eigene Familiengeschichte zu wissen oder auch darüber, die jeweilige Sprache nicht zu beherrschen. "Die wenigen Erinnerungen, die mein Vater mir über die Jahre aus seiner Vergangenheit erzählt hat, habe ich in meinem Kopf gesammelt wie andere Briefmarken. Für die meisten Menschen bedeutungslos, für mich Einzelstücke von unschätzbarem Wert." Ich weiß natürlich, warum es gemacht wurde - um die Vergangenheit und Verbundenheiten zwischen den Figuren in dieser Familie darzustellen - aber mich haben die vielen Perspektivwechsel etwas gestört, oder zumindest hätte ich mir dann mehr Seiten gewünscht, um mich den Charakteren näher zu fühlen. Das braucht bei mir nämlich immer etwas. Auch über die erwachsene Haupterzählerin, Karla, hätte ich mir mehr Infos und Seiten gewünscht. Trotzdem, absolut lesenswerter, kurzer Roman, der Einblicke gewährt. Und zuletzt - der Humor war super. Deutsche Sonnenblumenkerne