Alle drei Tage

Alle drei Tage

Hardcover
4.737
FamiliendramaBeziehungstatVerbrechenMigration

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Beschreibung

Weit über 100 getötete Frauen allein in Deutschland pro Jahr: Morde, über die niemand spricht

Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau umzubringen. Alle 3 Tage wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Hinzu kommen die Morde an Frauen durch ihnen unbekannte Täter. Diese Verbrechen sind keine Ehrenmorde oder Beziehungstaten, sondern Femizide: Morde, die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind. Laura Backes und Margherita Bettoni zeigen in diesem aufrüttelnden Buch, dass die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts auch bei uns ein ernsthaftes gesamtgesellschaftliches Problem ist. Als Familientragödien verharmlost, bleiben viele Frauenmorde verborgen und verdecken die patriarchalen Macht- und Gewaltmuster, die sich tief durch unsere Gesellschaft ziehen. Die beiden Journalistinnen haben mit Überlebenden gesprochen, Experten befragt, die Motive männlicher Gewalttäter untersucht und ihre grausamen Taten hier rekonstruiert. Ihre schockierende Analyse zeigt, dass Femizide uns alle angehen und warum wir jetzt handeln müssen.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Laura Backes, geboren 1987 im Saarland, hat Politik und Philosophie in Deutschland und Frankreich studiert. Die Autorin lebt in Hamburg und arbeitet seit 2016 beim SPIEGEL, zuerst im Ressort Deutschland, inzwischen als stellvertretende Ressortleiterin in der Kultur. Sie hat regelmäßig über sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Frauen berichtet.

Beiträge

10
Alle
4

Wichtiges Thema, das noch mehr Aufmerksamkeit braucht.

Dieses Buch hat mich betroffen, traurig und wütend gemacht, vor allem darauf, dass es in Deutschland nicht wirklich vorwärtsgeht. Spanien ist so ein gutes Vorbild, da sollten wir uns ne ordentliche Scheibe abschneiden. Und ein Femizid ist ein Femizid und kein Familien-/Liebesdrama. Es ist und bleibt Mord.

Wichtiges Thema, das noch mehr Aufmerksamkeit braucht.
5

Unfassbar hartes und doch so notwendiges Buch. Habe leider viel aus meinem Umfeld und eigenen früheren Beziehungen wieder erkannt. Das Schlimme ist, dass der Titel nun veraltet ist, weil Femizide steigen.

Unfassbar hartes und doch so notwendiges Buch. Habe leider viel aus meinem Umfeld und eigenen früheren Beziehungen wieder erkannt. Das Schlimme ist, dass der Titel nun veraltet ist, weil Femizide steigen.
5

Absolute Leseempfehlung für alle die sich im Bereich Feminismus und Femiziden bilden wollen

Backes und Bettoni zeigen in ihrem Werk „alle drei Tage“ das allgegenwärtige Problem der Femizide auf. Wie der Titel besagt verstirbt jeden dritten Tag eine Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts, jeden Tag versucht es ein Mann. Die Strukturen hinter der Problematik so wie Lösungsansätze, Erfahrungsberichte und Femizide im internationalen Vergleich und auch deren Lösungsansätze wurden gut verständlich aufgezeigt. Das Thema erhält die Aufmerksamkeit die es verdient und braucht, es gibt nach wie vor viel zu viele Fälle von häuslicher Gewalt, insbesondere an Frauen und damit auch die letzte Gefahrenstufe der Mord. Die unzureichende Hilfe für Betroffene durch Frauenhäuser, Beratungsstellen oder kompetenter Schutz durch die Polizei ist nach wie vor in Deutschland unzureichend. Die Dunkelziffer an Fällen von häuslicher Gewalt ist unter anderem so hoch, weil es zu wenig Raum in dieser Gesellschaft dafür gibt und Opfer nach wie vor dafür kämpfen müssen, dass sie angehört und anerkannt werden. Das bilden und wissen in diesem Bereich ist der erste Schritt, das laut werden und Druck auf die Politik zu üben um die Problematik und deren Lösungen konsequenter auszuführen sollte der nächste sein.

Absolute Leseempfehlung für alle die sich im Bereich Feminismus und Femiziden bilden wollen
5

Es macht mich wütend ...

... und traurig zu gleich, zu lesen wie Beamte, Behörden und Ämter versagen. (Bedauerlicherweise müsste der Titel in "Jeden Tag" umbenannt werden, denn 2023 waren es in Deutschland 360 Femizid Opfer. 💔) Ein wirklich wichtiges Thema mit reale Protokollen die vom kennen lernen bis zur Tat selbst berichten, teils von Überlebenden teils von Hinterbliebenen erzählt. Zwischen den Protokollen klären die Autorinnen über Muster, Täter, Gesetze und Rechtssprechung auf. Und zeigen am Ende welche Länder es bereits besser machen und was in Deutschland noch passieren muss. Wirklich empfehlenswert, auch wenn es für mich keine Leichte Kost war.

4.5

TW: Gewalt, Mord an Frauen, Depression Der Titel macht es bereits deutlich: Alle Drei Tage wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht. Jeden Tag gibt es eine versuchte Tötung und weltweit sogar alle 10 Minuten. Das klingt hart, ist aber leider die Realität. Die beiden Journalistinnen haben sich umfassend mit Femiziden, also dem Mord an Frauen, auseinandergesetzt und liefern einen tiefen Einblick zu den Zusammenhängen von Gewalt und Geschlecht. Sie legen dabei bewusst den Fokus auf die Opfer und die Hinterbliebenen der ermordeten Frauen. Menschen, die insbesondere in der Medienberichterstattung viel zu kurz kommen. Die Medien fokussieren sich durchweg auf den Täter. Dies prangern die beiden Autorinnen an. Auch kritisieren sie die Wortwohl der Presseberichte. Kaum ein Medium nutzt das Wort „Femizid“ es wird verharmlosend als „Familiendrama“ oder „Beziehungsdrama“ dargestellt. Dies geht aus ihren Recherchen und den Analysen der Organisation Neue deutsche Medienmacher*innen hervor. Deshalb kommen in ihrem Buch auch Frauen anhand von Protokollen selbst zu Wort, die Angriffe überlebt haben. Es ist erschreckend von welchem Gewaltmaß sie dabei berichten. Die beiden Autorinnen beleuchten auch, wieso es für Frauen nicht einfach möglich ist die Beziehung bzw. die Männer zu verlassen, wie es Frauen teilweise vorgeworfen wird. Es bedarf sehr viel Mut und ausreichender Unterstützung im Vorfeld auch durch den Staat und die Polizei, die die Frauen aber nicht immer bekommen. „(...) man sollte den Frauen keine Vorwürfe machen. Sie sind keine Täterinnen und tragen keine Mit- oder indirekte Schuld. Sie sind Opfer von Gewalttaten.“ (S. 56) Ein Buch, das sehr viele Hintergrundinformationen liefert und das ich teilweise pausieren musste, aufgrund der expliziten Gewaltbeschreibungen, dennoch ein sehr wichtiges Buch zu einem Thema, das noch kaum in der breiten Öffentlichkeit thematisiert wird.

5

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und es beschreibt ein sehr wichtiges femizid. Es wurde gut recherchiert und es macht fassungslos. Klare Empfehlung 📚

4

An jedem einzelnen Tag versucht ein Mann allein in Deutschland eine Frau zu töten und alle drei Tage wird eine Frau Opfer ihres (Ex)-Partners. Dazu kommen unbekannte Täter, die Frauen umbringen. Dabei handelt es sich um Femizide. Also Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Tötungen aufgrund des Geschlechts. Medial und gesellschaftlich werden diese Taten oft verharmlost oder gar nicht erst erwähnt. Überlebende kommen in diesem Sachbuch zu Wort und die Journalistinnen Bettoni und Backes zeigen auf, was zu tun ist. In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass dieses Buch zur rechten Zeit kommt. Dem kann ich mich anschließen, ohne unerwähnt zu lassen, dass der Thematik aus meiner Sicht viel früher hätte Aufmerksamkeit geschenkt werden müssen. Bettoni und Backes lassen in ihrem Sachbuch fünf Opfer von versuchten Femiziden zu Wort kommen. Die Erzählungen sind sehr schwer zu ertragen, machen aber sehr deutlich, wie drängend der Appell nach einer neuen Gesetzgebung ist. Auch Angehörige von getöteten Frauen und deren Aussagen sind wichtiger Bestandteil von »Alle drei Tage – Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen«. Mich haben die Ausführungen der Gewaltopfer und Familienangehörigen von Getöteten sehr getroffen. Unvorstellbar und grausam sind die Taten, die an Frauen verübt wurden. Umso wichtiger aber ist es, aufmerksam zu machen auf ein Phänomen, das uns alle angeht. Daten und Statistiken verdeutlichen das Ausmaß der grausamen Verbrechen, die an Frauen verübt werden. Die sorgfältige Recherche der Autorinnen machen das Buch so zu einem wichtigen Werk in Bezug auf die Aufklärung von Femiziden. Backes und Bettoni gehen auf die Problematik von Femiziden aus deutscher Sicht ein. Sie stellen Überlegungen darüber an, was getan werden muss, um sowohl den Begriff des Femizids fest im Gesetz zu verankern als auch potentielle Opfern besser zu schützen. Hierbei rücken sie auch andere Länder weltweit und ihren Umgang mit Femiziden in den Fokus. Ein äußerst wichtiges Buch. Gewalt gegen Frauen ist oft ein strukturelles Problem, wird in unserer Gesellschaft aber immer noch bagatellisiert. Dieses Sachbuch liefert wichtige Fakten und zeigt auf, was wir gemeinsam gegen Femizide tun können und müssen.

4

TW: #Gewalt, Gewalttaten, Femizid, Mord an Frauen Der NDR schreibt auf seiner Website am 22.11.2022 um 08.40 Uhr: Femizide in Deutschland: Fallzahlen gehen 2021 leicht zurück. Mehr als 100 Frauen sterben jedes Jahr durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner. Im Jahr 2021 ist die Zahl der Femizide in Deutschland von 139 auf 113 gesunken. Das geht aus einem Bericht hervor, den das BKA am Donnerstag veröffentlicht hat. Die kriminalistische Auswertung zur Partnerschaftsgewalt des BKA stellt folgende Zahlen zur Verfügung: 2015 – 135 TOTE FRAUEN 2016 – 155 TOTE FRAUEN 2017 – 147 TOTE FRAUEN 2018 – 122 TOTE FRAUEN 2019 – 117 TOTE FRAUEN 2020 – 139 TOTE FRAUEN 2021 – 113 TOTE FRAUEN à 928 TOTE FRAUEN seit 2015! Naja, vielleicht machen wir den Tausender noch voll! #ironieende Was ist ein Femizid? Der Begriff Femizid kommt aus dem Englischen ("Femicide") und wurde 1976 von der Soziologin Diane Russell geprägt. Im Kontext der internationalen Diskussion bezeichnet er die vorsätzliche Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind. Femizide sind vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Macht und Hierarchieverhältnisse zu sehen und werden besonders häufig durch männliche Partner oder Ex-Partner verübt. Weiter gefasste Definitionen beziehen alle Ermordungen von Frauen oder Mädchen mit ein, oder umfassen auch Tötungen von Frauen und Mädchen durch Familienmitglieder und im Kontext sexualisierter Gewalt. Ich bin, so wie bei „Heimat bist du toter Töchter“, seit längerer Zeit mit dem Buch fertig und überlege wieder und wieder, was ich dazu schreiben soll. Denn ich kann eigentlich kaum in Worte fassen, was nicht in diesem Buch steht und was in mir vorgeht, wenn ich darüber nachdenke. Die beiden Autorinnen haben hier einen Teil des Themas „Femizide“ in der Bundesrepublik Deutschland aufgearbeitet. Die Statistiken sind auch in Deutschland erschreckend und zum so laut schreien, dass es die gesamte Welt hören möge! Die Inhalte sind gut strukturiert und recherchiert, an manchen Stellen fand ich die Darstellung etwas zu flapsig formuliert. Die Aufklärung aus Sicht der Betroffenen macht unfassbar betroffen und ist sehr berührend. Und an dieser Stelle wiederhole ich mich: Schutz gegenüber Frauen und Mädchen fängt im Kleinen an … mit der Aufklärung der kleinsten: Mädchen und Jungen! Mit diesen kleinen Witzchen, über die wir vermutlich alle schon mal gelacht haben; mit dem Reden über die Frau, mit der man gerade sein Leben verbringt; mit dem Zulassen und NICHT-ANSPRECHEN, wenn jemand frauenfeindliches Gelaber ablässt. Frauenmorde haben System haben und Frauen werden täglich auf der ganzen Welt ermordet. Die Inhalte sind schwer, machen wütend, frustrieren, fassungslos und sind doch so wichtig. Ich habe mich auch hier durchgebissen und werde an dem Thema dranbleiben. Weil ich mich nicht verschließen möchte, was Frauen geschieht, weil ich sensibilisiert sein möchte. „Der Deutsche Juristinnenbund e.V. mahnt schon lange an, dass „Trennungstötungen“ in Deuschland nicht milder bestraft werden sollten, nur weil es sich um eine „Beziehungstat“, eine Tat innerhalb einer Partnerschaft handelt. Bei „Trennungstötungen“ würden Gerichte oft prüfen, ob die Trennung vom Opfer ausging. Aber wieso eigentlich? Welche Rolle sollte das spielen?“ (S. 119f) Genau … welche Rolle sollte das spielen ………… Ein Schluss, den ich phasenweise gedanklich für mich ziehe: ich bleibe single bis ich sterbe! Was ist, wenn ich auch an so einen Irren gerate und es nicht merke!! Ein zweiter Schluss für mich: Recht ist nicht immer Gerechtigkeit!

5

Hart zu lesen - aber sehr aufschlussreich, allumfassend und vor allem wichtig, damit Femizide in unserer Gesellschaft wirklich ernster genommen werden wie es die beiden Autorinnen fordern, um die Welt für Frauen und weiblich gelesene Personen sicherer zu machen. In klar strukturierten Kapiteln gehen die beiden Autorinnen auf die verschiedenen Aspekte von Femiziden ein und schockieren von Seite zu Seite mehr mit Details, die einfach nicht Realität sein dürften. Auch die Protokolle, in denen Betroffene selbst berichten, sind sehr wichtig, geben sie doch die Möglichkeit, die Sachverhalte besser einzuordnen. Ich habe durch dieses Buch auf jeden Fall viel gelernt und hoffe, dass dies auch noch andere tun werden. Wenn dieses Buch eins zeigt, dann, dass sich Einiges ändern muss, vor allem in Deutschland. Die Autorinnen schlagen gute Wege vor, die Lage zu verbessern. Im besten Fall werden diese Sachen in den nächsten Jahren umgesetzt und Femizide zu etwas, das mehr Menschen richtig einschätzen können.

5

Unfassbar hartes und erschreckendes, aber genau deshalb so wichtiges Buch! "Alles drei Tage" eignet sich perfekt für den Einstieg in das Thema Femizide. Die gute Strukturierung, die angesprochenen Themen und vor allem die Einbindung vieler persönlicher Schicksale, auch von den Frauen selbst erzählt, gibt es sehr guten ersten Überblick über das Thema. Trotzdem sollte dieses Buch nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Über das Thema muss gesprochen werden, doch ich musste während des Lesens immer wieder das Buch weglegen, weil mir die Geschichten der Frauen sehr nahe gingen. Falls man sich bereit und sicher fühlt, sich intensiv mit so einem schweren Thema auseinanderzusetzen, sollte man dieses Buch lesen.

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