Alef

Alef

Taschenbuch
4.414
FrauenromanMigrationIdentitätDdr

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Beschreibung

Maja wächst in Ostdeutschland auf. Ihre Mutter Astrid ist eine Karrierefrau, sie hat zwar ein Alkoholproblem, geht aber aus der Wende als Gewinnerin hervor. Majas Vater Wolf weiß hingegen nach der Wende nichts mehr mit sich anzufangen. Ein Teil der Familie driftet nach rechts.
Eitans Vater ist mit Holocaust-Überlebenden aufgewachsen – Eitans Großmutter hat Theresienstadt zwar überlebt, sitzt seitdem aber tagtäglich am Fenster und wartet auf die Rückkehr ihres in Auschwitz ermordeten Bruders Sigi. Seine Mutter stammt aus dem Irak, aus dem ihre Familie nach einem Pogrom nach Israel geflohen ist. Als Maja und Eitan sich begegnen, prallen zwei Welten und zwei Leben aufeinander. Eigentlich ist es die eine, die ganz große Liebe. Aber Eitan fühlt sich nicht wohl in Deutschland und Maja nicht in Israel. Für Eitan ist es wesentlich, dass Maja Jüdin wird, doch sie kämpft mit dem Glauben.
Alef erzählt die Geschichte zweier Familien, einer deutschen und einer israelischen. Es ist eine Geschichte von Schicksalsschlägen und Veränderungen, von Schuld und davon, was Liebe überwinden kann– und was nicht.

»Kompromisslos, vielschichtig und bewegend.«Samerberger Nachrichten, 23.03.2021

»Die Autorin erzählt in suggestiver Bildsprache und mit psychologisch überzeugender gezeichneten Figuren eine atmosphärisch dichte Geschichte.«Samerberger Nachrichten, 23.03.2021

»Die Autorin schreibt eindrücklich über die Geschichten, die wir in uns tragen.«FRIZZ, 31.03.2021

»Ich möchte es allen empfehlen – ich möchte es Frauen und Männern empfehlen!«Johanna Mildner,hr2 Kultur, 09.04.2021

»Eine aufrichtige Zeitgeschichte, die universell für mehr Verständnis steht.«Westfälischer Anzeiger, 03.04.2021

»Ich verspreche Ihnen ein großartiges Leseerlebnis.«Freies Radio für Stuttgart, 17.05.2021

»“Alef“ ist ein äußerst lesenswerter Roman, der sich eines Themas annimmt, über das es hierzulande viel zu wenig zu lesen gibt.« Stefan Härtel,Lesart, 06.2021

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
416
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Katharina Höftmann Ciobotaru wurde 1984 in Rostock geboren. Sie studierte Psychologie und deutsch-jüdische Geschichte in Berlin, ist freie Journalistin und hat bereits mehrere Kriminalromane und Sachbücher veröffentlicht, darunter Guten Morgen, Tel Aviv!. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Tel Aviv. Nach Alef erscheint 2023 mit Frei ihr zweiter literarischer Roman bei Ecco.

Beiträge

14
Alle
4.5

Großartig! Ich liebe dieses Buch. Ich hatte eine Liebesgeschichte erwartet und habe eine absolut tolle und komplexe Familiengeschichte erhalten. Ganz langsam wurde die komplette Familiengeschichte von Maja und Eitan aufgedröselt. Bis ich zur Liebesgeschichte der beiden kam, habe ich absolut begeistert knapp 300 Seiten der Verwandtschaft gelesen. Ich habe so viel über das Land Israel und die Komplexität des Landes erfahren, habe die Geschichte der Vorfahren von Eitan erlebt und verstanden, wie schwierig dieses Land zu verstehen ist, wenn man nicht selbst Teil davon ist. Bei Majas Familie ist mir aufgefallen, welchen Unterschied es macht, dass sie in Ostdeutschland großgeworden ist. Das die Aufarbeitung des 2. Weltkrieges dort ganz anders aussah als in der BRD. Wie schwierig es sein kann, seine Liebe den Familienangehörigen vorzustellen, wenn Rassismus und Antisemitismus dort Alltag ist. Wie anstrengend es ist, so eine Liebe am Leben zu halten. Absolute Leseempfehlung! Hinten war ein Stammbaum drin. Nachdem ich den entdeckt hatte, war es für mich leichter, der Geschichte zu folgen.

5

Zwei Familien, zwei Geschichten. Beide sehr unterschiedlich, wenn nicht sogar gegensätzlich. Und doch verlieben sich Hals über Kopf die Kinder der Familien. Mutet erstmal an wie Romeo und Julia, geht jedoch tiefer, weil es viel um Religion und Politik geht. Weil die Art und Weise wie man groß geworden ist und was man als normal empfindet auf die Probe gestellt wird. Eine großartige Liebesgeschichte und gleichzeitig Frage, wie weit man für die Liebe geht und gehen kann. Außerdem eine Auseinandersetzung mit dem Judentum, so dass ich jetzt besser verstehe wie diese Religion funktioniert, worauf sie baut. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Die Seiten auf denen sich die beiden Protagonisten verliebt haben, triefen vor Kitsch und doch waren es meine Liebsten im ganzen Buch.

4

Die Geschichte zweier Liebenden, die durch ihr soziales Umfeld fast die Liebe verloren haben.

Anfänglich hatte ich mit der Geschichte meine Probleme, was an meinem schlechten Namensgedächtnis liegen mag, aber dank des abgedruckten Stammbaums fiel es mir dann doch leicht. Inhaltlich war ich von den beiden Protagonisten und ihrer Geschichte schnell gefesselt und das Thema ist aktueller denn je. Antisemitismus und die Frage nach den Opfern und den Tätern wird eindringlich beschrieben. Die Dialoge zwischen dem jüdischen Eitan und der Atheistin Maja über den Glauben, die Identität und das Leben haben mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ein gelungendes Buch mit kleinen Abstrichen.

5

Was für ein Buch! So viel Geschichte, so viel Leben, so viele Menschen in diesem einen Buch. Ein akribisch ausgearbeiteter Einblick in das, was entstehen kann und was zutage tritt, wenn sich Deutsche und Israelis plötzlich treffen. Eine Geschichte über eine große Liebe, aber v.a. über die Geschichten der beiden Liebenden. Ich hatte deutlich mehr Erzählung über die Beziehung erwartet, der größere Teil des Buches widmet sich den Familiengeschichten, aber genau das macht dieses Buch besonders und gut. Es wird viel Geschichte erzählt und in Beziehung zueinander gesetzt, jüdische, deutsche, israelische, DDR. Und das alles sehr gelungen verwoben in eine Liebes- und Lebensgeschichte. Große Leseempfehlung!

4

Wie schön bitte war das? Ich liebe ja bei Isabel Allende schon immer, wenn eine Geschichte sich über mehrere Generationen zieht. 'Alef' ist in dieser Hinsicht ganz ähnlich und doch sehr anders. Ausgehend von den Protagonist*innen Maja und Eitan, aufgewachsen in Deutschland und Israel, erfahren wir nicht nur mehr über sie, sondern auch über die zwei Generationen vor ihnen. Besonders komplex ist das, weil ein Teil von Eitans Familie aus Shoah-Überlebenden besteht und Antisemitismus eine große Rolle in der Familiengeschichte einnimmt, während Majas Familie von der Vergangenheit bis heute unübersehbare Nazi-Berührungspunkte aufweist. So geht es in der aufkeimenden Beziehung zwischen Maja und Eitan nicht nur um die große Entfernung ihrer Wohnorte, sondern auch um Schuld und den Umgang mit Erinnerungsarbeit. Neben dem Schreibstil von Höftmann Ciobotaru hat mir sehr gefallen, wie die Welten der Protagonist*innen immer wieder aufgebrochen und miteinander in Verbindung gebracht werden - sei es durch Fluchterfahrungen, Entfremdung, Krieg, oder Umgang mit Verlust. Grade durch die Vielschichtigkeit der Generationen hatte ich immer wieder das Gefühl, Neues zu erfahren und in neue Leben einzutauchen. Interessant war auch die Schilderung des Zusammenbruchs der DDR aus der Perspektive von DDR-Bürger*innen, für die alles Bekannte schwindet. Am Anfang war es etwas schwer, den Überblick zu behalten, aber dafür gibt es vorne einen Stammbaum mit allen vorkommenden Familienmitgliedern. Zum Ende hin war mir der Part über die Konvertierung etwas zu langatmig, ansonsten war es ein tolles Leseerlebnis. CN: Geburt, Ableismus, Vergewaltigung, Alkoholismus, Mord, Tod, Krieg, Abtreibung, Holocaust, Verfolgung, Antisemitismus, Rassismus, Stalking, Fatshaming, Z-Wort, Antiziganismus, Anschlag Rostock-Lichtenhagen, N-Wort

5

Meine kleine eigene Challenge ist es, alle Bücher des Ecco Verlags im Regal stehen zu haben und auch zu lesen. Demnach musste "Alef" auch unbedingt bei mir einziehen. Sogar ohne zuvor den Klappentext gelesen zu haben. Etwa 2/3 des Buches beschäftigt sich "nur" indirekt mit den beiden Protagonisten Maja und Eitan. Nämlich mit der Geschichte der Eltern und Großeltern von den beiden. Dabei werden viele geschichtliche Ereignisse, darunter der Zweite Weltkrieg, der Jom-Kippur-Krieg, der Mauerfall sowie der Golf-Krieg und weitere, erwähnt und in einen Kontext zu den Familiengeschichten gebracht. Dabei erhält man als Leser:in eine ganz besondere Tiefe zu den Protagonisten. Neben den geschichtlichen Aspekten sind Traditionen des Judentums ein wichtiges Thema in dem Roman. "Alef" ist ein Roman, der berührt, bewegt und keine klassische Liebesgeschichte ist. Denn "Alef" ist so viel mehr. Für mich ist der Debütroman von Katharina Höftmann Ciobotaru hervorragend geschrieben, ein wichtiges und sehr lehrreiches wie interessantes Thema, das mich von Beginn an mitreißen, begeistern konnte. Eine große Leseempfehlung an alle!

5

Die Autorin spricht auf sensible Weise so viele wichtige Themen an, verpackt in einer Liebesgeschichte. Hervorragend geschrieben!

Das Buch habe ich einfach weggezischt. Es hat mich gefesselt und ich habe selber viel gelernt - über Flucht nach Israel, über das Judentum, das Leben in Ostdeutschland, die Wende..... Die Autorin beschreibt die Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die es nicht einfach haben aufgrund kultureller und religiöser Unterschiede. Die Story wird über die Familiengeschichten aufgezogen. Es geht bis zu den Großeltern zurück. Das ist super smart gemacht und sehr interessant! Ich habe vieles geliebt an diesem Buch und werde es ganz sicher noch mal lesen. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, hätte ich es gut gefunden, wenn sich die Autorin ein bisschen mit dem Thema Palästina und Israel auseinander gesetzt hätte. Aber vielleicht war es auch absichtlich so gewählt, dass dieser uralte Konflikt nicht großartig thematisiert wurde.

4

Die Beziehung steht gar nicht so im Vordergrund, super spannende Familiengeschichte und trotz Komplexität gut verständlich. Man lernt echt viel.

5

Das eine Liebesgeschichte mich einmal so begeistern und so viel zum Nachdenken bringen würde, dass hätte ich vor „Alef“ nicht gedacht. Es wäre aber auch zu einfach, den Roman von Katharina Höftmann Ciobotaru, erschienen im @eccoverlag, „nur“ als eine Liebesgeschichte zwischen Maja und Eitan zu beschreiben. Es ist die Geschichte zweier Menschen, welche auf den ersten Blick kaum verschiedener sein könnten und welche doch so eng verbunden sind. Bei „Liebe auf den ersten Blick“, wie bei Maja und Eitan, kennen sich die Menschen noch nicht, welche sich direkt verbunden fühlen. Sie kennen nicht die Vergangenheit des jeweils anderen oder die Geschichten der Familien, die uns auch heute noch prägen. Doch wenn ein Mensch für die Ewigkeit mit einem anderen Menschen das Leben teilen möchte, dann erfährt Mensch so viel. Nicht immer schöne Dinge. Nicht immer gibt es Antworten auf gestellte Fragen und nicht immer Fragen auf vorhandene Antworten. Mit „Alef“ hat Katharina Höftmann Ciobotaru ein Werk geschaffen, was beim Lesen zur Reflexion einlädt, zum Hinterfragen und zum Fragen stellen. „Alef“ ist deutlich mehr als eine Liebesgeschichte, es ist eine Geschichte für die Menschen.

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